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# Zeit: 4 Wochen vor Weihnachten
# Ort: USS Hephaistos
# Ort: USS Hephaistos
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Währenddessen materialisierte Wichtelotron bei Ettore, dieses Mal in einer neuen Form: mit einem schief sitzenden Rentiergeweih und einer glitzernden roten Nase. „Ettore, die Schicksalswürfel wurden geworfen! Möge dein Wichtelpartner von deiner schenkenden Genialität erleuchtet werden!“ Es paffte ein Miniaturfeuerwerk in Ettores Quartier. „Ich sehe, dass mein Enthusiasmus ansteckend ist! Viel Erfolg, Ettore!“
Auf Ettores Terminal ploppte plötzlich eine Nachricht von Wichtelotron3000 auf und enthüllte den Namen: Jetsun Pema.
Immerhin war damit die Frage nach dem Wichtelpartner geklärt.
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Währenddessen materialisierte Wichtelotron bei Ettore, dieses Mal in einer neuen Form: mit einem schief sitzenden Rentiergeweih und einer glitzernden roten Nase. „Ettore, die Schicksalswürfel wurden geworfen! Möge dein Wichtelpartner von deiner schenkenden Genialität erleuchtet werden!“ Es paffte ein Miniaturfeuerwerk in Ettores Quartier. „Ich sehe, dass mein Enthusiasmus ansteckend ist! Viel Erfolg, Ettore!“
Auf Ettores Terminal ploppte plötzlich eine Nachricht von Wichtelotron3000 auf und enthüllte den Namen: Jetsun Pema.
Immerhin war damit die Frage nach dem Wichtelpartner geklärt.
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Spontan fiel Ettore ein, dass er der jungen Ärztin einen Band der Ars Amatoria schenken sollte. So wie die Bhutanerin sich an den italienischen Marine ranschmiss, konnte sie sicher noch etwas literarische Hilfestellung im Anhimmeln mit Ovidscher Liebeslyrik gebrauchen.
Aber nein.
Aber nein.
Er verwarf die Idee wieder. Vermutlich hatte sie eine etwas andere Vorstellung von romantischen Liebesbekundungen. Er würde sich wohl doch etwas anderes einfallen lassen müssen.
„Schatz, sagt mal, kannst Du eigentlich Häkeln oder Stricken?“, erkundigte er sich bei seiner Frau.
Mel guckte ihn aus weit geöffneten blauen Augen an überrascht an. „Ich?“ sie hielt die Hände hoch. „Also in der Erde wühlen und feine Stoffe schließen sich irgendwie aus … sicher habe ich es mal versucht. Mom kann toll stricken. Aber so wie sie kann ich es nicht. Es ist so… lala. Aber so richtig… nein eher nicht.“ Sie lachte ein glockenklares Lachen. „Aber warum willst Du das eigentlich wissen, das hat Dich doch bisher noch nie interessiert.“
Sie ging auf den kleinen Tisch zu, wo Ettore noch immer das Terminal anstarrte und legte ihm von hinten die Arme um die Schultern. „Ach so, Weihnachten?“, fragte sie.
„Ja richtig. Und da unsere Ärztin ja eine Metamorphose durchgemacht hat, hatte ich an so etwas wie Flügelwärmer gedacht. Ist doch sicher kalt, sowas oben ohne.“ er machte eine unbestimmte Handbewegung nach oben hinten.
Mel prustete los. „Also sicher gäbe es da etwas, wenn der Bedarf an Flügelwärmern akut wäre … aber vermutlich ist der Markt sehr begrenzt. Sonst hätten die Ferengi schon ein Monopol. Ich glaube, Du solltest Dir was anders einfallen lassen. Wenn ich mir das nur vorstelle…“ sie lachte weiter, schlug einmal mit den Handflächen vor Lachen auf die Schultern ihres Mannes, so dass der zusammenzuckte und entfernte sich dann wieder, um ihrer eigenen Aktivität nachzugehen.
Mel prustete los. „Also sicher gäbe es da etwas, wenn der Bedarf an Flügelwärmern akut wäre … aber vermutlich ist der Markt sehr begrenzt. Sonst hätten die Ferengi schon ein Monopol. Ich glaube, Du solltest Dir was anders einfallen lassen. Wenn ich mir das nur vorstelle…“ sie lachte weiter, schlug einmal mit den Handflächen vor Lachen auf die Schultern ihres Mannes, so dass der zusammenzuckte und entfernte sich dann wieder, um ihrer eigenen Aktivität nachzugehen.
Ettore grübelte weiter. Dabei fing er mit den Fingern der Hand an, leise den Rhythmus von Jingle Bells auf den Tisch zu klopfen.
„Sag mal, Melody. Was wollen wir Shay eigentlich dieses Jahr schenken?“, fragte Ettore gedankenverloren.
„Am besten eine Erweiterung des Ehebetts. Triple-Breite. Du verstehst?“, erwiderte sie. Und machte ohne auch nur mit der Wimper zu zucken mit ihrer Tätigkeit weiter.
„Äh, wie meinst Du das jetzt… das kannst Du doch nicht im Ernst meinen.“ Ettore hatte abrupt den Kopf gedreht. Er wusste gar nicht, ob Mel das nun ernst gemeint hatte oder im Scherz gesagt hatte.
Den Blick auf sich spürend, hielt sie kurz inne, wischte sich mit der Hand die Haarsträhne aus dem Gesicht und meinte. „Na ja eigentlich eine Mischung aus beidem“, antwortete sie verschmitzt. „Aber er sollte sich wirklich etwas einfallen lassen. Ich glaube nicht, dass dieses Bermuda-Dreieck auf Dauer gut geht…“
„Hmm. Da magst Du recht haben. Aber alle Beteiligten wirken derzeit ja ganz zufrieden mit ihrem Arrangement.“ Er überlegte. „Dann sollten wir vielleicht etwas anderes finden. Meinst Du, wir sollten alle Kinder diesmal mitnehmen zur Feier?“
„Für die Zwillinge könnte es etwas viel sein. Wie wäre es, wenn wir vorher mit ihnen den Baum anschauen und sie dann erstmal zurückbringen. Wir können eine Minifeier mit ihnen bei uns machen. Alle „Großen“ gehen dann zur offiziellen Feier.“
„In Ordnung, das machen wir so.“
=/=
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Auf Ortrichks Terminal ploppte plötzlich eine Nachricht von Wichtelotron3000 auf und enthüllte den Namen: Massimo Aquila.
Immerhin war damit die Frage nach dem Wichtelpartner geklärt.
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Auf Ortrichks Terminal ploppte plötzlich eine Nachricht von Wichtelotron3000 auf und enthüllte den Namen: Massimo Aquila.
Immerhin war damit die Frage nach dem Wichtelpartner geklärt.
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Weniger schnell geklärt war, was sie verschenken sollte. Sie kannte den Italiener mit etwas deltanischem Blut nicht genauer. Hazard-Team Sanitäter, mit militärischer Ausbildung. Ein Kampftraining verwarf sie sofort wieder. Es war unpassend. Weihnachten war das Fest der Liebe. Und aus Erfahrung wusste sie, dass ein Mensch gegen Iskyra keine Chance hatte. Sie waren einfach zu langsam. Aber man konnte ihn, später mal, mit Lani in das Trainingsprogramm einladen. Das würde lustig werden.
Was wusste sie? Nur das, was die Gerüchteküche hergab. Und das kümmerte Ortrichk mal gar nicht. Klar, dass sich alle darin einig waren, dass er sympathisch war. Das war eine Eigenschaft, die man allen Deltanern zuschreiben konnte. Leider war er, so der Kern der Gerüche, nicht allzu sehr gesellig. Ein Hilfsmittel für seine Arbeit war genauso unangemessen wie ein Training auf der Matte. Was tun?
Der Zufall kam ihr zur Hilfe. Sie hatte sich in das kleine, aber ruhige Büro für Lehrer zurückgezogen, um an ihrer Doktorarbeit zu arbeiten. Es ging natürlich um Prothesen. Speziell solche die einen chirurgischen Eingriff erforderten. Dazu würde sie, *erneut*, ihre Arbeit über die Anatomie der Iskyra beilegen. Ob dann gut 1500 Seiten reichen würden?
Hier auf dem Schiff konnte sie in Ruhe weiterschreiben. Die Kinder brauchten keinen Abholservice mehr. Tara war eh selbständig genug und Lani konnte nach der Schule hier gut allein ins Quartier gehen. Heute hatte Ortrichk nicht unterrichtet. Die Kids waren in der wissenschaftlichen Abteilung eingeladen. Fatal war dann nur, dass sie gut 30 Minuten länger arbeitete als geplant.
Hier auf dem Schiff konnte sie in Ruhe weiterschreiben. Die Kinder brauchten keinen Abholservice mehr. Tara war eh selbständig genug und Lani konnte nach der Schule hier gut allein ins Quartier gehen. Heute hatte Ortrichk nicht unterrichtet. Die Kids waren in der wissenschaftlichen Abteilung eingeladen. Fatal war dann nur, dass sie gut 30 Minuten länger arbeitete als geplant.
Im Quartier angekommen, stellte sie fest, dass Ana nicht da war. Aber die Kinder. Und wie! Im Zimmer der Kids ging eine lautstarke Toberei ab. So laut, dass die beiden zuerst gar nicht bemerkten, dass die große Katze in der Tür stand. Es flogen die Fetzen! Erst als Lani fast in ihre Pflegemutter prallte fand das Unheil ein Ende.
“Oh. Rarrtch grrr drrrrrrrrrrrrch!”, fluchte die kleine Iskyra. Tara vermied den Blickkontakt zu Ortrichk und betrachtete ihre Kleidung, welche nicht dafür gedacht war, den scharfen Krallen einer Iskyra stand zu halten. Wenigstens war sie nicht verletzt. Der Raum war ordentlich verwüstet.
Ortrichk nahm es gelassen. Solches kannte sie ja schon. Nur nicht in diesem Umfang. Sie beugte sich zu Lani hinunter und hob die ‘kleine’ Iskyra auf, um zu schauen, dass sie unversehrt war. Tara konnte inzwischen ja auch tüchtig austeilen und war solche Kämpfe gewohnt. Zu allem Übel glitt Lani’s in Mitleidenschaft gezogener Rock über ihre Hüfte und fiel zu Boden. Ein weißes Unterhöschen wurde sichtbar.
“Oops.”, die kleine Iskyra hob die Hände und zuckte mit den Schultern. Die Unschuldsmiene gelang nicht wirklich.
Mama Ortrichk ließ Lani einfach fallen, was aber kein Problem war. Elegant landete die kleine Katze auf den Hinterpfoten, fing den Fall gekonnt ab und machte einen Handstandüberschlag rückwärts, weg von der Pflegemutter, die vielleicht doch etwas böse sein konnte.
War Ortrichk aber nicht. Es bereitete ihr etwas Kummer, dass sie jetzt härtere Strafen verhängen musste. Nur was?
“In 2 Stunden ist hier alles ‘pico bello’”, ordnete sie an und verließ das Kinderzimmer.
Es war ja nicht das erste Mal, dass die Kids ihr Zimmer wieder in Ordnung bringen mussten. Sie hatten Übung.
Mit einem Pfirsich-Maracuja-Saft stand die Iskyra am Fenster, als ein Shuttle vorbeiflog und auf Warp ging. Da hatte sie eine zündende Idee. Warum nicht 2 Fliegen mit einem Streich erledigen? Der Saft landete, fast im Flug, in Replikator und die Iskyra flitzte davon, um Material und Pläne zu besorgen. Sie musste sogar zwei Mal los, um alles zu besorgen.
Als die beiden Kinder fertig mit Aufräumen waren, unterzog Ortrichk das Zimmer einer gründlichen Inspektion. Trickserei musste ausgeschlossen werden. Das hatten die beiden auch schon versucht.
Auf dem großen Esstisch, der auch anderweitig eingesetzt wurde, standen 2 größere Boxen und es lag der Rohling eines Batleth dabei. Tara schwante nichts Gutes.
“Setzt euch, bitte.”, forderte Ortrichk auf: “Ich erkläre euch nun eure Aufgaben. Ich habe hohe Erwartungen an euch, denn das Ergebnis eurer Arbeit soll ein Weihnachtsgeschenk werden. Es wird also nicht darüber geplaudert. Soweit klar?”
“Klar.”, nickten die beiden unisono.
“Das Batleth ist für dich.”, die große Katze trat neben Tamara: “Ich möchte das du die Waffe verzierst. Es soll nicht zum Kämpfen da sein, sondern eine schöne Dekoration für ein Quartier. In der Kiste ist alles was du brauchst. Es gibt verschiedene Methoden, das Metall zu verzieren. Gravur, ätzen, polieren, Beschichtung und Inlays. Egal welche Methode du verwendest, man kann sie auch kombinieren, ich erwarte ein erstklassiges authentisches Ergebnis.”
Innerlich ächzte die Halbklingonin. Das würde ewig dauern, die Methoden zu erlernen. Ihre Pflegemutter verlangte Handwerkskunst vom Feinsten!
Lani sollte es nicht viel besser ergehen.
“In deiner Kiste ist der detaillierte Bausatz einer HU-16E Albatross. Ein Wasserflugzeug der Erde. Historische Daten kannst du dir ja anschauen. Das fertige Modell wird eine Spannweite von circa 1 Meter haben. Nicht flugtauglich. Aber du wirst es flugtauglich machen, damit man es mit einer Fernsteuerung fliegen kann. Alles was du brauchst, ist in der Box.”
/Rrrrrdrrrf drr./ fluchte Lani in Gedanken. Das würde sehr schwierig werden. Die gut 2000 Teile waren nicht so sehr das Problem. Das war ein Geduldsspiel. Aber der Umbau zur Flugtauglichkeit war trickreich, wollte sie keine Details zerstören. Und sie hatte nur eine Chance!
Die Freizeit der beiden würde für ein paar Wochen sehr eingeschränkt sein. Sie würden handwerkliches Geschick erlernen und hoffentlich in Zukunft das Kinderzimmer nicht mehr verwüsten.
Zu kämpfen hatten beide, mit den Aufgaben. Tamara musste erst experimentieren, welches Ergebnis die verschiedenen Methoden der Bearbeitung lieferten, bevor sie einen Entwurf erstellen konnte. Ihre Geduld wurde auf eine harte Probe gestellt. Ortrichk musste sie mehrmals zur Ordnung rufen, damit das Fluchen aufhörte.
Lani hatte auch so ihre Sorgen. Alleine schon still zu sitzen, war nicht ihr Ding. Einfach zusammen bauen wäre ja einfach gewesen. Aber das Fahrwerk, die Flaps und die Steuerruder mussten ja für die Fernsteuerung beweglich werden. Und ausbalanciert musste es auch sein, sonst würde das Modell nicht fliegen können.
Immerhin hatte sich die kleine Iskyra einen Trick bei ihrer Pflegemutter abgeguckt. Für die feinen Arbeiten trug sie (kleine) OP-Handschuhe. Etwas das Professor Albertson entdeckt hatte. Wann immer Ortrichk in OP arbeitete, verhinderten die Handschuhe, dass ihre Krallen ausfuhren, was die Feinarbeit wesentlich erleichterte.
Immerhin hatte sich die kleine Iskyra einen Trick bei ihrer Pflegemutter abgeguckt. Für die feinen Arbeiten trug sie (kleine) OP-Handschuhe. Etwas das Professor Albertson entdeckt hatte. Wann immer Ortrichk in OP arbeitete, verhinderten die Handschuhe, dass ihre Krallen ausfuhren, was die Feinarbeit wesentlich erleichterte.
“Guter Trick.”, lobte Ortrichk.
“Habe ich bei einem Doktor abgeguckt.”, scherzte die Kleine.
“Ich bin kein Doktor. Zumindest nicht in der Föderation.”
“Aber du arbeitest fleißig daran. Ich glaube an dich! Das wird schon werden!”
=/=
Ajur hasste dieses Wichteltron aus ganzem Herzen. Einmal hatte er sogar den Programmierer mit dem Tod bedroht. Da er damit nicht der einzige gewesen war, hatte dieser dem Programmieren abgeschworen und war Landwirt auf einer Koloniewelt gegeben – doch das Wichteltron existierte immer noch. Entweder wurde es durch Geheimdienste weiterentwickelt oder es gab eine Untergrundweihnachtswichtelterroristengruppe. Einflussreiche Terroristen, wenn sie die Hephaistos als Testgebiet auswählen konnten. Was sagte eigentlich die Computersicherheit dazu? War das vielleicht ein geschickt platzierter Angriff zur Demoralisierung der Crew?
Natürlich kannte Ajur das Konzept von ‚Schenken‘. Auch wenn dies in seiner Heimat nicht unbedingt weit verbreitet war – es war nicht so, dass Klingonen nichts verschenkten. Tatsächlich kosteten viele Klingonen jeden Tag voll aus – immerhin könnte er der letzte sein – und konnten dabei sehr großzügig sein. Es war vielmehr so, dass Geschenke in seiner Kultur eine spezifische Signifikanz hatten. Man schenkte einzelnen Personen etwas, was passend schien, weil man sie schätzte und achtete, weil man dachte, dass Geschenk und Beschenkter zusammenpassten. Jedes Geschenk war bedeutsam, und ein falsches Geschenk auszuwählen Grund genug für einen Krieg zwischen Häusern. Dagegen war dieses Wichteln wie eine Verhöhnung – man erhielt zufällig jemanden zugelost, dem man irgendwas schenken sollte. Natürlich, die Idee war, dass man den Gegenüber näher kennen lernte und etwas fand, was diesem gefiel – was aber nicht beachtet wurde, war, ob die Person ein Geschenk auch verdiente. Und ob man dieser Person auch die Ehre eines Geschenks erweisen wollte. Damit wurde die Tradition des Schenkens, aus Ajurs Sicht, entwertet. Und das in der Föderation, die sich auf die Flagge geschrieben hatte, die Kulturen aller zu achten. Tja, vermutlich hatte er einfach das Pech, dass die Klingonen eben nicht in der Föderation waren. Sondern man sich miteinander im Konflikt befand.
Nun, er hatte sich schon an viele Bräuche angepasst. Und generell würde er auch dieses Wichteln wieder überstehen – allerdings war er mit der Wahl seiner Wichtelpartnerin nun ganz und gar nicht einverstanden. Ausgerechnet Larson. Beide hatten, als Jennifer an Bord gekommen war, so ihre Schwierigkeiten gehabt und diese nicht wirklich ausräumen können. Nein, wenn es um Geschenke ging, stand die OPS wahrlich nicht weit oben auf seiner Liste…
<NRPG> An dieser Stelle der sehr wichtige Hinweis, dass sich etwaige Vorurteile und Abneigungen rein ingame, zwischen den Charakteren abspielen. Spielerseitig ist alles super 😉 </NRPG>
=/=
T’Vala war nun wahrlich nicht die schwierigste Auslosung, die Trish hätte haben könnte. Immerhin hatten sie mit der Musik gemeinsame Interesse, da kam man auch schon einmal ins Gespräch.
Schwierig war eher, dass Trish ein soziales Netz an Bord hatte, das Aufmerksamkeit brauchte – vor Allem in schwierigen Zeiten. Und so war die Technikerin in den nächsten Tagen schwer beschäftigt – vielleicht zum Unbill ihres Partners. Immerhin – es gab Plätzchen. Irgendwer musste ja schließlich als Versuchskaninchen herhalten. Und das konnte ja nicht immer der arme Fabi sein.
=/=
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Währenddessen materialisierte Wichtelotron bei Reha, dieses Mal in einer neuen Form: mit einem schief sitzenden Rentiergeweih und einer glitzernden roten Nase. „Reha, die Schicksalswürfel wurden geworfen! Möge dein Wichtelpartner von deiner schenkenden Genialität erleuchtet werden!“ Es paffte ein Miniaturfeuerwerk in Emilys Quartier. „Ich sehe, dass mein Enthusiasmus ansteckend ist! Viel Erfolg, Reha!“
Auf Rehas Terminal ploppte plötzlich eine Nachricht von Wichtelotron3000 auf und enthüllte den Namen: Jori Tainia.
Immerhin war damit die Frage nach dem Wichtelpartner geklärt.
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Währenddessen materialisierte Wichtelotron bei Reha, dieses Mal in einer neuen Form: mit einem schief sitzenden Rentiergeweih und einer glitzernden roten Nase. „Reha, die Schicksalswürfel wurden geworfen! Möge dein Wichtelpartner von deiner schenkenden Genialität erleuchtet werden!“ Es paffte ein Miniaturfeuerwerk in Emilys Quartier. „Ich sehe, dass mein Enthusiasmus ansteckend ist! Viel Erfolg, Reha!“
Auf Rehas Terminal ploppte plötzlich eine Nachricht von Wichtelotron3000 auf und enthüllte den Namen: Jori Tainia.
Immerhin war damit die Frage nach dem Wichtelpartner geklärt.
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Immerhin kannte Reha den Mann gut genug, um zu wissen, welche Vorlieben er besaß. Ein Mann, der Prinzipien mochte, der allein gut zurechtkam, aber auch seine Abteilung kompetent führte. Ein Jäger. In einer anderen Welt ein Hüter des Waldes. Was würde sich ein solcher Mann wünschen? Worüber würde er sich freuen?
Nein, es war nicht weiter schwierig. Sie wusste genau das richtige Geschenk. Etwas, dass sowohl schön, als auch praktisch war und das er zu schätzen wüsste. Sie setzte sich an die Konsole und suchte im Netz. ‚The Shop‘ und die ‚General Supply Company‘ lieferten schließlich alles, was man sich nur vorstellen konnte. Überallhin. Man musste eben nur aufpassen, dass man auch qualitativ und größentechnisch das Richtige bekam und das Kleingedruckte genau lesen.
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T’Vala erhielt einen nüchternen Vortrag darüber, warum Wichteln „logisch emotionalisierend“ sei, während Nazira versuchte, das Hologramm zu überreden, einen kleinen Tipp zum Wichtelpartner zu geben.
Auf T’Valas Terminal erschien schließlich der Name: Samantha DeCoster.
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T’Vala erhielt einen nüchternen Vortrag darüber, warum Wichteln „logisch emotionalisierend“ sei, während Nazira versuchte, das Hologramm zu überreden, einen kleinen Tipp zum Wichtelpartner zu geben.
Auf T’Valas Terminal erschien schließlich der Name: Samantha DeCoster.
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Natürlich kannte die Vulkanierin die erste Offizierin. Aus Besprechungen, dienstlichen Unterredungen und Personalgesprächen, die zu den Aufgaben der Commander gehörten. Hatten sie sich jemals über private Dinge unterhalten? Sie ließ ihre Begegnungen vor ihrem inneren Auge Revue passieren. Nein, sie wusste so gut wie nichts von der ersten Offizierin. Was sie allerdings wusste, war, dass Emily diese Frau sehr mochte. Wer in seinem Geist einen wahren Schrein einer anderen Person besaß, musste diese wohl sehr schätzen. Vielleicht war es ganz gut, wenn sie Emily fragen würde, was sich Samantha wohl wünschen könnte? Ja, das war eine gute Möglichkeit. Und außerdem musste sie sowieso los, sie hatte eine Verabredung mit Nazira und Fabi im Technik-Verteilerraum. Es hatte sich so ergeben, dass sie dort alle paar Tage zusammenkamen, um ein wenig Musik zu machen.
T’Vala griff ihren mitgebrachten Instrumentenkoffer und verließ ihren Arbeitsplatz heute sehr pünktlich, auf die Sekunde genau zu Dienstende.
Kurze Zeit später stand sie bereits vor dem Büro der Chefingenieurin. Der Computer hatte ihr verraten, wo sie Emily finden konnte. Die Vulkanierin betätigte den Summer und das Schott fuhr keine zehn Sekunden später auf.
Emily war einerseits dabei, irgendein technisches Gerät auf ihrem Tisch auseinanderzunehmen, andererseits hatte sie in der linken Hand ein Stück Käsekuchen und eine Tasse stand auf dem Tisch.
„Hallo, Emily, ich benötige einen Rat“, kam T’Vala direkt zur Sache.
Die CING sah von ihrer Arbeit auf. Einen Rat? Für die Vulkanierin? Nun, warum nicht, sie half gern: „Du musst nach dem Baden immer die Füße gut abtrocknen.“
T’Vala war einen Moment überfordert. Was sollte diese Bemerkung? Dann begriff sie. Dies war ein allgemeiner Rat. Allerdings nicht das, was sie benötigte.
„Danke. Dies ist allerdings nicht, was ich meinte, ich habe ein spezifisches Problem, für dass ich Deinen Rat benötige. Es geht um Commander de Coster.“
Emily sah nun doch auf und genauer zur Wissenschaftlerin: „Was ist mit Sam?“ Hatte ihre Sam etwa ein Problem?
„Ich suche ein Geschenk für sie. Und ich weiß nicht, was sie gebrauchen könnte, oder was ihr gefällt. Logisch betrachtet würde ich ein Buch, eine Schrift oder etwas Ähnliches auswählen, das sowohl erbaulich, als auch bildend in einem wäre. Eine logische Wahl, doch sollte es auch zu ihr passen.“
Ein kleiner Stich von Eifersucht befiel Emily: „Wieso willst Du…“, fast hätte sie ‚meiner‘ gesagt, „Sam etwas schenken?“
„Das Wichtelotron hat mir Commander de Coster zugeteilt.“
Das beruhigte Emily. Schließlich hatte sie selbst ja auch jemanden, für den sie ein Geschenk besorgen musste. Nun, konstruktiv denken. Was könnte Sam gebrauchen?
„Super wäre ein Urlaub auf Risa“, schlug Emily vor und fand, den hätte sie auch verdient, „Für zwei Personen.“
T’Vala dachte einen Augenblick darüber nach, dann schüttelte sie den Kopf: „Ich denke nicht, dass dies passend wäre und ich glaube auch nicht, dass die Commander so bald das Schiff für einen Urlaub verlassen wird.“
Emily nickte, biss ein Stück von dem Kuchen ab und hatte schon die nächste Idee: „Sam mag Rätsel und Knobelspiele und so.“ Und wenn Sam mit ihr spielte, benötigten sie auch immer viel… „Und Kekse und Schokolade dazu. Viele.“ Sie nickte und schob schnell nach: „Sam liebt das.“
Damit konnte T’Vala etwas anfangen. Diese Art Hinweis hatte sie benötigt.
„Vielen Dank, Emily, Du hast mir sehr geholfen. Logik-Rätsel und Nahrungsmittel. Danke.“
Die Vulkanierin wandte sich ab und verließ den Raum.
=/=
# Zeit: W-26
# Ort: USS Hephaistos
# Ort: USS Hephaistos
„Immer dasselbe vor Weihnachten!“ murrte Jetsun vor sich hin.
„Hmm?“ machte Massimo, während er mit Sissi spielte, indem er ihr Leckerlis auf dem Fußboden schnippte, hinter denen sie mit Begeisterung hinterher jagte. Die neuen Milchdrops von Dr. Zevran waren hervorragend. Der Tierarzt hatte Jetsun ja eine Auswahl an Leckerchen mitgegeben, die sich so sehr auf den Bauchumfang der Katze auswirkten. Das in Verbindung mit mehr Bewegung war schon eine gute Hilfe.
„Das FedNet laggt schon wieder. Und bei Jangtse sind die Lieferzeiten grad explodiert. Da zu bestellen ist ziemlich aussichtslos.“
Die Bhutanerin lehnte sich in ihrem Bürostuhl zurück, vorsichtig darauf bedacht, ihre Flügel nicht einzuklemmen. Im Stehen und Gehen war das relativ unproblematisch, doch im Sitzen musste sie schon etwas aufpassen.
„Was wolltest Du denn bestellen, mio Angelo?“ Massimo erhob sich von der Couch, sehr zum Verdruss der Katze, die eigentlich noch gar nicht zufrieden war, und trat zu Jetsun, legte ihr eine Hand auf die nackte Schulter. Jetsuns Uniform, bedingt durch ihre Schwingen, gefiel ihm ganz gut so, Rückenfrei mit Neckholderverschluss.
Jetsun seufzte und legte ihren Kopf in den Nacken. „Ach, mio Caro, ich wollte es mir dieses Mal zu Weihnachten etwas einfacher machen. Aber ich glaube, diese Idee kann ich mir abschminken.“
„Ich würde vorschlagen,“ meinte der Italiener, „dass wir einfach noch eine Woche warten. Vielleicht sind wir dann schon wieder an der StarBase K7. Da kann man sehr schön Bummeln gehen. Da finde ich sicher auch etwas für Sissi. Und für Kiba und Dema.“
„Für Sissi? Und für die Hörnchen?“ fragte Jetsun etwas irritiert.
„Für Dich natürlich auch.“ lachte Massimo. Ziel erreicht!
„Ach, ich war bestimmt nicht eifersüchtig!“ meinte Jetsun nicht wirklich besonders überzeugend. „Ich find’s aber total süß, dass Du an die Tierchen denkst.“
„Wir sind doch eine Familie, alle zusammen.“
Massimo trat näher zu Jetsun und zog sie in seine Arme: „Du und ich und die drei Kleinen.“
Massimo trat näher zu Jetsun und zog sie in seine Arme: „Du und ich und die drei Kleinen.“
„Mmmmmmguteidee…“ nuschelte Jetsun. „Was hältst Du davon, wenn wir uns einfach schonmal hinlegen?“
„Sehr viel besser, als hier weiter sinnlos Zeit am Terminal zu verbringen.“ fand Massimo.
Sissi fand das nicht. Sie beobachtete die beiden großen Menschen noch einen Augenblick, doch als die dann in der großen Kuschelkiste verschwanden, wandte sie sich etwas beleidigt ab. Wenn die beiden Großen jetzt alleine miteinander kuscheln wollten, dann würde sie eben stattdessen in ihre eigene Spielwelt gehen. Dort gab es zwar keine Leckerlies, aber dafür jede Menge andere interessante Dinge zu fangen.
# Zeit: W-19
# Ort: USS Hephaistos – angedockt an K7
# Ort: USS Hephaistos – angedockt an K7
Die Promenade der Raumstation bot jede Menge Möglichkeiten. Es gab Geschäfte jeder Art und selbst wenn man nicht fand, was man suchte, So konnte man sich doch mit Ideen eindecken und dann den Replikator nutzen, oder selbst etwas basteln. Massimo hatte einige Ideen, womit er Jetsun eine Freude machen könnte. Der Juwelier auf der Station hatte schon einmal etwas für ihn hergestellt, ganz nach Massimos Wünschen und würde das sicherlich auch noch einmal tun. Und dann war da ja auch noch die Person, für die er ein Wichtelgeschenk besorgen sollte.
Jetsun lächelte, hier in den breiten Gängen stieß sie nicht mit ihren Flügeln an. Auch sie dachte darüber nach, was sie ihrem Wichtelpartner schenken sollte.
„Wer ist Dir eigentlich zugelost worden?“, fragte sie neugierig. Massimo wusste sofort, was gemeint war: „Das ist doch geheim! Aber ehrlich gesagt, ich habe keine Ahnung, was ich da suchen soll. Nicht ansatzweise.“
„Wer ist Dir eigentlich zugelost worden?“, fragte sie neugierig. Massimo wusste sofort, was gemeint war: „Das ist doch geheim! Aber ehrlich gesagt, ich habe keine Ahnung, was ich da suchen soll. Nicht ansatzweise.“
„Na komm schon, Du verrätst mir, wen Du hast und ich verrate Dir, wem ich etwas schenken soll.“
Massimo brummte: „Na gut. Ich muss ein Geschenk für Ortrichk finden.“
Er seufzte, dann grinste er innerlich und sagte in ernstem Ton: „Was wünscht sich wohl eine Katze? Einen neuen Kratzbaum? Eine Stoffmaus mit Katzenminze?“
Er seufzte, dann grinste er innerlich und sagte in ernstem Ton: „Was wünscht sich wohl eine Katze? Einen neuen Kratzbaum? Eine Stoffmaus mit Katzenminze?“
Jetsun sah ihn entgeistert an. Ortrichk war doch keine Hauskatze!
„Du willst ernsthaft Ortrichk Hauskatzenspielzeug schenken?“
Massimo schüttelte den Kopf: „Nein, ich habe an Sissi gedacht. Die Kleine und die beiden Rabauken-Nager sollten doch auch etwas bekommen!“
„Du willst ernsthaft Ortrichk Hauskatzenspielzeug schenken?“
Massimo schüttelte den Kopf: „Nein, ich habe an Sissi gedacht. Die Kleine und die beiden Rabauken-Nager sollten doch auch etwas bekommen!“
„Oh… das ist wirklich lieb von Dir!“
Sie gab ihm einen Kuss auf die Wange. Ortrichk. Das war wirklich nicht leicht.
„Ich habe Commander Careen gezogen.“
Sie gab ihm einen Kuss auf die Wange. Ortrichk. Das war wirklich nicht leicht.
„Ich habe Commander Careen gezogen.“
„Die Frau vom Captain? Na das wird auch nicht leicht. Obwohl… bei all dem Stress, den sie hat, vielleicht eine Kombination? Eine Musikauswahl, ein gutes Buch und ein Schaumbad zum Entspannen?“
Jetsun blieb unvermittelt stehen, so dass ein anderer Besucher der Mall, der hinter ihr und Massimo ging, etwas hektisch ausweichen musste. „Das ist… eine gute Idee. Eine richtig gute Idee!“ meinte sie. Dann grinste sie. „Verschenke, was Du selber gerne hättest. Dann kommt etwas Gutes dabei heraus!“
„Hmm…“ meinte Massimo, deutete dabei vorwärts. Die zwei gingen wieder weiter.
„…was ich selbst gern hätte…“
„…was ich selbst gern hätte…“
„Ach ja!“ Er dachte natürlich über Ortrichk nach. Jetsun hatte die Iskyra bei deren Hochzeitsfeier mit Lwaxana Ivoin kennengelernt. Damals ging es Jetsun körperlich gar nicht gut, sie litt unter Schmerzen und Verspannungen und war daher frühzeitig von der Feier verschwunden. Und sie hatte den Verdacht, dass sowohl Ortrichk als auch Ana ihr das irgendwie übelgenommen hatten.
Ana… könnte man die fragen? Aber das wäre dann doof, weil das Geheimnis dann keines mehr wäre. Was wusste sie über die Iskyra…
Sie war sehr neugierig, kulturell interessiert, mochte gern lesen und Fremdsprachen… hmm…
„Ich könnte Dir helfen.“ meinte sie dann. „Wenn Ortrichk sich für fremde Kulturen interessiert, die Leute, Sprache und Geschichte und all das, könnte ich versuchen, über Arsinoe an ein paar schöne Dinge von und über die Kikonen heranzukommen.“
Ana… könnte man die fragen? Aber das wäre dann doof, weil das Geheimnis dann keines mehr wäre. Was wusste sie über die Iskyra…
Sie war sehr neugierig, kulturell interessiert, mochte gern lesen und Fremdsprachen… hmm…
„Ich könnte Dir helfen.“ meinte sie dann. „Wenn Ortrichk sich für fremde Kulturen interessiert, die Leute, Sprache und Geschichte und all das, könnte ich versuchen, über Arsinoe an ein paar schöne Dinge von und über die Kikonen heranzukommen.“
Jetzt war es Massimo, der stehenblieb. „Du meinst, das könnte klappen? Ist das nicht etwas knapp?“
„Vielleicht. Aber mit FedEx und dann beschleunigter Versand, könnte das noch reichen. Oder wir machen das digital und über Replikator.“
Zwischen den Kikonen und der Föderation gab es inzwischen eine Art Übersetzungsprogramm für Replikatordaten.
Zwischen den Kikonen und der Föderation gab es inzwischen eine Art Übersetzungsprogramm für Replikatordaten.
„Das wäre mir, ehrlich gesagt, lieber. Auf eine Last-Minute-Lieferung zu warten, ist mir zu nervenaufreibend!“ meinte Massimo. „Wie Du ja selber letztens gesagt hast, ist vor Weihnachten immer alles etwas chaotisch.“
„Stimmt.“ lächelte Jetsun. „Aber vielleicht finden wir hier ja etwas Schönes als Beigabe. Oder eine hübsche Verpackung…“
Massimo war damit äußerst zufrieden. Das würde die Iskyra sicherlich interessieren und vielleicht gab es ja auch ein paar Dinge anderer Kulturen noch hier auf der Station zu finden?
Zufrieden, nein, eher glücklich schlenderten die beiden die breiten Gänge der Einkaufsmeile von K-7 weiter entlang. Hier und da stoppten sie und als Jetsun eine Filiale von „Luxury Things“ entdeckte, ging sie hinein.
Hier war es ein wenig schwieriger. Offenbar erwartete der Inhaber nicht, dass Gorn oder Kzinti hier stöberten, denn die Gänge waren ein wenig schmal. Jetsun musste ihre Schwingen ziemlich an ihren Rücken heran pressen, doch es gelang ihr, keine der Auslagen durcheinander zu bringen oder gar umzuwerfen. Fünfzehn Minuten später stand sie wieder auf dem Gang, mit zwei eleganten Hochglanz-Zellstofftüten bewaffnet, in der nicht nur ein Teil ihrer Geschenke untergebracht waren, sondern auch noch jede Menge Proben und andere Gratisbeigaben, ohne die so ein Wellnessshop wohl nicht auskam. Wenigstens den angebotenen Jahreskalender hatte sie ablehnen können. Ihr nächstes Ziel war dann ein Bookstore, gern auch ein Antiquariat.
Eine Buchhandlung hatten sie dann auch gefunden, vorn am Schild stand einfach ‚T.H. Bücher und mehr‘. Der Laden war recht schmal, aber er schien nach hinten nicht aufzuhören. Zumindest konnten weder Jetsun noch Massimo die hintere Wand von hier aus sehen, Bücher waren in zwei nebeneinander liegenden, etwa jeweils zwei Meter breiten Gängen in Regalen aufgereiht. Die Eigentümerin, eine ältere Frau mit Brille und langem, grauen, zu einem Zopf geflochtenen Haar, stand hinter der Theke im vorderen Teil des Ladens. Ein Schild an ihrer Kleidung macht klar, wer T.H. war: ‚Es bedient Sie Thalia Hugendubel‘. „Guten Tag. Kann ich Ihnen helfen?“, fragte sie auch freundlich und blickte über die schmale Brille hinweg ihre Kunden an.
„Wir würden uns gern ein wenig umsehen, danke“, gab Massimo zurück. „Wir suchen verschiedene Geschenke für unsere Freunde und Kollegen.“
„Sehen Sie sich gern um, wir führen alles, was jemals geschrieben wurde und wenn Sie etwas nicht finden, können wir es ganz sicher besorgen.“
Jetsun ergriff die Gelegenheit beim Schopfe. „Ich hätte gern ein gutes Buch… eine Abenteuergeschichte. Von einer Heldin, die eigentlich gar keine ist, aber aus… guten Gründen zu einer wird. Sie sollte in der Gegenwart spielen, nicht zu überdreht, fantastisch sein, aber fesseln.“ Sie sah die Dame an. „Können Sie mit meinem etwas… unkoordinierten Ideen etwas anfangen?“
Thalia lächelte breit. „Ganz bestimmt sogar. Ich stelle Ihnen schnell eine Auswahl zusammen. Mit einer Inhaltsangabe. Und einigen… Attributen. Mehr oder weniger Action, mehr oder weniger Detektivgeschichte, mehr oder weniger Romantik… all so etwas.“
Jetsun staunte. „Sie sind ein Schatz!“
„Danke. Ich habe nur eine gute KI.“
„Und Sie wissen sie zu nutzen.“
„Ich stell mal was für Sie zusammen. Augenblick bitte…“
„Oh… und haben Sie auch Musik?“
„Aber natürlich. Aber nicht alles. Eher… klassisches.“
Massimo lachte: „Nur bitte keine klingonischen Opern!“
Die Frau hinter der Theke nickte und lächelte: „Wie Sie wünschen.“
Die Frau hinter der Theke nickte und lächelte: „Wie Sie wünschen.“
„Noch etwas: Ich suche einige Reiseberichte, etwas, aus dem man einiges über verschiedene Kulturen des bekannten Weltraumes erfahren kann. Vielleicht keine allzu trockenen Berichte.“
„An welche Kulturen dachten Sie?“
„Da bin ich vollkommen offen, es ist als Geschenk gedacht.“
Die Frau nickte: „Ich sehe mal nach. Da gibt es sicherlich einige Bücher.“
„Dankeschön!“
Jetsun und Massimo ließen die Inhaberin in Ruhe suchen und widmeten sich den ersten Regalen, um sich umzusehen. Doch es dauerte nur wenige Minuten, da hatte Frau Hugendubel zwei PADDs in den Händen, die sie Massimo und Jetsun reichte: „Eine Auswahl nach ihren Wünschen“, reichte sie beiden die Lesegeräte.
„Das hört sich doch gar nicht schlecht an. Ein Besuch Vulkans. Durch die Wüste auf einem Sehlat. Oder hier: Andoria – Kultur und Kunst, eine Reise durch die Museen des kalten Planeten.“
„So viele Welten zum Besuchen. Und so wenig Möglichkeiten.“ seufzte Jetsun.
„Solange dieser Krieg tobt, werden wir wohl kaum Urlaub bekommen. Also, um wirklich einmal zu verreisen. Weißt Du, ich würde Dir gern einmal meine Heimat zeigen. Und Deine sehen.“
„Solange dieser Krieg tobt, werden wir wohl kaum Urlaub bekommen. Also, um wirklich einmal zu verreisen. Weißt Du, ich würde Dir gern einmal meine Heimat zeigen. Und Deine sehen.“
Massimo strahlte sie an. „Wir werden ganz sicher diese Möglichkeit haben, mio Angelo.“
Spätestens bei der Hochzeitsreise. Doch das wagte er noch nicht auszusprechen. Nicht hier und nicht jetzt. Aber dass sie beide diese Gedanken hegten, wussten sie auch beide.
„Ich habe allerdings an das Geschenk gedacht. Ein paar Bücher, falls das andere nicht rechtzeitig kommt“, erklärte der Italiener. Sicher würde sich Ortrichk über spannende Berichte über andere Welten ebenso freuen.
Spätestens bei der Hochzeitsreise. Doch das wagte er noch nicht auszusprechen. Nicht hier und nicht jetzt. Aber dass sie beide diese Gedanken hegten, wussten sie auch beide.
„Ich habe allerdings an das Geschenk gedacht. Ein paar Bücher, falls das andere nicht rechtzeitig kommt“, erklärte der Italiener. Sicher würde sich Ortrichk über spannende Berichte über andere Welten ebenso freuen.
„Ach ja, richtig.“ nickte Jetsun. Dann widmete sie sich wieder der Suche.
# Ort: Hephaistos
# Zeit: Zwei Wochen vor Weihnachten
# Zeit: Zwei Wochen vor Weihnachten
Es war eine ruhige Tagschicht in der Vorweihnachszeit. Nicht mehr lange, und alle würden die Feiertage genießen. Auch jetzt liefen die Dinge schon etwas lockerer, war der Leistungsdruck nicht mehr ganz so hoch. Die Scanner scannten etwas geruhsamer, es wurde nur mit Warp acht geflogen, damit man die Aussicht länger genießen konnte, und an der COMM wurde zwischendurch auch schon mal ein Weihnachtslied gesummt oder sogar gesungen.
Doch da…
„Roter Alarm? Wieso!?“ erschrak Shay. „Das habe ich doch gar nicht angeordnet!“
Auch die anderen Anwesenden auf der Brücke fuhren aus ihren Gedanken auf, als die normale Deckbeleuchtung dem roten Licht wich. Wo war der Feind? Doch etwas war anders, wie ihnen kurz darauf klar wurde. Goldene Sterne funkelten inmitten des roten Scheins, und etwas wie ein leises Glöckchenklingen war zu hören.
Shay tippte auf seiner Armlehnenkonsole herum, um herauszufinden, was hier schieflief. Da legte sich die Hand von Sam auf seinen Arm.
„Ganz ruhig, Captain. Das ist gar kein roter Alarm. Das ist etwas ganz anderes. Ich habe schon einmal etwas ähnliches erlebt.“
„Ach ja? Wann?“, wunderte er sich.
„Erm, dürfte ziemlich genau vor einem Jahr gewesen sein.“
Helles Licht begann die Brücke zu erfüllen. Es kam vom Hauptbildschirm. Der gewohnte Anblick des Weltraums war einem plötzlichen Schneegestöber gewichen, dass dort herumwirbelte. Plötzlich wirkte es kälter auf der Brücke, manche meinten sogar, einen kalten Lufthauch zu spüren. Doch der Blizzard ließ schnell wieder nach. Allmählich schälten sich die Konturen von Buden, Tannenbäumen und vielen verschiedenen Wesen aus dem Schneegestöber. Drei der Anwesenden erkannten es sofort, doch die anderen sahen es zum ersten Mal.
„Was ist das für ein Ort?“ fragte der Captain unruhig.
„Das ist der Weihnachtsmarkt der 1001 Geschenke“, erklärten Elisa und Sam gleichzeitig und ohne jeden Zweifel in der Stimme.
„Aha. Schön. Was sucht der zu dieser Zeit auf meinem Hauptbildschirm??“
„Nun, es ist wohl wieder mal Zeit, ihn zu besuchen“, stellte Elli fest. „Diesmal dürfen wohl wir alle da hin. Komm mit Shay, das wird lustig!“
„Ich hab schon längst ein Geschenk“, murrte Fabièn. „Muss ich auch mit? Ihr wisst, wie das ausgeht…“
„JAA, du kommst gefälligst mit. Hier wird sich nicht gedrückt“, konterte Sam sofort. „Und nur falls das nicht klar genug war, das ist ein Befehl.“
„Aye Ma’am“, sagte der Franzose mit leichter Ironie. Aber er stand gehorsam auf. „Sobald wir die Tür gefunden haben.“ Er ging um seine Konsole herum und ganz nah an den Hauptbildschirm heran.
„Nicht schlecht. Es wirkt so echt, als könnte man einfach durch die Scheibe durchgehen und wäre dort…“
Langsam näherte sich Fabièns Hand dem Glas. Doch irgendein freches Kind warf wohl gerade mit Schneebällen. Denn auf dem Bildschirm war zu sehen, wie ein solcher durch die Luft flog, immer näher herankam… und Fabi mitten ins Gesicht traf!
„Puh, kalt!!“, schüttelte er sich angesichts der eisigen Überraschung.
„Damit wäre das wohl geklärt“, kommentierte Sam. „Wer will noch mitkommen?“
Shay trat zu Fabi und betrachtete die Szenerie. Er war sich ziemlich sicher das genauso irgendwelche altmodischen Horror-Holodeckszeanrien anfingen. Umso verblüffter war er als Sam einfach schnurstracks auf den Schirm zu ging und plötzlich auf der anderen Seite wieder auftauchte.
Nachdem auch Elli sich Sam angeschlossen hatte seufzte er kurz und murmelte ein leises „Fein.“ ehe er auch auf die andere Seite des Schirmes wechselte und nun tatsächlich mitten in einer Schneelandschaft stand. Vielleicht hätte er sich vorher etwas Wärmeres zum Anziehen replizieren sollen. Missmutig steckte er seine schnell kalt werdenden Finger in die Hosentaschen und schüttelte sich den kalten Schnee von den Schuhen.
Emily hingegen war von ihrer Konsole getreten und auf den Hauptschirm zu gerannt. Erstens machte sich IHRE Sam auf ein Abenteuer auf und zweitens hatte Fabi eine Schneeballschlacht gestartet, wenn auch nur in dem er dem Ball aus gefrorenem Wasser nicht ausgewichen war.
„Krieg!!!!“, quietschte die Trill sprang durch den Schirm und landete flach auf dem Bauch um weiteren Angriffen auszuweichen und gleichzeitig in Deckung zu gehen. Eine kleine Pyramide aus runden Schneebällen in unterschiedlichen Größen wurden angefertigt und beiseite gelegt. Die Trill und ihre imaginären Freunde waren zu jeder Schlacht bereit.
Während Emily in Deckung hinter eine Zuckerwattenbude blieb und von hier aus alle Buden überwachte, machte der Rest der Gruppe sich weiter auf den Weg über den Weihnachtsmarkt der 1001 Geschenke.
Man sollte meinen, der Zauber des Neuen hätte sich etwas gelegt, doch das war keineswegs der Fall. Es gab jede Menge neues zu bestaunen. Vielleicht hatten sie auch die entsprechenden Buden das letzte Mal einfach nicht wahrgenommen?
Obwohl, diese eine da hinten hätten sie unmöglich übersehen. Sie war deutlich größer als die anderen Verkaufsstände und hatte ein auffälliges Kupferdach mit Verzierungen. Doch das war nicht das Seltsamste daran. Rohre aus Bronze liefen an den Wänden entlang, bildeten ein verschlungenes Labyrinth aus Verbindungsstücken, Ventilen und Zeigerinstrumenten. Zwei ebenfalls bronzefarbene Schornsteine ragten über das Dach hinaus. Aus ihnen stiegen fette weiße Dampfwolken in den winterlich klaren Himmel hinauf. Die Klänge einer Dampforgel waren zu hören, die die Besucher anlockte.
Auch die Gäste der Hephaistos ließen sich durch das markante Häuslein anlocken. Sie mussten sich durch eine Traube von Menschen drängen, die bereits da herumstanden und zuschauten. Ein gutaussehender junger Mann war gerade dabei, eine kompliziert aussehende Maschine zu erläutern.
Ana hatte versucht das Ganze auszusitzen, aber wenn sie auf dem Schiff zurückblieb, dann kamen die Anderen sicher nicht zurecht und am Ende musste sie noch die Verlust Meldung für die halbe Crew ausfüllen, da konnte man sich doch lieber in ein Zipfelmützen – Abenteuer stürzen.
Mürrisch mit den Händen in den Hosentaschen schlich Ana hinter der Gruppe her und schnaufte immer wieder verächtlich, auch um ihren Standpunkt noch einmal akustisch zu untermalen.
Mürrisch mit den Händen in den Hosentaschen schlich Ana hinter der Gruppe her und schnaufte immer wieder verächtlich, auch um ihren Standpunkt noch einmal akustisch zu untermalen.
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„Wer von ihnen kennt noch die guten alten Räuchermänner? Traditionell handgefertigt im Erzgebirge in Mitteleuropa. Ich sehe fragende Gesichter? Nun, es handelt sich um kleine, dekorative Holzfiguren. Man kann das Oberteil von den Beinen trennen und eine sogenannte Räucherkerze hineintun, die wohlriechende Düfte verbreitet. Durch Bohrungen im Inneren wird der Rauch nach oben geführt, so dass er aus dem Mund der Figur zu kommen scheint.“
Der junge Mann machte eine dramatische Pause und bannte das Publikum mit seinem Blick.
„Gut genug für die Stube, nicht wahr? Seit vielen hundert Jahren geben wir uns damit zufrieden. Doch sicher haben sie auch schon festgestellt, dass das bisschen Duft nicht viel hermacht. Hält vielleicht eine Stunde, dann ist er verflogen. Was, wenn Sie über längere Zeit verlässlichen, wartungsfreien Duft brauchen? Was ist, wenn Sie mal größere Räume beräuchern müssen? Eine Halle, einen Außenbereich, vielleicht einen Weihnachtsmarkt? Suchen Sie nicht länger. Meine Damen und Herren, ich präsentiere Ihnen – exklusiv – den neuen SmokeMaster 2500!“
Dramatisch deutete er auf die Maschine, die vor ihm stand. Ein verstecktes Spotlight ging an und ließ die bronzenen Rohre effektvoll glänzen. Fehlte nur noch eine Fanfare.
„DAS, sehr geehrte Damen und Herren, das ist Räucherwerk auf Profiniveau! Eine Anlage in Industriequalität. Zuverlässig, langlebig, leistungsstark. Sie werden ihren alten Räuchermännlein keine Träne nachweinen. Sehen Sie hier, das Herzstück der Maschine. Nicht eine, nicht zwei, nein – zehn Brennkammern aus rostfreiem Stahl. Mit einem einfachen Handgriff zu öffnen. Ein automatischer Aschefeger räumt die Kammer frei für die nächste Räucherkerze.“
Er zeigte auf weitere Teile der Maschine. „Ziehen Sie an diesem Hebel, um den Zündmechanismus auszulösen. Gegen Aufpreis auch mit Zeitschaltuhr. Sehen Sie diese Rohre hier? Das ist der Hochleistungsvergaser. Sorgt für eine Frischluftzufuhr von bis zu 1000 Kubikmeter pro Stunde. Damit entfesseln sie Weihnachtsstimmung ohne Kompromisse.
Und hier – stufenlos einstellbares Rauchverteilungssystem. Bis zu neun Räume können angeschlossen und separat geregelt werden. Von leichtem Weihnachtsduft – über kräftiges Aroma (für verschnupfte Nasen) – bis zur Höchststufe, wir nennen sie ‚Nebel von London’…“
Während er sprach, demonstrierte er die Einstellungen. Der Hebel sah aus wie der altmodische Befehlshebel, wie man ihn auf Dampfschiffen fand. Als er ihn auf „Nebel von London“ einstellte, quoll eine dunkelgraue Wolke aus den Öffnungen der Maschine. Sie breitete sich gedankenschnell aus und hüllte alles in weitem Umkreis in weihrauchduftenden Nebel. „SmokeMaster 2500! Feiern Sie Weihnachten bis ans Limit!“, brachte der Verkäufer seinen Werbevortrag zum Abschluss. Seine Stimme klang gedämpft.
„… Seid ihr noch hier?“ fragte Fabis Stimme in die Wolken hinein. Die Sichtweite betrug etwa noch dreißig Zentimeter.
„Ja“, antwortete Sam. „Ist das deine Hand?“
„Nein, das bin ich“, sagte Elli. „Lass bloß nicht los.“
„Keine Sorge. Shay?“
Ein Husten mit schottischem Akzent ertönte. „Ja, ja. Erm.. LaGroille… ich hoffe das ist *Ihr* Bart?“
„In der Tat“, Fabi ergriff Shays Hand, damit er sich nicht weiter an seinem Bart festhalten musste.
„Und, wollen wir so einen Smokemaster für unser Quartier?“ fragte Elli im Scherz, dann drückte sie jedoch nochmal Sams Hand und flüsterte. „Das wäre das perfekte Geschenk für Emily.“
Emily befand sich aktuell noch in einer epischen Schneeballschlacht mit den Weihnachtselfen, welche die letzten Geschenke für den Nordpol einforderten und so konnte die Trill diese Idee nicht kommentieren.
Ana räusperte sich jedoch, „Energetisch eine Vollkatastrophe, aber wir wissen das die Trill das nicht so genau nimmt.“
Wieder ein schnaufen, welches jedoch durch ein Husten unterbrochen wurde – das stank ja hier fast so wie auf Betazed.
Es hatte lang gedauert, bis sich der Nebel rings um den Smokemaster verzogen hatte. Die Leute der Hephaistos hatten nicht die Geduld gehabt, darauf zu warten und waren zu den nächsten Ständen geschlendert. Auch wenn sie inzwischen nach einem ersten Glühwein ausgelassener plauderten, hatte doch jeder im Kopf, dass in aller Heimlichkeit das ein oder andere Geschenk gefunden werden musste.
Mit leichtem Entsetzen in der Stimme nahm Shay zur Kenntnis, dass sie den Markt erst wieder verlassen konnten, wenn alle Geschenke gefunden waren.
„Und was ist mit unserem Schiff?“ fragte er leicht besorgt.
„Die merken nix, wir sind rechtzeitig zur Bescherung zurück.“ schmunzelte Elli und Shay verschluckte sich am Glühwein.
Kameradschaftlich klopfte Fabi dem Schotten auf den Rücken. „Nee, wir sind zurück, wie wir losgekommen sind. Es vergeht keine Zeit auf dem Schiff.“
Sam hatte sich inzwischen von der Gruppe entfernt und musterte an einem Holzstand ein wunderschönes Wandbild. Es handelte sich um eine Art Wimmelbild mit unzähligen bekannten und unbekannten Tieren, welche miteinander interagierten. Eingebettet waren die Szenen in sich durchwechselnde Landschaften, vom irdischen europäischen Wald, über den risanischen Strand, bis zur kargen Wüste auf Poinsettia III war alles dabei. Die Übergänge zwischen diesen Landschaften waren fließend, so dass es schwer zu sagen war, wo Steppe endete und Meer begann. Die Tiere wirkten so realistisch, dass es Sam fast vorkam, als würden sie sich bewegen. Sie nickte dem Händler an dem Stand zu. Sie hatte wohl das perfekte Geschenk für den Tierarzt gefunden.
Sam wollte sich gerade wieder zu den anderen begeben, da fiel ihr Blick auf den Nachbarstand. Dieser war…. ja!
Am Dachfirst prangte ein Schild mit der Aufschrift „Huuuhn!“ und der Name war Programm. Eine kleine Auswahl von vielleicht 1278 Hühnern aus Holz, Keramik, lackiert, bemalt, naturbelassen, Ton, Wolle, Kristallglas, … Sandstein(!?) waren hier ausgestellt. Vorsichtig nahm Sam eins davon in die Hand. Die Figur war aus edlem Holz gedrechselt und glattgeschliffen. Fast fühlte sie sich lebendig an, was vielleicht auch daran lag, dass das Holz sich warm in ihre Handbeuge schmiegte. Vielleicht hatte sie ja ein Weihnachtsgeschenk für Emily gefunden.
Shay war wiederum an einem Stand hänge geblieben an dem es verschiedene Bücher und Plüschtiere gab. Neugierig betrachtete er die Auswahl an Plüsch-Targs und Tribbles. Das könnte was für Ettores Zwillinge sein, dann aber wurde seine Aufmerksamkeit auf ein Buch gelenkt.
Es war eine Mischung aus einem richtigen Buch mit Holoprojektion. Wenn man die Seite aufklappte dann erschien die Szene die im Buch beschrieben wurde. Die erste Geschichte handelte von der Familie Rossi sich aufgemacht hatte einen Planeten mit Pizzabergen zu untersuchen. Das war durchaus ein passendes Geschenk!
Und für Kieran hatte er auch gleich etwas am Nachbarstand gefunden. Vielleicht war die Idee hier her zu kommen gar nicht so doof gewesen.
Nach knappen 1000 und einem Schnaufer hatte Ana auch ein Geschenk gefunden und rechnete akribisch durch, ob die Verlustmeldung nicht doch die bessere Wahl gewesen wäre.
Emily hingegen kam mit dem Schlitten des Weihnachtsmanns und ein paar recht angeschlagen Weihnachtselfen angesaust, den Schlitten voller Päckchen, die sich stapelten, „Ich habe für alle auf dem Schiff was…. hat einer noch die Adresse von dem Praktikanten aus der Botanik vor 11 Monaten, dem habe ich auch was besorgt…. ach und den Krieg gegen die Elfen habe ich gewonnen für das Schiff. Wir gehen nun Bruder.- und Schwesternschaft saufen… bis später.“
# später
„Muss ich mir Sorgen machen?“ musterte Elli ihren Ehemann der sich auf dem Markt nicht nur mit Glühwein sondern auch gleich noch mit einer Mütze und Handschuhen eingedeckt hatte.
„Wieso?“ fragte der Schotte völlig überrascht und setzte den gefüllten Sack den er sich über die Schultern geschwungen hatte vorsichtig auf dem Boden ab. Immerhin sollten die Geschenke darin nicht kaputt gehen.
„Deshalb.“ deutete Elli auf den Sack und Shay grinste breit. „Ich muss eben viele Leute beschenken, da kommt einiges zusammen.“ gab er zurück. Immerhin hatte er nun seine Geschenke beisammen auch wenn das für seinen Wichtel mit das schwerste gewesen war. Irgendwie schien dieser Weihnachtsmarkt aber tatsächlich für jeden etwas zu haben.
Nicht weit entfernt betrachtete ein Pärchen die Auslagen eines Schmuckverkäufers. Der Mann hatte ein rundliches Gesicht und ein einnehmendes Lächeln. Sein Kinn wurde von rötlichen Barthaaren geziert, die über den Dreitagebart hinausgewachsen waren, aber noch nicht als Vollbart bezeichnet werden konnten.
Seine Begleiterin hatte schulterlange schwarze Haare, die sie offen trug, und die ihr beim Betrachten der silbernen Ringe immer wieder ins Gesicht fielen. Beide trugen etwas altmodische Kleidung, die hier in dieser Umgebung aber durchaus passend erschien.
Als die Frau kurz aufblickte, begegnete sie zufällig dem Blick des Verkäufers hinter dem Ladentisch. Infolgedessen stutzte dieser und betrachtete sie eingehend.
„Sie waren doch gerade eben schon hier?!“, wunderte er sich, wobei er erst sie, dann ihren Begleiter skeptisch ansah.
Die beiden sahen den Verkäufer fragend an und verstanden anscheinend nicht, was er meinte. Stirnrunzelnd schaute der Verkäufer nun in die Richtung, in die Shay und Elli davongegangen waren. Doch sie waren bereits in der Menge verschwunden.
Achselzuckend wandte er sich wieder dem Pärchen zu und setzte ein freundliches Lächeln auf. „Haben Sie etwas gefunden, das Ihnen gefällt?“
# Zeit: 2 Wochen vor Weihnachten
# Ort: Holodeck, Weihnachtsmarkt 21. Jahrhundert, Deutschland
# Ort: Holodeck, Weihnachtsmarkt 21. Jahrhundert, Deutschland
Die Fachwerkgebäude rahmten den Marktplatz ein und schufen so eine ganz besondere Atmosphäre. Doch sah man vom Marktplatz an sich kaum etwas. Zum einen war der Platz voller Menschen, zum anderen drängten sich diese an den Ständen des Weihnachtsmarktes. Überall sah man Menschen in gelöster Stimmung:
„Passen Sie doch auf, Sie Honk! Ich habe Glühwein in der Hand!“
„Was kostet das Ding. Seid ihr von allen guten Geistern verlassen?“
„Das ist mein Zeh, auf dem Sie sich so gemütlich ausruhen…“
Ja, es herrschte eine weihnachtliche, besinnliche Stimmung. Sie war regelrecht ansteckend.
„Was machen wir noch einmal genau hier?“ zischte Jenn Inari an.
Die Japanerin hatte rote Backen, eine Bommelmütze zierte ihren Kopf und sie trug Fäustlinge. Unter ihrer dicken Winterjacke hatte sie einen Norwegerpullover angezogen. Sie mochte es, Weihnachten in Deutschland. Weihnachten im 21. Jahrhundert. Kaum etwas strahlte auf sie so eine Faszination aus, wie diese Zeit. Der Kommerz war an allen Ecken und Kanten zu sehen. Die weihnachtliche Musik schalte aus Lautsprechern und auf dem Platz des Weihnachtsmarktes befanden sich ein Posaunenchor, welcher fröhliche Advents- und Weihnachtslieder schmetterte.
„Oh sieh nur. Da gibt es gebrannte Mandeln!“ rief Inari begeistert und zog Jenn mit sich. Diese rammte dabei einen dick eingepackten Weihnachtsmarktbesucher, welche gerade mit zugekniffenen Augen über seiner Glühweintasse geschwebt war. Der Inhalt der Tasse ergoss sich nun über seinen Anorak.
„Tschuldigung!“ rief Jenn, doch Inari hatte schon bereits eine Lücke gefunden und Jenn folgte ihrer Freundin durch das Getümmel.
Ein Mann neben ihr biss gerade genüsslich in eine Bratwurst, welche dick mit Senf bestrichen war und in einem Brötchen steckte. Während eine Frau mit spitzen Fingern ein Gebäck in der Hand hielt, welches offenbar in Fett frittiert worden war und danach mit Sauerrahm bestrichen wurde.
Inari stand vor dem Stand mit den gebrannten Mandeln und ihre Augen leuchteten. „Ich hätte gerne eine Tüte gebrannte Mandeln, und eine Tüte Magenbrot, dann noch einen Bratapfel, eine Schokobanane, und dann einen Crepes mit Nuss-Nougat-Creme, Mandeln und Banane!“
Die Verkäuferin beäugte die Japanerin skeptisch. „So etwas ham wir nicht!“
„Aber da sind doch die gebrannten Mandeln!“
„Die schon.“
„Also, dann hätte ich gerne…“
„Aber das andere Zeugs, das ham wir nicht. Da müssen sie bei den Franzmännern, am Nebenstand…“
„Dort liegt doch das Magenbrot.“
„Ja, das ham wir. Aber das andere…“
Jenn verfolgte die Diskussion zwischen Inari und der Verkäuferin. Sie musste grinsen. Denn bist auf den Crepes hatte der Stand eigentlich alles. Offenbar war mit Inari der Weihnachtselch durchgegangen.
„Ach so, sie meinen den Crepes…“ schlussfolgerte nun auch schließlich Inari.
„Sach ich doch. So was ham wir nich…“
„…den gibt es bei den Franzosen am Nebenstand?“ hakte Inari nach.
„Neeee, keine Franzosen. Eigentlich kommen die aus Reichenbach, frag mich nicht, welches davon. Doch die glauben die wärn was Besseres. Früher ham die Rostbratwürste verkauft. Heute muss es diese Franzzeugs sein. Als ob die nicht wüssten, dass wir so etwas nicht mögen…“
„Aber die Schlange am Nachbarstand ist deutlich länger, als ihre!“ steuerte nun Jenn amüsiert bei.
Die Verkäuferin warf Jenn einen missbilligenden Blick zu. Dann blickte sie auf die Kasse, dann zu Inari. „Macht dann 30 Euro!“
„Aber da steht doch 15 Euro.“
„Inflation!“
„Häh, was bedeutet das?“ hakte Inari verzweifelt nach, während sie in ihrem Geldbeutel kramte.
„Das dumme Frage und dumme Bemerkungen den Preis nach oben treiben!“ Erklärte die Verkäuferin nun pikiert.
Jenn lachte und reichte der Frau das Geld, während Inari mit vollen Armen den Stand verließ. In den Bratapfel biss sich sofort hinein. Ihr Gesicht begann noch mehr zu leuchten. „Das musst du probieren Jenn, ist himmlisch!“
Jenn nickte, probierte aber artig von dem Bratapfel. Dann folgte sie Inari über den Weihnachtsmarkt. Am nächsten Stand hielt die Japanerin dann einen Crepes in der Hand und drückte Jenn eine Waffel mit Sahne, Kirschen und irgendetwas alkoholischem in die Hand. Den halbgegessenen Bratapfel musste Jenn in der anderen halten.
Als die beiden Frauen mehrere Stunden später das Holodeck verließen. Hatten sie mehrere Taschen in der Hand. Der Duft von Glühwein, Bratwurst und süßem Gebäck umgab die beiden Offizierinnen der Hephaistos und durch die Gänge wehte ein Gefühl von Weihnachten und Jingle Bells.
# Zeit: Ein Tag vor Weihnachten
# Ort: Quartier Jetsun Pema
# Ort: Quartier Jetsun Pema
Gut gelaunt und fröhlich trat Massimo ein und wurde stürmisch von drei kleinen Tieren begrüßt, während er ein Weihnachtslied summte. Die Hörnchen hatten ihn schnell erklettert und so nahm er Sissi einfach auf den Arm, ehe er über sie stolperte. So verständig das Kätzchen auch war, sie hatte die Angewohnheit, genau im Weg zu stehen, und schon oft waren Jetsun oder Massimo fast über die nicht mehr ganz so kleine Katze gestolpert.
Jetsun war bereits zu Hause und hatte sich kurz auf die Couch gelegt, nach einer harten Schicht in der Krankenstation. Anscheinend hatte jeder heute irgendwelche kleinen Wehwehchen oder Unannehmlichkeiten. Solange es aber nur Kleinigkeiten waren, die sich schnell behandeln und heilen ließen, war die Welt noch in Ordnung.
„Mio caro, so gut gelaunt?“, fragte Jetsun lächelnd.
„Das Paket ist doch noch gekommen, ich habe also nicht nur die Bücher mit den Reiseberichten, sondern auch noch ein wenig zur kikonischen Kultur und Geschichte für Ortrichk“, gab der Marine kund. Außerdem hatte er auch das Geschenk für Jetsun bekommen. Aber das würde er ihr sicher nicht auf die Nase binden.
„Und einige Leckerchen für gewisse vierpfotige Mitbewohner habe ich auch.“
Die hatte er auch bereits eingepackt und auch das Geschenk für Jetsun, aber noch nicht das Wichtelgeschenk.
Jetsun grinste breit. Sehr schön! Es freute sie wirklich, dass Arsinoe so flink reagiert hatte. Sie selbst hatte ihr Geschenk für ihren Wichtelpartner ebenso schon hübsch verpackt, wie auch die Geschenke für Massimo und Nenii. Weihnachten konnte also kommen.
</RPG>
<SUM>
Die Crew der Hephaistos macht sich auf die Geschenkesuche.
</SUM>
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