Hallo zusammen,
hier noch ein Copo von Isa und mir. Danke, hat viel Spaß gemacht!
Gruß
Debora
<RPG>
# Zeit: MD 97.1900
# Ort: Quartiere Nazira und Jetsun
Der Aufruf des Captains, einmal nach Jetsun zu sehen nach dem Zwischenfall mit dem frei herumlaufenden Hologramm Nenii, hatte bei Nazira offene Türen eingeschlagen. Sie hatte sich schon seit sie aus der Anomalie herausgekommen waren vorgenommen, sich Zeit für ihre Freundin zu nehmen, doch es war wie verhext gewesen – irgendetwas kam immer dazwischen. Dabei hatte die kleine Trill ein eher schlechtes Gewissen… ja, sie konnten alle nichts dafür, wie sie in der Anomalie gehandelt hatten. Dennoch.. Jetsun und Nazira hatten sich, bis auf den Brand bei der Mühle, mehr oder weniger gegenseitig ignoriert. Das fühlte sich nicht richtig an, und außer diesem kleinen gemeinsamen Essen mit Massimo und Jori hatten beide seitdem kaum miteinander gesprochen, außer dienstlich.
So konnte sie nach dem Besuch des Captains gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. „Computer, befindet sich Jetsun Pema in Ihrem Quartier?“ fragte sie laut in den Raum ihres eigenen Quartiers hinein.
„Lt. Jetsun Pema befindet sich in ihrem Quartier.“ kam die prompte Antwort des Computers.
„Computer, ist sie bis auf ihre Haustiere allein dort?“
„Bestätigt.“
Nazira machte sich sofort auf den kurzen Weg, den Flur hinunter und nur zwei Türen weiter, und betätigte die Türsummer.
Es dauerte einen Augenblick, dann glitt die Türe auf. Nazira trat ein. Jetsun stand mitten in ihrem Raum und sah die Counselor erwartungsvoll an. Sie wirkte ein klein wenig durch den Wind, wie man es so nannte, aber ansonsten… ganz normal. Sogar ihren rotgrundigen langen Schal trug sie.
„Hallo Nazira!“ begrüßte die CM ihre Freundin. „Wie schön, Dich zu sehen.“
„Hallo Jetsun!“ Nazira trat auf Jetsun zu und nahm sie kurz in den Arm. Dabei spürte die Trill deutlich, dass Jetsun nicht wirklich ruhig oder ausgeglichen war. Entsprechend drückte sie die Bhutanerin einmal mehr freundschaftlich.
„Ich… wollte einfach mal wieder nach Dir sehen. So ganz ab von Dienst, Krankenstation, und all diesen Dingen… wir haben seit vor der Anomalie nicht mehr so richtig miteinander gesprochen. Hättest Du denn jetzt Zeit?“ fragte die kleine Frau und sah zu Jetsun hoch, noch immer halb in der Umarmung mit ihr stehend. Irgendwie, fand Jetsun, sah sie fast so aus, als würde sie sich etwas… schuldig fühlen?
„Ja!“ erwiderte Jetsun. „Ja, danke. Sehr gerne. Wirklich.“
Sie atmete einmal tief durch. „Ich glaube, das wäre gut.“
Sie sah Nazira an. „Setzen wir uns. Darf ich Dir irgendetwas anbieten?“
„Danke. Gerne einen Tee, schwarz, mit Milch und Zucker.“ Die Trill lächelte erleichtert und setze sich auf das Sofa im Raum, sah sich ein wenig um. Hinter einer Ecke kam das kleine Kätzchen hervor, das Jetsun von Arcadia mitgebracht hatte, und wackelte neugierig auf sie zu. Nazira beugte sich vor. „Hey, Süße..“ sagte sie sanft und streckte eine Hand vor, damit die kleine Katze sie beschnuppern konnte.
Wenig später kam Jetsun mit einer dampfenden Tasse für sie und einer anderen für sich zurück und setzte sich neben sie.
„Bitteschön!“ sagte sie und lächelte. „So mag ich Tee auch am liebsten.
Dankbar nahm Nazira die Tasse an und blies kurz darüber. Sie sah ihre Freundin kurz über den Tassenrand an. „Ich wollte mich.. bei Dir entschuldigen.“ begann sie.
„Oh.“ Jetsun sah etwas überrascht drein. „Wofür denn das?“
Nazira zögerte etwas. „Dafür, dass ich Dich in Arcadia komplett ignoriert habe. Ich weiß, wir konnten wenig dafür, wie wir uns dort verhalten haben, aber nachträglich hatte ich trotzdem das Bedürfnis. Und selbst, seit wir zurück sind… schien es einfach so, als würde sich keine Zeit finden lassen, um mit meiner Freundin zu sprechen. Was ein fürchterliches Verhalten für eine Freundin ist. Dafür.“
„Amitabha…“ flüsterte Jetsun. „Das ist…“ Sie lächelte lieb. „Das ist wirklich nicht erforderlich. Ich habe Dich ja ebenso vernachlässigt, wenn man das wirklich so nennen kann.“
Sie seufzte leicht.
„In Acardia… war ich eine absolute Einzelgängerin. Ich habe mir sogar eingeredet, dass Shay… also der Einhornzüchter, nicht der Captain, ein Freund sei. Doch ich habe ihn in der ganzen Zeit dort… also auch der virtuellen, vielleicht fünf-sechs mal getroffen. Erst als ich Massimo dort kennengelernt habe… das war wie ein Blitzstrahl… da habe ich überhaupt begriffen, was Freundschaft… oder so… wirklich bedeutet.“
Sie schüttelte den Kopf.
„Dabei bin ich… also Jetsun… ich selbst ein sehr geselliger Typ. Also normalerweise.“
Sie sah zu ihrem Terminal. Dann lächelte sie leicht gequält.
„Ich habe aber sogar meine Termine bei Dir geschwänzt. Also… ich habe einfach keine gemacht.“
Nazira nickte und lächelte leicht. „Ich weiß… und ich habe Dich gelassen. Also… lass uns das ab jetzt wieder anders machen, ja?“ Ihr Lächeln wurde breiter und sie lehnte sich im Sofa leicht zurück. „Wie geht es Dir aktuell? Wirklich?“ Das letzte Wort war sehr sanft und leise, während die Counselor ihre Freundin ruhig über den Rand ihrer Teetasse beobachtete, ohne dabei aufdringlich zu wirken, und dabei schlückchenweise ihren Tee genoss.
„Oh, mir…“ Jetsun verbiss sich die erste, impulsive Antwort. Nazira… die Counselor, aber vor allem die Freundin hatte es verdient, die Wahrheit zu hören.
„Ich… ehrlich? Mir… mir geht es ziemlich fürchterlich. Also… nicht wirklich schlecht, bestimmt nicht. Das würde es, würde es Massimo nicht geben. Er fängt mich auf, trägt mich und sorgt einfach nur, weil er da ist, dafür, dass ich weiter funktioniere. Aber… ich bin so durcheinander, ich komme mit meinen eigenen Emotionen nicht klar. Ich… war nie der extreme Mensch. Aber derzeit, fürchte ich, bin ich es. Einfach. Irgendwie.“
Nazira schwieg kurz. Dann fragte sie „Extrem, inwiefern?“
Jetsun sah sich wieder um, schaute auf ihr Terminal.
„Du… du hast ja… von meinem Hologramm, Nenii gehört. Du hast sie ja auch kurz kennengelernt. Vor der Mühle. Als wir alle plötzlich doppelt da waren.“
Sie seufzte.
„Ich habe das Hologramm noch immer. Und es hat sich verselbstständigt. Vielleicht hast du auch davon schon gehört. Wahrscheinlich sogar. Ich…“
Sie ballte kurz die Hände, dann öffnete sie sie wieder. Nazira fiel auf, dass bei den geballten Fäusten kurz diese feinen Energieblitze über die Hände wanderten, dann aber beim Öffnen der Hände wieder verschwanden. Jetsun schien das nicht einmal bemerkt zu haben.
„…Ich… weiß nicht, was nun mit Nenii geschehen wird. Es mag sein, dass es Probleme geben wird. Und ich weiß nicht, wie ich damit umgehen kann.
Mit extrem meine ich, dass ich womöglich gar nicht gut darauf reagieren werde. Ich… für mich ist Nenii eine Person. Ich meine, du hast ja gesehen… oder gehört, dass sie in Arcadia aufgetaucht war. Wenn sie einfach nur eine gescriptete Spielfigur wäre, wie sollte so etwas möglich sein? Und sie ist aus dem Holodeck herausgekommen. Hat nach mir gesucht. Sie war hier, hier im Raum. Und sie hat mit Sissy und Kiba und Dema gespielt. Sie ist… sie kann doch nicht einfach nur ein Programm sein.“
Jetsun sah Nazira mit großen Augen an.
„Ich… würde es nicht zulassen, wenn dieses Programm einfach gelöscht werden würde. Aber ich will auch nicht… ich will niemals irgendjemandem schaden. Das kann ich gar nicht. Aber… lieber würde ich hier gehen, als dass…“
Rasch stellte die Counselor ihre Tasse auf dem Beistelltisch ab und nahm Jetsun erst an den Schultern und dann in die Arme. Sie war in beiden Funktionen hier – als Counselor und als Freundin – aber jetzt, gerade, hatte Nazira das Gefühl, Jetsun brauchte eine Freundin. Sanft streichelte sie ihren Rücken. „Bitte beruhige Dich, Jetsun.“ murmelte sie.
Ja, sie hatte die Energieblitze gesehen… aber so vieles war von ihrer Zeit aus der Anomalie mit zurückgekommen. Caraxes… Joris Tätowierungen.. Whiskey… warum nicht auch ein Teil von Jetsuns Zauberkraft? Das war jetzt nicht das Thema.
„Wir sind Mitglieder der Föderation. Einer Föderation, die es sich auf die Fahne geschrieben hat, jegliches Leben zu achten. Keiner von uns hat bisher genau verstanden, was die Anomalie alles mit uns gemacht hat, vielleicht werden wir das nie. Aber wenn Nenii dort ein Bewusstsein erlangt hat… wenn sie wirklich lebendig geworden ist… dann wird sie nicht einfach gelöscht. Davon bin ich fest überzeugt, Jetsun.“ Ihre Stimme war sanft und beruhigend. „Manchmal…. ja, manchmal reagieren Menschen über. Das liegt tief in unserer DNA, selbst mit allem Fortschritt, mit aller Weisheit kann dies nie ganz ausgeschlossen werden. Ich bin sicher, sobald sich alle wieder beruhigt haben, wird Neniis Fall untersucht werden. Sachlich. Rational. Logisch. Es wäre nicht das erste Mal, dass eine künstliche Lebensform als solche akzeptiert wird, wenn sie wirklich zu einer geworden ist.“
Jetsun klammerte sich an Nazira und atmete tief. Ein… und aus… und ein… und aus.
„Ja..!“ sagte Jetsun dann. „Ja, du hast Recht. Ich weiß das. Ich habe es erlebt.“
Jetsun lehnte sich wieder zurück. „Der frühere Holodoc, das MHN der Hephaistos. Es war solch ein Fall. Es hatte selbstständig seine Programmierung erweitert und wurde zuletzt als Lebensform akzeptiert. Ich weiß, dass es jetzt bei einer Anwältin als Assistent arbeitet.“
Jetsun lächelte etwas mühsam. „Es ist einfach nur, dass ich mir Sorgen mache.“
Langsam löste sich die kleine Trill aus der engen Umarmung, um Jetsun in die Augen sehen zu können. „Ich weiß. Natürlich tust Du das. Du bist aufgrund vieler unterschiedlicher Dinge angespannt und gestresst… und Du fühlst Dich für Nenii verantwortlich. Mehr als das… Du hast sie aufrichtig gern, nicht wahr?“
Jetsun nickte langsam, als wäre sie bei etwas ertappt worden.
Nazira lächelte. „Ich verstehe Dich. Mir würde es ähnlich gehen, sollte irgendjemand oder irgendetwas Caraxes bedrohen“, gestand sie. „Dennoch… wenn in den nächsten Tagen die Untersuchungen darüber beginnen, was mit Nenii passiert ist und wie man mit ihr umgehen sollte, ist es wichtig, dass Du ruhig bleibst. Emotionale Ausbrüche… so richtig sie sich anfühlen mögen… wären der Sache gegenüber kontraproduktiv, denke ich.“
Jetsun ließ den Kopf hängen.
„Weißt Du… Nenii… ich habe das Programm gekauft, als ich… als mir klar geworden ist, dass das mit Fabi und mir nichts werden würde. Ich war so frustriert. Also habe ich mir ein Programm gekauft. Ich… mochte Nenii leiden. Sie war so hübsch. Sie hat in mir eine Saite zum Klingen gebracht. Dann habe ich das Programm für mich optimiert. Also innerhalb der normalen Parameter des Programms. Dann habe ich sie getroffen. Und… naja. Ich hab sie wirklich sehr lieb gewonnen. Sehr lieb.“
Sie schluckte. „Aber Du hast recht. Ich werde versuchen, ruhig zu bleiben. Überlegen.“
Die kleine Trill nickte langsam. „Ich glaube, ich verstehe.“ Kurz schwieg sie. Natürlich war das alles, bevor die Ärztin Massimo begegnet war. Es kam immer mal wieder vor, dass sich Leute in Holo-Figuren verliebten oder ähnliches. Doch Nenii.. war inzwischen offenbar deutlich mehr als nur eine Holo-Figur.
Dann versuchte die Counselor, den Fokus zu verändern. „Wie kann ich Dir dabei helfen, wieder mehr Ruhe zu gewinnen?“
Jetsun sah auf, sah Nazira an. Dann lächelte sie. „Das tust Du schon. Alleine dadurch, dass Du mit mir sprichst. Es… tut wohl, mit Dir zu sprechen.“
Jetsuns Lächeln wurde breiter. „Ich glaube, ich würde gern einfach auch mal Zeit mit Dir verbringen. Und mit unseren Freunden. Jori. Und Massimo.“
Sie grinste Nazira an. „Die beiden Jungs verstehen sich auch gut, nicht wahr?“
Die silberhaarige Frau erlaubte sich ein kurzes, mädchenhaftes Kichern. „Ja, ich denke schon.“ Sie grinste. „Ist doch schon wirklich seltsam, nicht wahr? So ungewöhnlich und teilweise verstörend unser Aufenthalt in dieser Anomalie auch war – für Dich und mich hat sie etwas Gutes bewirkt. Und sogar annähernd dasselbe.“ Der Schalk blitzte kurz in ihren großen grünen Augen auf. „Ich denke, Du und Massimo, ihr wärt Euch vermutlich nie wirklich über den Weg gelaufen, hier auf dem Schiff, ich meine, so richtig, hm? Und Jori und ich… da war vorher zwar schon etwas, aber das hätte sich sonst vermutlich ewig hingezogen.“ Jetzt wechselte die Trill direkt vom Counselor-Modus in den Beste-Freundinnen-kichern-über-Jungs-miteinander-Modus.
Jetsun nickte, breit lächelnd. „Ja. Stimmt schon. Ich bin sicher, dass es so ist. Auch wenn Massimo Rettungssanitäter ist. Vielleicht hätten wir uns mal getroffen. Aber wahrscheinlich wäre es wirklich nichts geworden.“
Dann wurde ihr Blick etwas nachdenklich. „Glaubst Du, dass auch noch Andere so etwas wie wir erlebt haben? Also sich Paare gefunden haben?“
Nazira zuckte mit den Schultern. „Durchaus möglich, warum nicht? Wobei ich davon bisher noch nichts mitbekommen habe, wenn es so ist. Und nicht jeder hat gute Erfahrungen mit nach Hause gebracht..“, kurz versank die Counselor in ihren Gedanken, doch dann war sie wieder bei ihrer Freundin. „Du und Massimo – was ich bisher mitbekommen habe, ist das was richtig Ernstes mit Euch, oder?“
„O ja. Ich… weiß es. Für mich ist es absolut ernst. Und ich glaube sehr sicher, dass auch Massimo so fühlt.“ Sie lächelte innig. „Ja, das ist sicherlich so. Und das ist auch ein sehr wichtiger Grund, weshalb ich unbedingt hier mit ihm zusammen bleiben möchte.
Sie sah Nazira an. Die zierliche Trill sah so zauberhaft aus. Jetsun hatte sich gewundert, dass sie nicht an jedem Finger einen Verehrer hatte. Aber dann wieder auch nicht. Nazira war kein Flittchen.
„Und bei Dir? Ist es auch ernst, nicht wahr?“
Die kleine Trill errötete leicht, was man auf ihrer so blassen Haut sofort sehen konnte, selbst im Dämmerlicht. „Ich denke schon, ja. Es fühlt sich…richtig an. Selbst in Arcadia… er war kaum anders als hier, weißt Du. Und irgendwie hat er es auf seine ruhige, aber beharrliche Art geschafft, selbst die soziophobe Müllerin zu erweichen.“ Sie schüttelte kurz den Kopf und grinste schief. „Keine Ahnung, warum ich in Arcadia so war, wie ich war. Das versuche ich selbst noch, herauszufinden.“
Sie sah ihre Freundin wieder direkt an. „Jedenfalls freue ich mich für Dich, und auch für Massimo. Er ist ein guter Mensch. Und Du verdienst einen guten Menschen.“
Jetzt sah Jetsun, ihrerseits leicht errötet, lächelnd auf ihre Hände. „Danke. Da sind wir uns einig.“ Sie atmete tief durch. „Für mich hat diese Anomalie wirklich nur Gutes gebracht.
Massimo, Sissi, Meine beiden Hörnchen, die jetzt sogar sprechen können. Meine Magie. Und zuletzt eben sogar Nenii. Es ist wirklich unglaublich. Unglaublich schön.“
Jetsun nickte mehrfach, wie zu sich selbst. „Und wenn ich darüber nachdenke, dann muss ich mich korrigieren. Mir geht es gar nicht schlecht. Ich bin einfach nur sehr, sehr erschöpft. Aber insgesamt bin ich glücklich.“
Naziras Lächeln wurde breit und warm. „Das ist gut. Das ist sehr gut. Denk immer daran, wenn Dich gerade ein Ereignis des Tages runterzieht. Und was Deine Erschöpfung angeht… und meine eigene…“ sie hielt kurz inne, und nun sah Jetsun kurz, wie sich ihre freundliche Miene in die tiefer Erschöpfung wandelte, doch nur kurz, dann war das strahlende Lächeln wieder da. „Die müssen wir einfach wieder in den Griff bekommen. Lass uns doch vielleicht zusammen etwas unternehmen, was Entspannendes? Ich habe gehört, auf K7 soll es ein hervorragendes Spa geben… wir könnten zusammen Sport machen, das ist ja auch wichtig.. und langfristig müssen wir auch daran arbeiten, wie Du Dir selbst gegenüber weniger… hart sein kannst. Einverstanden?“ Sie sah aufmerksam in Jetsuns Gesicht.
„O, ja. Das machen wir. Das ist eine großartige Idee. Und K7… da ist auch der Planet. Da ist es richtig schön. Ich habe… oh!“
Jetsun sah sie mit großen Augen an.
„Was?“ fragte Nazira, besorgt.
„Da… ist auch die medizinische Universität. Ich… mag sein, dass ich… das muss ich prüfen. Es kann gut sein, dass ich wieder zu einer Prüfung kommen muss. Meine Doktorarbeit und all das.“
Jetsun seufzte tief. „Ich will… ich werde mit denen sprechen. Wenn das so wäre. Ich glaube nicht, dass ich das jetzt schon wieder könnte.“
Nazira nickte ernst. „Ja, das wäre jetzt wohl gerade alles etwas viel, da gebe ich Dir Recht. Wenn es Dir hilft, dann kann ich gerne ein kleines Gutachten schreiben, ganz offiziell als Deine Counselor.“
Jetsun lächelte. „Wir schauen, ja?“
„In Ordnung.“ Die Trill nickte lächelnd. „Und… ich stell Dir eine neue Terminserie bei mir ein, okay?“
Jetsun lachte. „Ja. Und ich versuche, daran zu denken. Erinnere mich notfalls, ja?“
Nazira lachte zurück, mit einem kleinen Hauch Spott in der Stimme: „Ich stelle Dir eine Terminserie ein, wie ich sagte. Mit Erinnerungsfunktion. Und wenn…“
Der Tür-Gong unterbrach sie. Jetsun und Nazira sahen einander an.
„Wer ist dort, bitte?“ fragte Jetsun.
[„Massimo!“] hörte sie die schöne Stimme ihres geliebten Freundes.
„Oh, komm rein!“ erwiderte Jetsun und unterdrückte nur schwer den Impuls, aufzuspringen.
Stattdessen erhob sich Nazira. „Ich denke, ich werde mich dann wieder verabschieden. Wir werden uns ja jetzt häufiger sehen. Und ich schau mal nach dem Spa auf K7, ja?“
„O ja, bitte!“ Jetsuns Augen leuchteten.
„Ein Spa?“ das war Massimo, der grad hereinkam. Er nickte Nazira lieb zu. „Hallo Nazira, schön, dich zu sehen. Dich hier zu sehen, vor allem!“
„Ja!“ erwiderte die Trill. „Und hallo Massimo. Jetsun und ich planen grad einen Wellness-Ausflug. Erstmal aber nur für Mädels. Aber vielleicht… vielleicht erweitern wir das noch. Mal sehen!“
Massimo hob abwehrend die Hände. „Macht gern auch was zu zweit. Jori und ich werden inzwischen die eine oder andere Strip-Bar unsicher machen!“
Nazira stemmte die Hände in die Hüften und hob ihre Augenbrauen. „Strip-Bar, was?“ sagte sie, halb drohend, halb lachend. „Weiß Jori schon von Deinen Plänen?“
Massimo lachte schallend auf. „Keine Pläne. Das war… ach, ich gönne Euch beiden auch mal Zeit zu zweit. Ich weiß, wie wichtig sowas ist.“
„Dann gönne ich Euch beiden nun etwas Zeit zu zweit!“ erwiderte Nazira, nun auch lachend. Noch einmal wandte sie sich zu Jetsun um und umarmte sie kurz. „Hab einen schönen, entspannten Abend.“ raunte sie der Freundin noch mit leicht schelmischer Stimme ins Ohr. Dann nickte sie Massimo grinsend zu und verließ das Quartier der Ärztin.
Draußen im Gang, kurz vor der Tür zu ihrem eigenen Quartier, musste sie sich jedoch kurz an die Wand lehnen. Die Kopfschmerzen waren in den letzten Tagen aufgetaucht und wurden täglich schlimmer. Sie wusste, dass sie auch Entspannung benötigte, ebenso sehr, wie Jetsun… doch dafür war jetzt keine Zeit. Noch eine Weile nicht… zu viele Personen benötigten ihre Hilfe, um zu verarbeiten, was ihnen in der Anomalie zugestoßen war. Nicht jeder war so glücklich davon gekommen, wie sie beide… sie massierte kurz ihre Nasenwurzel und stöhnte. Dann rappelte sie sich auf und ging langsam weiter in Richtung ihres Quartiers. Glücklicherweise war es nicht weit.
Von hinter ihr kam Caraxes angeflogen, wohl auf dem Rückweg von der Bar, wo er inzwischen fast nur noch rumhing. Er landete elegant auf ihrer Schulter, und sie zuckte kurz zusammen, etwas erschrocken. „Du musst schlafen. Sofort.“ ordnete ihr gefiederter Freund an. Ein trockenes, müdes Lachen von Nazira später, waren beide in ihrem Quartier verschwunden.
</RPG>
<SUM>
# Zeit: MD 97.1900
# Ort: Quartiere Nazira und Jetsun
Nazira besucht Jetsun in ihrem Quartier, um sowohl dem Wunsch des Captains nachzukommen, als auch ihrem eigenen, endlich einmal wieder in Ruhe mit der Freundin zu reden und zu sehen, wie es ihr geht.
</SUM>
submitted by
Lt. Jetsun Pema Lt. Nazira Tapai
CM USS Hephaistos CNS USS Hephaistos
aka aka
Isabelle Debora