ich bin gerade in der Stimmung für etwas gefühlsduseligen Soap und daher
gibt es noch einen kleinen Nachtrag zum letzten Posting…
<RPG>
# Ort: K7 Gästerquartiere
# Zeit: SpD 112.1000
Sie hatten den ganzen letzten Abend heftig diskutiert, was nun zu tun
sei. Letztendlich waren sie übereingekommen, dass aufgrund der großen
Gefahr, die diesmal soviel greifbarer war, als sonst immer, es wohl
wirklich am besten war, wenn die, die sich durch eine
Dienstverpflichtung gebunden hatten, ihrer Verpflichtung nachkamen und
wer nicht musste, diesmal auf der Station blieb.
Noch in der Nacht hatten sie die wesentlichen Dinge gepackt, dann Keiran
am Morgen geweckt und ihn seine Lieblingssachen einpacken lassen.
„Wir ziehen für eine Weile in ein anderes Quartier auf der Station. Du
darfst Deine Lieblingssachen mitnehmen.“ Dann hatten sie gemeinsam
ausgesucht, was er mitnehmen wollte. Natürlich war ein großes von Shay
geschenktes Plüschtier dabei.
Nun hatten sie sich so gut es auf die Schnelle ging in dem neuen
Quartier eingerichtet. „Ich kann nicht glauben, dass Du nicht hier sein
wirst, um es mit mir und uns zu teilen“, flüsterte Melody leise Ettore
ins Ohr. Sie hatten pro forma auch ein paar seiner Kleidung mitgenommen
und sie in den Schrank gelegt. Alles nur zivil. „Und ich kann es nicht
glauben, dass unser Heim auf der Hephaistos bald verwaist sein wird.“
flüsterte der Italiener traurig zurück.
In diesem Augenblick ging der Türsümmer.
„Ja bitte!“ riefen beide wie aus einem Mund.
In der Tür stand Nazira und schaute die beiden etwas verwundert an. „Ich
habe Ihre Nachricht bekommen, aber ich bin mir nicht ganz sicher, was
ich hier soll?“ sie sah sich flüchtig im Raum um, trat dann aber
entschlossen ein.
„Wir möchten Keiran so schonend beibringen, dass ich auf die Mission
fliegen werde und meine Frau mit den Kindern hierbleiben wird. Das
heißt, wir jetzt eine ganze Weile getrennt voneinenander sein werden. Es
ist uns wichtig, dass er versteht, dass das keine Strafe ist und nichts
mit ihm zu tun hat“, erklärte Ettore.
„Aber sie sind doch vom Fach. Sie bekommen das doch ganz sicher hin.“
erwiderte Nazira überrascht.
„Nun, es ist unser Kind, da hilft Fachwissen oft wenig. Daher haben wir
Sie als die Schiffscounselor, die Keiran eben auch von Sehen kennt,
hinzugebeten“, erklärte Mel. „Wir hielten es für besser, das nicht ohne
Betreuung zu machen.“
„Und was ist mit Renal?“ hakte Nazira nach. Die Romulanerin war eine Art
Ersatzoma für den Kleinen.
„Sie ist auch zu nah dran.“ Ettore seufzte hörbar. „ _Sie_ haben unser
vollstes Vertrauen in der Sache, Miss Tapai. Haben Sie noch Fragen,
bevor gemeinsam diese auch für uns unliebsame Aufgabe angehen?“, fragte
Ettore und wischte sich eine nervös schwitzige Handfläche an der Hose ab.
<NRPG> So, noch ein kleiner Ball für Debora </NRPG>
# Ort: K7 Holosuiten
# Zeit: SpD 112.2200 (bzw. wenn der Abflug feststeht am Abend vor Abflug)
Es war ein traumhaftes romantisches Abendessen. Beste Qualität, ruhige
aber nicht zu romantische Stimmung. Ettore und Mel hatten bei dem Essen
wenig gesprochen, obwohl jeder dem anderen so viel sagen wollte. Sie
hatten die köstlichen Speisen genossen und ebenso die vertraute Nähe des
anderen. Beide waren sich bewusst, dass dieses vertraute Gefühl bald
vorbei sein würde.
Für wie lange?
Diese Frage schwebte im Raum. Sie hing wie ein Damokles-Schwert über
ihnen. Aber beide taten es wie die kleinen Kinder. Indem sie nicht nach
oben sahen, das drohende Schwert nicht wahrnahmen, so glaubten sie, es
damit ausblenden zu können.
Als der letzte Gang genossen war und der letzte Schluck Wein getrunken,
zog Ettore Mel nah an sich heran. „Komm, ich habe noch eine Überraschung
für Dich“, erklärte er leise. Dann tastete er unter der Tischplatte
vorsichtig nach ihrer Hand. Als er sie gefunden hatte, drückte er
bestätigend ihre Hand, stand auf und zog sie langsam mit sich.
Auch wenn er wusste, wohin sie wollten, ließen sie sich Zeit und
genossen jeden einzelnen Schritt, als sie eng umschlungen zu den
Holosuiten meanderten.
„Das kenne ich doch! Das ist aber nicht das Promenadendeck von K7!“,
entfuhr es Melody überrascht, als sich die Tür zur Holosuite öffnete.
Es war ein anderes Promenadendeck, auf einer anderen Station, auf der
anderen Seite des Quadranten.
„Das ist der Baum des Lebens auf der USB Caileach!“, rief sie begeistert.
„Ja, unser alter Heimathafen“, Ettore schmunzelte.
„Oh, wie lange ist das nur her“, sagte Mel versonnen.
„Sieben Jahre“, antwortete Ettore.
„Was so lange schon? Wie die Zeit verfliegt…“ Mel schüttelte den Kopf.
„Ja und ich denke, Du erinnerst Dich, wobei dieser Baum Zeuge war?“,
fragte Ettore neckend.
Tränen ergossen sich über Mels Wangen. Vor Glück, vor Erinnerung, vor
Angst vor der Zukunft.
„Wie könnte ich Deinen Antrag je vergessen…“, schluchzte sie und
versuchte dann schnell, die Tränen mit einem Lächeln der Erinnerung zu
verdrängen. „Ich weiß noch genau, dass Du erst nachdem ich ‚Ja‘ gesagt
hatte, die für Dich wahnsinnig verwegene Frage gestellt hast, ob wir uns
nun auch Duzen wollten.“ Sie rollte theatralisch mit den Augen. Dann
kicherte sie. „Ich hatte schon so lange ein Auge auf Dich geworfen, aber
Du hattest es immer nicht bemerkt.“
„Ja, was das angeht, war ich wirklich ein Esel … ich hatte Dich imemr
als beste Freundin wahrgenommen.“ Er seufzte. „Ich konnte mir einfach
nicht vorstellen, dass ich noch einmal lieben oder gar der Liebe einer
anderen würdig sein konnte.“
„Ja, Du warst wirklch ein Esel.“ Sie gab ihm einen kleinen Klaps auf den
Hinterkopf und beide mussten lachen. „Dass Du so ein Spätzünder warst,
hast Du aber wieder gut gemacht.“
„Habe ich das?“, fragte Ettore und diesmal gar nicht mehr im Spaß. „Ich
habe immer das Gefühl, ich kann gar nicht genug tun, um gut genug für
Dich zu sein.“
„Ach, sag so etwas nicht. Es stimmt mich ganz traurig.“ meinte Melody.
„Du weißt noch, warum ich den Baum als unseren Zeugen ausgewählt habe,
oder?“ erkundigte sich Ettore.
„Aber natürlich. ‚Ein Baum hat feste Wurzeln. Und daran wollen auch wir
uns erinnern, wenn wir glauben, den Halt zu verlieren‘“, zitierte sie
ohne zu zögern.
„Genau und ich glaube, diesen Halt brauchen wir jetzt beide“, antwortete
Ettore.
„Ich hatte geschworen, Dich nicht mehr alleine losziehen zu lassen, es
ist schon zu viel passiert“, sagte Melody mit bestimmten Tonfall.
„Ich weiß, wir haben das doch ausgiebig besprochen. Es ist nicht so,
dass ich mich um diese Aufgabe reiße“, antworte Ettore traurig.
Melody seufzte. „Ich weiß. Mein Kopf versteht es, mein Herz nicht. Und
ich weiß, Dir geht es genauso. Und deshalb muss die Trennung auch sein,
damit Du alles tun kannst, um heil zu uns zurückzukehren.“
„Ich habe schlichtweg große Angst, Mel. Ich möchte es nicht beschönigen.
Du weißt es. Ich habe das Gefühl, dass es vielleicht eine Mission ohne
Rückkehr sein wird …“ sagte er ganz leise.
„Psst, sag sowas nicht.“ Mel drückte ihm den Finger auf die Lippen.
„Du weißt es“, sagte er ruhig.
„Ja, ich weiß es, aber es auszusprechen, macht es noch schlimmer. Es
wirkt wie besiegelt, als wenn es nur eine Ahnung ist.“ Sie verstumtme
kurz. Dann mit entschlossener Stimme fügte sie an: „ Ich werde täglich
für Eure gesunde Rückkehr zur Göttin beten! Zumindest das kann ich tun.“
Statt einer Antwort deutete Ettoe auf den Baum.
„Wir sind hier, damit ich den ‚Baum des Lebens‘ erneut als Zeugen meiner
Liebe zu Dir anrufen kann!“ Er fiel vor Ihr auf die Knie, hielt aber
ihre Hand weiterhin fest. „Melody, Du bist meine Liebe und mein Leben.
Wenn ich könnte, würde ich Dich auf Händen tragen, wie es einer Frau wie
Dir gebührte. Ohne Dich ist mein Leben sinnlos und leer. Daher frage ich
Dich erneut, ob Du meine Frau sein willst, auch in diesen schlechten
Zeiten?“
Melody sackte nun laut schluchzend auf die Knie vor Ettore. Dann ließ
sie seine Hand los und umarmte ihn, so fest sie konnte und presste ihre
Stirn an seine. Die Tränen von beiden vermischten sich auf ihren Wangen.
Sie wollte nicht loslassen, nie wieder. „Ja! Ja natürlich, Ettore. Auch
nach sieben Jahren würde ich immer wieder ‚ja‘ sagen!“ Sagte sie unter
Tränen.
Wie lange sie so dasaßen, konnten sie nicht sagen. Aber irgendwann
begannen Mels Arme zu zittern und sie musste sie für einen Augenblick
senken.
Ettore wischte sich mit dem Ärmel die Tränen aus dem Gesicht. Dann sagte
er: „Das hatte ich gehofft.“ Ein kurzes Lächeln huschte über sein Gesicht.
Erst strich er ihr zärtlich eine Haarsträhne aus dem Gesicht, die durch
die Tränen auf der Wange festgeklebt war. Dann küsste er ihr sanft auf
die Stirn, wo ihr Halbmond tätotwiert war. Schließlich holte er aus
seiner Tasche ein kleines silbernes Medaillon heraus, das an einer
silbernen Kette hing. Außen auf dem Deckel war der ‚Baum des Lebens‘ zu
sehen. Er betätigte einen Mechanismus und innen konnte man ein Portrait
von ihm sehen. Kein modernes Holobild. Ein ganz altertümlich
2-Dimensionales Bild.
„Die Kette wird im Mondlicht mit Deinen Augen um die Wette leuchten.
Beim ‚Baum des Lebens‘, gedenke meiner!“ und mit diesen Worten legte er
ihr das Medaillon um.
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<SUM>
# Ort: K7 Gästerquartiere
# Zeit: SpD 112.1000
Mel und Ettore bitten Nazira um Hilfe, Keiran zu erklären, dass die
Familie einige Zeit getrennt von Ettore auf der Station wohnen wird.
# Ort: K7 Holosuiten
# Zeit: SpD 112.2200 (bzw. wenn der Abflug feststeht am Abend vor Abflug)
Ein Abend der Erinnerung mit einem erneuten Versprechen.
</SUM>
Submitted by
Kim
aka
LtCmdr. Ettore Ludovico della Scala
2O – USS Hephaistos
SD 300408.9