Zufallsbegegnung
By elamatrix@… (elamatrix)
Hallo,
hier findet ihr ein Copo von den beiden EO der Einheiten – quasi ein erstes beschnuppern.
(danke an meinen Ghostwriter für das Ende!)
Viele Grüße,
die Samse
<rpg>
# Ort: K7, Deck A1 – Bar
# Zeit: MD 2.2105
Die Bar & Lounge im kleineren, sekundären Komplex der Raumstation verfügte über ein großes Dachfenster. Die Schwärze des Alls, unterbrochen durch kleine, schimmernde Silberpunkte und entfernte Nebulae, prangte wie ein Baldachin über ihm als Lt.Cmdr. Samsaan die Örtlichkeit betrat. Seine Nasenflügel zuckten und mit einer geübt unauffälligen Bewegung zog er zwei kleine Propfen aus der Hosentasche und führte sich je einen in jedes Nasenloch ein. Die Dinger waren so designt worden, dass sie nicht auffielen und lugten auch nicht heraus wie zusammengedrehtes Klopapier oder ähnliches. Das Meer der Anwesenden, die teilweise ausgelassen tanzten oder in Grüppchen herumstanden und sich unterhielten, teilte sich wie automatisch als er über die Fläche in Richtung einer erhöhten Sitzgruppe direkt am Panoramafenster schritt. Ein Gebot seiner massigen Gestalt.
Aus den Augenwinkeln hatte er eine blaue Gestalt wahrgenommen und als er den Kopf wandte, sah er seinen CING, wie er sich mit einer jungen Frau unterhielt. Ein Schmunzeln stahl sich über seine Lippen als er sich in einen der Lounge-Sessel, die Führungsoffizieren vorbehalten waren, niederließ. Lieutenant Panalek hatte sich ihm gegenüber völlig anders gegeben als dargestellt worden war, eher desinteressiert als überinvolviert und eher gleichgültig als harsch. Um so schöner fand er es, zu sehen, dass der Blaue anscheinend doch soziale Kontakte pflegte. An Bord der Artemis hatte der Cait seinen CING ausschließlich im Maschinenraum gesehen – meistens allein und in seinem Büro mit Blick auf den Warpkern.
Der große Kater ließ seinen Blick über den FO-Loungebereich schweifen. Die meisten Gesichter und Hinterköpfe waren ihm unbekannt, bis seine Augen auf das von einer braunen Welle umrahmte Profil einer Menschenfrau fielen und verharrten.
„Guten Abend, Sir. Was darf ich Ihnen bringen?“
Die Stimme riss ihn aus seinen Gedanken und Sam schaute hinauf in das Gesicht eines jungen Trill, der ein PADD und ein Tablett in der Hand hielt.
„Einen rrisanischen Cosmo.“, bestellt der EO der Artemis und deutete dann unauffällig auf die alleinsitzende Frau, die an einem schlanken Glas nippte. „Ist das Commander DeCosterr?“ Der Trill tipperte die Bestellung in sein PADD und folgte kurz dem Blick des Caitianers ehe er nickte. „Ja, Sir.“
„Danke.“ Zuweilen waren humanoide nicht-caitianische Gesichter aus der Ferne, in Schummerlicht, schwieriger auseinander zu halten als man meinen würde.
In einer fließenden Bewegung erhob sich der Cait aus seinem Sessel und schlenderte gemütlich auf die Fremde Frau zu, bis er sich schließlich räusperte und mit hinter dem Rücken verschränkten Händen hinab lächelte.
„Commander DeCoster.“, brummte er basslastig. „Darrf ich mich setzen?“
In der letzten halben Stunde hatte Samantha DeCoster technische Datenblätter gelesen. Ihr CO, Shay Ruthven, hatte ihr diese in die Hand gedrückt, mit der Bitte, sie zeitnah durchzusehen, ob etwas hilfreiches dabei war.
Mit einem Kopfschütteln musste die EO der Hephaistos zur Kenntnis nehmen, was ihr Flugoffizier Fabien LaGroille da für ein Husarenstück angestellt hatte. Sie hatte immer gewusst, dass in dem manchmal tolpatschigen wirkenden Franzosen mehr steckte, als mancher ahnen mochte. Sie wollte gar nicht so genau wissen, wie Fabi an die benötigten Bauteile herangekommen war, jedoch verfügte die Hephaistos dank ihm nun über ein Beiboot mit einer, wenn auch gnadenlos veralteten, dafür aber funktionierenden Tarnvorrichtung. Mit der Frage an sie, mit welchen Vorzügen und Einschränkungen dies einherging, beschäftigte sie sich gerade, als die dunkle Stimme versuchte, sie aus ihren Gedanken zu reißen.
Nur kurz blickte sie daher auf und nickte dem Neuankömmling mit einem abwesendem „Ja natürlich.“ zu, ehe ihre Augen wieder auf ihrer Lektüre lagen. Mit sanften Bewegungen ließ sich der Caitianer in einen Sessel gleiten und beobachtete die konzentriert lesende Frau, während er auf sein Getränk wartete, welches ihm der junge Trill mit eiligen Schritten brachte und auch für Samantha ein neues Glas mit Saft vor ihr abstellte, bevor er das leere Glas wieder mitnahm. Er war das schon gewohnt, dass Samantha, wenn sie allein hier war, mehr in Gedanken in ihrem PADD steckte, als bei ihrer Umgebung. Aber sie wusste es sehr zu schätzen, wenn ihr Glas nie leer wurde.
„Danke.“ murmelte Samantha, nahm das Glas und blickte zu ihrem Tischnachbarn.
„Oh Entschuldigung.“ Sie lächelte den großen Caitianer an und nahm ihn zum ersten mal richtig wahr. „Ich war in Gedanken.“
Samsaan erwiderte das Lächeln höflich und machte eine beschwichtigende Geste. „Ich wollte Sie nicht aus den Gedanken rreißen. Ich hatte den Eindrruck, dass wirr beim Meeting heute Nachmittag kaum Zeit hatten, uns auszutauschen.“, erklärte er und nippte an seinem Cocktail ehe er sich zurücklehnte und ein Bein über das andere schlug und sich den langen Schweif mit dem glatten Fell um die Hüfte legte wie einen Gürtel. Das Meeting um 1300, das von Shay und Gaspar eingeleitet worden war hatte erst aus den Abteilungsleitern und Führungsoffizieren der Hephaistos und Artemis bestanden, dann waren die Offiziere der Nemesis und später der Lykaon und Badger eingetroffen. Bei so vielen neuen und bekannten Gesichtern hätte es eine echte Party werden können, leider gebot der Anlass des Treffens allerdings eine gewisse Ernsthaftigkeit.
Mit einem leicht überraschten Gesichtsausdruck, als wäre seiner Zunge gerade erst eingefallen an sein Hirn zu melden, was es geschmeckt hatte, warf Samsaan einen abschätzigen Blick auf das bestellte Getränk und stellte es auf dem Tisch ab. Seine Nasenflügel bebten und irgendwie klang er ein wenig nasaler als zuvor am Tag, fand Samantha.
„Ich lese gerade die Spezifikationen von Cassandra, unserem Kestrel-Shuttle.“, erklärte Sam und legte das PADD auf ihren Knien ab, eine Hand auf der kühlen Rückseite.
„Rrromulanisch?“ Samsaan hob eine Augenbraue, Samantha nickte. „Mit Tarrnvorrrichtung?“, hakte der Cait nach und wieder nickte die EO der Hephaistos.
„Ich gestehe, ich habe die Spezifikationen der Hephaistos nurr überrflogen, Commander.“, lächelte der Kater entschuldigend. „Soweit ich verrstanden habe, verfügt ihrr Schiff selbst auch überr eine rromulanische Tarrnvorrichtung, nebst Shuttle. Wie ist das im Bezug auf den Verrtrag von Algerron von 2311 gerregelt?“
„Die Hephaistos ist die Eine.“ Samantha zuckte mit den Schultern. Im Vertrag ist festgelegt, dass es genau ein einziges Schiff der Sternenflotte geben darf, welches eine Tarnvorrichtung hat. Nachdem dieses zerstört wurde, hatte die Hephaistos hat deren Platz übernommen. Die Frage, was das für die Cassy bedeutete, wollte sich Samantha in diesem Moment eigentlich nicht stellen. Das Shuttle war im Grunde kein Föderationsschiff, damit konnte man es gar nicht richtig zählen. Vielleicht.
„Wir dürfen die Tarnvorrichtung der Hephaistos nur in eng gestecktem Rahmen und nach vorheriger Anordnung durch das FKOM nutzen. Bisher ist diese nicht erteilt. Wie das nun mit der Cassandra aussieht…“ – daran saß sie gerade, genau das zu prüfen. – „… werd ich denke ich morgen herausfinden müssen. Dass die Tarnvorrichtung funktioniert ist eine völlig neue Wendung.“ Samantha lächelte den EO der Artemis an, deaktivierte ihr PADD, legte es auf den Tisch und griff nach ihrem noch fast vollem Glas mit Saft.
„Ich muss gestehen, mich beunruhigt die Zusammenstellung unserer Task Force. Im Prinzip haben all unsere Schiffe Besonderheiten, die sie einzigartig machen.“ Es fühlte sich an, wie ein letzter, verzweifelter Versuch, das Heft wieder an sich zu reißen in diesem elendigen Krieg. Oder es würde in einer grandiosen Niederlage enden und die Sternenflotte auf einem Schlag ihrer kampfträchtigsten Schiffe berauben. Samsaan schien darüber nachzudenken ehe er mit der Zunge hinter den oberen Schneidezähnen ein Schnalzgeräusch hören ließ. „Ich bin nicht beunrruhigt.“, gab er schließlich zu und erwiderte das Lächeln während er das Cosmo-Glas langsam mit den Finger drehte ohne je wieder davon zu trinken. „Das einzige, das ich geänderrt hätte, wärre unserre Stärrke noch zu verrdoppeln. Obwohl die Kerrnaufgabe der Arrrtemis verrdeckte Aktion sein wirrd, könnten ein paarr mehrr Phaserrbänke und Torrpedoschächte keinesfalls schaden.“
Der weiße Riese zuckte mit den Ohren, dann lächelte er. „Ich bin noch nicht lange an Borrd doch ich glaube, wenn wirr unserre Crrews orrdentlich einspielen, haben wirr gute Chancen auf einen klarren Gewinn.“ Das Äußere des Cait schien entspannt zu sein doch seine Augen blitzten ein wenig. Als würde er darauf brennen, den Klingonen einen Schlag zu versetzen.
Diese Antwort des Caitianer quittierte Samantha mit einem Stirnrunzeln. Sie persönlich betrachtete diesen Krieg mit sehr gemischte Gefühlen. Den Klingonen einen Schlag zu versetzen und einen Sieg einfahren, mochten schön und gut klingen. Das würde aber einen Krieg nicht beenden. Samanthas Hand verkrampfte sich um ihr Glas. Saß sie hier einem Kämpfer gegenüber? Einem Wesen, der es noch genoss in den Kampf zu ziehen um dem Gegner eine Niederlage zu erteilen?
„Vergessen Sie nicht, auch auf der andere Seite kämpfen denkende und fühlende Lebewesen. Wir mögen vielleicht nicht die Kultur der Klingonen teilen oder überhaupt verstehen. Dennoch sehe ich nicht so, dass ein paar mehr Phaserbänke oder Torpedos uns dem Ziel eines stabile Friedens nachhaltig näher bringen. Eher im Gegenteil.“ Samantha war einen Blick zu ihrem Padd, welches nach wie vor auf dem Tisch lag und sah dann wieder den Cait an.
„Dieser Einsatz mit so vielen hoch spezialisierten Schiffen, vollgestopft mit Geheimtechnologie birgt das Potenzial in einem völligen Fiasko zu landen. Entweder wir reizen damit das Ehrgefühl einiger klingonischer Familien bis aufs Blut indem wir erfolgreich sind oder sie reiben uns auf und halten hinterher fast alles an Neuentwicklungen in den Händen, was die Sternenflotte derzeit zu bieten hat.“
„Nun, wirr wollen nicht hoffen, dass es so schlimm kommt“, erwiderte Samsaan. Er zögerte etwas, und schob mit der Krallenspitze sein Glas ein wenig über den Tisch. Dann fuhr er fort: „Ich denke, vielleicht schätzen Sie die Klingonen falsch ein. Sie rrespektieren Kampfkrrraft und kluge Manöver. Wenn wir Stärke zeigen, Risiken eingehen, dann werden sie das würdigen und um so eher bereit sein, über Frieden zu verhandeln. Die Klingonen sind kein Volk, dass uns seine Krrriegsopfer nachträgt. Die bisherige Strategie der Sternenflotte, vorrangig defensiv zu kämpfen und auf Verhandlungen zu setzen, halte ich für zum Scheiterrrn verurteilt.“
Samantha schüttelte entschlossen den Kopf. „Das sehen Sie falsch. Auch Klingonen tragen uns Ihre Opfer nach, insbesondere, wenn diese aus Sicht der Klingonen nicht ehrenhaft umgekommen sind. Unabhängig davon ändert es dennoch nichts daran, dass wir alle Asse aus den Händen geben, wenn dieser Kriegszug schief geht. Ich fürchte wir setzen alles auf eine Karte, aber wenn wir zu hoch pokern, dann bekommen wir ein gewaltiges Problem. Diesen Krieg werden wir nicht gewinnen, weil wir die besseren Kämpfer sind.“
Stirnrunzelnd betrachtete Samantha das ausgeschaltete Padd, welches auf dem Tisch vor ihr lag. Auch dieses kleine Ass würde nicht die entscheidende Wende bringen für diesen Kampf.
„Wie sollen wirr ihn denn sonst gewinnen?“ fragte der Caitianer offen heraus. „Überr Geheimdienstoperrationen? Attentäterrr? Das wärre genau die Arrt, zu gewinnen, die die Klingonen im Herrzen niemals akzeptierren würden. Derr Samen für den nächsten Konflikt wärre damit schon gepflanzt.“
„Nein, das ist auch nicht…“ warf Sam ein. Sie hielt inne und versuchte sich in den Standpunkt des Caitianers hineinzudenken.
„Ich glaube, Sie müssen über die Fronten, über die Kämpfer hinausblicken. Warum kämpfen sie denn so verbissen gegen uns? Wer treibt sie an, wer profitiert davon? Das ist die eigentliche Frage. Die Klingonen in den Bird of Preys sind doch nur, verzeihen Sie die Ausdrucksweise, Kanonenfutter, die der Mohrrübe namens ‚Ehre‘ hinterherrennen. Es gibt nicht _die_ Klingonen. Es gibt Profiteure, die diesen Krieg wollen und es gut finden und forcieren, aber genauso gibt es Vernünftige, denen nur zu bewusst ist, dass die aktuellen Kämpfe allen Seiten schaden. Dort müssten wir ansetzen.“
„Sie wollen also einfach abwarrten und das Schlachtfeld dem Feind überrlassen?“ Samsan knurrte fast, lehnte sich dann aber bewusst entspannt zurück. „Es mag Sie enttäuschen, wWirr werrden ohne einen Kampf nicht zu einem Sieg kommen.“
„Vielleicht ist es aber nicht der Sieg, den wir erstreben, sondern Frieden?“
„So mancherr Sieg in derr Verrgangenheit warr eigentlich eine Niederrlage fürr beide Seiten“, gestand Samsaan überraschend zu. „Und eine Lösung ohne Blutverrgießen zu finden, ist wohl eine grrößere Leistung, als sich die Köpfe einzuschlagen. Dennoch – Diplomatie, Gesprräche, all das brraucht Zeit. Zeit, in derr wir uns unserrerr Haut errwehren müssen, wollen wirr nicht ein unglückliches Ende finden.“
„Unbestritten“, erwiderte Sam einsilbig. Sie war nach wie vor anderer Meinung, aber wollte das Thema nicht mehr weiter erörtern. „Wie fanden Sie das Kennenlern-Treffen heute mittag?“
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# Ort: K7, Deck A1 – Bar
# Zeit: MD 2.2105
Die beiden Sam-EO treffen sich zufällig in einer Bar auf der Station und kommen ins Gespräch.
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