Waldläufer
By Chief_O_Brien@… (Jori Tainia)
<RPG>
# Ort: Sicherheitsbüro, Deck 9 – Geos – USS Hephaistos
# Zeit: MD 23.1715
Raumgefechte waren für jedes Mitglied einer Sicherheitsabteilung immer wie das Sitzen auf heißen Kohlen. Man konnte aktiv nicht in das Geschehen eingreifen, sondern war zunächst nur auf’s Zusehen und Warten verdammt. Warten darauf, ob man ein verwundetes Besatzungsmitglied bergen musste oder Warten darauf, ob der Gegner es schaffen würde, einen Entertrupp an Bord zu bringen. Entsprechend stand Jori und gut die Hälfte der Sicherheitsabteilung der Hephaistos Geos zur Verfügung während die andere Hälfte auf Hades ihren Dienst tat. Auf Olymp waren nur eine paar wenige Sicherheitsleute stationiert, da das Hazard-Team dort die Stellung hielt.
Die einzigen Crewmitglieder der Sicherheit, die versuchten in das Kampfgeschehen einzugreifen waren die Spezialisten des neuen Cybersecruity-Teams. Diese versuchten unermüdlich in die Systeme der klingonischen Schiffe einzudringen und Systeme lahmzulegen oder deren Sensoren mit falschen Daten zu versorgen. Allerdings hielten sich deren Erfolge bisher sehr in Grenzen.
Wieder wurde das die Geos von einem Treffer durchgeschüttelt.
„Ich verstehe das einfach nicht…“ fluchte Clara Johanson laut. „…wir hätten uns schon längst in deren Systeme einklinken müssen.
Jori, der das Gefecht auf einer taktischen Anzeige verfolgte blickte kurz zu einem der neusten Zugänge der Sicherheit hinüber. „Was ist das Problem?“ fragte er knapp nach.
„Ich kann keine stabile Verbindung aufbauen…sobald eine etabliert ist, wird diese umgehend gekappt…“ Clara so kurz von ihrer Station zu Jori auf. „…so als ob jemand jedes Mal den Stecker zieht.“
„Sie meinen, dass die Klingonen unsere Versuche jedes Mal entdecken und unterbinden?“ fragte Jori mit einer leichten Skepsis in der Stimme nach.
„Nein, das Problem ist auf unserer Seite…“ schluckte die CPO.
„Wie meinen sie das?“
„Ich…ich…es fühlt sich so an, als ob jemand an Bord gegen uns arbeitet…“ brachte die Cyberexpertin schließlich raus und wandte sich wieder ihrer Konsole zu.
„Haben Olymp und Hades die gleichen Probleme?“ hakte Jori nach und sah seiner Mitarbeiterin forschend in die Augen.
„Ich fürchte, ja, Sir.“ bestätige kurz.
Dem CSO schossen mehrere Gedanken durch den Kopf. Hatten sie einen Saboteur an Bord? Einen feindlichen Agenten? Einen Verräter? Eigentlich konnte er sich das nicht wirklich vorstellen. Irgendwelche Mutmaßungen laut zu äußern wären jetzt nicht hilfreich – und würde eventuell nur die Aufmerksamkeit auf Ajur richten. Der Eska wusste, dass der Klingone jeden Verdacht in dieser Richtung erhaben war – nur wusste er auch, welch unweigerlichen Ressentiments alleine die Tatsache mit sich brachte, dass ein Klingone an Bord einen Sternenflottenschiffs Dienst tat. Und umso mehr mit welchen Aufgaben er betraut war.
„In diesem Fall, Chief Petty Officer Johanson, konzentrieren sie sich zunächst darauf die Ursache für diese _Störung_ zu finden. Wenn wir diese kennen, können wir sie dann beseitigen oder zumindest umgehen.“ ordnete der CSO der Hephaistos an. „Geben sie das entsprechend an Olymp und Hades weiter.“
„Aye, Sir.“ bestätigte Clara, deren Finger bereits wieder über deren Konsole flogen.
Der Eska wandte sich wieder der taktischen Anzeige zu. Er konnte sehen, wie die klingonischen Schiffe die drei Sektionen der Hephaistos immer weiter in Richtung des Planeten zusammen trieben. Dabei mussten die Schilde der drei Schiffssektionen immer wieder Disruptorsalven und Torpedos schlucken und wurden dabei kontinuierlich schwächer.
//Lange machen wir das nicht mehr mit…// durchzuckte ein Gedanke Joris Kopf. Zwar hatten sie einigen klingonischen Schiffen schwere Schäden zufügen können, aber sie waren momentan auf sich sich alleine gestellt, da die anderen Schiffe ebenfalls in Kampfhandlungen weiter weg verwickelt waren.
„Was ist das denn?“ murmelte Jori verdutzt und beugte sich etwas näher an seine Konsole heran. Auf der taktischen Ansicht erschienen plötzlich kryptische Symbole, die die bisherigen Anzeigen überdeckten.
„Chief Petty…“ setzte der CSO gerade an, als Clara ihm bereits aufgeregt unterbrach.
„Verdammt!“ fauchte sie laut. „Sir, so wie es aussieht haben wir uns eine ziemlich ausgeklügelte Malware eingefangen…“
„Isolieren sie sie und melden sie den Befall den anderen beiden Sektionen!“
„Meldung habe ich bereits gemacht…“ Schweißperlen bildeten sich auf der Stirn der CPO. „…allerdings wurde ich bereits aus verschiedenen Systemen ausgesperrt…“
„Konzentrieren sie sich auf das Sichern der anderen!“ entschied Jori.
„…bin dabei…“ kam die knappe Antwort.
Der CSO tippte kurz auf seinen Kommunikator „Tainia an Brücke.“
[Brücke hier] meldete sich die COMM der Geos.
„Wir haben einen Befall durch Malware entdeckt. Wir arbeiten bereits an einer Lösung.“ Dabei blickte er kurz zu Clara hinüber, die kurz ihren Kopf schüttelte. „Allerdings wird das Dauern.
[Verstanden, bleiben sie dran. Brücke Ende]
Wieder wurde Geos von einem Treffer der Klingonen durchgeschüttelt. Jori klammerte sich mit einer Hand an der Tischkante fest während der Eska Clara Johanson über die Schulter auf deren Konsole blickte. Ihre Finger huschten dabei flink über die Schaltflächen während sich ihre Augen nervös hin- und her bewegten. Der Eska verstand bei weitem nicht so viel von Schadprogrammen wie seine jüngsten Zugänge, doch die Telemeterie und die zunehmenden kryptischen Symbole, die bereits einige Anzeigen überlagerten, ließen auch ihn erkennen, wie ernst die Lage war.
„Dieses Biest hat sich in meisten Primärsysteme eingenistet…“ stöhnte die Cyber-Security-Expertin. „…einige Sekundärsysteme konnte ich isolieren…
„Können wir die infizierten Systeme runterfahren und durch aufspielen der Backups säubern?“ schlug Jori vor.
„Im Prinzip ja, aber wir können nicht diese Systeme während eines Gefechts runterfahren…außerdem würde das zu lange dauern…“ erklärte die CPO knapp. Weitere kryptische Symbole gesellten sich zu den anderen auf Claras Anzeige. „Oh nein…“ murmelte diese kurz darauf die Durchsage der Brücke kam:
[Achtung, hier spricht die Schiffsführung. Bereithalten für eine Notlandung auf der Planetenoberfläche. Ich wiederhole: Bereithalten für eine Notlandung auf der Planetenoberfläche.“]
Jori starrte vor einige Sekundenbruchteile ins Leere. Vor seinem geistigen Auge sah er den Verlauf seiner letzten Mission hinter feindlichen Linien. Als er zusammen mit seinem Team auf dem Planeten mit dem klingonischen Versorgungsdepot notlanden musste. Wie sie sich wochenlang durch den dortigen Dschungel schlugen. Welche Verluste sie dabei erlitten. Blühte ihm das gleiche jetzt wieder?
„Stationen sichern, schnallen sie sich fest und auf Aufprall vorbereiten!“ hörte sich der Eska schließlich sagen, als seine Ausbildung übernahm. „Wir sind auf Deck 9, also werden wir vermutlich das heftigste der Landung abbekommen.“ Er nickte den beiden anderen Sicherheitsleuten, die ebenfalls im Büro waren, zu. Dann wandte er sich an Clara Johanson. „Sie machen weiter und ich fixiere sie Chief Petty Officier Johanson…“ dabei legte er der schweißgebadeten Unteroffizierin die Sicherheitsgurte an. „Sobald wir unten aufgesetzt haben, ist unsere Aufgabe die entsprechenden Notfallprotokolle umsetzen und das Schiff zu sichern.“
„Aye, Sir“ bestätigen die beiden anderen Sicherheitsleute, während sie sich angurteten.
„Chief Petty Officier Johanson, was haben wir noch?“
„Nicht mehr viel…Manövertriebwerkskontrollen…zum Teil interne COMM…Deflektorkontrolle…“
Der CSO der Hephaistos hatte sich mittlerweile ebenfalls auf einem Stuhl gesichert.
„Was ist mit den anderen beiden Sektionen der Hephaistos?“ fragte plötzlich einer der beiden anderen Sicherheitsleute besorgt nach.
„Denen geht es nicht anders…“ erwiderte Clara. „…ich Stand bis vor einer Minute noch in Kontakt mit Liv und Vecton: Olymp und Hades sind ebenfalls zur Notlandung gezwungen…
„Wie lange…“ setzte gerade Jori an, als seine Worte durch einen ohrenbetäubenden Knall übertönt wurden. Alle vier in der Sicherheitsabteilung wurden von dem Aufprall nach vorne in ihre Gurte geschleudert. Und diese straff sitzenden Gurte wären sie wohl alle mit den Köpfen gegen eine Konsole oder Wand geschleudert worden – was für diese unweigerlich fatale Folgen gehabt hätte.
Auf den Knall folgte eine Knarren und Kreischen von Metall, dass lautstark protestierte, als die Schiffshülle über die Planentenoberfläche schoss. Gegenstände flogen durch die Gegend, fest verankerte Tische und Regale drohten unter der extrem hohen Beanspruchung der Hülle aus ihren vorbestimmten Plätzen zu brechen. Einige Leitungen platzten hinter ihren Verkleidungen, Deckenlichter barsten, regneten in Form von Scherben herunter und trafen die Besatzungsmitglieder, die sich im Sicherheitsbüro befanden im Gesicht, Armen und Oberkörper.
Jori stemmte sich mit aller Kraft zusätzlich gegen den Tisch ihm gegenüber, um die Gurte zu entlasten. Er spürte, wie warmes Blut seine Stirn und Wangen herunterlief. Und er spürte, wie die Vorwärtsbewegung der Geos langsamer wurde und mit einem letzten Ächzen der Hülle schließlich zum Stehen kam.
Für einen Moment herrschte gespenstische Stille. Ein dumpfes Licht im Sicherheitsbüro kam nur von einer schwachen Notbeleuchtung. Jori schloss kurz die Augen. Sammelte sich. Sie waren abgestürzt. Die Eindämmung der Antimaterie war offensichtlich intakt geblieben. Der Warpkern war nicht gebrochen. Jetzt hieß es die Geos zu sichern. Für einen Augenblick dachte er an Hades und Olymp. Er dachte an Nazira. //Hoffentlich ist ihr nicht passiert…hoffentlich hat sie überlebt…// schoss es ihm durch den Kopf. Eine Welle der Panik versuchte sich kurz eine Bahn in seinem Innersten Bahn zu schaffen. Doch auch hier übernahm die Ausbildung und die Instinkte des Eskas die Oberhand. Er schob diese Gedanken erst mal in seinen Hinterkopf und konzentrierte sich auf das Hier und Jetzt.
„Jemand verletzt?“ stieß er schließlich zwischen zusammengekniffenen Zähnen hervor, während er sich von seinen Gurten, die in die Schultern eingeschnitten hatten, löste.
Leisem Stöhnen folgten 3 Verneinungen. Alle 4 im Sicherheitsbüro hatten Schnittverletzungen davongetragen, doch keiner hatte sich glücklicherweise etwas gebrochen und wurde von einem schweren Gegenstand getroffen.
„Bericht.“ Wandte sich Jori an Clara.
„Primärsysteme ausgefallen bzw. reagieren nicht…Notsysteme laufen…und scheinen frei von der Maleware zu sein…“ meldete die CPO.
„In Ordnung. Chief Petty Officer Johanson, kümmern sie sich um die Sicherung der Daten und der Systeme. Anschließend machen sie mit dieser klingonischen Maleware weiter…“ dann wandte sich der CSO an die beiden anderen Sicherheitsleute. „Das Protokoll für eine solche Situation ist klar. Wir fangen mit der Sicherung des Schiffes an. Zentraler Sammelpunkt ist der Hangar. Wir rüsten uns zunächst aus, dann helfen sie bei der Bergung von verletzten Crewmitgliedern und bei der Einrichtung des Hangars als Sammelpunkt. Und ich werde mir versuchen einen ersten Überblick davon zu schaffen, wo wir eigentlich hier gelandet sind. Noch Fragen?“ der Eska schaute in 3 entschlossene Gesichter. „Dann mal los, an die Arbeit…“
# Ort: Außenhülle – Geos – USS Hephaistos
# Zeit: MD 23.2030
Jori stand auf der Außenhülle vor der Brücke der Geos-Sektion. Ein leichter Wind strich um ihn, als er die schier unendlich wirkenden Wälder versuchte zu überblicken, die sie hier umgaben. In der Ferne konnte er eine weitläufige Bergkette ausmachen. Hinter ihm konnte man eine mehrere hundert Meter lange Schneise durch den Wald überdeutlich erkennen, die Geos bei ihrer Landung hierlassen hatte. Zum Glück war der Boden nicht felsig gewesen, so dass die Hülle zwar etliche Kratzer, Beulen und kleinere Risse abbekommen hatte, aber keine strukturellen Brüche. Damit war aber das Glück der Geos aber fast bereits erschöpft. Die Hauptenergie war aufgefallen und die Maleware hatte sie aus allen Primärsystemen ausgesperrt. Externe Kommunikation war nicht möglich, Sensoren nicht zugänglich, Replikatoren funktionsunfähig – ganz zu schweigen von Offensiv- und Defensivsystemen, die sie bei einem Angriff durch klingonische Schiffe unbedingt benötigen würden. Bisher war aber von den Klingonen noch keine Spur.
Der Eska sog langsam den Atem ein. Als Eskajäger lag vor ihm eine Art Idylle. Scheinbar unberührte Wälder. Allerdings wusste er nur zu gut, wie trügerisch diese Idylle hier war. Niemand konnte sagen, was sich in diesen Wäldern von Xarantine alles verbarg. Erinnerungen an den Einsatz mit Sund und Cell kamen unweigerlich hoch. Anderseits war diese Situation hier definitiv anders. Die Klingonen wussten, dass sie hier waren. Sie würden mit Sicherheit keine Wochen brauchen, um sie hier ausfindig zu machen. Es war wohl eher eine Frage von Stunden oder Tagen. Die Geos hatte zwar nach Eintritt in die Atmosphäre den Inhalt einiger Frachträume und ihren _Müll_ abgeworfen in der Hoffnung, dass es für die Klingonen so aussah, als ob sie verglüht oder auseinander gebrochen sein. Ob sich die Klingonen aber davon täuschen ließen war eher ein ganz dünner Strohhalm, an den sie sich klammern konnten. Außerdem hatte er hatte die Umgebung um die Geos bereits ein wenig erkundet. Dabei wurde ihm schnell klar, dass es hier eine üppige Tierpopulation geben musste. Das war zum einen gut, denn so sollte es ohne weiteres möglich sein, die Vorräte von Feldrationen der Geos zu ergänzen. Zum anderen hatte er aber auch Spuren Raubtieren gefunden – sehr großen Raubtieren. Diese sollten für das Schiff selbst keine Gefahr darstellen, aber evtl. für die Schadenkontrollteams, die damit begonnen hatten, die Außenhülle zu inspizieren. Auf jeden Fall sollte in der Dunkelheit niemand hier draußen sein – zumindest niemand, der nichts über das Leben in einer solchen Umgebung wusste.
Der CSO der Hephaistos seufzte kurz, als er seinen Blick wandern ließ. Wo waren die anderen beiden Sektionen der Hephaistos nieder gegangen? Hatten sie es auch wie Geos geschafft? Er hatte von der Brückenbesatzung gehört, dass sie noch Sichtkontakt zu den beiden anderen Teilen gab, nachdem sie die Atmosphäre von Xarantine durchstoßen hatten. Entsprechend gab es Hoffnung. Hoffnung, dass die anderen Sektionen auch mehr oder weniger heil landen konnten. Hoffnung, dass es auch Nazira geschafft hatte…dass es ihr gut ging…für einen Moment ließ der Eska die Schulter hängen. Es wurmte ihn, dass er für sie nichts tun konnte, dass er nicht für sie da sein konnte. Gleichzeitig wusste er auch, dass auf der Olymp-Sektion das Hazard-Team mit Sund und Cell war…
Jori schüttelte den Gedanken ab. Es war egoistisch nur an das Wohlbefinden von Nazira zu denken, sie waren alle zusammen in diesem Schlamassel und sie konnten an am Ende nur zusammen wieder dort herauskommen. Er warf noch einen letzten Blick in die Ferne. Gleich würde er der EO Bericht über die ersten Erkundungen um die Geos erstatten und ihr den Vorschlag unterbreiten, in der Morgendämmerung auf die Jagd zu gehen. Das hätte eben nicht nur den Vorteil die Vorräte der Geos zu ergänzen, sondern gleichzeitig die etwas weitläufigere Umgebung er erkunden.
# Zeit: MD 24.0700
# Ort: Wälder um Geos, Xarantine
# Ball: Sven
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Den Bogen über die Schulter gelegt sah Reha zu ihrer Begleiterin. Sie waren wieder Waldelfen und nun würden sie emissionsfrei jagen und sammeln.
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Der Eskajäger fühlte sich hier draußen in dem Wald wie ein Fisch im Wasser. Zwar waren das hier nicht seine Heimatwälder und bisher wussten sie nicht, was sie hier draußen erwarten würde. Es fühlte sich für Jori aber vertraut an, gewohnt und irgendwie gut. Und es lenkte ihn von anderen Gedanken ab, die ihn die letzte Nacht wach hielten. Schließlich waren sie hinter feindlichen Linien auf einem Planeten gelandet – oder besser gesagt, abgestürzt – der in der Hand der Klingonen war. Zwar schienen sie noch nicht entdeckt wurden zu sein, aber das konnte sich praktisch in jeder Minute ändern. Und dann hätte Geos einem Luftangriff nichts entgegen zu setzten. Wenn aber die Klingonen versuchen würden, die mittlere Sektion der Hephaistos in ihre Hände zu bekommen, dann würden sie Bodentruppen schicken. Gegen diese hätten sie zwar bessere Chancen als gegen einen Beschuss aus der Luft – besser hieß aber nicht unbedingt gut. Und dann war da noch die Sorge um die anderen beiden Sektionen Olymp und Hades…und Nazira.
Dies aber war nun alles in den Hintergrund gerückt, als die beiden Vulkanierinnen und der Eska sich nahezu lautlos durch das Unterholz arbeiteten. Jori musste zugeben, dass er zunächst nicht begeistert war, dass Samantha ihn nicht alleine gehen lassen wollte: Zum einen wollte er keine weiteren Besatzungsmitglieder durch eine solche Mission gefährden und zum anderen glaubte er nicht, dass jemand die nötigen Fähigkeiten für eine solche Jagd hätten. Doch bevor er die Chance zum Protest hatte, meldeten sich T’Vala und Reha bereits freiwillig – oder wie sie ausdrückten, waren sie die logische Wahl. Denn mit dem Wissen und ihren Erfahrungen als Waldelfen in Arcadia brachten die beiden vulkanischen Frauen durchaus das nötige Zeug mit. Außerdem erinnerte sich Jori noch mehr als lebhaft daran, dass er mit T’Vala ein paar Mal auf dem Holodeck nach der Rückkehr aus dieser Raumanomalie auf der Jagd nach Schattenläufern war.
Letztlich war der CSO froh darüber, dass er mit den beiden Vulkanierinnen loszog. Allen war nämlich klar, dass sie auf traditionelle – andere würden vielleicht eher sagen, altertümliche – Jagdwaffen zurückgreifen mussten. In diesem Fall bedeutete das Jagdbogen und –speer, die sowohl die Waldelfen und der Wildhüter also auch der Eskajäger kannten und beherrschten. Zwar wären auch Phasergewehre möglich gewesen. Allerdings mussten sie davon ausgehen, dass die Klingonen nach ihnen suchten – und eine Waffensignatur eines Phasers innerhalb eines so dichten Waldgebietes wäre quasi wie ein übergroßer Leuchtpfeil mit der Aufschrift _Hier-sind-wir_ gewesen. Entsprechend waren die Tricorder der drei nur auf Passivmodus gestellt, um sich ebenfalls nicht damit zu verraten.
Die drei Offiziere waren nun bereits eine gute Stunde unterwegs und folgten einer der Spuren, die Jori bereits am Vorabend nahe von Geos entdeckt hatte. Eine Spur, die auf ein großes Tier hindeutete. Das Trittsiegel wieß ein großes ovales Fußkissen mit 7 Zehenpolster mit je deutlichen Krallenabdrücken. Auch die Tiefe des Trittsiegels ließ ein massiges Tier vermuten. Dies bedeutete einerseits eine lohnende Beute aber anderseits auch ein vermutlich höheres Risiko für die Jäger. Bisher hatten sie aber nichts außer Spuren gefunden.
„Wie alt mögen diese Spuren sein?“ überlegte Reha schließlich laut, als sie deren Ränder mit prüfenden Fingern befühlte.
„Höchstens 2 oder 3 Tage.“ antwortete Jori.
„Dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass wir dieses Wesen einholen weniger als 10%.“ stellte T’Vala in ihrem typisch mathematisch kühlen Tonfall fest.
„Wir haben keine neuen Spuren bisher gefunden.“ stellte der Eska fest und setzte mit einem dünnen Lächeln hinzu. „…außerdem verhalten sich die meisten Tiere nicht logisch sondern instinktiv.“
Die sCWI zog eine Augenbraue hoch, öffnete kurz ihren Mund, schloss ihn aber sofort wieder und nickte kurz. Die Vulkanierin hätte nur gerne widersprochen, doch die Waldelfe wusste,dass der Eska recht hatte. Stattdessen blickte sie kurz ihren Tricorder. „Keine Anzeige.“ verkündete sie knapp.
„Dann weiter der Spur nach…“ der CSO deutete mit seinem Speer weiter in den Wald hinein.
Als die drei Sternenflottenoffiziere der Spur ein paar Minuten weiter folgten traten sie plötzlich auf eine kleine Lichtung hinaus. Jori entdeckte in der Mitte die kalte Feuerstelle zu erst. Mit einer knappen Handbewegung bedeutete er den beiden Frauen ihm Deckung zu geben und die Lichtung genau zu beobachten. Dann nährte er sich der Feuerstelle. Vorsichtig schob er mit seinem Speer die verkohlten Holzstücke auseinander und bohrte in die Asche hinein. Kein Funke stob auf und unter der oberflächlichen Asche verbarg sich keine Glut mehr. Der Eska ging in die Knie, nahm etwas Asche zwischen seine Finger, rieb diese dort etwas hin und her, um dann an seinen Finger und Asche zu riechen. Dann richtete er sich wieder auf und klopfte sich die restliche Asche von der Hand.
„Die Feuerstelle ist definitiv älter…“ wandte er sich an seine beiden Begleiterinnen. „…wer auch immer hier gerastet hat ist längst weiter.
„Was macht sie du so sicher?“ erkundigte sich Reha
„Das Feuer ist definitiv länger aus. Außerdem wenn man sich hier umsieht, ist das Gras um die Feuerstelle nicht platt gelegen, sondern es steht. Hätte hier jemand die Nacht verbracht, sähe das anders aus.“
„Klingonen?“ fragte T’Vala.
Jori beantwortete die Frage zunächst nicht, sondern ging einige Male um die Feuerstelle herum, wobei seine Kreise dabei immer größer wurden. „Schwer zu sagen. Aber ich würde eher vermuten, nein. Zum einen gibt es keine Abfälle, die auf Klingonen hinweisen, zum anderen sehe ich keine typischen Stiefelabdrücke.“
„Eine einheimische humanoide Lebensform also.“ stellte T’Vala fest.
„Wir sollten einen direkten Kontakt auf alle Fälle vermeiden.“ antwortete Jori sofort.
„Dem stimme ich zu.“ nickte Reha.
„Gut, dann lassen sie uns weiter nach unserer Fährte schauen…“ damit ging der Eska wieder zurück an den Rand der Richtung, an dem sie angekommen waren.
„Das ist merkwürdig…“ überlegte der CSO, als er in die Hocke ging.
Die beiden Vulkanierinnen kamen zu ihm rüber und betrachteten die Spuren ebenfalls. „Die Spur geht nicht über die Lichtung sondern sie bewegt sich am Rande der Lichtung entlang.“
„Könnte bedeuten, dass unser Freund hier nachtaktiv ist. Hier ankam, als das Feuer brannte und dann am Rand der Lichtung um diese herum lief.“ mutmaßte Jori. „was dann bedeuten würde, dass jemand vor 2 oder 3 Tagen hier gerastet hat.“
„Wir sollten den Spuren weiter folgen.“ befand Reha.
Nachdem die drei Jäger die Lichtung fast umrundet hatten, endete die Spur plötzlich ein paar Meter vor ihnen. Jori breitete die Arme aus und deutete so den beiden anderen an stehen zu bleiben.
„Das gefällt mir nicht…“ murmelte er zu seinen beiden weiblichen Begleitern. „…legen sie einen Pfeil ein und…“
Weiter kam der Eska nicht als seine Worte von einem ohrenbetäubenden Gebrüll übertönt wurden. Aus dem Schutz eines Gebüsches schoss eine massige Kreatur hervor. Diese hatte ein kurzes, dichtes, grün-braunes Fell, einen langen Schwanz und einen bulligen Kopf, welcher mit zwei bösartig blitzenden schwarzen Augen besetzt waren, einen kurzen Schnauze und ein weit aufgerissenes Maul, dass den Blich auf zwei Reihen mit rasiermesserscharfen Zähnen freigab. Das Tier ging auf die Hinterbeine und erreichte so eine Größe von 2,5 Metern.
Die beiden Vulkanierinnen stoben gleichzeitig nach links und rechts auseinander, während der Eska mit seinem Speer langsam nach hinten wich. Die Kreatur blickte kurz T’Vala nach, die flink das grün-braune Tier flankierte, sich aber dann doch dafür entschied, sich dem Eska direkt vor sich zuzuwenden. Es brüllte noch einmal kurz gegen den Morgenhimmel, bevor es sich wieder auf alle viere Fallen ließ und auf Jori zu sprintete.
<NRPG>Sven, hepp! Wenn du magst! 😉 </NRPG>
<RPG>
<SUM>
# Ort: Sicherheitsbüro, Deck 9 – Geos – USS Hephaistos
# Zeit: MD 23.1720
Während des Gefechts stellt Clara Johanson fest, dass die Systeme der Geos von einer klingonischen Maleware befallen wurden. Die Versuch diese einzudämmen gelingen nur teilweise. Im Sicherheitsbüro befinden sich neben ihr noch Jori und 2 weitere Sicherheitsleute, die bei der unvermeidlichen Notlandung nur leichte Verletzungen davon tragen und anschließend sofort sich an die Umsetzung des entsprechenden Notfallprotokolls machen.
# Ort: Außenhülle – Geos – USS Hephaistos
# Zeit: MD 23.2030
Jori betrachtet von der Außenhülle aus die weitläufigen Wälder um die Geos. Die gefundenen Spuren beunruhigen ihn etwas. Dennoch möchte er in der Morgendämmerung zur Jagd aufbrechen, um weiter die Umgebung zu erkunden und die Vorräte der Geos zu ergänzen.
# Zeit: MD 24.0700
# Ort: draußen auf Xarantine
# Ball: Sven
Der Eskajäger fühlt sich ganz in seinem Element. Die drei Jäger verfolgen eine Fährte, finden aber zunächst nur eine alte Feuerstelle, an der jemand vor kurzem Übernachtet haben muss. Dort werden sie schließlich vom Besitzer der Spuren gefunden und angegriffen.
</SUM>
Submitted by Oli
aka
Lt. Jori Tainia, CSO USS Hephaistos