Von hinten durch die Brust ins Auge
By malinali@… (Debora Jarosch)
Hi zusammen,
hier mal was zur Situation von außen.
Gruß
Debora
<RPG>
# MD 25.02
# Ort: USS Nemesis / hinter dem Mond von Xarantine
Fünf perfekt manikürte, wenn auch praktisch kurze, menschliche Fingernägel trommelten einen leisen, energischen Rhythmus auf der glatten Oberfläche des Hauptbesprechungsraums der USS Nemesis.
Zwischen Captain Sureya Bateh und ihren Führungsoffizieren, die rund um den Tisch herum saßen, schimmerte in durchscheinender und sehr realistischer 3-D-Animation der Plante Xarantine, der Mond, hinter dem sie sich gerade verbargen, sowie die klingonische Flotte, die rund um den Planeten arrangiert war. Jedoch verhielt sich diese Flotte nicht ruhig – sie flogen in einem erratischen Muster umher, fast, als würden sie etwas suchen.
„Sind Sie sicher, Hernandez?“ fragte die strenge, leicht angespannte Stimme der ägyptischen CO, gerichtet an eine andere menschliche Frau in der Runde.
„Ja, Sir. Die klingonische Flotte verwendet ein Suchmuster. Nach was sie suchen, kann ich jedoch nicht genau zuordnen. Unsere passiven Scans haben gelegentliche Funksprüche von der Oberfläche zu den Schiffen registriert, doch sind diese abgehackt und brechen häufig mitten in der Übertragung ab. Als wären diese gestört“, bestätigte die mexikanische TAK.
„Ich gehe von künstlich herbeigeführten Störungen aus“, fügte der bajoranische COMM, Jona Nican, hinzu. „Das hat nichts mit natürlichen Gegebenheiten des Planeten zu tun. Auch werden die Störungen weniger. Als würde sich, was auch immer sie ausgelöst hat, verringern. Sie sind jedoch ausschließlich auf den Planten beschränkt – und dementsprechend auf die Kommunikation zum und vom Planet selbst.“
Sureya blickte kurz in jedes Gesicht am Tisch, ihre Miene grimmig aber beherrscht, wie immer. Sie wussten, dass die Hephaistos auf dem Planten niedergegangen war, in ihre drei Teile zerlegt. Seit sie es in einer selbstmörderisch anmutenden, aber mit De Cuiper vollständig durchgeplanten Aktion in kleinsten Warp-Hüpfern, die sie immer wieder hinter größere Asteroiden und ähnliches gebracht hatten, bis zum Mond von Xarantine geschafft hatten – die Nemesis war gerade noch klein genug für diese Manöver gewesen – wussten sie ebenfalls, dass die Artemis _nicht_ wie geplant hier hinter dem Mond Stellung bezogen hatte. Sie mussten also davon ausgehen, dass auch _dieser_ Teil des Plans schief gegangen war. Hatte es die Artemis noch geschafft, die Außenteams mit den Marines auf dem Planeten abzusetzen, bevor ihnen _was auch immer_ passiert war? Lief wenigstens der Teil, um den es hauptsächlich ging – die Zerstörung der klingonischen Basis – weiter wie geplant, oder war auch _das_ in die Hose gegangen? Sie wussten es nicht… Es gab jedoch keine herumfliegenden Trümmerteile, die auf eine Zerstörung des Sternenflottenschiffes deuten würden, was sie doch etwas erleichterte. Etwas.
„Lt.Cmr. V’Taila und ich habe das Suchmuster analysiert – wie nicht anders zu erwarten, sind die Klingonen derzeit sehr aufmerksam. Durch das Suchmuster würde nicht mal ein Shuttle schlüpfen können, derzeit“, fuhr Carmen Hernandez vorsichtig fort, während sie auf die roten Linien der Simulation vor ihnen allen deutete, welche die Bewegungen der Klingonen darstellten. Sie war sich sehrwohl der aktuell recht kurzen Lunte ihrer CO bewusst. In der Regel war Sureya ein Muster an Beherrschtheit und wurde niemals einer Person gegenüber aufbrausend wenn diese nichts _sehr_ Falsches getan hatte, aber das hier… das war persönlich für die kleine Ägypterin, dessen waren sich ihre Führungsoffiziere wohl bewusst. Schließlich waren sie alle bereits bei der monatelangen Suche und letztendlichen Rettungsaktion für die Hephaistos aus der Anomalie dabei gewesen.
Mit einem unterdrückten ägyptischen Fluch von der CO kehrte kurz erneut Stille ein. Keinem der Anwesenden gefiel es, hier nun schon seit fast zwei Stunden herumzusitzen und nichts zu tun. Keiner von ihnen war passionierter Beobachter.
„Was wir vom Planeten selbst auffangen konnten, dürfte ebenfalls von Interesse sein“ schaltete sich nun T’Por, die CWI, ein. „Es gibt offenbar, extrapoliert auf die Größe des Planeten, größere seismische Aktivitäten, unweit von dem Gebiet, in dem die Hephaistos niedergegangen sein dürfte.“
Der scharfe grüne Blick der CO legte sich bohrend auf die halbvulkanische CWI. „Spezifizieren Sie ‚größere‘ und ‚unweit‘“ forderte Sureya knapp.
T’Por hob eine Braue. „Unsere passiven Scans lassen keine genaueren Angaben zu, Captain. Ich kann nur sagen, wenn diese seismischen Aktivitäten auf diese Entfernung mit unseren passiven Scans aufgefangen werden können, sind sie _sehr_ groß, _sehr_ intensiv, oder beides. Die Nähe zur Hephaistos oder auch zur klingonischen Basis, falls diese sich ungefähr dort befindet wo wir vermuten, ist ohne aktive Scans unmöglich genau zu bestimmen – aber sie sind _nicht_ auf der anderen Seite des Planeten.“ T’Por schürzte ihre Lippen leicht. Sie hasste es, so vage bleiben zu müssen.
„Auch das noch“ stöhnte die kleine CO. Kurz bleib ihr Blick an ihrem indischen EO, Ratan Vaish, hängen, der wie immer Ruhe und Konzentration ausstrahlte. Ihre Blicke verschränkten sich in einer sekundenlangen, stummen Kommunikation, bevor er nickte, ohne dass sie etwas gesagt hatte. Inzwischen konnten sie einander recht gut lesen. Doch bevor Sureya verkündete, dass sie nun endlich etwas _tun_ würden, richtete sich der Inder an den COMM. „Lt. Jona, wie sieht es mit alternativen Kommunikationskanälen aus, um die Hephaistos zu erreichen, an den Klingonen vorbei?“
Alle waren stillschweigend überein gekommen, vom Überleben der Hephaistos und ihrer Crew auszugehen, zumindest zum größten Teil. Daher sprachen sie ebenfalls nie von ‚Absturz‘ oder ‚Verlusten‘.
Der junge Bajoraner wiegte den Kopf nachdenklich. „Wir könnten auf altmodische Radiowellen zurückgreifen. Die Entfernung zu den vermuteten Landestellen der drei Hephaistos-Teile ist gerade noch so in Reichweite dafür“, führte er aus und deutete auf ein großes Seegebiet auf der 3-D-Projektion des Planeten. „_Vermutlich_ würde ein Kommunikationsversuch über Radiowellen bei den Klingonen zunächst nicht weiter auffallen. Allerdings gilt dies ebenso für die Hephaistos-Crew. Es besteht sowohl das Risiko, dass die Funkverbindung bei den Klingonen trotzdem auffällt, als auch, dass unsere Leute es ebenfalls nicht bemerken. Rechnet man noch diese künstlichen Störungen mit ein, die den Planeten immer noch zum großen Teil abschirmen, ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Kommunikation durchkommt, nicht sehr hoch.“
„67,8%“ ergänzte T’Pol sachlich, wozu sowohl Jona als auch der EO nickten.
„Für den Fall, _dass_ unser Funkspruch durchkommt und/oder von den Klingonen wahrgenommen wird, sollten wir ihn zusätzlich verschlüsseln“ schaltete sich nun wieder die TAK, Carmen Hernandez ein.
„Was schwebt Ihnen für eine altmodische Verschlüsselung vor, die zu Radiowellen passt?“ fragte der EO aufmerksam. Die TAK grinste. „Morsecode, Sir.“
Wieder eine kurze, stumme Kommunikation mit Blicken zwischen CO und EO, bevor sich ein wölfisches Grinsen auf Sureyas Gesicht ausbreitete und diese nickte. „Den Klingonen sagen Morsecodes gar nichts, selbst wenn sie die Kommunikation bemerken sollten. Unsere Leute sollten sie jedoch zu entschlüsseln in der Lage sein.“
Sureyas Finger hörten auf, auf dem Tisch zu trommeln, und statt dessen schlug ihre flache Hand einmal auf die Tischfläche. „Lt. Jona, bereiten Sie zusammen mit Lt.Cmdr. Hernandez eine passende Funksendung vor. Mr. Bradok, Sie stellen genug Energie zur Verfügung, um die Radiowellen stark und zielgenau auf dieses Gebiet richten zu können.“ Schlanke dunkle Finger kreisten das Seegebiet und die Gegen drumherum auf der Simulation ein, in der die Hephaistos vermutlich niedergegangen war. „Sobald Sie alles vorbereitet haben, informieren Sie mich. Ich bin in meinem Bereitschaftsraum und formuliere die Nachricht, die wir senden werden.“ Die kleine drahtige CO erhob sich, und alle anderen taten es ihr nach. „An die Arbeit, Herrschaften.“
Natürlich sang der Teil von ihr, der Gewalt immer für eine Lösung hielt, in ihrem Blut davon, einfach hinter dem Mond hervorzuschießen und alle Gegner plattzuschießen. Ihre ungeduldige, tatendurstige Ader stimmte vehement zu. Aber die Ägypterin unterdrückte diesen Impuls energisch. Niemals würde sie den Fehler begehen, die Klingonen zu unterschätzen. Sie kannte und mochte diese Rasse schon immer und hatte lang genug mit Klingonen auf diversen Schiffen zusammen gedient, als die Welt noch anders aussah…und wenn dieser Krieg sie derzeit auch mehr als nervte, so respektierte sie ihre Gegner trotzdem weiterhin. Sie waren vielleicht heißblütig, aber niemals dumm oder nachlässig. Also galt es zunächst erst einmal herauszufinden, wie die Situation tatsächlich war. Ihre Zähne fest zusammenbeißend, ging sie in ihrem üblichen, raubkatzenartigen Gang aus dem Besprechungsraum, sich einmal mehr in dem übend, was sie am schlechtesten beherrschte: Geduld.
Also machte sich die kleine Ägypterin daran, eine Nachricht zu formulieren, die ihre früheren Kollegen von der Hephaistos – und ganz besonders Shay – verstehen dürften, die aber trotzdem nach komplettem Quatsch klingen würde, sollte sie doch wider Erwarten von den Klingonen abgefangen und entschlüsselt werden. Als sie fertig war, trug sie ein kätzisches Grinsen zur Schau, noch einmal über Ihren kurzen Text lesend.
# MD 25.0247
# Ort: Xarantine / USS Hephaistos – alle drei Teile
Die Reparaturen an den Comm-Systemen gingen langsam aber sicher voran. Auch wenn die interne Kommunikation in den einzelnen Schiffsteilen schon wieder mehr oder weniger gut funktionierte begriff die Crew der Hephaistos erst, als die Klingonen mehr und mehr Störsonden ausschalteten – von denen die Hephaistos-Crew natürlich nichts gewusst hatte – dass die mangelnde Außenkommunikation gar nicht an ihren Systemen gelegen hatte.
Seit dieser Erkenntnis waren alle drei reparierten Comm-Stationen dauerhaft besetzt. Die drei Comm-Offiziere der einzelnen Teile – Qwara Temba auf Olymp, Lela Meka auf Hades und Nikolaj Enovo auf Geos – überwachten ihre Stationen dauerhaft, nachdem sie ein paar Stunden geschlafen und nun ihre Kollegen abgelöst hatten. Nur, weil es hier auf Xarantine Nacht war hieß das ja noch lange nicht, dass alles auf dem Planeten schlief – und erst recht nicht außerhalb. Soweit war jedoch alles ruhig geblieben, und Langeweile stellte sich ein… bis plötzlich eine seltsame Anzeige auftauchte, die sie fast übersehen hätten.
# Ort: Hades
Lela Meka war fast am Einschlafen an der Station. Es war ruhig. Natürlich war es ruhig. Es war die ganze Zeit schon ruhig. Sie hatte sich eine Zeit lang damit zu unterhalten versucht, unterschiedliche Varianten von ‚ruhig‘ zu erkennen, sowie es für Rassen, die auf Eisplaneten lebten, 50 verschiedene Arten von Schnee gab – doch sie hatte recht schnell aufgegeben. Sie hatte große Mühe, ihre Augen offen zu halten, die letzten Tage waren so anstrengend und aufregend gewesen…. Als plötzlich eine winzige Anzeige auf ihrer Konsole aufleuchtete.
Mit einem Schlag hellwach, betätigte sie ein paar weitere Schaltfelder, und ihre Augen weiteten sich. „Meka an della Scala!“ rief sie schnell in die interne Comm der Hades.
„Della Scala hier, was gibt es, PO?“ kam die Stimme des Lt.Cmdr. fast augenblicklich zurück.
„Sir…. Wir haben hier ein… seltsames Signal. Es sieht aus wie… Radiowellen-Funk?“
# Zeit: 0,5 h später
Ettore, Emily, die vor lauter Aufregung kaum still stehen konnte, Savek, Meka natürlich, Keb und Ostergaard waren alle um die COMM-Konsole herum versammelt. Es hatte einen Moment gedauert die gesamte Nachricht aufzufangen, da es durch die der Mannschaft unbekannten Störungen immer wieder zu Abbrüchen und Unterbrechungen kam, und sie die sich glücklicherweise immer wieder wiederholende Sendung mehrfach aufzeichnen mussten, um sie dann wie Puzzlestücke zusammenzusetzen. Letzten Endes hatten sie eine vollständige Sendung der Botschaft, die über diese altertümliche anmutende Methode versendet worden war. Noch hatten sie nicht die geringste Ahnung, von wem die Sendung stammte – als sie diese nun aber vollständig abspielten, machte sich Enttäuschung auf den Gesichtern breit. Anstatt einer Audio-Botschaft von _wem auch immer_, hörten sie nur etwas, das wie dumpfe, elektronische Klopfzeichen klang… und das nicht mal rhythmisch.
Nach einigen Durchgängen jedoch, schwand der nachdenkliche Ausdruck auf Liv Ostergaards Miene und wurde ersetzt durch plötzliches Verstehen. „Das ist…. das Morsealphabet!“ rief sie begeistert aus. „Wir haben eine Nachricht erhalten – im irdischen Morsecode!“
Verblüffung und Erleichterung sowie eine gehörige Portion Neugier machten sich unter den Anwesenden breit, als die Konsole darauf programmiert wurde, den Morsecode zu entschlüsseln sowie die Nachricht in Föderationsstandard umzuwandeln und vorzulesen. Währenddessen fragte sich Ettore, ob die Botschaft wohl von einem der anderen Schiffsteile stammte? Oder…. Was er kaum zu hoffen wagte…. Von einem der Schiffe aus ihrem Kampfverband….?
Kurze Zeit später las die übliche Computerstimme monoton und neutral den entschlüsselten Text vor: „Na, Ihr Himmelhunde? Ahab hat langsam keine Lust mehr, Euch immerzu aus der Patsche zu helfen. Schlagt die Buschtrommeln, schickt Rauchzeichen. Ahab hockt hinter der Klippe und braucht Details. Wenn alles klappt, schuldest Du mir einen sehr guten Whiskey, alter Freund.“
Die Anwesenden sahen sich der Reihe nach verständnislos an. Was war _das_ denn für eine Botschaft?
</RPG>
<SUM>
# MD 25.02
# Ort: USS Nemesis / hinter dem Mond von Xarantine
Die Führungscrew der Nemesis, die es geschafft hat sich hinter dem Mond von Xarantie zu verbergen, bespricht sich. Es wird festgestellt, dass die Artemis nicht da ist, und dass das Überwachungsnetz der Klingonen zu dicht ist, um ein Shuttle zur Oberfläche zu senden um nach den Teilen der Hephaistos zu suchen. Man beschließt, es mit einem mit Morsecode verschlüsselten rätselhaften Funkspruch über Radiowellen zu versuchen, die Hephaistos zu erreichen in der Hoffnung, dass diese Kommunikationsform bei den Klingonen nicht auffällt.
# MD 25.0247
# Ort: Xarantine / USS Hephaistos – alle drei Teile und Hades
Die Komm-Stationen sind repariert und inzwischen ist der Besatzung aller Teile aufgefallen, dass die mangelnde Kommunikationsfähigkeit gar nicht an der Technik liegt, sondern von außen gestört wird. Ebenso, dass diese Störungen langsam schwächer werden. Auf der Hades fängt man zufällig einen seltsamen, mit Morsecode verschlüsselten Funkspruch über Radiowellen auf. Nachdem es gelungen ist, diesen in Klartext zu entschlüsseln, wirkt der Inhalt wie ein Rästel….
</SUM>
Submitted by
Captain Sureya Bateh
CO USS Hephaistos
Aka
Debora