Pew Pew nur auf Anfrage
By ndr.scribs@… (Ion.T)
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# Zeit: MD 3.0800ff
# Ort: USS Artemis, Sicherheit
„Wer von uns leitet das erste Eindringlingsteam und wer bleibt zum verteidigen?“ fragte Nyo dann und Fiona zuckte mit den Schultern.
„Ist mir egal, wir wechseln dann ja eh durch. Werfen wir eine Münze?“ fragte sie dann zurück.
„Auf ein kurzes Wort, Ma’am?“ fragte Nyo. Die beiden stellten sich etwas abseits. „Ich bin nicht sicher, ob ich den Sinn der Übung verstehe.
„Inwiefern?“
„Mir sind keine Klingonen bekannt, die je versucht hätten auf einer Entermission eine Krankenstation auszurauben.“
„Die Ziele sind – nur Übungs-Ziele. Eher beliebig. Priorität bleiben aber Maschinenraum und Brücke.“
„Das einfachste ist, ich repliziere vierhundert fliegende Microdrohnen. Diese sind nicht einmal ca. 0.5 cm groß. Sie setzen sich in die Jeffriesröhren, in die Gänge und in die Räume des Schiffes. Optische Überwachung auf minimalen Energielevel. Taucht irgendwo ein Enterteam auf – Betäubungs-Pfeilchen. Einer. Zwei. Drei. Die Übung wird eine Minute nachdem sie begonnen hat, vorbei sein. Die Enterteams werden fünfzehn Sekunden nachdem sie irgendwo auftauchen bereits schlafen, ohne dass sie überhaupt wissen was passiert ist.“ Nyo verschränkte die Arme hinter dem Rücken. „Wäre auch für den Übungs-Angriff denkbar.“
„Das wäre ein bisschen an der Übung vorbei.“ bemerkte Fiona, noch nicht angespannt aber mit etwas Nachdruck. „Außerdem dauert es vielleicht zu lange diese Drohnen zu replizieren.“
„Ich schätze höchstens zehn Minuten mit Hilfe der Technik. Können wir dann wenigstens vorsorglich die Atmosphäre aus den Jeffries-Röhren lassen, bevor wir sie versiegeln?“
Fiona lächelte nun doch leicht. „Ich denke weder noch. Wir sabotieren das andere Schiff, nicht unseres.“
Natürlich wäre nichts passiert an den Röhren. Der Einwand schien nicht gänzlich begründet und lief wohl eher darauf hinaus unnützen Aufwand in Grenzen zu halten. Nyo rieb sich den Nacken. Die Geste hatte sich neuerdings eingeschlichen, wenn sie mit Dingen unzufrieden war, aber versuchte erst darüber nachzudenken, was genau sie sagen sollte. „Ich vermute, Transporterscrambler sind auch keine Option?“
„Nein, dann kommt ja das Enterteam nicht einmal an Bord.“
„Ich dachte das ist unsere Aufgabe.“
„Bei den Klingonen – definitiv. Bei dieser Übung, nicht so ganz. Wir setzen also voraus, dass Beamen geht.“
„Wir lassen also Enterteams an Bord, von denen wir wissen, dass sie kommen werden. Wir wissen was ihre Ziele sind. Wir wissen, dass sie sich mit 99% Sicherheit durch die Jeffries-Röhren bewegen werden, nachdem sie sich in wenig frequentierten Bereichen des Schiffes materialisiert haben – welche wir natürlich nicht besonders überwachen. Ich meine, wir könnten sie sogar mit den Sensoren in diesen Bereichen finden, wenn sie nur Sprechen! Also ja, man könnte sagen, ich versteh den Sinn der Übung nicht.“
„Wie würden sie denn gegen einen klingonischen Entertrupp vorgehen, Ensign?“ Fiona sprach etwas leiser, damit der Rest des Teams, welches schon die Ohren spitze, nicht alles mitbekam.
„Ich beam sie aus dem Schiff.“
„Zu brutal.“
„In die Arrestzellen, meinte ich natürlich.“
„Die Transporter sind aber ausgefallen.“
„Ich lasse die Atmosphäre ab und verriegle die Türen.“
„Es sind aber von uns Leute dort.“
„Gut, dann leite ich Betäubungsgas in die Sektion.“
„Die Klingonen maskieren ihre Lebenszeichen. Sie wissen nicht genau wo sie sind.“
„Ich scanne nach ihren Waffen. Die chemische Zusammensetzung der Metalle ihrer Rüstungen, Bat’leths und Messer wird sie verraten.“
„Die internen Scanner sind ausgefallen.“
„Ich deaktiviere die Gravitation.“
„Reagiert nicht, auch kaputt.“
„Ich schicke einen hochfrequenten Impuls durch die Schiffskommunikation, der sie betäubt. Ich lasse eine Konsole neben ihnen explodieren? Oder weise einen Replikator in ihrer Nähe an eine Granate zu replizieren? Und… “ Nyo hob einen Finger, als sie bereits sah, dass Fiona etwas einwenden wollte, „…wenn das auch alles kaputt ist, dann werde ich mich zur Flotte durchstellen lassen, und sie fragen, warum wir offenbar mit einem der am schlechtesten funktionierenden Schiff in eine schwere Kampfmission gezogen sind.“
„Lassen sie das nicht den Captain hören.“
„Keine Sorge, die Abhöreinrichtungen sind auch kaputt, Ma’am.“ die Bemerkung war Nyo eher rausgerutscht.
„Ich schätze ihren Enthusiasmus, aber – wir üben auch das Unvorhersehbare.“ erwiderte MacKenzie super professionell.
„Das verstehe ich, aber 99% unserer technischen Kapazitäten zu ignorieren, wäre in einem realistischen Szenario fahrlässig. Warum sollten wir so etwas üben? Damit am Ende drei Leute aus einer Röhre springen, ‚Hurra‘ rufend mit dem Phasergewehr im Anschlag um die Ecke hüpfen, dreimal dramatisch abrollen, gegen eine Wand prallen dabei, zurück rollen, sich wankend aufrichten und etwas zittrig Pew Pew machen dürfen, obwohl sie eigentlich seit ihrer Ankunft außer Gefecht sein sollten? Nicht das ich diesen Anblick versäumen wollen würde, aber sehr realistisch ist es nicht.“
„Das ist ihre Analyse? Was würden sie als Klingone tun?“
„Mich persönlich NICHT, unter KEINEN Umständen, dahin begeben, wo mein Feind die meisten technischen Möglichkeiten hat, mich auszuschalten. Enterteams in ein feindliches Kampf-Raumschiff zu entsenden, ist keine sehr gute Idee, es sei denn das geentert Schiff ist bereits so stark zerstört – das es keine Rolle mehr spielt. Dann brauch ich aber auch kein Enterteam mehr.“
„Ich glaube, sie bleiben erst einmal hier, Ensign. Denn sie geben einen sehr schlechten Klingonen ab.“
„Danke, ich tu mein bestes.“
Tatsächlich wussten sie beide, dass Klingonen weniger auf Logik und mehr auf Pew Pew und Geschnetzeltes standen. Allerdings erhöhten derart dumme Entscheidungen ihre Chancen dies zu überleben, auch nicht wirklich.
„Nur der Neugierde halber, wenn sie ein Schiff entern MÜSSEM – mit all dem, was sie aufgezählt haben, wie würden sie denn vorgehen?“
Nyo überlegte. „Anders.“ sagte sie schließlich.
„Ja?“
„Ich hätte einige Prioritäten. Ich würde zB kein Deck betreten, auf welchem der Feind noch Zugriff aus die Energie hat. Raumanzüge wären Unabdingbar. Das sinnigste wäre vermutlich sogar auf der Außenhülle zu landen und von dort ein Deck von der Energie zu trennen, bevor man boardet. Dadurch hätte ich zumindest ein Minimum an Kontrolle.
Oder ich beame mich in dem Shuttlehangar in verschiedene Shuttles – versuche deren Kontrollen zu hacken, fahre die Shuttle-Schild hoch und zerlege das feindliche Schiff aus deren eigenen Hangar heraus mit Shuttle-Phasern und Shuttle-Torpedos, bis sie mir Brücke oder Maschinenraum übergeben. Zur Not nehme ich die Reste der Krankenstation in den Traktorstrahl eines Shuttles und fliege aus dem Wrack heraus. Sekundärziel erfüllt.“
„Vergessen wir die Münze, sie bleiben definitiv hier.“ Fiona war leicht zusammen gezuckt bei dem Gedanken.
„Der Punkt bleibt aber immer gleich: Wenn der Feind uns ein Aussenteam an Bord beamen kann, kann er auch einhundert Sprengsätze an Bord beamen. Ein Enterkommando macht keinen Sinn und wäre nur leichte Beute.“
„Und wenn es darum geht ein Schiff unbemerkt zu infiltrieren?“
„Reden wir noch über die Klingonen Ma’am?“
„Reine Neugier.“
„Ich würde vermutlich versuchen in einen Bereich zu beamen, der vom Rest des Schiffes abgeschnitten ist und dort versuchen eine Kommandozentrale zu errichten. Die Wasseraufbereitung vielleicht oder Rettungskapseln, die Captains Yacht, falls das Schiff etwas derartigen hat. Ich glaube jedoch nach wie vor, um unbemerkt zu bleiben ist die Aussenhülle weitaus besser.“
„Zumindest bis jemand aus dem Fenster sieht.“
„Aber wer tut das schon?“ fragte Nyo und beide sahen zugleich in Richtung wo ein Fenster hätte sein könne, aber keines war.
„Glaube wir starten besser. Danke für die Einblicke, Ensign.“ Die Vorschläge waren ziemlich gut, aber auch zeitintensiv. Zumindest für ein kurzes Übungsszenario.
Nyo nickte, „Ma’am.“
Fiona lachte trocken, „Ich glaube sie bekommen hier gleich viel Spaß bei der Übung.“
„Das bezweifle ich.“
„Geben sie sich zumindest Mühe, Ensign.“
„Bedeutet das, dass ich 99% unserer Möglichkeiten die Sicherheit auf dem Schiff zu gewährleisten ignorieren soll?“
„Nein.“
„Gut. Dafür bin ich nämlich nicht Sicherheits-Offizierin geworden.“
„Aber übertreiben sie es auch nicht. Es ist nur eine Übung.“
Nyo nickte. ‚Ein Spiel.‘ dachte sie nur. ‚Es war ein Spiel. Alles war nur ein Spiel.‘
Pew. Pew.
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# Zeit: MD 3.0800ff
# Ort: USS Artemis, Sicherheit
Nach einer kurzen Unterhaltung über den Sinn der Übung verzichtet Fiona freiwillig auf den Münzwurf – Nyo bleibt zu nächst an Bord der Artemis um diese zu verteidigen.
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submitted by Ion T.
aka Ensign Nyo Arai, sCSO USS ARTEMIS