Krisenmanagement
By n.e.s.s.y@… (Nessy)
Hallo zusammen,
ich lass mal den Ex-EO raushängen und verteile ein paar Schreibansätze. Hoffe es hilft 🙂
LG Johannes
<RPG>
# Zeit: Nachmittags
# Ort: Am Pool
Es war ein heißer Sommertag. Zum Glück wehte ein beständiger Wind, der die Hitze erträglich machte. Sonst wäre es nicht zum Aushalten gewesen.
Fabien lag in seinem Liegestuhl am Pool und nahm einen Schluck von seinem eiskalten Calvados. Der Himmel war wolkenlos und blau. Zwei Vögel kreisten gelangweilt am Firmament. Die Zeit floss träge dahin wie Sirup.
„Ist es dir nicht zu heiß hier draußen?“ fragte eine weibliche Stimme hinter ihm. „Lass uns doch noch mal in den Pool gehen, um uns abzukühlen.“
Der Gedanke an kühles Wasser war verlockend, aber… „Ach nein, ich liege so bequem. Aus diesem Liegestuhl aufzustehen wäre gerade viel zu anstrengend.“ Er schlenkerte in einer undefinierten Geste die rechte Hand durch die Luft.
„Ich kann dich ja ein bisschen nassspritzen“, sagte die Frau schelmisch.
Fabi drehte den Kopf. Jetsun trug ihre bhutanischen Sachen mit dem traditionellen Schal, dessen Namen er sich nie merken konnte. Barfuß tippelte sie über die heißen Terrakottafliesen.
„Du siehst schon so aus“, erwiderte er etwas spöttisch. „Du willst doch selber nicht nass werden.“
„Bist du dir da sicher??“
Moment mal. Jetsun war doch gar nicht mit ihm zusammen. Sie liebte doch diesen Massimo!
„Was machst du hier eigentlich?“ fragte Fabien verwirrt und erhob sich halb aus dem Liegestuhl. Jetsun schien seine plötzliche Unruhe nicht zu bemerken, oder sie ignorierte sie.
„Das merkst du schon gleich“, sagte die Ärztin entschlossen und schaufelte mit den Händen einen großen Schwall Wasser in seine Richtung. Der Franzose erschrak…
… und schreckte hoch. Statt des endlosen Himmels war nun eine künstliche Decke über ihm. Er lag auch nicht in einem Liegestuhl, sondern auf seinem Pilotensessel. Der Raum lag im Halbdunkel, und leises Stöhnen war zu hören. Notbeleuchtung flackerte. Das einzige, was geblieben war, war der heiße Wind, der aus irgendeinem Lüftungsgitter an der Decke herabkam.
# Zeit: MD 23.1810
# Ort: Hauptbrücke USS Hephaistos, Olymp
// Och nee, ich will an den Pool zurück // durchfuhr es Fabien spontan. Das wäre viel, VIEL besser, als der Ort, an dem er sich jetzt befand. Doch natürlich war es nur ein Traum gewesen. Schlagartig kamen die ganzen Erinnerungen zurück.
Lange konnte er nicht weggetreten gewesen sein. Auch die anderen rappelten sich gerade erst wieder auf. Anscheinend hatte er es tatsächlich geschafft, eine halbwegs sanfte Landung hinzulegen. Selbst die Computerbildschirme waren alle noch heil, wenn auch schwarz und leblos.
„Wir sind Ihnen echt was schuldig, Ensign Kidah“, sagte er in den Raum hinein und nestelte an seinem Gurtverschluss herum. Ohne den Geistesblitz der Vulkanierin hätten sie sich unangespitzt in den Boden gerammt. Irgendjemand knurrte etwas zustimmendes, doch die Angesprochene sagte nichts.
Fabi schaffte es endlich, den Verschluss zu öffnen. Er stand langsam auf, wobei sich seine Beine wie Pudding anfühlten, und sah sich um. Die meisten saßen oder lagen, aber waren dabei, sich aufzurappeln. Nazira stand beim Captain und öffnete gerade ein Medkit. Alle, außer…
So schnell er es wagte, schwankte er zur Wissenschaftsstation. Kidah lag zusammengesunken am Fuß der Konsole. Eine große Prellung war auf ihrer Stirn zu sehen. Fabi ließ sich auf die Knie nieder.
„Kidah! Ensign Kidah! Wachen Sie auf!“
Er schüttelte sie behutsam, dann erst kam er auf die Idee, Puls und Atem zu kontrollieren. Sein letzter Erste-Hilfe-Kurs war schon wieder viel zu lange her. Es dauerte bange Sekunden, ehe er das Pulsieren am Handgelenk fühlte. Nur bewusstlos.
„Bericht!“, hallte Shays benommene Stimme durch die Brücke, noch während Nazira dabei war, die Platzwunde auf seiner Stirn notdürftig zu verarzten.
„Sämtliche Computersysteme ausgefallen, jedenfalls hier bei uns“, meldete Jennifer. Sie saß an der OPS und klickte nun ebenfalls ihren Gurt auf. „Also habe ich auch nichts weiter zu berichten. Ich würde mal raten und behaupten, wir sind manövrierunfähig“, fügte sie mit einem sarkastischen Lachen hinzu.
„Manieren, Larson“, kritisierte der Skipper halbherzig.
„Ensign Kidah ist bewusstlos und kommt nicht zu sich“, sagte Fabi. Er versuchte, die Vulkanierin wenigstens einigermaßen bequem hinzulegen. Wie ging das noch mal mit der stabilen Seitenlage… „Scheint aber nicht akut in Gefahr zu sein…?“, fügte er unsicher hinzu.
Shay warf ihnen einen besorgten Blick zu. Er sah sich auf der Brücke um, doch keiner der sonst Anwesenden gehörte zum medizinischen Stab. Auf der positiven Seite schienen alle bis auf Kidah es mit ein paar mehr oder weniger gravierenden Kratzern überstanden zu haben, und warteten auf Anweisungen.
„Okay… kümmern Sie sich weiter um sie – das mit dem Navigieren ist gerade nicht so dringend…“ wies er als erstes LaGroille an, ehe er weiter überlegte.
„… gut … was nun… als erstes müssen wir wissen woran wir sind. Dafür brauchen wir die Technik. Hm. Ensign Larson, gehen Sie runter zu Lt. Ivoin – sehen Sie zu, dass der sekundäre Computerkern hochgefahren wird, möglichst ohne sich das Virus dabei einzufangen. Wir brauchen vor allem die Interkoms und die Sensoren. Falls es was wichtiges zu berichten gibt, kommen Sie anschließend wieder her, ansonsten helfen Sie Lwaxana.“
Er sah zur nächsten Person. „Lt. Tapai, können Sie und Chief Hensford die Crew übernehmen? Ich muss wissen wer alles verletzt ist, und wie schwer. Außerdem müssen wir uns auf eine mögliche schnelle Flucht vorbereiten. Finden Sie einen Weg, wie wir im Ernstfall alle benachrichtigen können. Selbst wenn es per Klopfzeichen oder Postenkette sein muss.“
Shay erwähnte nicht, dass sie sich um mögliche psychische Zusammenbrüche kümmern sollte – das verstand sich von selbst.
„Letzter Punkt. Lt. Ajur, Ensign Enovo, sie kommen mit mir. Wir suchen einen Weg nach draußen und sehen uns um. Wir müssen wissen, wo wir gelandet sind, und möglichst auch ein Versteck für den Ernstfall finden, in das fünfzig Leute reinpassen.“
Er stand auf und straffte seine Uniform.
„Ich hoffe, dass die Kommunikatoren noch funktionieren, so dass wir in Verbindung bleiben können. Verwenden Sie sie nur, wenn es unvermeidbar ist – nicht, dass wir die Klingonen damit auf unsere Fährte locken.“ // … wenn sie die nicht sowieso längst aufgenommen haben // fügte er nur in Gedanken hinzu.
„Erm, und ich, Captain?“ fragte Fabien.
„Ach ja“, Shay kratzte sich am Kopf. „Bleiben Sie bei Ensign Kidah, ich glaube nicht, dass wir sie transportieren sollten. Machen Sie sich hier nützlich, wenn es irgendwie geht.“
Fabi nickte langsam und schenkte den schwarzen Bildschirmen einen Seitenblick. Wenn ihm sonst nichts einfiel, konnte er ja mal durchkehren.
Nazira versprach: „Ich schicke dir einen Arzt oder eine Schwester her, wenn es möglich ist.“
Shay klatschte motivierend in die Hände. „Dann los, je eher wir wieder in die Luft kommen, desto besser. Mister LaGroille, Sie haben die Brücke.“
</RPG>
<SUM>
# Zeit: MD 23.1810
# Ort: Hauptbrücke USS Hephaistos, Olymp
# Bälle: Mac, Friddi, Sunny, Debbie, Effi, Olli, auri
– Auf der Olymp sind die Computersysteme (mindestens) der Brücke komplett ausgefallen. Shay verteilt Aufträge:
– Fabi bleibt und kümmert sich um die bewusstlose Kidah
– Jennifer und Ana bringen den sekundären Computerkern zum Laufen
– Nazira und Hensford kümmern sich um die medizinische Lage und entwickeln einen Evakuierungsplan, falls die Klingonen angreifen
– Shay, Ajur und Nik gehen nach draußen, um die Umgebung zu sichten
</SUM>
**submitted by
Johannes aka Lt. Fabièn LaGroille, FLG Hephaistos