Eingeschlossen
By @…
# Ort: Deck 5, Sporthalle
<QUOTE>»Scan mal meine Koordinaten, da liegt ein Torpedo gut 3 Fuß vor mir. Kannst du den woanders hinbeamen? Frachtraum 3 oder so?«[Nope, das Torpedolager hat ne Abschirmung. Könnte ja sonst jeder kommen und einfach Torpedos wegbeamen. Solltest du als sogenannter Techniker eigentlich wissen?], antwortete Harry und Otto wandte seinen Blick nun vom Torpedo zu Amun.
»Tja, Chef. Soviel zu der Idee. Haste noch mehr so Einfälle?« fragte Otto nun den Acamarianer, der bereits fieberhaft nachdachte, wie er den Torpedo da wegbekam. Immerhin war es keiner der großen – gut, die wären von der Form her auch kaum gerollt, sondern eher gerutscht. Der Kleine hier konnte auch so genug Schaden anrichten, wenn er die 2 Decks tiefer fiel.
</QUOTE>
Amun fuhr sich mit den Fingern durch seine Dreadlocks. Der Doktor unter ihnen sah immer wieder zu ihnen nach oben, während er die Mitglieder seiner Gruppe über den schmalen, scharfkantigen Grat einzeln zu ihm herüber lotste, ihnen auf den letzten zwei Metern Hilfestellung gab, um sie anschließend durch das offene Schott in den nächsten Gang zu schicken.
»Otto, wie ist der Stand der Kraftfeld-Emitter?«
»Welcher der vielen?«
Amun legte seinen Kopf schief und überlegte einen Moment, ihn mitsamt des Torpedos in den Weltraum zu schießen. Dies hätte sich jedoch äußerst schwierig gestaltet. Zum einen brauchte er dessen Hilfe, zum anderen kam er nicht an den Torpedo und zu guter Letzt befanden sie sich viel zu weit unter der Wasseroberfläche in einer Höhle, als dass sie den Weltraum erreicht hätten.
»Alle, wenn es sein muss!«, raunte er ihn stattdessen an.
Mit einem Grummeln eilte Silver in den Gang hinter ihm und kehrte kurz darauf wieder zurück. Die Zwischenzeit nutzt Amun, seine Gedanken zu sortieren und mögliche Optionen abzuwägen. Diese waren allerdings sehr begrenzt. Dass der auf die Schiffshülle anliegende Wasserdruck die selbige immer wieder zum Knarzen und Ächzen brachte, war der Situation nicht besonders hilfreich.
Immer wieder hatte er die Vision, dass auch nur die leichteste Verlagerung des Schiffes ausreichte, den Torpedo kippen zu lassen und in Zeitlupe sah er ihn immer wieder zuerst das eine Deck und dann das nächste herunterfallen, um dann schließlich mit einem lauten Plong auf dem Boden aufzuschlagen und im nächsten Bruchteil einer Sekunde seine Umgebung zuerst in ein helles, grelles Weiß zu tauchen und sie anschließend in einer endlosen Schwärze einzuhüllen.
Ein Blick nach unten zeigte ihm den Doktor, der ihm mit ausgestrecktem Daumen entgegenlächelte und sich dann schleunigst ebenfalls durch das offene Schott begab, das sich mit einem Zischen hinter ihm schloss.
[Hier der Doktor.]
»Aktivieren Sie bitte noch das Kraftfeld hinter dem Schott.«
[Verstanden.]
»Wie stellen Sie sich das vor?«
[Amun auf die Brücke. SOFORT.], krächzte es seinem Kommunikator, bevor er dem Techniker antworten konnte.
»Nutzen Sie die Kraftfelder!«, rief er ihm zu, bevor er ihn verließ und in Richtung des Turbolifts eilte.
Im selben Augenblick dröhnte erneut die Außenhülle über ihm. Bildete er sich das nur ein oder hatte sich der Boden unter ihm bewegt? Mit nervösem Blick beobachtete er den Torpedo über ihm.
Tatsächlich schwankte dieser langsam vor und zurück.
»Scheiße!«
»Kraftfelder aktivieren … Kraftfelder aktivieren … Kraftfelder aktivieren …«
Wie ein Mantra stammelte er die gleichen zwei Wörter wieder und wieder und wieder. Irgendwie musste er verhindern, dass der Torpedo noch mehr zerstörte, als er bereits hatte.
»Verdammt!«
Die Kraftfelder der unteren Ebenen waren zu weit entfernt, als dass er direkten Zugriff auf sie gehabt hätte. Das einzig aktive Kraftfeld, von dem er wusste, war die Abschottung, die der Doktor aktiviert hatte.
»Nein, nein, nein, nein, nein!«
»Harry, hast du den Torpedo noch erfasst?«
[Positiv, Otto. Aber wohin damit?]
Schon reckte sich das Heck des Torpedos bedrohlich in die Höhe. Es war klar, er würde fallen. Keine Kraft konnte diese Gewichtsverlagerung noch rückgängig machen.
Die Spitze des Torpedos hatte bereits das Deck unter ihm erreicht. Zwischen der Vernichtung und des Überlebens blieben nur noch wenige Meter Distanz. Blieb Otto genug Zeit? Hatte er ihn verstanden?
[Das war knapp. Das nächste Mal gib mir bitte etwas mehr Zeit!]
»Was ist passiert?«
[Ich habe ihn hinaus teleportiert. Es war allerdings nicht viel Platz zwischen der Höhlenwand und uns.]
»Dann ist er draußen explodiert?«
[Positiv!]
»Wie groß ist der Schaden?«
[Das kann ich dir nicht sagen, doch ich schlage vor, dass wir demnächst den Turnunterricht ausfallen lassen. Schwimmen würde sich dort jetzt anbieten.]
»Oh Gott, hoffentlich halten die Kraftfelder!«
[Solange wir genug Strom haben …]
=/=
# Ort: Brücke, USS Artemis
<QUOTE>Amun betrat die Brücke und stellte sich zu seinem neuen Chef. Reece blickte ihn verwundert an, fluchte aber gedanklich. Das war nicht gut.
»Jede Station wird ab sofort mit 2 Personen besetzt«, erklärte Gaspar und nach und nach tauchten auch für die anderen Stationen auf der Brücke jeweils aus den Abteilungen jemand zweites auf.
»Ist das klug?«, raunte Samsaan leise.
»Es ist sicherer«, gab Gaspar zurück und setzte sich in seinen Stuhl in der Mitte.</QUOTE>
Amuns Gesichtsfarbe wies einen für ihn untypischen, hellen Farbton auf.
»Ich vermute, einer unserer Torpedos.«
»WAS?«
Parallel zu den eingehenden Reports, sprach Amun mit Otto.
»Offensichtlich wurde der Torpedo hinaus teleportiert, bevor er im Inneren der Artemis explodierte«, erklärte er anschließend der Brückencrew. »Die Explosion außerhalb hat unser Schiff in der Höhle verschoben. Wir haben dabei auf Deck 5 die Sporthalle, die Fluchtkapseln, Holodeck eins und zwei und einige Crew-Quartiere verloren. Es ist noch unklar, ob Mitglieder in diesen anwesend waren. Ebenso Deck 6 ist massiv beschädigt, vor allem die Untertassensektion, und auf Deck 7 sind die sekundäre Deflektorkontrolle und der sekundäre Computerkern. Alle Bereiche wurden durch Wasser geflutet.«
»Auch die Decke der Höhle hat ganz schön etwas abbekommen. Wir wurden von Steinen regelrecht eingedeckt«, bestätigte der falsche Reece. Das erklärte das Geräusch des Regens, das sie vor ein paar Minuten vernommen hatten.
»Und noch etwas«, fügte er hinzu. »Durch die Explosion wurde der Höhleneingang verschüttet. Es scheint keinen weiteren Zugang zu geben.«
# Ort: Brücke, USS Artemis
<QUOTE>
Fiona sah zu, wie ihre Leute Amun in den Turbolift begleiteten und erst als sich die Tür schloss, wandte sie sich wieder an Reece.»Informieren sie doch bitte Ens. Ux darüber, dass er so lange mit ihnen die Brückenschicht hat«, meinte sie knapp und musterte Reece, der kurz lächelte.»Natürlich. Auch wenn ich ihn ungern wecke«, stimmte der falsche Reece zu und dachte sich nur, dass er das so lange herauszögern würde wie möglich.
<QUOTE>
»Xeno?«, flüsterte er, nachdem er sich aus den Augenwinkeln versichert hatte, dass ihn keiner beobachtete.
Es dauerte einen Moment, bis Korrath, der die Identität von Xeno Beyett angenommen hatte, ihm antwortete.
[Sie haben die Sprengsätze gefunden und gesichert.]
//Verdammt!//
Der falsche Reece atmete einmal tief ein und wieder aus. Zum einen war es äußerst ärgerlich, dass die Sprengsätze gefunden und deaktiviert worden sind. Andererseits hatten sie im Moment auch keinen Fluchtweg. Selbst wenn sie, wie geplant, einige Fluchtkapseln erreichen würden, war der Weg aus der Höhle versperrt. Er teilte diese Information mit Korrath, der ebenfalls für einen Moment schwieg.
[Ruhm und Ehre!], antwortete er schließlich.
Er hätte ihm gerne mit HISlaH geantwortet, dem klingonischen Wort der Übereinstimmung, doch angesichts seines aktuellen Aufenthalts vermied er jegliche Äußerungen, die Verdacht erregen könnten.
»Die Sprengsätze befinden sich in der Sicherheitszentrale«, informierte er ihn schließlich. »Sie wollen die Fingerabdrücke darauf auswerten.«
Es grunzte leise auf der anderen Seite der Verbindung.
[Da können sie lange suchen.]
»Handschuhe?«
[HISlaH.]
Ein Lächeln huschte über Quvrins Gesicht. Sollten sie ruhig ihre Zeit mit den Fingerabdrücken verschwenden.
»Falls sie auch nur einen finden …«, begann er.
[Ruhm und Ehre], antwortete Korrath erneut.
»Priorität eins sind weiterhin die Informationen des Computers. Hier unten sind sie allerdings nutzlos.«
[Wir benötigen also einen Weg, wie wir zumindest diese Daten an die Oberfläche übertragen können.]
»Korrekt.«
[Ich lasse mir etwas einfallen.]
»Ensign Ux auf die Brücke.«
Der Ensign reagierte nicht. Vermutlich schlief er tatsächlich.
»Ensign Ux auf die Brücke«, versuchte er es erneut.
Wieder gab es keine Reaktion. Auch wenn ihn dieser Umstand eher erfreute, war ihm durchaus bewusst, dass er sich verdächtig machte, wenn er diesen dabei beließ.
Also versuchte er es erneut.
»Ensign Ux auf die Brücke!«
Diesmal sprach er bereits lauter und spürte daraufhin den prüfenden Blick des XO in seinem Rücken.
[Hier Ensign Ux], klang es müde aus seinem Knopf im Ohr.
»Da sind sie ja. Kommen Sie bitte sofort auf die Brücke.«
[Verstanden.]
Damit trennte er die Verbindung. Er hatte noch ein paar Minuten Zeit, bis Ux tatsächlich hier ankommen würde. Diese würde er nutzen. Korrath und er hatten noch einen weiteren Joker, der bisher noch nicht entdeckt worden war. Allerdings mussten sie immer noch einen Weg finden, die Informationen an die Oberfläche des Planeten zu schaffen.
</RPG>
# Ort: Deck 5, Sporthalle
Dr. Corapara schafft es, das Team, das aus der Krankenstation geflüchtet war, auch aus der Sporthalle zu evakuieren. Nachdem Amun zur Brücke beordert wurde, fällt der fragliche Torpedo herunter und kann im letzten Moment nach außen teleportiert werden, wo er schließlich explodiert.
# Ort: Brücke, USS Artemis
Die Explosion des Torpedos verursachte einige Schäden an der Artemis. Deck 5: Sporthalle, die Fluchtkapseln, Holodeck 1 & 2, Crew-Quartiere. Deck 6: Untertassensektion. Deck 7: sekundäre Deflektorkontrolle, sekundärer Computerkern. Ebenso stürzte durch die Explosion der Höhleneingang ein und schließt die Artemis in dieser ein.
# Ort: Brücke, USS Artemis
Der falsche Xeno Beyett trug Handschuhe, während er die Sprengsätze platzierte. Bis Ens. Ux die Position von Amun vertreten kann, hat der falsche Reece Azuma noch ein paar Minuten Zeit. In dieser sollte er einen Weg finden, wie die Computerdaten an die Oberfläche transportiert werden können. Das Schiff ist derzeit in der Höhle eingeschlossen.