Die Wiedergeburt des Donnervogels
By n.e.s.s.y@… (Nessy)
Hallo ihr Lieben
hier findet ihr ein Copo von auri und ela. Damit wird die Wiedergeburt des Donnervogels eingeleitet
<RPG>
Ort: Xarantine, im Landedreieck der Hephaistos
Zeit: MD 25.0453
Die Lichter in den Teilen der Hephaistos waren herabgesetzt, bis auf eine rudimentäre Besetzung schliefen viele der Personen an Bord den Schlaf der Gerechten, nach anstrengenden Tagen. Auf allen Teilen war es gelungen, das Virus zu isolieren und fast alle Systeme wieder hochzufahren.
Die wiedererwachten Sensoren zeigten, dass in den nächsten Stunden weder mit dem befürchteten Vulkanausbruch noch mit den Klingonen zu rechnen war. Das planetenweite Störfeld war schwächer geworden, aber nach wie vor vorhanden. Darum war sinnvollerweise eine Phase der Nachtruhe angeordnet worden.
Wenn all dies vorbei war, würden alle vermutlich wochenlang nur schlafen müssen, um Kraftreserven wieder aufzubauen. „Schlafen kannst du wenn du tot bist“ bekam in der aktuellen Situation jedoch eine völlig neue Bedeutung. Noch waren genug Kraftreserven da, um sich darauf nicht zu freuen. Aber noch schliefen auch fast alle. Niemand ahnte, was sich über ihnen zusammenbraute…
*** 5 Minuten später ***
An Bord von Geos, Hades und Olymp schlief keiner mehr. Roter Alarm riss alle aus dem Schlaf und die Nachtschicht war froh, nicht allein auf die inzwischen reparierten Bildschirme zu starren.
– „Wieso leuchten wir,“ keuchte Ettore und sprach damit aus, was alle dachten.
– „Ma’am, die Ballontiere haben sich um uns versammelt, und hüllen uns in ein Feld ein,“ meldete da Elisa von der TAK.
– „Was für ein Feld?“ Shays Stimme klang angespannt.
– „Sir, die Olymp ruft uns!“ Meka an der COMM klang überrascht und sah zu Ettore.
– „Auf den Schirm“, rief Samantha erleichtert und blickte wenige Sekundenbruchteile später in die Gesichter von Shay und Ettore.
„Es ist schön euch zu sehen,“ räusperte sich Shay nach einem Moment und nickte seiner EO und seinem 2O erleichtert zu.
„Sir, wir werden von einem trionischen Feld eingehüllt. Ursprung sind die Ballontiere. Innerhalb des Feldes ist Ortung und Kommunikation uneingeschränkt möglich. Nach außen sind wir blind. Das Feld erstreckt sich in Form eines Dreieckes. Eckpunkte sind die Liegeorte von GEOS, Hades und uns. “ Die ruhige Stimme von Ajur meldete sich von der TAK-Konsole der Olymp.
„Ma’am, die Geos wird angehoben.“ Elisa wirkte ruhig, doch ihre Stimme zitterte leicht.
„Ein Traktorstrahl?“ fragte Samantha angespannt zurück.
„Nein, Ma’am, der Ursprung scheinen erneut die Ballontiere zu sein. Ein Rudel von 100 Tieren befindet sich über uns um uns herum. Sie haben uns angehoben. Trägheitsdämpfer arbeiten zu 100%. Phaser sind einsatzbereit.“
Auch wenn Elisas Meldung keine Frage beinhaltete, hörte Samantha diese ohne Probleme heraus. Sollten sie die Moorhuhnjagd eröffnen?
„Ein Warnschuss auf niedrigster Stufe.“
„Sind Sie sicher, dass das eine gute Idee ist?“ gab Jori zu bedenken und Samantha nickte.
Auch Elisa war nicht wohl bei dem Gedanken, doch wer wusste schon, was die Tiere vorhatten. Vielleicht legten sie gerade einen besonders großen und appetitlichen Wintervorrat an mit der Hauptspeise GEOS?
„Phaser bereit.“
Ein Schuss löste sich von der GEOS und näherte sich einem der Ballontiere. Bevor dieser jedoch jenes erreichte, zerfaserte das Energiebündel, floss um das Tier herum und setzte sich dahinter wieder vollständig zusammen.
„Sir, wir werden gerufen,“ meldete Temba auf der Olymp, „von der Delegation.
„Feuer einstellen“, befahl Shay Samantha. „Haltet die Füße still.“ Dann antwortete er Temba – „okay, auf den Schirm.“
Ort: Xarantine, Lager der Delegation in der Nähe der OLYMP
Zeit: MD 25.0000 (einige Stunden früher)
Mitternacht. Zeit, zu beginnen.
Inmitten der Stille des Waldes befand sich auf einer kleinen Lichtung das provisorische Lager des Ordens des Donnervogels. Zwei große Zelte, ein Lagerfeuer, mehr brauchten sie nicht. Dalen hatte einen Platz gewählt, der nahe des abgestürzten Raumschiffes war, aber weit genug entfernt, dass sie unter sich sein würde. Denn natürlich hatte er schon geahnt, was sich beim Treffen mit dem Captain der Hephaistos bestätigt hatte. Der Tag war gekommen.
Das Ritual der Erneuerung. Der richtige Zeitpunkt war ebenso wichtig wie der richtige Ort und die richtigen Teilnehmer. Das Ritual würde unaussprechliche Mächte entfesseln. Es lag in der Verantwortung des Ältesten, dass diese Mächte den Menschen nützen und nicht schaden würden.
Die Ursprünge des Rituals lagen in ferner Vergangenheit. Selbst Dalen Tanra als Ältester wusste nicht hundertprozentig, was passieren würde. Der Orden hatte eine wechselvolle Geschichte vorzuweisen, und nicht alle Überlieferungen hatten die verschiedenen Brände, ungeplanten Todesfälle und sonstige Unglücke überlebt. *Was* sie tun mussten, war klar und deutlich festgeschrieben. Nur das *warum* war ein wenig unklar. Aber das war nicht so wichtig. Es musste einfach erledigt werden.
Dalen Tanra warf einen Kontrollblick auf seine Armbanduhr. Der Orden des Donnervogels lebte zwar zurückgezogen, aber nicht zurückgeblieben, und griff gern auf moderne Technik zurück, wenn sie der Sache diente. Dann sah er zu Jobino und den anderen. Das Feuer leuchtete in geisterhaften Grün-und Blautönen und tauchte ihre Gesichter in ein fahles Licht. Ihre Augen waren halb geschlossen, ihre Lippen murmelten unhörbar die uralten Mantras, um ihre Seele zu reinigen und ihren Geist zu fokussieren.
Jeder der drei anderen hielt bereits eine der heiligen Reliquien in den Händen. Auch Dalen nahm nun das Goldene Ei, das zu seinen Füßen bereitlag, und trat mit ans Feuer.
„Bayad takham morgh, nan ve shir bakhram“, intonierte Jobino die erste Zeile des Heiligen Gesangs.
„Ma npamchenin bah abjo ve chips niaz darim“, stimmte Dalen ein. Die Worte schienen in der Luft nachzuhallen und die kleine Gruppe zu umgeben. Das Feuer schien aufzuflammen und heller zu leuchten.
„Mi tavanid baraye charagh ghooh man batri biavarid?“ ergänzte der Dritte. Er hielt seine Reliquie, die hölzerne Nachbildung eines Ü’kk’sch, in die Höhe.
„Lotfa yek list banevisid, man nemi tavanam cpehmeh ineya ra bah khater besparam“ komplettierte der Vierte die erste Sure des Rituals. Das Feuer flammte hell auf. Leuchtende, seifenblasenartige Gebilde schienen sich aus den Flammen zu lösen. Lautlos schwebten sie himmelwärts. Dalen spürte, wie eine unsichtbare Hand ihn zu ergreifen schien. Wie oft hatten sie dieses Ritual im Orden praktiziert? Ohne die Reliquien war es nur ein Schauspiel. Es hatte Zeiten gegeben, da war es ihm hohl und sinnentleert vorgekommen. Doch nun, da sie es zum ersten Mal seit Jahrhunderten wirklich exerzierten, bekam der Älteste es mit der Angst zu tun. Was würde noch geschehen, bevor sie ans Ende kamen?
Doch die Zweifel hielten ihn nicht auf. Jahrzehntelange Übung hatte die Handgriffe und Worte tief in sein Unterbewusstes gebrannt. Ohne dass er auch nur darüber nachdenken musste, platzierten seine Hände das Ei auf dem steinernen Sockel am Feuer. Seine Kehle intonierte automatisch die dazugehörenden Worte, die die zweite Sure einleiteten. Wie in Trance fuhren sie fort.
**
Das Ritual war beendet. Das Feuer war heruntergebrannt, und nur die Asche der Holzscheite glühte noch. Tiefe Stille lag auf dem Wald.
„Was ist passiert? Haben wir alles richtig gemacht?“ fragte Jobino erschöpft. Die rituellen Breakdance-Bewegungen waren recht anstrengend, besonders wenn man nicht mehr so jung war.
„Vertraue auf die Weisheit der Vorfahren“, sagte Dalen. Auch er hielt sich kaum noch auf den Beinen. „Wir haben die Dinge in Bewegung gesetzt. Habe nur noch ein wenig Geduld.“
Weit entfernt, von niemandem beobachtet, stiegen Schwärme von Ballonvögeln in den Nachthimmel auf.
Ort: Xarantine, Olymp
Zeit: MD 25.0505
In den Sekunden, während die Verbindung sich aufbaute, erklärte Temba noch schnell: „Es sind diese komischen Vogelmönche, Sir.“
„Danke“ erwiderte der Captain, und da erschien auch schon Dalen Tanras Konterfei auf dem Hauptschirm und wurde gleichzeitig auch auf die anderen Schiffsteile übertragen.
[Die Erfüllung der Prophezeiung ist nahe. Das Teil wird zum Ganzen, das Ganze zum Teil. Es wird sich fügen zum vollen Bild. Die Ü’kk’sch werden weben und knüpfen, das Ganze wird sichtbar und wachen über die Erneuerung von oben.]
„Ich glaube sie wollen damit sagen, dass die Hephaistos zusammengesetzt werden wird“, rief Nik aus dem Hintergrund aufgeregt. In diesem Moment ging ein Rucken durch die Schiffsteile, welche auch auf der Brücke spürbar war.
„Trägheitsdämpfer bei 60%“, meldete Elisa.
„Geos, Hades und Olymp bewegen sich aufeinander zu“, ergänzte Ajur aus der Olymp.
[Was begonnen wurde, wird enden mit einem erneuerten Donnervogel, welcher sich erheben wird um über die Welt zu wachen.]
„Wie der Phönix aus der Asche.“ Kaum einer verstand, was Fabi da murmelte, aber die Parallelen blieben nicht nur ihm verborgen.
„Wer ist Phönix?“ mischte sich Nazira ein und warf einen besorgten Blick auf den Piloten, welcher diesmal immerhin nicht nur im Schlafanzug auf der Brücke war. Sie konnte nur hoffen, dass seine geistige Stabilität nicht noch weiter leiden würde.
„Sir, Geos und Hades sind auf Sichtweite!“
„Auf dem Schirm!“
Die Aufregung konnte kaum einer auf den Brücken unterdrücken, als sie beobachteten, wie sich die einzelnen Schiffsteile aufeinander zubewegten.
„Erm, Schiff drehen für Vereinigung“, befahl Shay hektisch, als ihm plötzlich klar wurde, dass die Ballonvögel keine Ahnung hatten, wie die Heph-Teile zusammengehörten. „Das geht euch an euch, Sam, Ettore!“
[„Aye Sir“], bestätigten EO und 2O lippensynchron. Manövrierdüsen zischten, und alle drei Segmente der Hephaistos bereiteten sich aufs Andocken vor.
Die Bewegung wurde langsamer, und allmählich näherten sich die drei Teile einander an. Gleich würden sie in Reichweite der Kurzstrecken-Traktorprojektoren sein, die für ein kontrolliertes Zusammenschweben zu sorgen hatten.
Nach wie vor waren sie in das trionische Feld eingeschlossen. Es hatte sich ein wenig verkleinert. Ihre Welt war nun nur noch einige Dutzend Quadratkilometer groß. Sie endete an dieser silbrigen Wand, die sowohl für Materie als auch jegliche Scanner-oder Waffenstrahlung undurchdringlich war. Mehr als ein Besatzungsmitglied malte sich aus, wie da draußen gerade die klingonischen Flotten sich zusammenballten. Was mochte außerhalb vor sich gehen?
„Ältester Dalen“, wandte sich Shay wieder an den Priester des Donnervogels. „Was passiert, wenn Ihre Tiere mit uns fertig sind? Lassen sie einfach los und wir plumpsen runter?“
[„Nun, das wollen wir nicht hoffen“], erwiderte der Priester. Der Treffpunkt der drei Teile lag, nicht zufällig, exakt über der Lagerstätte des Ordens. Wie riesige Damokles-Felsbrocken schwebten sie über dem Ältesten und seinen Kameraden.
[„.. genaugenommen, weiß ich es auch nicht“], musste er gestehen. [„Dieses Ritual wurde zum letzten Mal vor Hunderten von Jahren durchgeführt. Vertrauen Sie der Weisheit der Ältesten.“]
„Ritual?? Haben *Sie* da irgendwie die Finger drin??“ fragte Shay überrascht. Bis eben hatte er noch angenommen, dass irgendein bizarrer Instinkt bei den Ballonviechern angeschlagen hatte. Der Älteste war klug genug, nicht zu antworten.
Inzwischen hatten sie die notwendigen Mindestabstände unterschritten. Die automatischen Systeme, vom klingonischen Virus gesäubert, traten in Aktion und ließen den Rest geschmeidig wie von Zauberhand ablaufen. Fast zärtlich fanden Olymp, Geos und Hades zueinander und wurden zunächst von den Andockklammern, danach vom strukturellen Integritätsfeld wieder zu einer Einheit zusammengeschweißt.
Zusammengesetzt war die Hephaistos noch beeindruckender als in ihren Einzelteilen. Sie schwebte inzwischen gut 100 m über dem Boden. Hektische Betriebsamkeit war ausgebrochen.
„Können wir irgendwie fliegen?“ wandte sich Shay an Fabi.
„Negativ, wir hängen fest im Feld.“
„Die Hephaistos hat einen neuen Kursvektor erhalten,“ meldete sich in diesem Moment der TAK. „Wir werden angehoben.“
Die Ballontiere, welche ursprünglich um die Schiffsteile herum verteilt gewesen waren, sammelten sich unter dem zusammengesetzten Schiff. Ein Leuchtstrahlen umfing die Hephaistos nach wie vor, wies aber nun nach oben. In diesem bewegte sich das Schiff.
Die taktischen Offiziere auf allen drei Brücken nutzten eilig die entstehenden Lücken im sie umgebenden Feld, um die Umgebung zu sondieren. Der silbrige Schleier konzentrierte sich um die Ballontiere herum, also unter ihnen. Vor und über ihnen waberte es wie Nebel, der sich allmählich auflöste und sich in Schwaden ballte und wieder verteilte.
„Warum auch immer, ist in der Nähe keine einzige klingonische Einheit zu finden“, verkündete Ajur das vorläufige Ergebnis. „Niemand in etwa zweihundert Kilometer Umkreis. Das planetare Störfeld ist weiterhin aktiv und verhindert, dass wir auf größere Entfernung scannen können.“
Wie sie inzwischen vom Außenteam der Artemis erfahren hatten, hatte diese die Sonden ausgesetzt, die das Störfeld erzeugten. Shay machte sich geistig eine (weitere) Notiz, dass er Toussaint dafür danken musste, wenn sie hier raus waren.
„Temba, rufen Sie die Nemesis!“
Shay wirkte beunruhigt. Wie hoch die Hephaistos angehoben werden konnte war offen, aber die Hephaistos nach wie vor nicht atmosphärenflugtauglich. „Sie soll sich mit einem Traktorstrahl bereithalten und uns stabilisieren.
<NRPG: *hepp* damit ist die Hephaistos schonmal auf einem guten Weg. Ich hoffe sie kommt heil oben an.>
</RPG>
<SUM>
Ort: Xarantine, Lager der Delegation in der Nähe der OLYMP
Zeit: MD 25.0000
– Um Mitternacht beginnt im Lager des Ordens des Donnervogels ein geheimnisvolles Ritual.
Ort: Xarantine, im Landedreieck der Hephaistos
Zeit: MD 25.0453
– Riesige Schwärme der Ballonvögel tauchen auf. Auf ungeklärte Weise hüllen sie die drei Segmente der Hephaistos in ein Kraftfeld und lassen sie schweben.
Ort: Xarantine, Olymp
Zeit: MD 25.0505
Ball: Freiball
– Von den Ballontieren zusammengebracht, docken die drei Teile der Hephaistos wieder zusammen. Nach wie vor im Kraftfeld der Ballontiere gefangen, werden sie nach oben gehoben. Man versucht, die Nemesis zu erreichen.
</SUM>
**submitted by ela & Jo