Contemplations
By malinali@… (Debora Jarosch)
Hallo zusammen,
den Ball konnte ich nicht ignorieren, danke 😊
<RPG>
#Zeit: MD 02.1432
#Ort: K7 Taskforce Lounge
#Crew: Artemis, Hephaistos, Nemesis
#Ball: Reece
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Mit einem Grinsen nickte er ihnen zu, ohne zu wissen, ob sie es auf die Entfernung sehen konnten. Stattdessen hätte er besser mal nach vorne gesehen. Dann wäre der darauffolgende Zusammenprall vermeidbar gewesen.
„Tut mir leid“, entschuldigte er sich sofort und nahm seinen Weg zur Bar wieder auf.
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„Nein, warten Sie…“ Die Person, mit der er zusammengestoßen war, war klein, sehr klein. Hellsilbernes, fast weißes schulterlanges Haar sowie eine milchweiße Haut leuchteten in dem leicht gedimmten Raum, als hätten sie eine eigene Lichtquelle. „…Es tut _mir_ Leid, ich stand mitten in einem Durchgang.“ Ihre Stimme war überraschend tief und wohlklingend für eine so kleine Frau. Die kleine Frau – nein, Trill, bemerkte er erst auf den zweiten Blick, da ihre Flecken ebenfalls recht hell waren, ein zartes Beige, sah ihn von unten her aus großen grünen Augen an und rappelte sich gerade wieder aus einer halb knieenden Position auf. In seiner Hast, schnell weiterzugehen und zur Bar zu kommen um das eventuell doch etwas zu seltsame Essen mit desinfizierendem Alkohol herunterzuspülen hatte Reece gar nicht gemerkt, dass er nicht nur mit ihr zusammengestoßen war, sondern sie förmlich umgerannt hatte.
„Oh…bitte, das hätte nicht passieren dürfen.. wie ungeschickt von mir…“ murmelte er verlegen und beeilte sich ihr eine Hand zu reichen, die sie dankbar annahm. Als sie nun vor ihm stand, bemerkte er auch die blaue Uniform mit den Pins einer Lieutenant an ihrem Kragen. Trotz ihrer fast weißen Haare schien sie ungefähr in seinem Alter zu sein. Nachdem sie sich die Knie abgeklopft hatte, sah sie ihn aufmerksam und mit einem kleinen Lächeln an. „Ich nehme an, Sie wollten an die Bar, Ensign?“ fragte sie langsam, und zum ersten Mal an diesem Abend versuchte sein Gesprächspartner nicht gleich, eine offizielle Vorstellung anzuleiern, was den TAK der Artemis unwillkürlich aufatmen ließ. Er nickte. „Ja.. Sie auch?“ fragte er aus reiner Höflichkeit, weil er nicht wusste, was er sonst sagen sollte.
„Kling nach einer guten Idee, haben Sie etwas dagegen, wenn ich mich anschließe? Das scheint mir sicherer zu sein, als weiter im Weg herumzustehen.“ Sie sah ihn abwartend an.
„Nein nein, natürlich nicht.“ Reece antwortete höflich, so, wie es gewiss erwartet wurde, doch eigentlich wollte er lieber alleine sein. Gar nicht mehr hier sein. Kurz schloss er die Augen und atmete einmal tief durch, bevor er sich mit seiner neuen Rempel-Bekanntschaft auf den Weg zu den Getränken machte.
An der Bar war das Getümmel natürlich noch größer, was Reece gleich wieder einen höheren Cortisol-Ausstoß bescherte. Die vielen Stimmen um ihn herum machten ihn noch wahnsinning! Es war zu viel…viel zu viel… wie nebenbei bemerkte er, dass die kleine silberhaarige Trill an seiner Seite mal in die eine, mal in die andere Richtung nickte, als würde sie Bekannte grüßen. Dennoch blieb sie an seiner Seite, und er fragte sich, warum.
Endlich, nach einigen Minuten des Wartens und mehrerer Versuche, ihre Bestellung loszuwerden, hatten sie beide ein Getränk in der Hand. „Ich weiß nicht wie es Ihnen geht, Ensign“, sie musste ihre Stimme schon etwas heben und lauter werden, damit er sie in dem allgemeinen Durcheinander überhaupt hören konnte, „aber ich finde, es ist mir hier etwas zu laut und voll! Was halten Sie davon, wenn wir unsere Getränke dort drüben genießen? Da scheint es ruhiger zu sein!“ Sie deutete mit einer Hand auf eine strategisch offenbar unbeliebte Ecke des Raumes, die am weitesten weg von Buffet, Bar und Ausgang lag, aber direkt neben einem der vielen Außenfenster, und in der sich – Wunder über Wunder – gerade niemand aufhielt. Reece war so überwältigt von den vielen Sinneseindrücken, dass er nur noch nicken und sich an seinem Glas festhalten konnte. Er konnte auch schlecht nein zu einer höherrangingen Offizierin sagen, auch wenn sie nicht zu seiner Crew gehörte, oder? Und so übernahm die kleine Frau die Führung. Gemeinsam bahnten sie sich langsam einen Weg in die Rettung.
Nazira war der rothaarigen junge Mann in der roten Uniform bereits einige Minuten vor ihrer etwas rüden Begegnung aufgefallen. Wie es bei solch vollen, wuselig-geselligen Anlässen ihre Gewohnheit war, hatte sie sich an den Rand zurückgezogen und beobachtet. Versuchte wahrzunehmen, wie die Stimmung insgesamt war – vor allem nach dem spektakulären nachträglichen Auftritt der Nemesis-Crew, die sie teilweise ja bereits kannte – und auch immer wieder ihre Aufmerksamkeit auf einzelne Gesprächspaare und -Grüppchen gerichtet. Wurden neue Bekanntschaften geknüpft? Alte wiederaufgenommen? Fühlten sich alle wohl? Gab es im Entstehen begriffenen Ärger? Gab es Anzeichen für Stress oder Animositäten? Sie musste dafür nicht auf Gesprächsinhalte lauschen, sondern einfach nur Körpersprache, Mimik und Gestik beobachten. Sie war bei weitem kein Mauerblümchen und auch nicht schüchtern. Aber ihre ausgeprägte Empathie sorgte dafür, dass sie sich auf Veranstaltungen mit vielen Personen schnell überreizt fühlte. Also lieber am Rand stehen und eben dies tun – Beobachten. Vor allem, wenn ihre engeren Freunde gerade alle offenbar so glücklich und beschäftigt wirkten.
Captain Ruthven stand mit Captain Toussaint und Captan Bateh zusammen…. Emily futterte sich am Buffet durch… Jetsun und Massimo standen mit einer Gruppe ihr fremder Offiziere zusammen und unterhielten sich angeregt.. T’Vala hatte andere Vulkanier gefunden, mit denen sie in ein ernstes Gespräch vertieft war… sogar Jori steckte den Kopf mit Lurdon Urdan, dem CSO der Nemesis, und einer weiteren rothaarigen Frau in Gelb zusammen, vielleicht die CSO der Artemis? Also hielt sich Nazira im Hintergrund. Alles war gut.
Auf diese Art hatte sie auch Reece wahrgenommen, der ebenfalls zumindest teilweise Trill zu sein schien und sich hier ganz offenbar überhaupt nicht wohl fühlte. Seine Haltung und sein Gesichtsausdruck schrien förmlich seine Überforderung und sein Unbehagen hinaus, aber offenbar traute er sich nicht, einfach zu gehen. Für einen kurzen Moment hatte er sich durch Essen abgelenkt, war aber von seinen Tischnachbarn offenbar schon wieder verschreckt worden. Während sie noch überlegt hatte, ob sie ihm irgendwie versuchen sollte, zu helfen, war sie zu nahe herangeraten und hatte seine spontane Drehung mit Richtungswechsel nicht rechtzeitig registriert – und so war es zu einem unfreiwilligen Kennenlernen durch Frontal-Kollision gekommen. Doch die Counselor der Hephaistos war niemand, die eine Gelegenheit nicht ergreifen würde wenn sie sich bot, und so hatte sie ihn kurzerhand zu Bar begleitet in dem Versuch, herauszufinden, ob er Hilfe benötigen und auch eventuell annehmen würde.
Inzwischen waren beide in der angepeilten Raumecke angekommen. In der Tat war es hier um einiges leiser, und es gab mehr Platz, wenn auch keinen der überall herumstehenden Stehtische. Beide atmeten fast zeitgleich hörbar auf. „Also ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber ich finde solche Zusammentreffen immer etwas anstrengend“, sagte die kleine helle Trill, bewusst einen langsam, ruhigen Sprachrhythmus wählend, um sich von den vielen überlappenden Gesprächen um Rest des Raumes abzuheben und ihm etwas zu geben, auf das er sich fokussieren konnte. „Geht es Ihnen auch so? Ich versuche dann immer, mich voll und ganz auf eine einzige Sache zu konzentrieren, die ich gerade höre oder sehe, und alles andere auszublenden. Und tief durchzuatmen.“ Sie hoffte, er würde sich von ihr ‚einfangen‘ lassen, damit er sich etwas entspannen konnte und atmete selbst einmal tief und langsam durch.
Natürlich war es eine gute Technik, zu spiegeln was man wahrnahm, aber hier musste sie überhaupt nichts vormachen… ihre Erleichterung war echt, denn auch für sie war es ein bisschen zu viel geworden, mit drei durcheinanderwuselnden Führungscrews. Ruhig lächelnd blickte sie Reece an, abwartend und hoffend, ob er auf ihre Aussagen eingehen und widerum sie spiegeln würde. Eventuell würde ihm das helfen. Und selbst, wenn nicht – so hatte sie ihm immerhin in die ruhige Ecke geholfen. Und würde ihn natürlich auch alleine lassen, falls sie diesen Wunsch von ihm auffangen würde.
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#Zeit: MD 02.1432
#Ort: K7 Taskforce Lounge
#Crew: Artemis, Hephaistos, Nemesis
#Ball: Reece
Reece stößt mit Nazira zusammen, die bereits bemerkt hatte, dass er von der Veranstaltung überfordert wirkt. Sie versucht, ihm zu helfen.
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Submitted by
Debora
Aka
Lt. Nazira Tapai
CNS
USS Hephaistos