Captain, Ahab und sein Wal
By Daniel_Maximini@… (Daniel Maximini)
<RPG>
# Zeit: MD 24.0338
# Ort: Brücke, USS Artemis
So langsam kam bei Quvrin Hektik auf. Ux dürfte jeden Moment an der Brücke erscheinen, bis dahin musste er die Systemanalysen abgeschlossen haben. Die Integrität der Außenhülle war weiterhin ausreichend, um dem Wasserdruck zu widerstehen, auch mit diesem Leck, welches nach diesem Glücksfall einer Torpedoimplosion an de Artemis klaffte. Aber viel mehr durfte sich das Schiff auch nicht mehr an Kratzern erlauben. Er kalkulierte gerade, wie viele dieser Kratzer genau. Doch diese Analyse war gar nicht so einfach. Endlich gab die Konsole das gewünschte Ergebnis. Eilig setzte er sich wieder mit Korrath in Verbindung.
[Was gibt’s? Ich hab nicht viel Zeit…] meldete sich kurz danach die Stimme im Ohr.
„Es wird Zeit für den „AHAB“. Platte 6 Gamma 48 / 205…“ hinter Quvrin öffnete sich die Tür zur Brücke und der Ullianer betrat die Brücke. Sofort kappte er die Verbindung.
„Ensine Azuma“ nickte Ux und gesellte sich neben ihn „Was ist denn los? Meine Schicht fängt doch eigentlich erst in vier Stunden an? Ich hatte gerade die Augen zugemacht.“
„Wie das eben so ist, wenn man einen vermeidlich verräterischen Lieutenant enttarnt. Dinge ändern sich. Wir müssen nun immer zu Zweit Dienst halten und Amun hat sich leider als Saboteur verdächtig gemacht.“
„Amun ein Saboteur? Ist das ein schlechter Witz? Das ist doch nie im Leben richtig.“ Konnte Ux kaum glauben, was er hörte.
„Ich denke auch, dass sich das noch auflöst, aber es gibt ein paar sehr unschöne Hinweise. Entsprechend musste er eben abgeführt werden. Aber immerhin sollte es jetzt erstmal ruhiger werden. Diese Höhle, in der wir uns befinden ist durch den letzten Schlag eingestürzt und wir sitzen hier erstmal so richtig fest. Nicht gut für uns, aber was auch immer da draußen unterwegs ist und uns sucht, kann uns erstmal auch nicht finden.“ Quvrin wusste den letzten Part natürlich besser.
# Zeit: MD 24.0412
# Ort: Außenhülle, USS Artemis, Deck 6
Ahab schlief. Seit den letzten Wartungsarbeiten an der Sternenbasis verbrachte er sein Dasein unter einer losen Klappe, seine acht metallischen Beine festgekrallt an der Außenhülle der USS Artemis. Der viereckige Kasten mit den halbrunden Ecken und der mittig gelegenen großen Objektivlinse, welche die metallischen Beine verband, machte sich keine Gedanken darüber, dass er ob des ihm umgebenen Wassers nun vielleicht rosten könnte, er tat, so wie es eine gute, ausgeschaltete Maschine tat einfach nichts. Doch dann änderte sich etwas. Er erhielt einen elektronischen Impuls vom Schiff. Jemand hatte ihn aktiviert. In der Linse bildete sich ein kleines rotes Licht. Zeit Hochzufahren. Systemcheck. Hardware…. Funktionstüchtig. Antimateriebohrer…. Funktionstüchtig. Schallschrauber…. Funktionstüchtig. Tarnmantel… Funktionstüchtig. Getriebe…. GETRIEBE… Fehlermeldung. Zwei Beinelemente der Kralle waren verbogen. Es musste einen Aufprall gegeben haben. Motoriksimulation… erfolgreich. Ahab würde hinken, aber sich bewegen können. Betriebssystem… online. Das kleine Licht in der Objektivlinke wurde größer und füllte bald die ganze Linse aus. Langsam erhob sich Ahab. Es gab erstaunlicherweise Widerstand. Ein großer Kraftaufwand war nötig, um die Motorik ins Laufen zu bringen. Der war im Weltraum nicht wirklich zu erwarten, doch wie das mit klingonischen Werkzeugen war, sie waren kräftig gebaut. Immerhin mussten sie größere Titanplatten tragen können und auch durch sie durchbohren. Ahab justierte die Außenbedingungen und richtete sich nun komplett auf. Einmal hob und senkte er jede seiner sechs noch funktionierenden Spinnenbeine und begann letztendlich wie eine Spinne die Außenwand entlang zu laufen, mit dem Ziel, dass sein Bediener ihm eingegeben hatte. Außenhüllenplatte 205 im Gammasektor von Deck sechs, Parzelle 48. Durch den aktivierten Tarnmodus gab er nicht viel mehr Geräusche von sich als ein kleines Ticken seiner Beine auf die Außenhüllte. „Tick… Tick… Tick… Tick… Tick… KLONK…“ Ahabs Mittelkonsole fiel auf die Außenhülle. Das Kaputte gelenk. Es schien den klingonischen AußenHüllenAntimaterieBohrer nicht zu stören. Weiter gings. „Tick… KLONK“… das zweite Kaputte Bein. Weiter gings. „Tick… Tick… Tick… Tick… Tick… KLONK… Tick… KLONK… Tick… Tick… Tick… Tick… Tick… KLONK….“
# Zeit: MD 24.0422
# Ort: Außenhülle, USS Artemis, Deck 6
Ahab war endlich am Einsatzziel angekommen. Er musste einige Umwege in Kauf nehmen, denn aus ihm unerfindlichen Gründen waren auf höhe Deck Sechs im Gammasektor die Parzellen 18 bis 39 nicht mehr vorhanden. Hier und da lag zudem recht viel Schrott auf der Außenhülle. Eigentlich hätte das wegfliegen sollen, aber die Außenbedingungen waren wirklich sehr ungewöhnlich. Allein, es war nicht Ahabs Aufgabe, sein Umfeld mit in seinen Auftrag einzubeziehen. Er sollte das tun, wofür er den Auftrag erhalten hatte. Bohre ein Loch in Platte 205. Seine sechs funktionstüchtigen Beine krallten sich fest in die Außenhülle, dann drehte sich ein Teil seines Mittelkastens und zum Vorschein kam ein Antimateriebohrer. Schnell schoss ein gleißendes Licht daraus und ebnete sich seinen Weg durch das unter Ahab befindliche und sofort heiß werdende Stück Raumschiff.
#Zeit: MD 24.0426
# Ort: Gang, USS Artemis, Deck 6
Crewman Alice Sue und Krankenschwester San’Tal standen auf Deck 6 im Gang und blickten auf eine Energiebarriere. Dahinter war… Dunkelheit. Dunkelheit und viel Wasser. Dieses Energiefeld war das letzte, was die Artemis noch von den Wassern des Meeres trennte, in dem sie sich befand. Doch sie waren nicht zum Philosophieren hier. Während San’Tal vulkanisch reserviert kurz mit dem Finger auf das Kraftfeld tippte, wirkte die Assistentin des CNS aufgelöst, saß auf dem Boden und weite bitterlich.
„Tränen helfen hier wohl nicht weiter.“ bemerkte die Vulkanierin ganz richtig. Doch das beruhigte das Crewmitglied aus Hong Kong auch nicht so wirklich. „Wie kannst du nur so ruhig bleiben. Unser Quartier ist… weg. All unser Hab und Gut… *sniff* … Die Bilder von meiner Familie… und Captain Fluffy!… OH MEIN GOTT, FLUFFY…“ Alice intensivierte ihr Geflenne.
„Ich bedauere den Verlust unseres Quartiergefährten ebenso, ich habe das Geschnurre dieser norwegischen Main Coon als durchaus beruhigend wahrgenommen.“ versuchte die Vulkanierin das maximale an Gefühlen von sich zu geben, was ihre Spezies zuließ.
„… durchaus beruhigend… Captain Fluffy war ein Familienmitglied!“ wurde Alice dennoch etwas zornig.
„Tröstet es dich zu wissen, dass sie nicht gelitten hat? Durch den Bruch der Außenhülle ist alles in unserem Quartier schlicht implodiert, Fluffy dürfte innerhalb von 2,686 Millisekunden völlig pulverisiert worden sein und die Erhöhung der Bluttemperatur auf einen dreistelligen Celsiuswert gar nicht gemerkt ausgelöst haben.“ Half sie nicht weiter.
Alice blickte sie entgeistert an. „Du… du…. Oh Gott, Fluffy!!!“ es begann wieder ein tiefes Schluchzen.
„Du solltest lieber froh sein, dass wir in besagtem Moment nicht auch im Quartier waren. Das wäre auch unser Ende gewesen, hätten wir uns nicht gerade in der Transporterkammer befunden. Generell hatten wir heute schon mehrfach Glück. Wäre Crewman Otto nicht das Kunststück gelungen wäre, den Transporter so zu programmieren, dass er den Torpedo erfasst und rausbeamt, sobald er das Areal der Sporthalle erreicht, wäre das Loch an dieser Stelle deutlich größer. Dann gäbe es kein Schiff mehr.“
„Eine null macht aus einer eins noch keine gute Note!“ gab Alice mit erstickter Stimme von sich. „Dass der Torpedo unter dem Wasserdruck kollabiert und sich so selbst entzündet, hat er bei seiner Rettungstat ja auch nicht berücksichtigt. Und so bleibt am Ende, dass wir dank diesem Torpedo kein Quartier mehr haben… und Captain Fluffy tot ist. Ich weiß wirklich nicht, wie du so ruhig bleiben kannst. Dein ganzer ritueller Betkram, deine Bilder an der Wand, das ist doch jetzt auch futsch, dass muss dir doch auch nahe gehen.“
„Ich spüre den Verlust und beklage unsere neue Obdachlosigkeit. Ich hatte sehr wohl die Hoffnung, dass hier noch etwas zu retten gewesen wäre. Doch dem ist nicht so und wir können hier im Gang auch nichts mehr tun. Das Quartier ist nicht mehr. Lass uns zurück in die Longue gehen. Sobald diese Situation sich gebessert hat, wird man uns sicher ein neues Quartier zuordnen.“ San’Tal reichte Alice Sue die Hand, damit sie sich daran hochziehen konnte. Es brauchte noch eine Weile, bis die völlig zerstörte CNS-Assistentin sich berappelte, dann aber griff sie nach der Hand und wollte sich daran hochziehen. Das Ganze wurde von einem hässlichen, metallischen Knirschen begleitet. Alice blickte die Vulkanierin mit großen Augen an. „Was war das?“ San’Tal blickte ähnlich verunsichert herum. „Ich weiß nicht… lass uns lieber sofort gehen, nicht, dass die Gegend hier doch mehr Strukturschäden erhalten hat, als das Kraftfeld es sichern könnte.“
Das Knirschen wurde auch sogleich intensiver mit jedem Schritt, den sie den Gang zurück zum Turbolift wandelten. Irgendwann blieb die Vulkanierin noch einmal stehen und blickte zurück. Es war nichts zu sehen außer dem Energiefeld und noch einer Quartiertür. Aber war da nicht noch ein weiteres Geräusch? Einer inneren Eingebung folgend, berührte sie eine Wandkonsole. „Computer, den vor uns liegenden Gang ebenfalls versiegeln.“ Vor ihr brizzelte eine Energiewand auf.
2,686 Milisekunden später war die Quartiertür nebst Gangsystem auf die Größe eines Würfels zusammengedrückt worden und Trümmer schwammen im schlagartig mit Wasser gefüllten Nichts vor ihnen umher. Die Vibrationen des implodierten Quartiers an Außenwandteil 49 im Außenhüllenbereich Gamma zu Deck Sechs warfen beide zu Boden. Während Alice vor Schreck einen lauten Schrei von sich gab, den man mit etwas Glück noch auf der Brücke hätte hören können, blieb San’Tal ruhig und blickte umher. Was… war das? Bewegte sich da etwas?
#Zeit: MD 24.0427
# Ort: fünf Meter entfernt vom Gang, USS Artemis, Deck 6
Ahab schüttelte sich kurz. Kaum, dass er den Antimateriebohrer durch die Wand hatte gleiten lassen, gab die Wand in einem rasanten Tempo nach. Trümmerteile hatten ihn getroffen. Es war Zeit für eine neue Analyse. Betriebssystem… check. Beine… check… check… check… fehler… check… fehler … check… Fehler. Er hatte noch ein Bein verloren. Bohrer… check… Schallschraubenzieher… inaktiv. Tarnsystem… inaktiv. Er war also sichtbar. Das interessierte ihn jedoch wenig. Er prüfte neue Aufträge, doch aktuell hatte er keinen. Das hieß für ihn, dass es nun galt, ins Basislager unter seine Klappe zurück zu kehren. Langsam krabbelte er wieder die Außenwand entlang. Irgendwie fehlte schon wieder ein Stück Außenhülle. Er musste sich erst einmal neu orientieren und krabbelte unkoordiniert umher. Tick… Tick…. Tick… KLONK… Tick… KLONK… Tick… KLONK… Tick… Tick…“ er näherte sich der Stelle, die einst mal ein Gang war und bemerkte Bewegung. Er drehte sich unter einigen Ticks und Klonks in Richtung, seine Sensoren nahmen eine Vulkanierin und eine Menschenfrau wahr. Das interessierte ihn aber nicht. Er krabbelte weiter. Bald hatte er wieder normale Außenhülle erreicht und begab sich wieder in Richtung seiner Klappe. Erneut bemerkte er eine Bewegung der Außenhülle. Doch dieses Mal war es … anders… es wirkte mehr, als wäre das Schiff von einer kräftigen Welle getroffen worden. Es gibt keine Wellen im Weltraum. Ahabs Programmierung ließ keinen Grund zu, darauf irgendwie zu reagieren.
#Zeit: MD 24.0428
# Ort: Gang, USS Artemis, Deck 6
„Was ist das?“ blickte Alice irritiert auf den krabbelnden Roboter vor ihr.
„Ein Ahab…“ wusste San’Tal interessanterweise genau, was das war. „Ein Antimateriebohrer mit integriertem Schallschraubenzieher, welcher für Außenreparaturen an tarnbaren Schiffen eingesetzt wird.“
„An tarnbaren Schiffen? Unser Schiff ist nicht tarnbar. Wozu sowas?“
„Korrekt, diese Roboter werden nur von Spezies eingesetzt, die schiffe mit einer Tarnfunktion haben. Damit man ein getarntes Schiff nicht daran erkennt, dass ihre Reparaturroboter lose durch den Weltraum fliegen. Die Maschine wird nur von Klingonen und Romulanern benutzt, anderen Spezies sind diese Dinger eigentlich unbekannt.“
„Dir nicht…“ wunderte sich Alice. San’Tal schien diese Feststellung aber absichtlich nicht mit einer Antwort zu würdigen. „Um einen Ahab zu bedienen, braucht es eine bestimmte Übermittlungsfrequenz, ein bestimmtes Gerät. Sowas könnte man tracken.“
Alice wunderte sich weiterhin. San’Tal wirkte gerade nicht mehr wie eine Krankenschwester. Zudem irgendwie in ihrer eigenen Welt. Was passierte hier? „San’Tal? Geht’s dir gut?“
„Wir… sollten sofort zur Brücke. Das muss der erste Offizier erfahren.“
„Warum nicht den Kommunikator nutzen? Ich würde jetzt viel lieber etwas auf den Schreck trinken…“ Wieder bewegte sich das Schiff etwas unkontrolliert. Doch dieses Mal schien nichts implodiert zu sein, es wirkte eher, als wäre das Schiff von einer Welle getroffen worden. Wieder reichte es Alice für einen kleinen Schrei. San’Tal hingegen war immer noch in Gedanken beim Ahab. „Nein, kein Kommunikator. Hier sind klingonische Saboteure unterwegs. Wir sollten davon ausgehen, dass wir keinem trauen können. Wir müssen zur Brücke…“
Alice schüttelte den Kopf. Die Vulkanierin wirkte gerade viel mehr wie eine in Verschwörungstheorien gefangene Romulanerin denn wie eine vulkanische Krankenschwester, doch irgendwie war sie gerade auch nicht in der Lage, dem Herdentrieb zu widerstehen. Noch einmal sah sie den Gang entlang in Richtung dunkles Wasser. Schwamm da etwas herum? War das ein geplatzter und plattgedrückter Katzenkadaver? Kurz weiteten sich ihre Augen, doch dann entspannte sie sich wieder. Es sah eher aus wie…. Große Fischgräten… verwirrt schüttelte sie den Kopf und folgte San’Tal in Richtung Brücke.
#Zeit: MD 24.0429
# Ort: USS Artemis, Brücke
„Was war das denn jetzt schon wieder“ brüllte Captain Toussaint ob der neusten Eruption. Er war ob der ständigen Einschläge langsam wirklich genervt.
Der Falsche Reece gab Meldung. „Ein weiteres Quartier im Bereich von Deck 6 ist Implodiert, es scheint, als wäre die Strukturelle Integrität des Bereiches doch mehr in Anspruch genommen worden wie erste Analysen ergaben.“
Gaspar schlug mit der Faust auf die Lehne seines Captainsstuhls. „Das reicht mir langsam. Wieso wurde das eben nicht entdeckt?“
„Die Scanns werden zu grob sein, um Mikrorisse zu erkennen. Sie sind auf den Weltraum spezialisiert, nicht auf Wasserdruck. Sie kalkulieren also, wie das Schiff reagiert, wenn es sich ausdehnt, nicht wie das Schiff reagiert, wenn es sich zusammenzieht.“ Versuchte Ux sich an einer Erklärung.
„Das kann die Analysten doch unmöglich so verzerren!“ konnte der Kanadier es nicht wahrhaben.
„Eigentlich nicht, korrekt…“ wunderte sich auch Ux, während das Schiff wieder einen Stoß erhielt, wenn dieses Mal auch etwas seichter. Liyun, der nach der Rettung seiner Leute wieder auf die Brücke zurück gekehrt war, grummelte vor sich hin. „Das gefällt mir gar nicht.“
„Captain?“ meldete sich auch Quvrim.
„Ja, Ensign Reece?“
„Mit Verlaub, aber wo Dr. Corapara hat ja schon erwähnt, welchen Gefahren das Schiff bei solch einem Druck ausgesetzt ist. Wenn nun die Sensoren Mikrorisse nicht richtig vorhersehen kann, bedeutet das dann nicht, dass hier in jedem Moment alles implodieren kann? Muss man in so fällen laut Vorschrift das Schiff zur Sicherheit der Crew evakuieren, bis die Analyse wieder zuverlässig ist?! Quvrim hoffte, der Captain würde es nun so einfach machen. Und tatsächlich, er grübelte sichtlich. Während er auf die erhoffte Antwort wartete, wackelte das Schiff schon wieder. Das Wackeln war jedoch eigentlich nicht eingeplant. Was passierte gerade?
„Was warrr das wiederrr? Analyse!“ knurrte ein ähnlich genervter Samsaan?“
„Eine… Welle…“ gab Ux irritiert ein Scanergebnis von sich.
„Eine Welle? Unterrr Wasserrr? Ich dachte, wirrr wärren hierrr eingesperrrt?“
Das klopfen einiger Felsen auf die Außenhülle über der Brücke untermalte, dass sich um das Schiff herum irgendetwas tat. „Machen sie einen Scann der Kateorrrrie zwei!“
Ux scannte erneut „Ich … was… da… bewegt sich was… die Höhle ist wieder offen….“
„Geht das vielleicht etwas präziser?“ knurrte Gaspar.
„Nun… wenn ich diesen Anzeigen glauben soll, dann… bewegt sich die Höhle.“
„Ich bin geneigt, an die Existenz von sich bewegenden Höhlen nicht zu glauben…“ gab sich der Captain diplomatisch. Hat jemand eine Erklärung?“. Die Brückencrew hackte wie verrückt auf den Konsolen ihrer Station herum, bis letztendlich Liyun begriff, was los war. Er fragte ein paar Daten ab und erhielt die Antwort, die er befürchtet hatte.
„Captain. Im Wasser befindet sich Pepsinogen, Mucoprotein, Chymosin und der Salzgehalt geht in den PH-Anormalen Bereich. Das ist kein Wasser um uns herum, das ist Magensäure. Wir befinden uns nicht in einer Höhle, wir befinden uns im Leib einer riesigen Muräne! Und die ständigen Implosionen von unserem Schiff, haben sie wohl nun aufgeschreckt…“
</RPG>
<SUM>
# Zeit: MD 24.0338
# Ort: Brücke, USS Artemis
Quvrim aktiviert Plan C, nachdem die Bomben entschärft wurden.
# Zeit: MD 24.0412
# Ort: Außenhülle, USS Artemis, Deck 6
Ahab wird aktiviert.
# Zeit: MD 24.0422
# Ort: Außenhülle, USS Artemis, Deck 6
Ahab tut seinen Job und bohrt ein Loch in die Außenwand der Artemis.
#Zeit: MD 24.0426
# Ort: Gang, USS Artemis, Deck 6
Alice Sue und San’Tal müssen erkennen, dass ihr Quartier nicht mehr existiert und sie nun obdachlos sind. Neben dem Beklagen ihres Verlustes der Katze „Captain Fluffy“ bemerken sie aber auch einige unheilvolle Geräusche und gehen lieber wieder weg.
#Zeit: MD 24.0427
# Ort: fünf Meter entfernt vom Gang, USS Artemis, Deck 6
Ahab hat fertig und kämpft mit seiner Orientierung und einigen verräterischen Defekten.
#Zeit: MD 24.0428
# Ort: Gang, USS Artemis, Deck 6
San’Tal bemerkt Ahab und zieht interessante Schlüsse.
#Zeit: MD 24.0429
# Ort: USS Artemis, Brücke
Quvrim versucht den Captain zu verführen und ihm einzureden, dass eine Evakuierung zielführend wäre. Ein eintretender Wellenbetrieb sorgt dann aber für eine unerwartete neue Entwicklung.
</SUM>
# Zeit: MD 24.0338
# Ort: Brücke, USS Artemis
So langsam kam bei Quvrin Hektik auf. Ux dürfte jeden Moment an der Brücke erscheinen, bis dahin musste er die Systemanalysen abgeschlossen haben. Die Integrität der Außenhülle war weiterhin ausreichend, um dem Wasserdruck zu widerstehen, auch mit diesem Leck, welches nach diesem Glücksfall einer Torpedoimplosion an de Artemis klaffte. Aber viel mehr durfte sich das Schiff auch nicht mehr an Kratzern erlauben. Er kalkulierte gerade, wie viele dieser Kratzer genau. Doch diese Analyse war gar nicht so einfach. Endlich gab die Konsole das gewünschte Ergebnis. Eilig setzte er sich wieder mit Korrath in Verbindung.
[Was gibt’s? Ich hab nicht viel Zeit…] meldete sich kurz danach die Stimme im Ohr.
„Es wird Zeit für den „AHAB“. Platte 6 Gamma 48 / 205…“ hinter Quvrin öffnete sich die Tür zur Brücke und der Ullianer betrat die Brücke. Sofort kappte er die Verbindung.
„Ensine Azuma“ nickte Ux und gesellte sich neben ihn „Was ist denn los? Meine Schicht fängt doch eigentlich erst in vier Stunden an? Ich hatte gerade die Augen zugemacht.“
„Wie das eben so ist, wenn man einen vermeidlich verräterischen Lieutenant enttarnt. Dinge ändern sich. Wir müssen nun immer zu Zweit Dienst halten und Amun hat sich leider als Saboteur verdächtig gemacht.“
„Amun ein Saboteur? Ist das ein schlechter Witz? Das ist doch nie im Leben richtig.“ Konnte Ux kaum glauben, was er hörte.
„Ich denke auch, dass sich das noch auflöst, aber es gibt ein paar sehr unschöne Hinweise. Entsprechend musste er eben abgeführt werden. Aber immerhin sollte es jetzt erstmal ruhiger werden. Diese Höhle, in der wir uns befinden ist durch den letzten Schlag eingestürzt und wir sitzen hier erstmal so richtig fest. Nicht gut für uns, aber was auch immer da draußen unterwegs ist und uns sucht, kann uns erstmal auch nicht finden.“ Quvrin wusste den letzten Part natürlich besser.
# Zeit: MD 24.0412
# Ort: Außenhülle, USS Artemis, Deck 6
Ahab schlief. Seit den letzten Wartungsarbeiten an der Sternenbasis verbrachte er sein Dasein unter einer losen Klappe, seine acht metallischen Beine festgekrallt an der Außenhülle der USS Artemis. Der viereckige Kasten mit den halbrunden Ecken und der mittig gelegenen großen Objektivlinse, welche die metallischen Beine verband, machte sich keine Gedanken darüber, dass er ob des ihm umgebenen Wassers nun vielleicht rosten könnte, er tat, so wie es eine gute, ausgeschaltete Maschine tat einfach nichts. Doch dann änderte sich etwas. Er erhielt einen elektronischen Impuls vom Schiff. Jemand hatte ihn aktiviert. In der Linse bildete sich ein kleines rotes Licht. Zeit Hochzufahren. Systemcheck. Hardware…. Funktionstüchtig. Antimateriebohrer…. Funktionstüchtig. Schallschrauber…. Funktionstüchtig. Tarnmantel… Funktionstüchtig. Getriebe…. GETRIEBE… Fehlermeldung. Zwei Beinelemente der Kralle waren verbogen. Es musste einen Aufprall gegeben haben. Motoriksimulation… erfolgreich. Ahab würde hinken, aber sich bewegen können. Betriebssystem… online. Das kleine Licht in der Objektivlinke wurde größer und füllte bald die ganze Linse aus. Langsam erhob sich Ahab. Es gab erstaunlicherweise Widerstand. Ein großer Kraftaufwand war nötig, um die Motorik ins Laufen zu bringen. Der war im Weltraum nicht wirklich zu erwarten, doch wie das mit klingonischen Werkzeugen war, sie waren kräftig gebaut. Immerhin mussten sie größere Titanplatten tragen können und auch durch sie durchbohren. Ahab justierte die Außenbedingungen und richtete sich nun komplett auf. Einmal hob und senkte er jede seiner sechs noch funktionierenden Spinnenbeine und begann letztendlich wie eine Spinne die Außenwand entlang zu laufen, mit dem Ziel, dass sein Bediener ihm eingegeben hatte. Außenhüllenplatte 205 im Gammasektor von Deck sechs, Parzelle 48. Durch den aktivierten Tarnmodus gab er nicht viel mehr Geräusche von sich als ein kleines Ticken seiner Beine auf die Außenhüllte. „Tick… Tick… Tick… Tick… Tick… KLONK…“ Ahabs Mittelkonsole fiel auf die Außenhülle. Das Kaputte gelenk. Es schien den klingonischen AußenHüllenAntimaterieBohrer nicht zu stören. Weiter gings. „Tick… KLONK“… das zweite Kaputte Bein. Weiter gings. „Tick… Tick… Tick… Tick… Tick… KLONK… Tick… KLONK… Tick… Tick… Tick… Tick… Tick… KLONK….“
# Zeit: MD 24.0422
# Ort: Außenhülle, USS Artemis, Deck 6
Ahab war endlich am Einsatzziel angekommen. Er musste einige Umwege in Kauf nehmen, denn aus ihm unerfindlichen Gründen waren auf höhe Deck Sechs im Gammasektor die Parzellen 18 bis 39 nicht mehr vorhanden. Hier und da lag zudem recht viel Schrott auf der Außenhülle. Eigentlich hätte das wegfliegen sollen, aber die Außenbedingungen waren wirklich sehr ungewöhnlich. Allein, es war nicht Ahabs Aufgabe, sein Umfeld mit in seinen Auftrag einzubeziehen. Er sollte das tun, wofür er den Auftrag erhalten hatte. Bohre ein Loch in Platte 205. Seine sechs funktionstüchtigen Beine krallten sich fest in die Außenhülle, dann drehte sich ein Teil seines Mittelkastens und zum Vorschein kam ein Antimateriebohrer. Schnell schoss ein gleißendes Licht daraus und ebnete sich seinen Weg durch das unter Ahab befindliche und sofort heiß werdende Stück Raumschiff.
#Zeit: MD 24.0426
# Ort: Gang, USS Artemis, Deck 6
Crewman Alice Sue und Krankenschwester San’Tal standen auf Deck 6 im Gang und blickten auf eine Energiebarriere. Dahinter war… Dunkelheit. Dunkelheit und viel Wasser. Dieses Energiefeld war das letzte, was die Artemis noch von den Wassern des Meeres trennte, in dem sie sich befand. Doch sie waren nicht zum Philosophieren hier. Während San’Tal vulkanisch reserviert kurz mit dem Finger auf das Kraftfeld tippte, wirkte die Assistentin des CNS aufgelöst, saß auf dem Boden und weite bitterlich.
„Tränen helfen hier wohl nicht weiter.“ bemerkte die Vulkanierin ganz richtig. Doch das beruhigte das Crewmitglied aus Hong Kong auch nicht so wirklich. „Wie kannst du nur so ruhig bleiben. Unser Quartier ist… weg. All unser Hab und Gut… *sniff* … Die Bilder von meiner Familie… und Captain Fluffy!… OH MEIN GOTT, FLUFFY…“ Alice intensivierte ihr Geflenne.
„Ich bedauere den Verlust unseres Quartiergefährten ebenso, ich habe das Geschnurre dieser norwegischen Main Coon als durchaus beruhigend wahrgenommen.“ versuchte die Vulkanierin das maximale an Gefühlen von sich zu geben, was ihre Spezies zuließ.
„… durchaus beruhigend… Captain Fluffy war ein Familienmitglied!“ wurde Alice dennoch etwas zornig.
„Tröstet es dich zu wissen, dass sie nicht gelitten hat? Durch den Bruch der Außenhülle ist alles in unserem Quartier schlicht implodiert, Fluffy dürfte innerhalb von 2,686 Millisekunden völlig pulverisiert worden sein und die Erhöhung der Bluttemperatur auf einen dreistelligen Celsiuswert gar nicht gemerkt ausgelöst haben.“ Half sie nicht weiter.
Alice blickte sie entgeistert an. „Du… du…. Oh Gott, Fluffy!!!“ es begann wieder ein tiefes Schluchzen.
„Du solltest lieber froh sein, dass wir in besagtem Moment nicht auch im Quartier waren. Das wäre auch unser Ende gewesen, hätten wir uns nicht gerade in der Transporterkammer befunden. Generell hatten wir heute schon mehrfach Glück. Wäre Crewman Otto nicht das Kunststück gelungen wäre, den Transporter so zu programmieren, dass er den Torpedo erfasst und rausbeamt, sobald er das Areal der Sporthalle erreicht, wäre das Loch an dieser Stelle deutlich größer. Dann gäbe es kein Schiff mehr.“
„Eine null macht aus einer eins noch keine gute Note!“ gab Alice mit erstickter Stimme von sich. „Dass der Torpedo unter dem Wasserdruck kollabiert und sich so selbst entzündet, hat er bei seiner Rettungstat ja auch nicht berücksichtigt. Und so bleibt am Ende, dass wir dank diesem Torpedo kein Quartier mehr haben… und Captain Fluffy tot ist. Ich weiß wirklich nicht, wie du so ruhig bleiben kannst. Dein ganzer ritueller Betkram, deine Bilder an der Wand, das ist doch jetzt auch futsch, dass muss dir doch auch nahe gehen.“
„Ich spüre den Verlust und beklage unsere neue Obdachlosigkeit. Ich hatte sehr wohl die Hoffnung, dass hier noch etwas zu retten gewesen wäre. Doch dem ist nicht so und wir können hier im Gang auch nichts mehr tun. Das Quartier ist nicht mehr. Lass uns zurück in die Longue gehen. Sobald diese Situation sich gebessert hat, wird man uns sicher ein neues Quartier zuordnen.“ San’Tal reichte Alice Sue die Hand, damit sie sich daran hochziehen konnte. Es brauchte noch eine Weile, bis die völlig zerstörte CNS-Assistentin sich berappelte, dann aber griff sie nach der Hand und wollte sich daran hochziehen. Das Ganze wurde von einem hässlichen, metallischen Knirschen begleitet. Alice blickte die Vulkanierin mit großen Augen an. „Was war das?“ San’Tal blickte ähnlich verunsichert herum. „Ich weiß nicht… lass uns lieber sofort gehen, nicht, dass die Gegend hier doch mehr Strukturschäden erhalten hat, als das Kraftfeld es sichern könnte.“
Das Knirschen wurde auch sogleich intensiver mit jedem Schritt, den sie den Gang zurück zum Turbolift wandelten. Irgendwann blieb die Vulkanierin noch einmal stehen und blickte zurück. Es war nichts zu sehen außer dem Energiefeld und noch einer Quartiertür. Aber war da nicht noch ein weiteres Geräusch? Einer inneren Eingebung folgend, berührte sie eine Wandkonsole. „Computer, den vor uns liegenden Gang ebenfalls versiegeln.“ Vor ihr brizzelte eine Energiewand auf.
2,686 Milisekunden später war die Quartiertür nebst Gangsystem auf die Größe eines Würfels zusammengedrückt worden und Trümmer schwammen im schlagartig mit Wasser gefüllten Nichts vor ihnen umher. Die Vibrationen des implodierten Quartiers an Außenwandteil 49 im Außenhüllenbereich Gamma zu Deck Sechs warfen beide zu Boden. Während Alice vor Schreck einen lauten Schrei von sich gab, den man mit etwas Glück noch auf der Brücke hätte hören können, blieb San’Tal ruhig und blickte umher. Was… war das? Bewegte sich da etwas?
#Zeit: MD 24.0427
# Ort: fünf Meter entfernt vom Gang, USS Artemis, Deck 6
Ahab schüttelte sich kurz. Kaum, dass er den Antimateriebohrer durch die Wand hatte gleiten lassen, gab die Wand in einem rasanten Tempo nach. Trümmerteile hatten ihn getroffen. Es war Zeit für eine neue Analyse. Betriebssystem… check. Beine… check… check… check… fehler… check… fehler … check… Fehler. Er hatte noch ein Bein verloren. Bohrer… check… Schallschraubenzieher… inaktiv. Tarnsystem… inaktiv. Er war also sichtbar. Das interessierte ihn jedoch wenig. Er prüfte neue Aufträge, doch aktuell hatte er keinen. Das hieß für ihn, dass es nun galt, ins Basislager unter seine Klappe zurück zu kehren. Langsam krabbelte er wieder die Außenwand entlang. Irgendwie fehlte schon wieder ein Stück Außenhülle. Er musste sich erst einmal neu orientieren und krabbelte unkoordiniert umher. Tick… Tick…. Tick… KLONK… Tick… KLONK… Tick… KLONK… Tick… Tick…“ er näherte sich der Stelle, die einst mal ein Gang war und bemerkte Bewegung. Er drehte sich unter einigen Ticks und Klonks in Richtung, seine Sensoren nahmen eine Vulkanierin und eine Menschenfrau wahr. Das interessierte ihn aber nicht. Er krabbelte weiter. Bald hatte er wieder normale Außenhülle erreicht und begab sich wieder in Richtung seiner Klappe. Erneut bemerkte er eine Bewegung der Außenhülle. Doch dieses Mal war es … anders… es wirkte mehr, als wäre das Schiff von einer kräftigen Welle getroffen worden. Es gibt keine Wellen im Weltraum. Ahabs Programmierung ließ keinen Grund zu, darauf irgendwie zu reagieren.
#Zeit: MD 24.0428
# Ort: Gang, USS Artemis, Deck 6
„Was ist das?“ blickte Alice irritiert auf den krabbelnden Roboter vor ihr.
„Ein Ahab…“ wusste San’Tal interessanterweise genau, was das war. „Ein Antimateriebohrer mit integriertem Schallschraubenzieher, welcher für Außenreparaturen an tarnbaren Schiffen eingesetzt wird.“
„An tarnbaren Schiffen? Unser Schiff ist nicht tarnbar. Wozu sowas?“
„Korrekt, diese Roboter werden nur von Spezies eingesetzt, die schiffe mit einer Tarnfunktion haben. Damit man ein getarntes Schiff nicht daran erkennt, dass ihre Reparaturroboter lose durch den Weltraum fliegen. Die Maschine wird nur von Klingonen und Romulanern benutzt, anderen Spezies sind diese Dinger eigentlich unbekannt.“
„Dir nicht…“ wunderte sich Alice. San’Tal schien diese Feststellung aber absichtlich nicht mit einer Antwort zu würdigen. „Um einen Ahab zu bedienen, braucht es eine bestimmte Übermittlungsfrequenz, ein bestimmtes Gerät. Sowas könnte man tracken.“
Alice wunderte sich weiterhin. San’Tal wirkte gerade nicht mehr wie eine Krankenschwester. Zudem irgendwie in ihrer eigenen Welt. Was passierte hier? „San’Tal? Geht’s dir gut?“
„Wir… sollten sofort zur Brücke. Das muss der erste Offizier erfahren.“
„Warum nicht den Kommunikator nutzen? Ich würde jetzt viel lieber etwas auf den Schreck trinken…“ Wieder bewegte sich das Schiff etwas unkontrolliert. Doch dieses Mal schien nichts implodiert zu sein, es wirkte eher, als wäre das Schiff von einer Welle getroffen worden. Wieder reichte es Alice für einen kleinen Schrei. San’Tal hingegen war immer noch in Gedanken beim Ahab. „Nein, kein Kommunikator. Hier sind klingonische Saboteure unterwegs. Wir sollten davon ausgehen, dass wir keinem trauen können. Wir müssen zur Brücke…“
Alice schüttelte den Kopf. Die Vulkanierin wirkte gerade viel mehr wie eine in Verschwörungstheorien gefangene Romulanerin denn wie eine vulkanische Krankenschwester, doch irgendwie war sie gerade auch nicht in der Lage, dem Herdentrieb zu widerstehen. Noch einmal sah sie den Gang entlang in Richtung dunkles Wasser. Schwamm da etwas herum? War das ein geplatzter und plattgedrückter Katzenkadaver? Kurz weiteten sich ihre Augen, doch dann entspannte sie sich wieder. Es sah eher aus wie…. Große Fischgräten… verwirrt schüttelte sie den Kopf und folgte San’Tal in Richtung Brücke.
#Zeit: MD 24.0429
# Ort: USS Artemis, Brücke
„Was war das denn jetzt schon wieder“ brüllte Captain Toussaint ob der neusten Eruption. Er war ob der ständigen Einschläge langsam wirklich genervt.
Der Falsche Reece gab Meldung. „Ein weiteres Quartier im Bereich von Deck 6 ist Implodiert, es scheint, als wäre die Strukturelle Integrität des Bereiches doch mehr in Anspruch genommen worden wie erste Analysen ergaben.“
Gaspar schlug mit der Faust auf die Lehne seines Captainsstuhls. „Das reicht mir langsam. Wieso wurde das eben nicht entdeckt?“
„Die Scanns werden zu grob sein, um Mikrorisse zu erkennen. Sie sind auf den Weltraum spezialisiert, nicht auf Wasserdruck. Sie kalkulieren also, wie das Schiff reagiert, wenn es sich ausdehnt, nicht wie das Schiff reagiert, wenn es sich zusammenzieht.“ Versuchte Ux sich an einer Erklärung.
„Das kann die Analysten doch unmöglich so verzerren!“ konnte der Kanadier es nicht wahrhaben.
„Eigentlich nicht, korrekt…“ wunderte sich auch Ux, während das Schiff wieder einen Stoß erhielt, wenn dieses Mal auch etwas seichter. Liyun, der nach der Rettung seiner Leute wieder auf die Brücke zurück gekehrt war, grummelte vor sich hin. „Das gefällt mir gar nicht.“
„Captain?“ meldete sich auch Quvrim.
„Ja, Ensign Reece?“
„Mit Verlaub, aber wo Dr. Corapara hat ja schon erwähnt, welchen Gefahren das Schiff bei solch einem Druck ausgesetzt ist. Wenn nun die Sensoren Mikrorisse nicht richtig vorhersehen kann, bedeutet das dann nicht, dass hier in jedem Moment alles implodieren kann? Muss man in so fällen laut Vorschrift das Schiff zur Sicherheit der Crew evakuieren, bis die Analyse wieder zuverlässig ist?! Quvrim hoffte, der Captain würde es nun so einfach machen. Und tatsächlich, er grübelte sichtlich. Während er auf die erhoffte Antwort wartete, wackelte das Schiff schon wieder. Das Wackeln war jedoch eigentlich nicht eingeplant. Was passierte gerade?
„Was warrr das wiederrr? Analyse!“ knurrte ein ähnlich genervter Samsaan?“
„Eine… Welle…“ gab Ux irritiert ein Scanergebnis von sich.
„Eine Welle? Unterrr Wasserrr? Ich dachte, wirrr wärren hierrr eingesperrrt?“
Das klopfen einiger Felsen auf die Außenhülle über der Brücke untermalte, dass sich um das Schiff herum irgendetwas tat. „Machen sie einen Scann der Kateorrrrie zwei!“
Ux scannte erneut „Ich … was… da… bewegt sich was… die Höhle ist wieder offen….“
„Geht das vielleicht etwas präziser?“ knurrte Gaspar.
„Nun… wenn ich diesen Anzeigen glauben soll, dann… bewegt sich die Höhle.“
„Ich bin geneigt, an die Existenz von sich bewegenden Höhlen nicht zu glauben…“ gab sich der Captain diplomatisch. Hat jemand eine Erklärung?“. Die Brückencrew hackte wie verrückt auf den Konsolen ihrer Station herum, bis letztendlich Liyun begriff, was los war. Er fragte ein paar Daten ab und erhielt die Antwort, die er befürchtet hatte.
„Captain. Im Wasser befindet sich Pepsinogen, Mucoprotein, Chymosin und der Salzgehalt geht in den PH-Anormalen Bereich. Das ist kein Wasser um uns herum, das ist Magensäure. Wir befinden uns nicht in einer Höhle, wir befinden uns im Leib einer riesigen Muräne! Und die ständigen Implosionen von unserem Schiff, haben sie wohl nun aufgeschreckt…“
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<SUM>
# Zeit: MD 24.0338
# Ort: Brücke, USS Artemis
Quvrim aktiviert Plan C, nachdem die Bomben entschärft wurden.
# Zeit: MD 24.0412
# Ort: Außenhülle, USS Artemis, Deck 6
Ahab wird aktiviert.
# Zeit: MD 24.0422
# Ort: Außenhülle, USS Artemis, Deck 6
Ahab tut seinen Job und bohrt ein Loch in die Außenwand der Artemis.
#Zeit: MD 24.0426
# Ort: Gang, USS Artemis, Deck 6
Alice Sue und San’Tal müssen erkennen, dass ihr Quartier nicht mehr existiert und sie nun obdachlos sind. Neben dem Beklagen ihres Verlustes der Katze „Captain Fluffy“ bemerken sie aber auch einige unheilvolle Geräusche und gehen lieber wieder weg.
#Zeit: MD 24.0427
# Ort: fünf Meter entfernt vom Gang, USS Artemis, Deck 6
Ahab hat fertig und kämpft mit seiner Orientierung und einigen verräterischen Defekten.
#Zeit: MD 24.0428
# Ort: Gang, USS Artemis, Deck 6
San’Tal bemerkt Ahab und zieht interessante Schlüsse.
#Zeit: MD 24.0429
# Ort: USS Artemis, Brücke
Quvrim versucht den Captain zu verführen und ihm einzureden, dass eine Evakuierung zielführend wäre. Ein eintretender Wellenbetrieb sorgt dann aber für eine unerwartete neue Entwicklung.
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