<RPG >
#Ort: Starbase
#Zeit: 09.1400 (Mission: Back Home (K7))
Ana blicke noch einmal von der Aussichtsplattform der Starbase, in die Dunkelheit des Alls, welche nur von den Sternen unterbrochen wurde.
Ortrichk und sie waren nun verheiratet, das war genau das was Ana seit langem gewollt hatte, aber es war ein seltsames Gefühl, dass sie nun alle ihren Nachnamen trugen und so den anderen Wesen offen zeigten, dass sie nun auch vor der Steuerbehörde eine Familie waren.
Im Gegensatz zu bösen Vermutungen hatte Ana jedoch aus Liebe diesen ganz besonderen Schritt gewagt, aber ihre große Katze wusste das, und das wiederum war das einzige was zählte.
Fabi, hatte sich zusammen mit ihrer vulkanischen Freundin aus der Wissenschaft angeboten auf die Mädchen aufzupassen, während sie auf der Station wenigstens eine kurze Hochzeitsreise unternahmen.
Das die CING ihnen dieses Zimmer in dem teuren Wellnesshotel zur Hochzeit Geschenk hatte, war sicher einer nette Geste, aber Ana war sich nicht so sicher ob die Bräute sich am Ende darüber freuten, da würde Ana noch Ortrichks Meinung abwarten und sich einfach anschließen.
„Willst du erst die Sachen ins Hotel bringen, nachfragen ob die Sitter mit den Mädchen zurechtkommen, oder auf der Station etwas spazieren“, fragte Ana und versteckte in den Worte etwas die Sorge, dass ihre Mädchen den Bruchpiloten vielleicht beißen würden – am Ende holten sie sich an dem Menschen noch einen Pilz weg.
Letztens hatte sie auf der KS mitbekommen, dass Menschen Pilze auf der Haut bekommen konnten.
Auch Ortrichk’s Blick ging hinaus zu den Sternen. Da draußen fühlte sie sich wohl. Die Hephaistos war ihr Zuhause. Wenigstens zurzeit. Bald aber würde das Schiff in den Weiten des Alls auf Mission gehen. Ohne sie und die Kinder. Sie würde von ihrer, gerade erst angetrauten, Liebsten getrennt sein, weil alle Zivilisten von Bord gehen mussten. Jetzt schon schlich sich etwas Herzschmerz ein. Es würde für die Katze schwer werden. Für die Kinder erst recht.
Ortrichk hoffte, dass der FLG für die Zeit in der er die Mädchen hütete auf seinem geliebten Rotwein verzichtete. Er war ein guter „Kumpel“ und auch ansonsten netter Kerl. Doch, wie viel Erfahrung hatte er mit Kindern? Sie konnte sich nur zu gut vorstellen, wie der, für Ortrichk relativ, schwere Mann versuchte die herumtobenden Tara und Lani unter Kontrolle zu bekommen, während diese das Quartier verwüsteten. Die Vulkanierin würde in stoischer Ruhe da stehen und zuschauen.
Grinsend von ihrer Vorstellung sagte sie: „Wir lassen das Gepäck ins Hotel bringen und gehen spazieren. Die haben hier ein schönes Habitat. Dann schlecken wir ein Eis auf der Promenade. Und zuletzt genießen wir die Annehmlichkeiten des Hotels. Wir wäre es mit Massage?“
Ana wurde aus ihren Gedanken gerissen und blickte zu Ortrichk. Langsam nickte die Betazoidin und besann sich auf das warum sie hier waren – Flitterwochen.
„Genauso machen wir das!“, ein Nicken wurde zur Bekräftigung der Worte noch angeschlossen,
Das Gepäck wurde nach einer kurzen Nachricht direkt in ihr Zimmer gebeamt und zusammen machten die Beiden sich auf den Weg ins Habitat.
Ana die auf einem PADD die Gegebenheiten studierte, bekam eine bessere Idee, „Guck mal es gibt einen Bereich zum Jagen? Es sind zwar nur Hologramme, aber das wäre doch besser als spazieren und dann hätten wir uns das Eis richtig verdient. Was meinst du?“
Beim Wort ‚Jagen‘ blitzen Ortrichk’s Augen auf und ihre Ohrern drehten sich zu Ana. Für eine gute Jagd war die Iskyra immer zu haben.
„Das ist eine gute Idee und macht Spaß!“
Ana lächelte und nahm Ortrichk’s Pfote in ihre Hand. Andere Leute zu berühren war ihr zuwider. Schon allein aus Hygiene Gründen. Wer wusste schon was die alles an sich oder den Händen hatten? Klingonische Bettläuse? Ferengi-Ohr-Maden? Anderes ekliges Zeug wollte die Betazoide sich nicht vorstellen, aber es war denkbar.
An den Kontakt zu ihrer Geliebten hatte sie sich gewöhnt. Sehr zu ihrer eigenen Verwunderung bemerkte sie, dass sie den Kontakt, bei Gelegenheit, sogar suchte. Es war mehr als nur liebevoll, beruhigend und schön. Und sie dachte dabei nicht einmal daran wie schön es war mit der Katze im Bett zu liegen. Etwas anderes waren die Kids. Sie liebte Tara und Lani inzwischen. Da ließ sich körperlicher Kontakt nicht vermeiden. Mit Tara fiel ihr das etwas schwerer, als mit dem kleinen felinen Wesen. Was wohl daran lag, dass die kleine Iskyra sie, mit ihrem schwunghaften Temperament, völlig unerwartet in ihre Arme sprang und zu kuschen begann. Sanftes Schnurren inclusive.
Während sie sich, Hand in Hand, dem Holodeck näherten kamen Ana aber Bedenken, ob die Idee wirklich so toll war. Die Jagd lag den Iskyra im Blut! Dann konnten die Katzen ihrer Kraft, Schnelligkeit und anderen Fähigkeiten freien Lauf lassen. Und sie erinnerte sich an den Bericht von Carraya, als sie noch auf der Odyssey waren. Da hatte Ortrichk ein,,, nein zwei Crewmitgliedern das Leben gerettet, indem sie sie, auf riesige Mammutbäume, auf ihrem Rücken, getragen hatte. In über 100 Meter Höhe!
*ZISCH*
Das Geräusch der Tür zum Holodeck riss sie aus den Gedanken. Zu spät den Plan zu ändern! Ana trat an die Konsole und rief das Programm auf.
Vor ihnen erschien eine mit braun-grünem Gras bewachsene Ebene mit einem kreisrunden Wald, der nicht wirklich groß und schon gar nicht hoch war. Rundherum war eine Graslandschaft, die nur hier und da von Felsen und Büschen unterbrochen war. Zwei lineare Flüsse, die man kaum als Hindernis bezeichnen konnte, rundeten das Programm ab. Zwei Bälle, in rot und grün, sollten wohl die Ziele sein.
OrtrichK seufzte. Ana’s Gesicht drückte tiefe Enttäuschung aus, wie sie Ortrichk noch nicht gesehen hatte.
„Das ist wohl ein Entwurf.“, sagte die Betazoide.
Ortrichk bemühte ein altes Sprichwort: „Kein Grund den Kopf in den Sand zu stecken.“
Ana schaute enttäuscht, aber hoffnungsvoll, zu ihrer Gattin auf.
„Computer, Konsole aus. Laufendes Programm beenden.“
*Tschirp* machte der Computer.
Die Konsole und das Programm verschwanden. Sie standen im leeren schwarzen Holodeck, mit den gelben quadratischen Linien.
„Computer, ich brauche ein Tragegeschirr, mit dem Ana auf mir reiten und sie fest halten kann.“
„Piep. Piep*
Das Gewünschte erschien und Ortrichk schlüpfte hinein.
„Aufsitzen, bitte.“, schnurrte die Katze und lächelte.
Langsam stieg Ana auf. Sie hatte gesehen wie ihre Gattin mit Tara und Lani gespielt hatte und wie wild ein solcher Ritt werden konnte. Ihre Bedenken stiegen ins Bodenlose!
Ortrichk kommandierte: „Computer, Programmstart.“
*Benenn sie das zu startende Programm.*
„Programm: Lani-Ortrichk. Spielen und Jagen. Schwierigkeitsstufe 3. Beute Gepard.“
*Dies ist ein privates geschütztes Programm. Zugriffscode benötigt.*
„Gamma Delta 77893 Beta.“
Ana klappte der Kiefer herunter. Das startende Programm zeugte von einer Kreativität und Phantasie die sie nicht erwartet hatte!
Sie standen inmitten hohem saftig grünem Gras, welches sich um sie herum ausdehnte. Überall bunte Blumen, um die Insekten schwirrten. Teils große, teils kleine.
Ein paar Metern Abstand vor ihnen stand ein Gepard, wie ihn Ortrichk ihr früher mal gezeigt hatte. Ein gefährliches starkes Tier! Das Wort ‚bissig‘ kam Ana in den Sinn.
Dahinter setzte sich das Gras fort, aber mit einzelnen schönen Büschen oder ganzen Inseln davon. Rechter Hand sah sie einen gewundenen Bach, der über Kies, Lehm und Sand floss. An anderer Stelle, die sie nicht sehen konnte, musste er über Felsen springen. Sie hörte nur Plätschern und rauschen.
Zur Linken stieg die Wiese schnell und steil an, und es wurde langsam felsig, bis das Gras verschwand. Aus den Felsen wurde eine senkrechte Felswand. Nur wenige Ritzen und Vorsprünge boten einem Kletterer Halt.
In etwa 200 Metern Entfernung vor ihnen war ein Wald. Wenn man es so nennen wollte. Mammutbäume! Sie standen in lichtem Abstand, so dass die gewaltigen Äste ein Netzwerk bildeten. Ein Netzwerk über das man sich leicht fortbewegen konnte. Durch den ganzen Wald. Nur in 100 bis 160 Metern Höhe!
Überall war Leben. Auf dem Boden trieb sich allerlei Getier herum, welche Ana nicht kannte. In der Luft flatterten und schwebten Vögel, am blauen Himmel, unter vereinzelten großen Wolken. Die Geräuschkulisse war überwältigend!
Ortrichk griff nach etwas im Gras und reichte es Ana. Ein Speer!
Mit den Speer musst du den Gepard stechen. Dann haben wir gewonnen. Unser Gegner ist aber nicht nur der Gepard, sondern noch ein paar andere … Tierchen, deren natürlicher Feind wir sind. Bereit?“
NEINNNNNNNNNNNN!!!
Ana war auf gar keinen Fall bereit.
Aber sie war nun bis hier her gekommen und wollte auch kein Spielverderber sein. Außerdem war das ein Kinderspiel, zwar eines für Kinder mit Fangzähnen und krallen, aber was sollte da schon groß passieren.
Vielleicht hätte Ana nun weniger essen sollen vorher, aber auch für diesen Gedanken war es schon zu spät.
„Ja, ich denke ich bin bereit“, erklärte Ana die mit der rechten Hand den Sperr fest umschlossen hielt, während ihr Frau auch schon los jagte. Allein die Geschwindigkeit war für Ana schon ein wenig zu rasant, aber das Gras das sich fast lautlos zur Seite bewegte schien die Geschwindigkeit noch zu unterstreichen.
Kurz verdunkelte sich der Himmel und ein Schwarm aus 7 Vögelchen schienen aus einem Sturzflug heraus auf sie zu zu stürmen. Ana erkannte nur dass diese riesigen Vögel anscheinend scharfe Fangzähne hatten und noch schärfere krallen.
„Ich nehme an, dass die auch unserer Feinde sind?“
Ortrichk fauchte und knurrte gleichzeitig und das genügte Ana als Antwort. Während die Katze gekonnt in die andere Richtung sprintete, konnte Ana zwei der Vögle mit dem Sperr streifen, worauf hin diese sich in einer Wolke auflösten.
Ortrichk war von Anfang an klar, dass Vollgas mit Ana nicht funktionieren würde. Stufe 3 war gerade richtig. Noch war sie nicht bei ihrer maximalen Geschwindigkeit angekommen. Und wenn sie auch noch nicht wirklich schnell war, konnte sie nicht gleich steil, fast senkrecht, einen Baum erklimmen. Keine gute Idee. Ana würde panisch werden und eventuell herunter fallen. Aber dafür gab es ja Plan B.
Die Katze verlangsamte etwas und schlug geschwungene Bögen. Die Betazoide erkannte den Plan. Die Vögel sollten auflaufen. Zwei weitere Vögel fielen dem Speer zum Opfer. Dann musste sie sich vor einem tief anfliegendem Tier ducken. Das sie nun auf dem Rücken ihrer Geliebten lag, nutzte diese für einen Sprung. Ein weiterer Vogel verpuffe, von der schnellen Pranke der Iskyra getroffen.
Während sie geschwind durch die Luft segelten fühlte Ana sich leicht. Der Boden war ein gutes Stück unter ihnen und sie fürchtete eine harte Landung.
Weit gefehlt! Der Flug ging elegant und sanfter als erwartet in den schnellen Galopp über. Da Ana noch immer lag, konnte Ortrichk einen Haken um einen Baum schlagen. Einer der verbleibenden Vögel schlug in den Baum ein und war geschlagen. Der verbleibende Vogel kreischte mörderisch. Ana standen die Haare zu Berge. Er konnte seinen Feinden nicht in den beginnenden Wald folgen.
Nun begann die Iskyra die tieferen Äste zu nutzen, um Höhe zu gewinnen. In schwindelerregende Höhen! Zielsicher sprang Ortrichk von Ast zu Ast. Fast schon ‚en passant‘ erledigte Ana eine riesige Schlange, welche es auf sie abgesehen hatte.
Schließlich kamen sie auf einem Ast an, der so dick war wie ein normaler Baum. Der Waldboden lag tief unter ihnen.
Ana hatte viel über die Kraft der Iskyra gehört. Sie hatte ja auch schon die Muskeln spüren dürfen. Aber jetzt, in Aktion, war es ein gewaltiges Gefühl. Nicht zu reden davon, wie selbstsicher ihre Geliebte agierte und dabei noch auf ihre Sicherheit bedacht war.
Ortrichk schnupperte, ihre Nase hatte sie leicht angehoben und ihre Schnurrhaare standen ihr zu Berge. Das Nackenfell stellte sich leicht auf, als die Wissenschaftlerin eine weitere Beute erspäh hatte.
Ana hatte noch immer etwas mit dem Abstand zum Boden zu kämpfen und ermahnte sich, nicht noch einmal in die Tiefe zu blicken, dabei ging sie die technischen Daten für die Sicherheitseinrichtungen des Holodecks durch.
Eigentlich durfte nichts passieren…eigentlich.
Ein Tier war Ana ein klein wenig an ein Flughörnchen von der Erde erinnerte saß ebenfalls auf dem Ast, der die Sternenflottenoffiziere vor dem freien Fall beschütze.
Im ersten Moment erkannte Ana das (irdische) katzengroße Tier nicht als Feind, dann jedoch präsentierte das Tier die Stacheln am Schwanz und das reptilienartige Gesicht mit Giftzähnen und spitzen giftigen Klauen.
Ana versuchte das Vieh mit dem Speer zu stechen, bevor sie womöglich gebissen wurde. Der Stich ging daneben. Blitzschnell war das Wesen ausgewichen. Ortrichk hatte Ana’s Angriff im Ansatz gespürt und die Reaktion des Feindes erahnt. Ortrick’s Pranke, mit ausgefahrenen Krallen, erwischte den Feind voll.
Zum Glück verpufften die Gegner nur. Ana wollte sich nicht einmal im Ansatz vorstellen welchen enormen Schaden ein solcher Schlag anrichten konnte.
Ortrichk hatte das deutliche Gefühl, dass es für Ana und heute genug war. Mit einer schnellen Bewegung schnappte sie sich Ana und stand auf dem Ast.
„Computer, Programm einfrieren.“
*tschirp*
Alle simulierten Gegner froren ein. Ana Sah zuerst nichts, außer der Nase und den Augen ihrer Angetrauten. Verschmust stubste die Iskyra mit ihrer leicht feuchten Nase auf Ana’s Nase. Dann stieg sie langsam, aber selbstsicher, hinunter in Richtung Boden.
„Genug Aufregung und Abenteuer für dich heute. Gehen wir Eisessen.“
Ana nickte und stupste mit ihrer Nase gegen die ihrer Frau.
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<SUM >
#Ort: Starbase
#Zeit: 09.1400 (Mission: Back Home (K7))
Erster Teil der Hochzeitsreise von Ortrichk und Ana.
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