#Zeit: SpD 7.1600
#Ort: Andockschleuse K7 – Daimon Pletax Schiff
Der Sicherheitschef stand vor der verschlossenen Andockschleuse zu dem Ferengifrachter Jaykroten. Seinen Besuch hatte er nicht bei dessen Kommandanten, einem gewissen Daimon Pletax, angemeldet. Genau so wenig wie die weiteren Gäste für diesen kleinen Überraschungsbesuch, bestehend aus drei Crewmitgliedern der OPS Abteilung von K7, zwei Technikern der Hephaistos sowie dem Harzard-Team unter der Leitung von Gunnery Sergeant Sunderland.
Nachdem Reha ihn heute Morgen darüber informiert hatte, dass T’Vala sich nicht zum Dienst gemeldet hatte und auch nicht auf der Hephaistos war, hatte Jori mit der Stationssicherheit von K7 Kontakt aufgenommen. Diese konnten zwar den Kommunikator der vulkanischen Wissenschaftlerin lokalisieren, aber wie sich heraus stellte, eben nur genau diesen in einer Turboliftkabine. Das alleine lies sämtliche Instinkte von Jori aufschreien und sofort machte sich ein Verdacht bei ihm breit. Dieser wurde dann kurz darauf erhärtet, als Scans des Kommunikators Hautpartikel von mindestens einem Ferengi zu Tage förderten. Da das Verschwinden von T’Vala auf K7 passierte, fiel die Zuständigkeit in deren Sicherheitsabteilung. Um etwaige Konflikte jeglicher Art bezüglich Zuständigkeiten und Bürokratie zu vermeiden, setzte er sich der CSO der Hephaistos umgehend persönlich mit seinem Pendant von K7 zusammen, berichtete von dem Zusammenstoß zwischen einem Ferengi und einigen Besatzungsmitgliedern der Hephaistos in einer Bar vor einigen Tagen und dass er den schwerwiegenden Verdacht hatte, dass genau dieser Ferengi mit dem Verschwinden der Vulkanierin etwas zu tun hatte.
Der Sicherheitschef von K7 hörte Jori geduldig zu. Auch er glaubte, dass T’Vala nicht an Bord von K7 sei und er eine Entführung durch den Ferengi nicht ausschließen wollte. Zumal zur Zeit nur ein einziges Ferengi-Schiff angedockt hatte und es sonst keine Ferengi auf er Raumstation gab. Allerdings gestand ihm der Sicherheitschef von K7 aber auch, dass er erst einmal wenig machen konnte. Die Beweislage war zu dünn, um Daimon Pletax zu verhafte. Außerdem fehlte es seiner Abteilung an Personal, um eine umfangreichere Untersuchung dieses Vorfalls mit Priorität zu untersuchen. Jori war darüber recht frustriert. Dennoch war der Eska nicht gewillt so leicht aufzugeben. Auch er war nicht daran interessiert, sich durch einen Haufen Vorschriften und aufhalten zu lassen um T’Vala zu finden. Außerdem arbeitete die Zeit gegen sie: Daimon Pletax hatte einen Flugplan eingereicht, der Vorsah am frühen Abend die Station zu verlassen. Also bot Jori an, dass er mit seinen Leuten Amtshilfe leisten und den Frachter inspizieren könnte. Schließlich oblag es der Sicherheit von K7 eine solche Inspektion im Rahmen einer zufälligen Stichprobe anzuordnen. Dem Sicherheitschef von K7 gefiel der Vorschlag des Eskas. Zum einen würde es nicht seine Zeit kosten dieses Schiff auseinander zu nehmen und zum anderen war ihm dieses Händler schon länger ein Dorn im Auge, wusste aber, dass der Stations-OPS seine Hand über Pletax hielt. Entsprechend kam er nicht drum herum, dass er 2 Inspekteure von K7 für diese Inspektion mit abstellen musste.
Jori atmete einmal tief Luft, straffte seine Uniform und betätigte dann das COMM-Interface an der Luftschleuse.
„Lieutenant Tainia an den Kommandanten der Jaykroten, Daimon Pletax. Bitte melden sie sich“ sprach der CSO der Hephaistos ruhig in das COMM-Interface.
[Wer ist da?] ertönte aus dem Lautsprecher des COMM-Interfaces. [Und vor allem: Was wollen sie?]
„Daimon Pletax? Ihr Schiff wurde im Rahmen einer Stichprobe für eine Inspektion ausgewählt. Öffnen sie die Andockschleuse, damit wir an Bord kommen können.“
[Sie wollen mich wohl verschaukeln!] blaffte die Stimme zurück. [Verschwinden sie und lassen sie mich in Ruhe! Sie haben überhaupt gar kein Recht für sowas!]
„Ganz im Gegenteil, Daimon Pletax. Laut Sternenflottenvorschrift und interstellarem Recht dürfen wir solch eine Inspektion vornehmen, eine entsprechende Anordnung habe ich bei mir.“ Der Eska legte eine künstliche Pause ein. „Warten sie, ich werde sie ihnen gerne übermitteln.“ Jori drehte sich kurz um und nickte einem der OPS-Offiziere zu, der einen Befehl in sein PADD eingab.
[Das ist eine Frechheit! Ich werde mich über sie und ihr Verhalten beschweren!] fauchte der nun aufgebrachte Ferengi.
„Das ist ihr gutes Recht.“ antwortete Jori ruhig. „Dennoch werden wir jetzt an Bord ihres Schiffes gehen. Mit oder ohne ihre Kooperation.“ Wieder legte der CSO eine Pause ein. „Wobei es für sie und mich einfacher und schneller gehen würde, wenn sie kooperieren würden.“
[Das würde ihnen so passen!]
Der CSO der Hephaistos zuckte mit den Schultern. „Ganz wie sie möchten.“ Wieder drehte er sich zu seinen Leuten um. „Öffnen sie die Andockschleuse.“ dabei blickte er Sund an, die nickte. „Cell, du hast er gehört…“
„Aye!“ Cell grinste diebisch, als er vortrat und sich auf die geschlossene Andockschleuse zubewegte.
[Hey, was soll das werden?] kam es aus dem Interkom.
„Wir kommen an Bord.“ antwortete Jori nüchtern. „Ihre letzte Chance das Ganze auf die einfache Art zu machen.“ Nickolas war bereits an der Schleusentür angekommen und begann seine Arbeit an der Schleusenkontrolle. Doch bevor er fertig war und die Schleusenverriegelung überbrückt hatte, öffnete sich diese von alleine.
„Braver Junge…“ kommentierte Hatfield das Einlenken des Ferengis.
„Dann mal los.“ Jori machte eine Handbewegung und er setzte sich mit seinem Inspektionstrupp in Bewegung, um den Ferengifrachter zu betreten.
Kaum waren sie an Bord, da kam Daimon Pletax, der Ferengi aus Bar, sowie dessen beiden Begleiter um die Ecke und fingen die unerwarteten Gäste im Korridor ab. Als Pletax Jori an der Spitze des Inspektionsteams erkannte, stockte er in seiner Bewegung und blickte in mit einer Mischung aus Trotz und Überraschung an.
„Daimon Pletax, nehme ich an?“ fragte Jori, als er sich direkt mit nur wenigen Zentimeter vor dem Ferengi aufbaute. Dabei behielt er die anderen beiden aus den Augenwinkeln im Blick, wusste aber, dass das Hazard-Team ihn deckte und diese beiden sich wohl kaum zu einer Dummheit hinreisen lassen würde.
„Der bin ich.“ Gab der Ferengi mit einem giftigen Unterton zurück. „Also, was wollen sie auf meinem Schiff?“
Der Eska lächte kühl. „Ihr Schiff einer Inspektion unterziehen.“
„Jaja, aber wie soll die aussehen?“ brummte der Ferengi
Jori blickte dem kleineren Ferengi vor sich direkt in die Augen. Seine grünen Augen funkelten dabei schon fast ein wenig gefährlich. „Nur das übliche: Flugpläne und Frachtpapiere prüfen, Frachtlisten gegen tatsächliche Ladung abgleichen, Überprüfung von der Abdichtung der Antimaterietanks sowie ordnungsgemäße Sicherung der Fracht.“
„Das ist ja das volle Programm, das geht nicht!“ protestierte der Ferengi. „Wir haben einen engen Zeitplan und müssen in wenigen Stunden ablegen, da wir verderbliche Ware geladen haben!“
„Haben sie?“ fragte der Eska. „Ihre Frachtliste sagt was anderes.“
„Die Ladung habe ich erst vor einer halben Stunde übernommen…ihre…ihre Liste ist veraltet…“ versuchte der Ferengi zu erklären.
„Das mag sein…umso genauer werden wir wohl hinsehen müssen…“
„Aber…“ versuchte es der Daimon Pletax erneut, doch Jori schnitt ihm das Wort ab.
„Je länger sie mit mir diskutieren, umso länger wird das hier dauern…“ mit einem Lächeln, dass seine Augen nie erreichte, fügte der CSO der Hephaistos hinzu. „Ich habe Zeit…“ In Gedanken aber wusste er, dass er bzw. T’Vala keine Zeit hatte. Er war sich sicher, dass sie noch lebte und hier an Bord war. Aber sie zu finden könnte durchaus dauern. Und er wollte die Vulkanierin keine Minute mehr in den Händen dieses Ferengis lassen als irgendwie nötig.
Daimon Pletax brummte irgendeinen Fluch in seiner Muttersprache vor sich hin. „Dann bringen wir es eben hinter uns…so schnell wie möglich“.
„Natürlich.“ nickte Jori. Dann teilte er Hatfield und Massimo den beiden Technikern zu, die zusammen mit einem der Ferengi-Handlanger Richtung Maschinenraum und Antimaterietanks verschwanden, ein OPS ging mit Cell, Elbrum und dem zweiten Handlanger auf die Brücke des Schiffes, um die Flugpläne zu verifizieren während der Rest des Inspektionsteams mit Pletax zu den Frachträumen ging.
#Zeit: SpD 7.1745
#Ort: Frachtraum 2, Daimon Pletax Schiff
Bisher hatten Jori und sein Team nichts gefunden. Weder eine Spur von der vulkanischen Wissenschaftlerin noch einen Verstoß oder eine Ungereimtheit in Unterlagen oder der geladenen Fracht von Daimon Pletax. Der Eska war sich sicher, dass die OPS von K7 nicht allzu genau das Frachtverzeichnis gegen die tatsächliche Ladung prüften, aber noch genau genug, um im Rahmen der Vorschriften zu bleiben. Während Mahoe den Daimon ständig im Auge behielt, scannten Sund und Jori den Frachtraum nach Verstecken oder toten Räumen. Bisher ohne Erfolg.
„Uns läuft so langsam die Zeit davon, Tain.“ Murmelte Sund, als sie beide so taten, als ob sie einen größeren Frachtcontainer auf Waffen scannen würden. „Bisher ist der Typ sauber. Das heißt wir können ihn nach der Inspektion nicht weiter festhalten, schon gar nicht, wenn er so einen guten Draht zum Stations-OPS hat.“
„Ich weiß.“ gab Jori mit hörbarer Anspannung zurück. „Der ist gewiss nicht der Maulheld, den er in Bar den Anschein gemacht hat.“ Er tippte auf seinen Tricorder. „Wenn wir nicht bald was finden, dann sind uns die Hände erst mal gebunden…“ erblickte „kurz zu den beiden OPS rüber.
„Wir finden sie schon…“ versuchte es Agnes und trat an ein Wandschott heran, vor dem eine weitere kleinere Kiste stand.
„Ich hoffe es…“ murmelte der CSO. Wieder blickte er zu den OPS hinüber. Dabei trafen sich deren Blicke: Ihm wurde von dem OPS dabei signalisiert, dass sie fast mit der Überprüfung der Fracht durch waren.
[Tain, wo seid ihr?] meldete sich Cellarman.
„Tainia hier. Wir sind in Frachtraum 2.“
[Alles klar, wir kommen zu euch, auf der Brücke sind wir fertig. Soweit keine Auffälligkeiten.]
„Verstanden, Tainia ende.“ Der Eska atmete tief durch. Die Zeit schien ihm wirklich davon zu laufen. Wie konnte es sein, dass sie hier nichts fanden. Der Frachter und Daimon Pletax waren eigentlich _zu_ sauber. Aber das reichte natürlich nicht, um sie weiter festzuhalten. Er schüttelte den Kopf und hoffte, dass die technische Überprüfung der Maschinen noch etwas Zeit in Anspruch nehmen würde.
Er seufzte innerlich, als plötzlich eine Kontrollleuchte auf seinem Tricorder anfing zu blinken. Überrascht und neugierig blickte er auf seine Anzeige und gab ein paar Kommandos ein. Sein Tricorder hatte ein Peilsignal aufgefangen, codiert mit einer Sternenflottensignatur. Ungläubig blickte er auf seinen Tricorder und drehte sich zu Sund um, die noch immer vor einem Schott und einem Container im hinteren Teil des Frachtraums stand. Auch sie blickte auf ihren Tricorder, schaute kurz zu Jori und nickte nur knapp.
Jori steckte seinen Tricorder und weg und ging zu Agnes hinüber.
In diesem Moment öffnete sich die Frachtraumtür und die beiden Techniker kamen mit Hatfield und Massimo zurück. Massimo kam gleich zu Jori und Agnes herüber. „Wir wären soweit fertig, Sir. Der technische Zustand des Schiffes und Antimaterielagersysteme sind zufriedenstellend.“
„Haben wir’s jetzt bald?“ fragte Daimon Pletax laut und voller Ungeduld mit einem Hauch Schadenfreude in der Stimme, da ihm seine beiden Handlanger gemeldet hatten, dass die beiden anderen Teams ihre Arbeit ohne Beanstandungen beendetet hatten.
„Wir sind hier auch gleich fertig…“ kommentierte einer der OPS die Frage und blickte zu Jori rüber. Dessen Blick sagte klar, dass er nicht bereit war die Inspektion noch weiter in die Länge zu ziehen.
„Wir überprüfen noch diesen Container hier…“ entgegnete Jori und deutete dabei auf Sund.
„Dann machen sie schon, Zeit ist Latinum.“ belehrte ihn der Ferengi mit einem breiten Grinsen des Triumphes aber vielleicht auch der Erleichterung auf den Lippen.
Jori versuchte Pletax zu ignorieren und wandte sich an Sund. „Hast du auch das Peilsignal?“ fragte der Eksa leise.
„Hmhmmm…und noch einiges mehr.“ Agnes hielt Jori ihren Tricorder hin. Auf der Trägerwelle des Peilsignals kamen noch einige Datenpakte mit. Darunter 2 Lebenszeichen – ein orionisches und ein vulkanisches – sowie eine Karte des Frachters, die einen abgeschirmten Bereich zeigte. Direkt hinter dem vermeintlichen Schott, vor dem die drei jetzt standen.
„Holobild?“ fragte Jori nur knapp.
„Holobild.“ bestätigte Sund. „Der Emitter ist auf der anderen Seite.“ Sie deutete auf die kleine Karte dem Tricorder.
Der Eska atmete erleichtert aus. Das war es, wonach sie gesucht hatten. Er wusste zwar nicht, wie T’Vala es geschafft hatte, dieses Signal zu schicken, aber es war die Nadel im Heuhaufen gewesen, die sie gesucht hatten. Jori schaute zu Sund, dann zu Massimo. „Bereithalten. Das könnte gleich hektisch werden…“
Joris Blick richtete sich auf die Wand vor ihm. Mit einem beherzten Schritt trat der vor und durchschritt das perfekte Bild eines Schotts. Dieses Bild verkleinerte den Frachtraum um lediglich einen halben Meter. Da er nun hinter der Holowand war, konnte er das echte Schott sehen mit zwei eingelassenen Türen. Diese schienen mit jeweils einem speziellen Sicherheitsmechanismus gesichert zu sein. Als er nach rechts blickte, erkannte der den Holoemitter, der das falsche Schott erschuf sowie ein kleiner Dämpfungsfeldgenerator. Links von sich sah er einen einfachen Blechspint.
Er konnte bereits aufgeregte Stimmen von der anderen Seite der Holowand hören. Schnell ging er zu dem Emitter und dem Dämpfungsfeldgenerator, um diese beide abzuschalten.
Als das Holobild der Wand verschwand und den Blick auf den restlichen Frachtraum freigab, blickten ihn von weiter hinten ein paar verdutzte Sternenflottenmitglieder an sowie drei Ferengis, denen ihre Gesichtszüge gerade völlig entgleisten. Einer der beiden Handlanger schaltete etwas schneller und steckte seine Hand unter seine Jacke, um nach einem Gegenstand zu greifen. Doch Massimo war schneller.
„Das würde ich sein lassen.“ riet der Italiener dem Ferengi mit dem Phaser im Anschlag. Der Ferengi erstarrte in seiner Bewegung und Mahoe zog diesem einen Disruptor aus dem Hosenbund.
Daimon Pletax hingegen funkelte den Eska wütend an, sagte aber nichts, als er auf diesen zukam. Jori hielt ihm seinen Tricorder unter die Nase. „Erklären sie mir das…“ dabei deutete er auf die beiden Lebenszeichen.
„Ich weiß nicht was sie meinen…“ knurrte Pletax.
„In Ordnung, dann will ich ihnen mal nachhelfen.“ Jori trat ein Stück näher an den Ferengi heran. „Ich gehe mal nicht davon aus, dass es sich um blinde Passagiere handelt…das Holo- und Dämpfungsfeld könnten diese natürlich installiert haben um sie zu täuschen…wer kennt schon die Größe seines Schiffs so genau…“ die Stimme des Eskas wurde leiser, dafür aber schärfer.
„…blinde Passagiere sperren sie aber nicht ein.“
„Und was ist, wen wir sie erwischt und eingesperrt haben?“ fragte zweite Handlanger.
„Wieso sie dann verstecken?“ hakte Jori nach. „Diesen Mist können sie mir nicht erzählen.“ Der Eska blickte nun Daimon Pletax direkt in die Augen, wobei er seine Verachtung für diesen nicht aus seinem Blick verbannen konnte. „Wissen sie, was ich glaube? Ich glaube, sie haben nicht nur eine Offizierin der Hephaistos entführt…die Vulkanierin aus der Bar…sondern sie haben da noch jemanden zweiten gefangen.“ Er deutete in Richtung der Türen. „Und wissen sie, was ich noch glaube? Sie handeln mit ihnen, verkaufen sie auf Sklavenmärkte oder an spezielle Kunden.“
„Dafür haben sie keine Beweise!“ behauptete Daimon Pletax aus Reflex.
„Das sehe ich anders.“ Die Blickte des Eskas bohrten sich in die Augen des kleineren Ferengis. „Sie machen jetzt die Türen auf.“
„Oder was?“ bluffte Pletax.
Ein kaltes Lächeln umspielte Joris Lippen, als er sich ganz nah nach vorne beugte, so dass seine Lippen nur Millimeter von Pletax‘ Ohren entfernt waren. Jori flüsterte ihm etwas, die Augen des Ferengis wurden immer größer und größer.
„Das…das…wagst du dich nicht!“ mehr als ein Flüstern waren dessen Worte allerdings nicht.
Langsam zog Jori seinen Kopf zurück. „Willst du mich wirklich auf die Probe stellen? Ich habe dir bereits gesagt, dass ich _alles_ tue, um meine Familie vor wilden Tieren zu schützen.“ Wieder bohrte sich der Joris Blick in den Ferengi. „Also?“
„Waaahhhrrrg“ schrie der Ferengi. „Los, mach die Türen auf, fuhr er den zweiten Handlanger an, der nicht in Gewahrsam war.
„Schön langsam und keine Dummheiten.“ forderte Sund ihn auf.
Der zweite Handlanger begab sich zur ersten Tür, gab einen Code ein und lies seine Retina scannen. Ein klicken war zu hören, dann wiederholte er das ganze bei der zweiten Tür.
„Und jetzt zurück von den Türen.“ befahl Agnes weiter.
„Staff Sergeant Aquialla, sie nehmen die linke Tür, ich die rechte.“
Massimo nickte und ging zur ersten Tür. Der Eska ging zur weiten und öffnete sie vorsichtig. Hinter der Tür lag ein, halbdunkler Raum, der nur durch das Licht, dass durch die Tür fiel, erhellt wurde. In dem befand sich lediglich ein Bett und eine Art Kommode. Auf dem Bett saß T’Vala.
Jori atmete erleichtert auf. „Lieutenant T’Vala…geht es ihnen gut, sind sie verletzt?“
Die Vulkanierin blickte ausdrucklos wie immer zu dem Eska. „Ich bin unverletzt. Allerdings ist mein äußeres Erscheinungsbild inakzeptabel.“
Jori musterte T’Vala und ihm fiel jetzt erst auf, dass sie lediglich ihre Unterwäsche trug…obwohl er sich da nicht wirklich sicher war, ob das tatsächlich _ihre_ Unterwäsche war.
Er drehte sich rum und rief in Richtung der Ferengi: „Ich habe Lieutenant T’Vala gefunden. Ihr scheint es soweit gut zu gehen, allerdings haben sie ihr etwas genommen…wo ist ihre Uniform?“
Mehrere verächtliche Blicke legten sich auf die drei Ferengi. Pletax antworte schließlich kleinlaut, als er merkte, dass sich gerade die Schlinge um ihn immer enger zog. „In dem Spint, hier draußen.“
Agnes ging schnell zu dem Spint, öffnete ihn und fand dort die vermisste Uniform. Damit ging sie zu T’Vala rein und Jori schaute in den zweiten Raum. Dort kniete Massimo neben einer Orionerin. Auch sie trug nur Unterwäsche (wenn man den wenigen Stoff überhaupt als solche bezeichnen konnte) und schluchzte, während Massimo versuchte, sie zu trösten. Jori schaute in den Spint und fand zivile Kleidung, die vermutlich die Orionerin gehörten.
„Sergeant Hatfield, würde sie der zweiten Gefangen mit ihrer Kleidung helfen?“
Aurora Harfield nickte nur, ging zum Spint, holte die Kleidung und tauschte mit Massimo den Platz bei der Orionerin.
Der CSO der Hephaistos ging zu den drei Ferengi hinüber. Der funkelte diese mit Verachtung an. „Ich nehme sie drei in Gewahrsam. Ihnen wird zweifache Entführung und Sklavenhandel zur Last gelegt. Ich überstelle sie an die Sicherheit an K7.“ Er schüttelte angewidert den Kopf als er auf seinen Kommunikator tippte, um die Sicherheit zu informieren. Diese bestätigte seine Meldung und schickte umgehend ein paar Leute, um die Ferengi abzuführen und um sich um die Orionerin zu kümmern.
Zwischenzeitlich verlies T’Vala nun in ihrer Uniform ihr Gefängnis. Sie trat an auf Jori zu und nickte. „Danke für ihre Hilfe.“ Dann blickte sie sich zu um und sah alle Sternflottenmitglieder kurz an. „Ihnen allen vielen Dank.“ Dann wandte sie sich wieder an Jori. „Darf ich fragen, wie sie hier mich gefunden haben?“
Jori blickte die Vulkanierin etwas überrascht an. „Naja, wir hatten ihren Kommunikator in einem Turbolift gefunden und Spuren eines Ferengi daran. Da hatte ich gleich so eine Vermutung…aber das wir sie in dieser Zelle gefunden haben, das haben sie sich selbst und ihrem Peilsignal zu verdanken.“
Die Vulkanierin zog eine Augenbraue hoch. „Ich habe kein Peilsignal gesendet.“
„Aber…“ Jori zog sein Tricorder. „…es ist noch immer da…“
In diesem Moment flitzte ein kleiner mechanischer Käfer auf T’Vala zu, krabbelte ihr Hosenbein hoch und huschte in eine Tasche.
„Was war das?“ fragte Sund verblüfft.
„Das sollten wir besprechen, wenn wir zurück auf der Hephaistos sind.“ stellte Jori mit einem Kopfschütteln fest. In der Zwischenzeit waren die Sicherheitskräfte von K7 eingetroffen und hatten die drei Ferengi in Gewahrsam genommen und eine Ärztin kümmerte sich um die Orionerin. Der Sicherheitschef von K7 kam zu Jori rüber: „Gute Arbeit, Mr. Tainia!“ er streckte seine Hand aus und schüttelte die von Jori. „Ich bin gespannt auf ihren Bericht! Aber bringen sie jetzt erst einmal ihr Besatzungsmitglied zurück, alles weitere sehen wir dann!“
Der Eska nickte. „Danke für ihre Unterstützung.“ Dann tippte er auf seinen Kommunikator.
„Tainia an Hephaistos. Mission erfolgreich. Wir haben Lieutenant T’Vala gefunden und befreit. Bereit zum Beamen.“
[Verstanden. Bereithalten zum Beamen…]
Damit verschwanden die Besatzungsmitglieder der Hephaistos im blauen Flirren des Transporterstrahls aus dem Frachtraum der Jaykroten.
</RPG>
<SUM>
#Zeit: SpD 7.1600
#Ort: Andockschleuse K7 – Daimon Pletax Schiff
Der CSO der Hephaistos hat ein Inspektionsteam zusammengestellt, um auf Daimon Pletax Frachter zu kommen und um nach T’Vala suchen zu können.
#Zeit: SpD 7.1745
#Ort: Frachtraum 2, Daimon Pletax Schiff
Die Inspektion dauert lange und zunächst scheint es so, dass T’Vala doch nicht auf dem Ferengi Frachter ist. Ein kleiner Käfer macht am Ende den Unterschied.
</SUM>
Submitted by Oli
aka
Lt.j.g. Jori Tainia, CSO USS Hephaistos