hier findet ihr ein Co-Post aus der Feder von Sunny und mir. Es ist reines Soap zu Emily und Sam.
Liebe Grüße,
ela
<RPG>
# Ort: Station K7; Garten
# Zeit: SpD 10.1930
Emily hatte sich in den letzten Tagen auf der Station herumgedrückt. Es war angenehm mal nichts mit dem Krieg oder anderen Dramen zu tun zu haben, aber dennoch, langsam aber sicher vermisste sie ihre Freunde auf dem Schiff. Sie vermisste es sich um die Reparaturen zu kümmern und an dem schnurrenden Warpkern herum zu schrauben. Sie vermisste ihre Tribble, die Einhornkatze, Permin und Sam – vielleicht nur nicht in dieser Reihenfolge.
Sie mochte Sam unglaublich, aber auch wenn diese ihre Gefühle nicht erwiderte, mussten sie in den kommenden Tagen irgendwie mit einander zurechtkommen und ignorieren war keine Option.
Emily tat es weh und sie war sich sicher, selbst wenn Sam ihre Gefühle nicht erwiderte, es würde sie auch belasten. Sam war so ein guter Mensch, sie konnte Leuten nicht einfach so aus dem Weg gehen und für sich selbst so tun als wäre alles in Ordnung.
Das sie reden mussten, das war also ein unausweichlicher Fakt.
Mata hatte schlussendlich vorgeschlagen, das sie auf neutralem Boden mit einander sprechen sollten. Ein Ort an dem sie nicht XO und CING waren, sondern Sam und Emily. Eigentlich wäre Em für solch eine Idee immer zu haben gewesen, aber diese mal war sie unsicher. Klar, hätte sie sich eine Beziehung mit Sam gewünscht, aber sie vermisste Sam auch als Freundin und wenn sie schon ein Korb an der Beziehungsfront kassiert hatte, was war wenn Sam nun gar nichts mehr mit ihr zu tun haben wollte? Es war also Mata die ein Teil des Gartens der Station für persönlichen Gebrauch sperren ließ, ab und zu war es ganz praktisch durch die Geschichten die man gesammelt hatte, Vorteilen nutzen zu können, auch wenn sie es im Gegensatz zu Analise recht selten tat.
Der Bereich war großzügig mit undurchsichtigen Energiefeldern abgetrennt, in der Mitte stand ein Tisch mit weißer Tischdecke, Kerzen und reichlich Essen.
Mata hatte sich in der Kultur der Menschen schlau gemacht und offensichtlich war dies eine gute Atmosphäre um Dinge persönlicher Natur zu besprechen. Das Essen hatte sie im edelsten menschlichen Restaurant der Station ordern lassen und insgeheim hoffte sie, dass beide von den winzigen sieben Gängen auch satt wurden.
Sie hatte Sam eine Einladung geschickt und ihr den Code für das Kraftfeld zukommen lassen, auch wie bei den Menschen üblich um angemessene Abendgarderobe gebeten.
Mata war sich recht sicher das Sam die größeren Probleme mit einer Beziehung hatte, weswegen sie ihr wenigstens für das Gespräch die Sicherheit ihrer eigenen Kultur bereiten wollte, Karx war ja zum Glück in sowas recht flexibel. Mehr hatte sie nicht tun könne, außer der Kleinigkeit, Emily ihre matschigen Stiefel für diesen Anlass auszureden.
Die Einladung zu diesem Essen hatte Samantha in eine mittelschwere kleine Krise gestürzt. Nicht nur die Einladung an sich, auch wenn sie größere Sorgen hatte, wie das Ergebnis am Ende aussehen würde. Doch der Punkt mit der Abendgarderobe hatte Sam ratlos zurückgelassen. Auch wenn sie nicht viele Freunde an Bord hatte, so hatten doch die wenigen, die sie fragen konnten keine sehr hilfreichen Ratschläge.
Fabi hatte sie etwas ratlos angeschaut und gefragt, was an ihrer Uniform denn so schlecht sei. Anschließend hatte er nur vorgeschlagen, sie könne ja eine Galauniform tragen. Shays Vorschlag hingegen, ein Abendkleid zu tragen, hatte Samantha rundheraus abgelehnt. Der Abend würde so schon angespannt sein, da musste sie sich nicht auch noch in ihrer Kleidung unwohl fühlen. Auch Elisa hatte sich ungefragt eingemischt und pragmatisch vorgeschlagen, sie könne das Kleid von der Hochzeit nochmal tragen, da es ja sowieso schon da wäre und ihr gut passen würde. Erst Mosley hatte sie erlöst, nachdem er erboten hatte, gemeinsam mit ihr nach etwas passendem aber dennoch hübschen zu sehen.
Und so stand sie nun bekleidet mit schwarzer Hose und hell gemusterter Bluse im Garten der Station. In ihren Händen hielt sie eine kleine Schachtel mit Pralinen, von der sie geplant hatte, diese Emily zu schenken. Nachdem sie jedoch den abgetrennten Bereich betreten und gesehen hatte, was Emilys Frauen vorbereitet hatten, kam sie sich damit sehr albern vor. Zögerlich trat Samantha Emily gegenüber.
„Hallo,“ sie lächelte Em schüchtern an, „danke für die Einladung. Du siehst viel besser aus, als… “ Samantha blickte verlegen auf ihre Hände, die immer noch die Schachtel mit den Pralinen in der Hand drehte. „Die sind für dich.“
Emily hatte sich in ihr weißes Sommerkleidchen geworfen und sich die Stiefel nur schwer ausreden lassen. Snickers waren auch nicht ganz passend, aber bequem. Mata hatte Emily hier her begleitet, aber war dann recht schnell verschwunden und Em hatte sich einfach auf den Rasen gesetzt und die Blumen betrachtet.
Es war hübsch hier und wenn Mata recht hatte, dann würde es noch schöner werden, wenn es dunkler wurde.
In Gedanken hatte Em durchgespielt, dass Sam gar nicht kommen würde.
Das Essen war sicher gut, aber Em war sich gar nicht so sicher ob Tomaten unbedingt als Schaum gegessen werden mussten und mit dieser Molekular Idee als Essen kam sie nicht zurecht, aber es war menschliche Küche und das würde Sam sicher gefallen.
Etwas verlegen grüßte Emily zurück und stupste dabei mit dem Fuß gegen den Boden, auch um dahin zu gucken und nicht zu Sam. „Hallo zurück“, gab Em nun etwas verzögert von sich und blickte kurz verlegen auf um Sam anzulächeln und die Pralinen entgegen zu nehmen, „Dank dir.“
Wenn das Essen nicht schmeckt, dann würden sie dank des umsichtigen Geschenks nicht verhungern.
Zusammen gingen die Damen zu dem Tisch auf dem das Essen unter vielen kleinen metallenen Hauben wartete.
Sam blickte etwas unsicher, als sie einen der Stühle wählte und war noch überraschter als Emily ihr den Stuhl heranschob als sie sich setzte.
Em schmiss sich auch halbwegs ordentlich auf einen der Stühle und hob die erste Haube an; „Tomatenschaum an Basilikum Eis.“ Emily legte die Stirn in Falten, die Stimmung war bedrückend und das Essen machte auch nicht viel her, außerdem war es bestimmt echt teuer.
Innerlich seufzte Em, das war irgendwie schwieriger als gedacht.
„Ich bin froh das du gekommen bist“, erklärte Em aufrichtig, „Ich wollte morgen zurück aufs Schiff kommen. Ich vermisse alle, aber ich will auch nicht, dass es dich bedrückt, dass ich da bin und ich dachte wenn wir reden, dann wird es wenigstens wie vor der super tollen, wunderschönen Märchenwelt.“
Überrascht sah Samantha vom Essen auf und Emily an. „Ich… wir haben dich alle vermisst und freuen uns, wenn du endlich wieder zu Hause bist.“ Fast hatte sie Angst gehabt, dass Emily ihr eröffnen würde, in Zukunft bei Mata und Analise zu bleiben. Daher waren diese Nachrichten im Grunde toll. Emily würde zurückkommen.
Das Essen vor sich betrachtend nahm Samantha einen Löffel in die Hand. Sie hatte in den letzten Tagen angefangen nachzudenken, so wie Shay es ihr gesagt hatte, war aber noch zu keiner klaren Erkenntnis gelangt. Sie wollte das Emily so erklären, doch die Ratschläge ihrer Freunde waren mal wieder unklar gewesen: Elli meinte, am besten direkt sofort alles klären, Shay auf keinen Fall sofort und Mosley hatte einfach dazu geschwiegen. Also drehte sich das Gedankenkarussel in ihrem Kopf und alle Möglichkeiten an zu sagende Sätze formten sich und wurden wieder verworfen.
//Ich hab dich lieb.// – //Übrigens ich bin verlobt!// – //Lass uns Freunde sein.// – //Du siehst hübsch aus.// – //Der Warpkern hat nach dir gefragt.// – //Die Schauspielerin hat mir Angst gemacht.// – //Ich hatte Angst, dass du stirbst.// – //Ich hab versucht dich umzubringen.//
Sie schob sich verlegen einen Löffel des roten Schaums in den Mund und blickte überrascht auf. Dieser schmeckte unerwartet intensiv und schaffte es, kurz alle Gedanken zu pausieren.
„Es würde mich mehr bedrücken, wenn du nicht wieder kämst,“ murmelte sie aber schließlich leise.
Das Emily ähnliche Gedanken hatte wie Sam, ahnte diese sicher nicht. Wie Sam hatte Emily sich mit Mata, Analise und sogar Penelope ausgetauscht und ebenso wie die XO hatte auch die Trill unterschiedliche Antworten erhalten.
//Ich habe dich lieb// – //Ich will, dass du glücklich bist// – //Ich weiß nicht ob, du mit mir glücklich sein kannst// – //Ich bin nun auch Karx und erinnere mich an 800 Jahre.// – //Ich will nicht das du wegen mir Stress hast.// – //Aber ich mag dich halt voll!//
Emily räusperte sich und schob den Teller mit dem Tomatenschaum zur Seite, das war nicht ihres. Sie hob die nächste Haube an und las, was auf der Innenseite stand: Kalbsbratencream.
Em blickte auf die zwei Teller und schob einen vorsichtig zu Sam. Das Zeug sah aus wie ihre Zahnpaste heute Morgen. Die Kartoffeln waren in perfekte kubische Gebilde geschnitten und schienen gefroren zu sein. Emily war sich nicht sicher ob sie nicht lieber ne Currywurst Pommes gehabt hätte.
Ein wenig verlegen blickte Emily zu Sam um endlich ihrerseits etwas zu sagen, „Ich bin froh, dass du mich vermisst hast?“
Klar war es toll vermisst zu werden, aber ob es wirklich so war, das versuchte Em nun heraus zu kitzeln.
Wobei eigentlich hatte sie offen reden wollen und vor allem wollte sie nicht, dass Sam sich so schwer tat. Aktuell wollte ihr aber nichts so recht einfallen um es ihr leichter zu machen.
„Gibt es denn bei dir was Neues. Ich habe sicher viel verpasst auf dem Schiff. Die Anderen haben aber viel berichtet, was hast du denn so angestellt?“
Samantha zuckte mit den Schultern. „Gearbeitet, das Audit vorbereitet, mit der Counselor über meine Bürgermeisterin gesprochen und ich war mit Lt. Ajur im Kloster. Also nicht viel.“ Ratlos stocherte sie mit dem Löffel in der Creme herum. Ob Emily jetzt unter die Snobs gegangen war? Ihre beiden Trill-Frauen wirkten ja ein wenig exquisit, genauso wie das Essen. In Sam stieg der Gedanke auf, dass egal, wie sie sich wohl selbst entscheiden würde, sie als einfache Offizierin vielleicht nicht gut genug für die Trill war, wenn sie jetzt für solche Sachen zu begeistern war. Sam mochte sich gar nicht vorstellen, wie teuer dieses Essen hier war.
„Ja, ich habe dich vermisst.“ Herausfordernd blickte Samantha nach einer Weile auf. „Es war sehr schön, mit dir… und es tut mir leid, dass ich dir nie richtig zugehört habe.“ Sie legte den Löffel ab. „Ich dachte…“ Sam biss sich auf die Lippen und dachte an Shays Worte. Er hatte sie gewarnt, sich gleich am Anfang auszusprechen. „Es tut mir leid, ich will das Essen nicht verderben,“ murmelte sie schließlich und stieß den Löffel schwungvoll in die Creme. Irgendwer hatte sich hiermit sehr viel Mühe gemacht und Sam nahm sich vor, das auch zu würdigen und nicht kaputt zu machen.
Emily hatte aufmerksam zu Sam geblickt und sich schlussendlich an einem Lächeln versucht, „Das Essen ist scheiße!“
Sie zuckte mit den Schultern, wenn die Trill nicht futterte, dann war das wohl beschreibend genug.
Kurz ließ die Trill ihren Blick über die Teller mit den silbernen Hauben gleiten und fand das was sie suchte, Mata hatte immer einen Notfallplan und diese Haube war markiert.
Em erhob sich und legte dabei ihre Hand auf die von Sam um sie mit ich zu ziehen. Vielleicht nicht so romantisch wie man sich das Vorstellte, denn sie zog doch ein wenig an Sam und hilt zeitgleich den Notfallteller in der freien Hand.
Ein kleines Stück entfernten sie sich vom Tisch und setzten sich auf die Wiese, eine rechts und eine links vom Notfall Teller. Andächtig hob Em die Haube an und legte einen großen Teller mit Currywurst – Pommes frei, natürlich die Pommes rot/ weiß so wie es sich gehörte. Im Gras saß man auch viel bequemer. Die Trill reichte Sam feierlich eine Gabel.
„Sam!“ Setzte Emily lächelnd an, „Wenn du mich nicht so magst wie ich dich, dann ist das eine Katastrophe, aber ich komm damit zurecht, irgendwann! Du musst nicht mit mir glücklich werden, aber du musst unbedingt glücklich werden und eine Auditvorbereitung ist sehr erheiternd, aber doch nichts was dein Leben erfüllt.“
Emily piekste eine Pommes auf und schob sie in den Mund, das war schon viel besser, außerdem aß sie mit Sam von einem Teller, der ultimative Liebesbeweis, zumindest für eine Karx.
Die Currywurst schmeckte. Und sie war eindeutig besser, als alles andere, was sie bisher gegessen hatten. Auch der zusätzliche Ortswechsel trugen sehr zu einer deutlichen Entspannung bei. Auf einer Wiese sitzend konnte man einfach nicht steif sein.
„Ich kann an einem Audit nichts erheiterndes finden.“ brummte Sam und griff nach einer Pommes. „Ich mag dich… wirklich sehr mag ich dich. Und ich denke die ganze Zeit darüber nach, wie sehr ich dich mag. Ich hatte wahnsinnige Angst um dich, als du einfach verschwunden bist zu deiner OP. Aber da sind so viele Sachen, die ich bedenken muss. Ich hab eine Liste gemacht.“ Sie legte eine Pommes vor sich auf den flachen Handteller. „Du bist so jung… oder jetzt so alt? Ich weiß es nicht. Es fühlt sich nicht richtig an, als würde ich dich ausnutzen und noch mehr verletzen. Du hast schon so viel durchgemacht“ Als sie nach der nächsten Pommes griff und diese neben die erste legte, setzte sie fort. „Ich bin deine Vorgesetzte. Nicht nur, dass das FKOM dagegen sein und einen Aufstand machen wird, was ist, wenn wir uns mal streiten oder…. irgendwann trennen?“
Emily wollte was sagen, doch Sam hob schnell die dritte, sehr dicke Pommes an und hielt sie nach oben. „Bitte lass mich erst fertig erklären.“ lächelte sie gequält und legte diese Pommes zu den anderen beiden. „Ich bin verlobt.“ Sie stockte kurz und sah auf ihre Strichliste vor sich. „Also… nicht dass ich glaube, dass J.J. noch lebt, er gilt seit Jahren missing in action, aber… ich kann doch nicht einfach was neues anfangen?“
Die dicke Pommes machte sich sehr gewichtig und dick neben den anderen beiden und dann griff Sam nach einer Curry-Wurst und hielt sie hoch. „Und auf der anderen Seite steht, dass ich dich wirklich sehr mag. Deine verrückten Ideen, dass du so lieb bist und dich um alle kümmern willst. Du hast ein riesiges Herz und das alles macht dich zu einem ganz besonderem Wesen.“
Nachdenklich starrte Samantha auf ihre Hände und die Strichliste.
Emily hatte sich aufgesetzt und kniete nun neben Sam um ihre Strichliste aufrichtig und sehr ernst zu begutachten. Es gab nicht viele Wesen im Universum die eine Pommesliste so ernst nahmen wie Karx. Es fiel der Trill nicht leicht zu schweigen, aber sie tat es und verfolgte jede Bewegung der frittierten Sonnenstrahlen die zu einer Liste mutierten. Emily nahm ebenfalls eine Pommes und legte sie zu Sam auf die Handfläche, „Seit der OP sind Karx und ich so… naja, wie es sein sollte. Ich erinnere mich an 800 Jahre, die wir gelebt haben und da sind meine Freunde. Du weißt ja, die sind eigen.“ Es gab nur eine Pommes, sie wollte die Liste ja nicht zu gewichtig auf der Pommesseite werden lassen, aber wenn Sam ehrlich war, dann war sie es auch.
Angestrengt dachte die Trill nach, „Ich mag dich aber eigentlich seit der OP nur noch mehr“, gab sie nachdenklich nickend zu. Alle ihre Freunde mochten Sam, aber das war vielleicht ein wenig zu viel für Sam. Immer noch dachte Em über die Liste nach und immer noch schien auch Sam immer wieder zwischen Pommes und Wurst hin und her zu blicken. Emily nahm nun die erste Pommes von Sams Handfläche, „Also, ich bin älter als du. Und auch wieder nicht. Aber ich bin noch recht knackig“, den Spaß ging Sam nur bedingt mit und doch Em musste lächeln. Sam zeitverzögert auch. „Ich denke der Punkt mit dem Alter hebt sich auf. Ich bin irgendwie alt, auf eine abgefahren Trill Art und Weise und würde das niemals benutzen um dich auszunutzen.“ Die Pommes verschwand also im Mund der CING.
Die nächste frittierte Kartoffel wechselte von Sams Hand in Ems Finger, „Wir sind im Krieg und vielleicht überleben wir den nicht. Eventuell gehen wir also hops bevor das FKOM von uns erfährt und selbst wenn wir noch ein paar Monate oder so leben, dann würde ich ja keine Rundmail an die Sternenflotte schicken um über unseren Status zu informieren. In meiner Welt fällt so etwas unter, da kümmere ich mich drum wenn es Ärger gibt. Aber ich weiß, du bist da anders. Und Streiten, wir würden bestimmt mal streiten“, Sam senkte etwas betroffen den Blick. „Aber was soll dann passieren? Willst du mich als Strafe in die Küche des Schiffes schicken. Ich habe mich schon x mal mit Trish gestritten und sie schläft nachts beim Boss. Und trennen… ne wenn wir zusammen sind, dann würden wir uns nicht trennen.“ Sam belegte Emily mit diesem Blick, der sagte – sei mal bitte ernst.
„Wo wir gerade beim Boss sind. Ehebruch sieht die Sternenflotte auch nicht gern. Wegen dem ethischen Kodex für Führungsoffiziere. Weiß ich genau, gab etwas Ärger als ich mal Captain war. Also, das würde bei mir auch unter, ich kümmere mich drum, wenn es soweit ist, fallen.“ Die zweite Pommes lag nun nicht mehr auf irgendwelchen Händen sondern bei der Till im Magen.
Sam blickte auf die beiden übrigen Pommes auf ihrer Handfläche und Emily zögerte, „Es gibt nichts was ich zu deinem Verlobten sagen könnte, das steht mir auch gar nicht zu. Ich denke aber, dass er wollen würde, dass du glücklich bist.“ Diese Pommes blieb also weiterhin auf Sams Hand liegen und auch die Pommes für Emilys Symbionten Gepäck konnte sie nicht wegdiskutieren. Sie wusste, dass es viele Wesen gab, die sich mit vereinigten Trill schwer taten. Karx war sehr alt und sehr speziell – das konnte Em nicht wegdiskutieren.
Sie legte nun aber die zweite Schale mit der zweiten Currywust auf Sams Gegenargumentseite, „Ich mag dich sehr. Und ich denke, dass wir sehr viel Spaß zusammen haben könnten.“ Emily blickte nun erwartungsvoll auf Sam und das Essen. Eine gewisse Stille legte sich über die Szene und Em konnte fast sehen wie Sam angestrengt nachdachte, „Du solltest einfach das tun was dein Herz dir sagt. Du zerdenke nicht alles. Aber Emily nahm nun Sam beide Wurstschalen ab und stellte sie wieder neben die Pommes ins Gras, „Du musst auch nichts heute entscheiden. Wir sollten vielleicht einfach noch etwas hier sitzen und essen und zusehen, wie der Sonnenuntergang simuliert wird.“
Stumm blickte Samantha die beiden verbliebenen Pommes an und nickte schließlich. Sonnenuntergang ansehen klang nach einem guten Plan. Aber, hatte Emily die anderen jetzt wirklich aus ihrer Hand weggegessen? Eventuell war es nicht durchdacht gewesen, die Strichliste mit Essen zu visualisieren. Sie wollte gerade die beiden Pommes neben sich ins Gras legen, um sie später zu essen, da nahm sie die neue Pommes von Em nochmal in den Blick.
„Wie ist das für dich?“ Nun sah Samantha die kleine Trill mit besorgtem Blick an. „Geht es dir gut damit? Also dass Karx und du nun richtig verbunden seid?“ Eigentlich zum ersten mal bei diesem Treffen nahm Samantha wirklich wahr, wie Emily aussah. Und das war definitiv besser als bei ihrem Besuch auf der Krankenstation der Nemesis vor einigen Tagen. Zum einen war Emily wach, das war ein riesiger Fortschritt. Aber sie sah auch nicht mehr so blass aus. „Du siehst jedenfalls gut aus.“ lächelte sie vorsichtig.
Der Knoten in ihrem Bauch, der da die ganze Zeit gewesen war, löste sich langsam und wurde kleiner. Im Grunde genommen hatte sie Angst vor dem Treffen gehabt, davor dass Emily sie nicht mehr mochte, davor dass Em sie immer noch mochte und davor dass Karx Em verändert hatte. Vielleicht hatte er das ja auch. Die kleine Trill wirkte viel vernünftiger als bisher, zumindest abgesehen davon, dass sie einfach die Pommesstrichliste aus ihrer Hand gegessen hatte! Achtsam legte Sam die verbliebenen Striche auf die von Emily abgewandte Seite ins Gras und sah dann wieder zu ihrer Freundin.
Emily zuckte mit den Schultern, „Ich weiß, dass es für alle Nicht Trill seltsam sein muss. Ich habe es deswegen auch nur dir gesagt.“ Zusammen aßen Beide sogar nun die restlichen Pommes und befassten sich mit der Currywurst, was ganz praktisch war, denn Emily hoffte auf den Moment in dem das Geschirr sie nicht mehr trennte. Nachdenklich hatte Em gekaut und auf den sich langsam rot einfärbenden Himmel geblickt, auch wenn er nicht echt war, es wirkte echt.
„Es ist ein wenig seltsam“, gab Emily aufrichtig zu. Ich bin mir recht sicher dass es für mich besser so ist. Für meine persönlich Freunde auch… falls du dich fragst ob sie noch so da sind wie vorher. Aber ich habe mich diese mal entscheiden können, nicht wie vorher“, dass Sam das alle verstand, daran zweifelte die Trill, denn sie konnte es selbst ja nicht wirklich ausdrücken. „Ich habe nur etwas Sorge, das die Anderen mich nun doof finden, oder mich nicht mehr so mögen wie vorher. Am meisten Angst hatte ich, dass du mich nicht mehr magst“, die Teller waren nun doch recht passend geleert und Emily hatte sie gekonnt zur Seite gestellt, so das sie mal etwas näher zu Sam rücken konnte. Seite an Seite saßen beide im Gras und Em blickte ihre Freundin aufmerksam an, als diese zu dem Blumen blickte die nun leicht im sanften Wind nach links wippten.
Emily hatte für sich gerade beschlossen, dass sie nun zusammen waren, sie hatte aber auch beschlossen, das Sam noch nicht zu sagen, sie würde schon früher oder später von allein drauf kommen und das dann auch voll gut finden. Immerhin hatte sie ja selbst gesagt das sie sich beide voll gern hatten. Sam blickte immer noch interessiert zu den Blumen die wie im Kollektiv von links nach rechts wippten. Es gab ein leises Zischen und alle Blumen schienen leuchtende Pollenbällchen in die Luft zu spucken. Ein unglaublicher Anblick, diese kleine fluffigen Bällchen leuchteten und glitzerten und erstreckten sich genau in dem Moment in den Nachthimmel als das Rot der blauen Dunkelheit gewichen war.
Sams Blick war immer noch auf das blumige Lichtspektakel gerichtet, als Em die Chance nutzte und Sam einfach von der Seite ein Küsschen auf die Wange drückte und ihren Kopf gegen Sams Schulter legte. Kurz, ganz kurz zuckte diese zusammen. Nachdenklich drehte sie ihr Gesicht und blickte auf den Haarschopf der kleinen Frau, deren Wärme sie an ihrer Seite spürte. Unbeholfen hob sie ihren Arm und legte ihn nach kurzem Zögern an den Rücken der Trill. Dann blickten sie gemeinsam weiter die kleinen Glühwürmchen in der Luft an.
„Ich kenn dich nur mit Karx, warum sollte ich dich nicht mehr mögen?“ murmelte Samantha nach einer Weile. Es würde vielleicht seltsam sein, wenn Em nicht mehr mit ihren Freunden laut redete, aber mehr auch nicht. Sie hoffte jedoch inständig, dass vor allem diese Schauspielerin nie wieder bei ihr auftauchen würde. Aber das musste sie Em ja nicht erzählen. Die Wärme an ihrer Schulter, Glühwürmchen vor ihren Augen, zwei Pommes neben sich liegend fragte sich Samantha, wie das hier nur weitergehen sollte. Aber für diesen Moment fühlte sie sich wohl. Und vielleicht musste man manche Entscheidungen auch nicht sofort treffen.
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<SUM>
# Ort: Station K7; Garten
# Zeit: SpD 10.1930
Emily und Sam reden bei einem Essen miteinander. Emily fasst dabei einen Entschluss.
</SUM>