Jäger und Gejagte
By shanses72@… (Assets)
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# Ort: Xarantine, Wälder
# Zeit: MD 24.0916
T’Vala war zur Seite gesprungen und hatte den Angriff des Wesens auf Jori genau beobachtet. Ihren Speer hatte sie in die Seite des Angreifers rammen wollen, als das Raubtier an ihr vorbei stürmte, leider blieb ihr rechter Fuß in einer auf dem Boden wuchernden Schlingpflanze hängen und so stolperte sie eher unelegant in die Seite des Waldbewohners, berührte dessen Fell, als es gerade den Satz auf Jori zumachte. Der Moment der Berührung hatte sie erstaunt und hätte sie die Zeit gehabt, sie hätte mindestens eine Augenbraue weit nach oben gezogen, so aber griff sie den zu Boden gefallenen Speer, ihren Bogen, den sie in der gleichen Hand hielt und beobachtete, wie sich das Wesen nun auf ein neues Ziel stürzte.
Die beiden Klingonen, die offenbar ebenfalls auf der Jagd gewesen waren, hoben ihre Disruptoren und feuerten wild, aber das Ding war schnell, es verschwand fauchend zwischen Büschen. Während der Sicherheitschef mit Albright zusammenstieß, hatte die vulkanische Wissenschaftlerin ein freies Schussfeld auf zwei Neuankömmlinge. Es gab nur eine logische Möglichkeit, im Gegensatz zu dem, was so viele Klingonen immer beteuerten, fand T’Vala nicht, dass dieser Tag gut zum Sterben war.
Mit den neuen Zielen hatte die Vulkanierin mehr Glück. Selbst mit Speer und Bogen in der gleichen Hand, hatte sie schnell einen Pfeil aus dem Köcher gezogen und ihn auf den vorderen Klingonen abgeschossen. Der Pfeil traf den Hals des Kriegers, einen Moment blickte er ungläubig, genau wie sein Kumpan, dann brach er zusammen. Ein weiterer Pfeil flog aus dem Halbdunkel des Waldes, doch nicht die sCWI, sondern ihre Elfenschwester hatte geschossen. Der Pfeil prallte an der Rüstung ab, ebenso wie der zweite Pfeil T’Valas, der immerhin den Krieger so weit ablenkte, dass sein Disruptorschuss an der Vulkanierin vorbei zischte. Erneut richtete er seine Waffe aus, während T’Vala noch damit beschäftigt war, einen weiteren Pfeil aus dem Köcher zu ziehen. Sie war schnell, aber nicht schnell genug, für einen Augenblick sah sie die Mündung der Waffe direkt auf sich gerichtet, dann, mit gewaltiger Kraft, bohrte sich ein Speer in die Seite des Kriegers mit der gefurchten Stirn. Jori trat vor und drückte nach, bis der Feind endgültig am Boden lag. Das hier war sein Kommando. Niemand griff seine Leute ungestraft an.
Drei weitere Sternenflottenmitglieder von einem anderen Teil der Hephaistos traten an den Ort des Todes zweier Klingonen, als aus dem Gebüsch erneut das Fauchen erklang.
„Nicht schießen“, rief T’Vala. Sie war sich nicht sicher, aber dieses Ding war in den letzten Tagen von den Klingonen gejagt worden, es hatte einen der ihren im Kampf getötet, es war verwundet worden. Sie hatte bei der Berührung eine kurze Bilderfolge gesehen, dieses Ding tat das, was es tun musste. Seine Jungen verteidigen.
Das Fauchen ging in ein Winseln über, als die Vulkanierin näher trat, durch das Buschwerk hindurch, gefolgt vom Rest der Gruppe. Eine Gefahr ging von diesem Wesen nicht mehr aus, einer der Disruptorschüsse hatte das Wesen getroffen und schwer verwundet, das Fell an der Seite war versengt, rohes Fleisch lag offen, eine große, klaffende, nässende und blutende Wunde. Das Raubtier lag am Boden, schnappte um sich, versuchte den Schmerz loszuwerden.
Die Sternenflottler hielten Abstand, lediglich T’Vala trat langsam vor. Die dunklen Augen des Wesens waren einen Moment auf die Frau mit den spitzen Ohren fixiert. Diese hob die Hand und trat langsam und vorsichtig näher. Jori hielt seinen Speer bereit, um sofort zuzustoßen, sollte es nötig werden, doch das tat es nicht. Das Wesen fauchte, verängstigt, versuchte sich wegzudrehen, zu flüchten, schnappte mit scharfen Zähnen in die Richtung der Vulkanierin, die immer näher kam. Prüfend sog das Wesen die Luft ein, schnüffelte an der Hand, als diese nahe genug war. Es fauchte noch einmal, dann ließ es die Berührung zu.
Beruhigt legte es sich auf die Seite, etwas wie ein Stöhnen drang aus dem Maul, dann lag es still. Kein Zucken, keine Bewegungen mehr. Die Vulkanierin wischte durch das grün-braune Fell des Gesichtes des Wesens und schloss diesem die Augen.
Sie erhob sich, ohne eine Miene zu verziehen, das Gesicht emotionslos, wie immer, doch Jori fühlte, dass irgend etwas nicht stimmte.
Er trat einen Schritt näher: „Alles in Ordnung mit Dir?“, fragte er.
„Natürlich. Sie ist tot. Ich kann nichts mehr tun. Ich konnte ihr nur die Schmerzen nehmen.“
Ein letztes Mal sah sie auf das Wesen herab, um dann den Tricorder zu nutzen: „Das Fleisch ist essbar. Wir müssen die Crew versorgen.“
Immerhin wog das Ding sicher mehr als 200 Kilogramm.
Jori nickte. T’Vala steckte das Analysegerät wieder an ihren Gürtel, um Speer und Bogen wieder in die Hand zu nehmen: „Ich gehe kurz dort hinüber, ich muss einen Moment meditieren“, deutete sie auf ein anderes Gebüsch.
Erneut nickte der Eska. „Sei vorsichtig.“
„Es gibt im näheren Umkreis nichts mehr, was mir gefährlich werden könnte“, gab sie zurück. Der Sicherheitschef der Hephaistos beobachtete, wie die Vulkanierin zwischen den Blättern verschwand.
Auch die drei Neuankömmlinge vom anderen Schiffsteil sahen der Frau nach, bis Jori sich ihnen zuwandte: „Wie kommt ihr denn hierher? Ist Eure Sektion in der Nähe abgestürzt?“
Keb und Albright berichteten im Wechsel, um dann Jori erklären zu lassen, was bei ihnen bisher geschehen war. Dann fehlte also nur noch der dritte Teil der Hephaistos. Er hoffte, dass es allen gut ging, insbesondere einer gewissen, sehr blassen Trill-Frau, doch dieser Gedankengang wurde zerstört durch den Ausruf der Halbvulkanierin Reha: „T’Vala ist nicht hier.“
Die gegenseitigen Erklärungen hatten sicherlich mehrere Minuten gedauert, aber sie waren wachsam gewesen. Es hatte keine Kampflaute gegeben, das Raubtier und die beiden Klingonen waren tot. Wohin sollte die sCWI verschwunden sein?
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T’Vala hatte nur sehr kurz meditiert, ihre Gedanken gesammelt. Im Geist dieses Tieres, der deutlich strukturierter gewesen war, als sie erwartet hatte, hatte sie mehr gefunden. Sie hatte dem Tier die Schmerzen genommen und Frieden geschenkt. Und etwas versprochen. Sie wusste, wohin sie gehen musste. Der Ort war nicht weit entfernt, eine Höhle, die unter einem hohlen Baumstumpf begann. Dorthin musste sie.
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# Ort: Xarantine, Wälder
# Zeit: MD 24.0916
Es kommt zum Kampf, die Klingonen sterben, das Raubtier wurde von einem der klingonischen Disruptoren getroffen und stirbt, während T’Vala es beruhigt. Sie stellt fest, dass das Fleisch des Tieres essbar ist, und erklärt Jori, sie müsse kurz meditieren. Jori tauscht sich mit Gruppe vom anderen Schiffsteil aus, kurz darauf stellt Reha fest, dass T’Vala verschwunden ist.
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submitted by
Lt. T’Vala
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