Grundbedürfnisse
By n.e.s.s.y@… (Nessy)
<RPG>
# Zeit: MD 23.2000
# Ort: Hauptbrücke der USS Hephaistos, Olymp
<quote>
Trotz der Umstände, trotz ihrer Verletzungen und trotz der Anstrengung, den Zustand ihres Körpers zu ignorieren, zuckte es verdächtig in ihren Mundwinkeln, als sie Fabièn direkt ansah und fortsetzte:
„Dennoch, wenn es Ihnen sicherer erscheint, könnten wir uns auf die linke Seite der Brücke bewegen. Die Flugroute dieser Wesen dürfte unseren Aufenthaltsort dann nicht kreuzen, falls sie uns erkennen und für einen Felsbrocken halten.“
</quote>
Der Franzose warf einen letzten Blick aus dem Fenster. Dann ging er tatsächlich auf die andere Seite der Brücke hinüber. Wo er schon dort war, tappte er auf die Sensorflächen der LCARS-Konsolen dort, ohne jedoch wirklich mit einer Reaktion zu rechnen. Wie erwartet blieben sie dunkel.
Kidah hingegen suchte mit langsamen, vorsichtigen Schritten den nächsten Sitzplatz auf, nämlich den Sessel der OPS. Anhand der Beobachtungen schätzte sie das Risiko, von den Flugwesen aus dem Schiff gebeamt zu werden, als sehr gering ein – ihre Bemerkung war eher als Scherz gemeint gewesen. Innerlich aufatmend, ließ sie sich auf dem Sessel nieder; der kurze Ausflug zu Fuß hatte ihr gezeigt, dass sie doch noch recht angeschlagen war.
Doch gleich darauf war es mit der Ruhe vorbei. Die Tür zum Gang fuhr auf (Strom war also noch da), und Shay, Ajur, Nazira und weitere Besatzungsmitglieder kamen herein. Sie waren damit beschäftigt, die aktuelle Situation zu diskutieren.
„Ich glaube, im Moment können wir erst einmal nichts mehr weiter tun, oder?“ bemerkte Shay.
„Nicht wirklich“, stimmten die Trill und der Klingone ihm zu. „Lt. Ivoin sagt, ihre Leute tun alles was sie können. Wir können nur abwarten, wie schnell wir die Systeme wieder in den Griff bekommen.“
„Hmhm“, brummte der Schotte etwas verstimmt. Sicher wurmte es ihn, dass er sich in Geduld fassen musste und die Dinge nicht selbst in die Hand nehmen konnte.
Nazira sah Kidah, die auf dem OPS-Sessel hing und gerade die Augen geschlossen hatte. Sie nickte dem Captain zu und ging zu der Vulkanierin hinüber.
„Wie geht es Ihnen?“ fragte sie behutsam.
<NRPG: Kleines Bällchen zu euch rüberroll>
Unterdessen hatte Shay Fabièn zu sich herangewunken.
„Wie sieht es aus, Captain?“ fragte der Franzose neugierig.
Shay winkte resigniert ab. „Ana muss die Systeme hochgefahren bekommen, dann sehen wir weiter“, erklärte er. „Bisher keine Katastrophen. Es sind jede Menge Topfpflanzen runtergefallen, aber im Großen und Ganzen ist der Olymp noch heil. Saubere Landung.“
Fabi lächelte leicht angesichts des Kompliments.
Shay sah zwischen Fabi und Estefania hin und her, um sich ihrer Aufmerksamkeit gewiss zu sein.
„Leftenant LaGroille, Ensign Terutti, kann ich Sie mit einem Spezialauftrag betrauen? Es ist so… wir sind knapp 70 Mann hier an Bord, die sicher irgendwann Hunger bekommen werden. Würden Sie das bitte organisieren? Wahrscheinlich wäre es am sinnvollsten, das Elysion dafür zu benutzen.“
„Aye Sir“, bestätigte Estefania eifrig. „Äh, aber, Sir… soweit ich weiß, sind die Notvorräte aber in Frachtraum 1, auf der Geos…“
„Ich weiß…“ seufzte der Captain. Jennifer, die im Maschinenraum der Olymp die Ersatzteilversorgung koordinierte, hatte ihm bereits das Gleiche gesagt. Ein Fall wie dieser war in der Auslegung des Schiffes schlicht nicht vorgesehen gewesen.
„Seien Sie einfallsreich – ich bin sicher, Sie und LaGroille finden eine Lösung“, ermutigte er sie.
„Aye“, bestätigten beide. Was sollten sie auch sonst sagen.
—
„Was denkt der sich“, schimpfte Estefania, nachdem sich die Tür hinter ihr und Fabièn geschlossen hatte. „Keine Replikatoren, keine Notrationen. Wie soll das gehen? Sollen wir uns das Essen aus den Rippen schneiden? Im Wald Beeren sammeln gehen?“
„Hey, ganz ruhig“, erwiderte Fabi, der die Italienerin zum ersten Mal derart temperamentvoll erlebte. „Wir werden schon eine Lösung finden.“
„Wie sollte die denn aussehen?“ fragte Estefania, aber schon in etwas sachlicherem Tonfall. „Wir können doch nicht zaubern.“
„Das nicht, aber sicher hat Nicolas einige Vorräte in seiner Bar. Vielleicht sollten wir als erstes mit ihm reden. Wir müssen es ja sowieso mit ihm abstimmen, wenn wir den Raum benutzen wollen.“
„Huh, das stimmt. Aber sicher reicht das nicht für alle.“ Ein guter Teil der Mannschaft zog sich sein Essen aus dem Replikator, so dass die Vorräte an „echten“ Lebensmitteln nur auf eine geringere Anzahl von Tischgästen bemessen waren.
„… zumal wir gut beraten wären, sparsam zu sein“, überlegte Estefania weiter. „Wer weiß, wie schnell wir das Schiff wieder flott bekommen.“
„Da hast du wohl recht. Vielleicht sollte man sich morgen doch mal auf dem Planeten umsehen. Da muss sich doch auch was Essbares finden.“
„Ich weiß nicht. Wer sollte das denn zubereiten? Sie vielleicht? Sie wissen doch gar nicht was hier wächst, und wie man es schmackhaft macht.“
Fabi lachte. „Das würde ich schon hinkriegen. Schließlich führen meine Eltern ein Restaurant. Da kriegt man schon so ein paar Tricks mit.“
„Wirklich!?“, Estefania sah ihn überrascht an. „Meine auch! Das ist ja ein Ding. Aus welcher Gegend kommen Sie denn?“ fragte sie neugierig.
Fabi verzog das Gesicht. „Können wir nicht mit dem ‚Sie‘ aufhören? Bitte einfach wieder duzen.“
„Oh, sorry, ich dachte nur, weil wir doch im Dienst sind…“, entschuldigte sich Estefania.
„Lyon“, fuhr er fort. „Das Restaurant ist in Lyon. Gutbürgerliche französische Küche… Außenterrasse mit Blick auf die Rhône…“
„Ui, wenn wir wieder im Solsystem sind, müssen wir da mal hingehen. Dann können wir auch mal nach Turin, da essen wir im Café von meinen Eltern“, freute sich Estefania. „Abgemacht?“
„Äh, okay, können wir machen“, sagte Fabi leicht verlegen. Der Gedanke, sich gegenseitig den Eltern vorzustellen, war gerade irgendwie etwas … merkwürdig. Er dachte lieber nicht weiter darüber nach. Lieber zurück zum aktuellen Problem.
„In der Offiziersmesse auf Deck Vier lagert bestimmt auch noch was, wo man ein Essen draus zaubern kann. Und wahrscheinlich gibt es auch noch Privatvorräte, auf die wir zurückgreifen können.“ Dabei dachte er an seine Kiste voller Wein, die sich mit auf dem Schiff befand (wobei er allerdings vergaß, dass diese ebenfalls im Frachtraum 1 stand).
Estefania zuckte mit den Schultern, nun etwas optimistischer. „Schauen wir erst mal, was wir haben. Gehen wir mal mit Nicolas reden.“
<NRPG: Ballwerf zu Friddi & Debbi >
# Zeit: MD 23.2300
# Ort: Maschinenraum der Olymp, USS Hephaistos
Trotz der späten Stunde herrschte noch Betriebsamkeit im Maschinenraum. Für die Techniker war es eine Frage der Ehre, die Olymp so schnell wie möglich wieder „online“ zu bringen – auch wenn es mittlerweile klar war, dass es zumindest heute nicht mehr dazu kommen würde. Wenigstens war es inzwischen gelungen, Dinge wie die Lebenserhaltungssysteme und die Beleuchtung auf Notbetrieb wieder hochzufahren, so dass sie nicht mitten in der Nacht ersticken würden.
Auch Ana war konzentriert dabei, Datenknoten zu überprüfen und an den Schaltkreisen zu basteln. Die besten Chancen auf Entfernung der Schadsoftware hatten sie, indem sie sämtliche Systeme voneinander trennten, einzeln säuberten und dann wieder zusammenschalteten. Doch das war natürlich ein aufwändiges Vorhaben.
„Entschuldigung, Ana…“, holte sie eine Männerstimme aus dem ‚Flow‘.
„Fabi, was gibt es?“ fragte sie kurz angebunden.
„Ich, erm…“, sagte er zögerlich.
„Nun sag, ich hab zu tun.“
„also“, seine Wangen wurden immer röter. „Es ist so… ich hab kein Quartier…“
„Und?“ Die TO sah sich nach Jenn um, dieses Problem fiel klar in die Zuständigkeit der OPS.
„Ich dachte … Ortrichk und die Kids sind doch ausgezogen… also… kann ich bei dir pennen?“ kam er endlich zum Punkt.
<NRPG: *Bällchen an Sunny werf*>
# Zeit: MD 24.1600
# Ort: Geos / Hangar
Sam konnte es immer noch nicht glauben, darum war sie nun gegangen, um sich die Sache selbst anzusehen. Sie hätte es gern zeitiger in den Hangar geschafft, aber den ganzen Vormittag über war einfach zu viel anderes zu organisieren gewesen.
Tyron Dax war bei ihr, und gemeinsam traten sie auf die Parkfläche zu, auf der die Cassy thronte.
„Schauen Sie“, forderte der Navigator und legte eine Hand auf die Sensorfläche. Ein elektrisches Britzeln war zu hören, und seine Hand zuckte zurück. Die Tür bewegte sich keinen Millimeter.
„Auf der anderen Seite das gleiche“, grummelte er. „Keine Chance. Wir könnten höchstens jemanden reinbeamen. Wenn wir beamen könnten. Vergammelter romulanischer Schrott“, gab er der Cassy einen Tritt.
Sam zog eine Augenbraue hoch. „Keine Gewalt an wehrlosen Raumschiffen bitte. Sie brechen sich sonst noch den Fuß oder so.“
Sie schob den MCPO beiseite und betrachtete prüfend den Türöffner. Dann legte sie die Hand darauf. Sofort fuhr ihr ein schmerzhafter Schlag in die Finger. „Autsch!“
„Wehrlos, von wegen!“ rief Dax. „Unbrauchbar!“
Sam legte eine Hand auf das geschlossene Schott (kein Stromschlag) und überlegte. Tyron Dax schimpfte unterdessen leise weiter.
„Gehen Sie doch bitte mal kurz raus“, forderte die EO, als ihr das Gemecker zu viel wurde. Außerdem wollte sie etwas ausprobieren, wofür sie keine Zeugen gebrauchen konnte.
„Viel Glück“, wünschte Tyron Dax sarkastisch, ehe er sich in den vorderen Bereich des Hangars verzog. Sam sah ihm kurz hinterher. Dann wandte sie sich wieder der Cassy zu. Sie sah nur noch einmal hinter sich, ob Dax auch wirklich nicht guckte. Dann streichelte sie mit der Hand über die Schiffshülle.
„Er meint das nicht so, Cassy“, erklärte sie dem Schiff. „Wir sind alle etwas angespannt, weil wir hier festliegen. Wir kommen nicht fort, wir wissen nicht, was mit den anderen ist, und jeden Moment können die Klingonen kommen.“
Sie klopfte sanft auf das grüngraue Metall. „Deswegen wäre es ja auch so wichtig, dass du uns hilfst, Cassy. Nur mit deiner Hilfe können wir die Verbindung zu den anderen Schiffsteilen und zu Fabièn wiederherstellen. Er braucht dich. Nur du kannst uns retten.“
War das zu dick aufgetragen? Vorsichtig näherte Sams Hand sich der Sensorfläche, und…
… mit einem hydraulischen Zischen fuhr die Tür der Cassy auf.
„Danke“, flüsterte Sam ihr zu. Dann rief sie: „Dax! Kommen Sie, die Cassy funktioniert wieder einwandfrei!“
Der Angesprochene näherte sich und betrachtete ungläubig die offene Tür.
„… und seien Sie _bloß_ höflich zu ihr“, zischte Sam ihm warnend zu.
<NRPG: *Ball hochwerf*>
</RPG>
<SUM>
# Zeit: MD 23.2000
# Ort: Hauptbrücke der USS Hephaistos, Olymp
# Ball: Friddi, Debbie
– Fabi und Estefania werden losgeschickt, um Abendessen für die Mannschaft zu organisieren. Als erstes wollen sie Nicolas im Elysion um Hilfe bitten.
# Zeit: MD 23.2300
# Ort: Maschinenraum der Olymp, USS Hephaistos
# Ball: Sunny
– Fabi fragt Ana, ob er bei ihr übernachten kann
# Zeit: MD 24.1600
# Ort: Geos / Hangar
# Ball: Ela, Freiball
– Sam schafft es, die Cassy zur Kooperation zu überreden
</SUM>
** submitted by
Johannes aka Lt. Fabièn LaGroille