alles nicht so einfach
By Jetsun.Pema@… (Jetsun Pema)
#Ort: K7 – Force Lounge
#Zeit: MD 02.1320
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„Timphu. Das sind nur 2400 Höhenmeter. Da muss ich ja ganze 1400 Meter nach unten klettern.“ lachte Dr. Corapara.
Auch Jetsun musste lachen.
Dieses Fest zeigte die eigenartige Fähigkeit, ständig ihre Stimmungslage ändern zu können. Jetzt war es gerade eigentlich wieder ganz schön.
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Dieser Arzt, Doktor Corapara, war ihr sofort sympathisch, auch wenn er deutlich direkter in seiner Art war, als sie es wohl jemals sein konnte. Aus einer Stadt in Südamerika, wie sie glaubte zu erinnern. Und ganz eindeutig aus dem dortigen Hochgebirge.
„Sie stammen aus den… Anden, richtig?“ fragte sie daher nach.
„Ja.“ nickte er. „Aus Achacachi, einer Stadt, etwa eine Handvoll Kilometer vom Ufer des Titicacasees entfernt.“
„Am Ufer eines Sees?“ Jetsun versuchte sich zu erinnern, ob es einen See in den Anden gab, der so hoch über Normalnull lag. Ihre Allgemeinbildung war nicht so übel, doch inzwischen galt es mehr als nur eine Welt zu kennen. Der Name sagte ihr etwas, jedoch eher aus einem Lied… wie ging das noch?
„Der Fluss Mississippi… die Stadt Honolulu… der See Titicaca… der Berg Popocatépetl…“
Nein, sie bekam das nicht mehr zusammen!
Zum Glück grinste der Doktor breit. „Ja, in der Tat. Der Titicacasee ist einer der größten Seen in Südamerika und das höchstgelegene größere Gewässer der Erde. Aber ich will mich nicht mit fremden Federn schmücken. Ich kann ja nichts dafür, dass ich da aufgewachsen bin.
Apropos Federn. Ich war überrascht, in Ihrer Personalakte zu lesen, dass sie seit neuestem diese Flügel haben, Doktor Pema. Aber die Akte schweigt sich weitgehend darüber aus, wie es dazu kam. Nur etwas über eine Anomalie.“
Jetsun lächelte ein wenig frustriert. „Danke für die Blumen, Doktor Corapara, doch leider habe ich diesen akademischen Grad noch nicht. Ich arbeite noch daran. Und sie dürfen mich gern Jetsun nennen. Pema ist nicht mein Familienname, nur mein zweiter Name.“
Sie seufzte.
„Und was die Flügel angeht… das ist… eine lange Geschichte. Gefühlt habe ich die seit über zwanzig Jahren. Ich habe also bereits locker über 20.000 Flugstunden.“
„Gefühlt über zwanzig Jahre?“
„Ja. Wir… also einige der Crew der Hephaistos haben ein ganzes Leben in der… erwähnten Anomalie gelebt. Ich war dort eine Svargiya, ein geflügeltes Wesen. Flugfähig und… nunja, magiebegabt.“
Liyun lächelte. „Das klingt nach vielen interessanten Stunden Erzählungen, abends am Kamin.
Haben Sie dort, in der Anomalie, auch im Hochgebirge gelebt? Ich könnte mir gut vorstellen, dass solche Flugfähigkeiten dort sehr hilfreich sein können. Gleiter oder zumindest Automobile gab es wohl sicher nicht.“
„Nein!“ Jetsun lächelte ihrerseits bei der Vorstellung, motorisierte Kraftfahrzeuge in Arcadia fahren zu sehen. „Die gab es da nicht. Aber es war auch ein bewaldetes Gebiet. Sehr ebenerdig.“
„Faszinierend.“ Liyun, der ja auch die Rolle des Schiffscounselors der Artemis innehatte, nickte. Und fragte sich ernsthaft, was so ein ‚gefühltes‘ Leben wohl mit einem Menschen machte. Im Grunde war es wie bei den Trill, wo sich durch die Aufnahme des Symbioten zwei Leben miteinander verwoben. „So etwas geht nicht spurlos an einem vorbei, nicht wahr?“
Haben Sie sich je gefragt, weshalb es zu diesem… anderen Leben kam? War diese Anomalie… hatte sie erkennbare Intelligenz gezeigt? Also Ihnen… und den anderen gegenüber?“
Jetsun seufzte wieder. Diese und ähnliche Fragen hatte sie nicht nur gefühlt mehrere Monate lang mit den Ärzten und Psychologen des Flottenärztlichen Dienstes durchgekaut. Von vorn bis hinten und wieder zurück. Doch Doktor Corapara war nett und sympathisch – so wie die Ärzteschaft des FÄD auch – und daher blieb sie ebenfalls freundlich. „Ja, habe ich. Es wurde auch sehr intensiv durchgesprochen. Meine Conclusio ist, dass Arcadia, die Anomalie, sehr genau wusste, was sie tat. Ich glaube, dass sie mir hatte helfen wollen. Indem sie mir Möglichkeiten gab…“
„Helfen? Nun, das klingt gut. Und wenn ich Sie mir so ansehe, scheinen sie ja darunter absolut nicht zu leiden, nicht wahr?“ Er lachte trocken. „Ich frage mich, ob Ihr Beispiel nicht vielleicht auch Schule macht. Genetische Veränderungen sind ja machbar. Wobei ich nicht sicher bin, ob solcherlei Manipulationen von der Ethik-Kommission der Föderation zugelassen werden.“
„Ich hoffe nicht.“ meinte Jetsun trocken. „Und das sage ich nicht, weil ich eifersüchtig darüber wache, die einzige zu sein. Aber für diese Flügel gibt es keine Autopiloten. Und jeder Antigrav-Gürtel lässt sich leichter steuern zu lernen. Von der Bett- und Kleidungsfrage einmal ganz abgesehen.“
„Ich weiß nicht. Ihre Uniformvariante ist doch ganz ansehbar. Aber sie haben Recht. Es würde etliche Unfälle geben und wir müssen das dann wieder richten.“
Liyun nickte Jetsun freundlich zu. „Ich denke, wir sollten uns in den nächsten Tagen noch einmal dienstlich treffen. Und austauschen und vielleicht Prozessen aufeinander abstimmen. Man lernt ja nie aus und es gibt immer etwas zu verbessern. Was halten Sie davon, Jetsun?“
„Sehr gern. Ich würde mich freuen. Ich werde Sie kontaktieren, Doktor Corapara.“
<Ball @Danimax: Wenn Du noch etwas ein- oder anfügen möchtest.>
# Ort: USS Hephaistos, Krankenstation
# Zeit: MD 4.1130
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„Ich hätte eine kleine Bitte. Ich habe, wie Sie wissen, in der Schulter immer mal wieder Krämpfe und Phantomschmerzen.“ er fasste sich dabei an die linke Schulter.
„Normalerweise geht das schnell vorbei. Dennoch hat der Captain mich ermahnt, auch für den Ernstfall vorzusorgen. Daher möchte ich Sie bitten, mir ein paar Hypos für meine Schublade als Vorrat zur Verfügung zu stellen, wie Sie es auch bei ihm gemacht haben. Aus meiner persönlichen Erfahrung sollte eine Dosis von 5 ccs Triptacederine für den Zweck völlig ausreichen.“
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„Ja, sicher, Natürlich. Nur… oh!“
Eigentlich war es nicht üblich, Handvorräte an Medikamenten auszugeben. Ebensowenig, wie man Dermalregeneratoren nicht privat oder auch nur irgendwo außerhalb der medizinischen Stationen aufbewahrte. Aber natürlich gab es Notfallkästen an etlichen Stellen und Orten des Schiffes verteilt. Mit Verbandsmaterial, Erste-Hilfe-Ausrüstung und alles, was nötig war, um Leben zu retten. Natürlich waren auch Schmerzmittel dabei, doch nicht Triptacederine. Dennoch würde sie jederzeit schnell zur Stelle sein, um den zweiten Offizier versorgen zu können. Es sei denn…
„Sie spielen auf die Schiffstrennung an. Ich verstehe!“
Jetsun nickte. Das machte absolut Sinn. Zwar gab es auch dort eine sekundäre Krankenstation „Olymp“, doch…
Sie machte ein betroffenes Gesicht. „Einen Augenblick, Commander della Scala.“ Und ging zum medizinischen Replikator in ihrem Büro.
Ettore bemerkte Jetsuns Stimmungswandel und beobachtete die Ärztin, wie diese den Replikator bediente und dann, als der Replikationsvorgang abgeschlossen war, ein verpacktes Fünferpack Hyposprays entnahm und sie ihm reichte. „Hier, bitte sehr. Sie haben gut geschätzt, was die Dosierung angeht. Es ist nur ein mildes, aber sehr wirkungsvolles Anästhetikum und wird ihre kognitiven und reaktiven Fähigkeiten nicht einschränken.“
„Danke!“ Ettore nach das Schächtelchen entgegen. Dann sah er Jetsun an.
„Sie machen sich Sorgen, nicht wahr?“
Jetsun schluckte schwer. Dann seufzte sie. Und ließ den Kopf hängen.
„Ich weiß, dass das sinnlos ist. Aber ich…“ Sie zuckte mit den Schultern.
„Normalerweise kann ich das gut verdrängen. Massimo hilft mir dabei. Sehr sogar. Und die Arbeit natürlich auch. Aber immer wieder mal…“
„Ich kann sehr gut verstehen, wie Sie sich fühlen.“ erwiderte Ettore und dachte an seine Familie und seine Sorgen dahingehend.
„Ich hatte, wenn auch zu einem anderen Thema, ein gutes Gespräch mit unserer Counselor, Lieutenant Tapai. Vielleicht wäre es gut für Sie, wenn Sie sich dahingehend einmal mit ihr treffen würden. Sie versteht es wirklich sehr gut, Ängst, ob rationale oder irrationale, aufzulösen.“
Jetsun stöhnte leise auf. Ettore war ja selbst lange Zeit Schiffscounselor gewesen. Wenn er ebenso fühlte, war das keine echte Aufmunterung.
„Danke, ich… werde über Ihren Rat nachdenken.
Ettore nickte mitfühlend. Und sein Blick verriet die Ehrlichkeit seiner Gefühle.
„Tun Sie das. Und glauben Sie mir, eine Verdrängung ist hierbei keine wirkliche Hilfe!“
<Ball @Kim: Wenn auch Du noch etwas ein- oder anfügen möchtest.>
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#Ort: K7 – Force Lounge
#Zeit: MD 02.1320
#Ball: Danimax
Der Schiffsarzt der Artemis, Dr. Corapara und seine Kollegin der Hephaistos, Jetsun Pema, kommen miteinander ins Gespräch. Und vereinbaren, sich zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal dienstlich zu besprechen.
#Ort: USS Hephaistos, Krankenstation
#Zeit: MD 4.1130
#Ball: Kim
Jetsun erfüllt Ettore seine Bitte und händigt ihm einen Handvorrat Triptacederin aus. Dabei stellt der 2O fest, dass die Ärztin seine Sorgen durchaus teilt und rät ihr, das Gespräch mit der CNS zu suchen.
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submitted by Isi Fox