Die Pflicht ruft
By @…
Moin,
zu einem Teil des RPG gab es schon ein wenig vorher auf der Heph, aber
ich habe mich doch entschieden, es nicht als Backpost zu schicken,
sondern einfach in MD0 mit ins JV zu nehmen.
<RPG>
# Ort: USS Hephaistos, Quartier della Scala
# Zeit: MD 0.2355
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Persönliches Logbuch. LtCmdr. Ettore Ludovico della Scala, Zweiter
Offizier, USS Hephaistos, Stardate …
Computer, Aufzeichnung beginnen.
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Liebe Anna,
wie konnte es nur soweit kommen? Ich sitze hier und warte auf einen
Marschbefehl, um in den Krieg gegen die Klingonen zu ziehen. Habe ich
dafür unterschrieben, dafür das alles durchgemacht? Ich wollte
Schiffscounselor werden, um Gewalt zu verhindern. Jetzt bin ich Teil
eines Krieges.
Aber das ist jetzt auch egal. Nun, da alles vorbei ist. Da braucht man
auch nicht mehr Philosophieren.
Du warst immer mein Vorbild. Eine große Schwester, wie man sich nur
wünschen kann. Du hast mir Wege geebnet, die ich in meinen kühnsten
Träumen nicht erträumt hätte. Wir waren in Italien. Du hast mich nach
meinem Unfall aufgefangen und zurück ins Leben geschubst. Wieder konnte
ich auf das zurückgreifen, was Du schon gemacht hast.
Ich habe so viele von Dir geschriebene Abenteuer auf dem Holodeck
erlebt. Immer habe ich mir Dir sehr nahe gefühlt. Wir waren schon immer
Verwandte im Geiste. Da hat die Entfernung zwischen uns nie eine Rolle
gespielt.
Nur diesmal konntest Du mich nicht retten. Aber Du hast schon so viel
für mich getan. Das tut mir leid, dass ich gehe und in Deiner Schuld
stehe. Du wirst es mir nachsehen müssen.
Ich hätte Dich gerne noch einmal gesehen und in gemeinsamen Erinnerungen
geschwelgt. Es gab so viele schöne Momente. Wir sind gemeinsam im
Dreivierteltakt durch das Leben getanzt. Nun musst Du das Parkett
alleine betreten und die Erinnerung sind alleine bei Dir gut aufgehoben,
denn ich werde nicht mehr da sein, um sie mit Dir zu teilen.
Deine Geschichten und Abenteuer werden noch viele Personen erfreuen und
inspirieren. Und ich weiß, dass ich dann in Deinem Geiste dabei sein werde.
Bitte übermittle die Nachricht meines Ablebens auch an unsere Eltern.
Grüße sie. Sage Ihnen meinen Dank. Wir tragen die gleiche Uniform. Sie
werden es verstehen.
Ich danke Dir für all die gute Zeit.
Dein Bruder Ettore
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Computer, Aufzeichnung beenden.
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# Ort: USS Hephaistos, Hauptmaschinenraum
# Zeit: MD 2.1030
Emily ließ ein paar Routine-Diagnosen durchführen. Sie beobachtete dabei
die Anzeigen. Aber da sonst nur der Computer arbeitete, hatte sie sich
gut ausgerüstet und am Rand der Schaltflächen sicherheitshalber ein paar
Snacks deponiert. Man konnte nie wissen.
Derzeit schob sie den Strohhalm ihres Milchschakes im Mund von links
nach rechts. Das Ergebnis des letzten Diagnose-Zyklus nicht
befriedigend. Es war kein Fehler. Aber sie hatte irgendwie mehr
erwartet. Sie begann an dem Strohhalm zu saugen, nur um festzustellen,
dass sie ihn platt gekaut hatte und damit nicht mehr trinken konnte.
„Entschuldigen Sie, Ms. Karx?“ Eine Stimme riß sie aus den
Betrachtungen. Sie stellte den Becher geräuschvoll ab, drückte einen
Knopf und begann den Zyklus von neuem. Erst dann wendete sie sich dem
Neuankömmling zu.
„Ja, Sir?“ Sie guckte den Zweiten Offizier fragend an. Wenn der sich
hier in den Maschinenraum verirrt hatte, war das sicher kein Zufall.
Er wedelte mit einem Padd. „Wir haben nun die endgültigen Zahlen,
wieviele Zivilisten die Hephaistos für die nächste Mission verlassen und
wieviele Quartiere dadurch vorrübergehend frei werden.“ Ettore schaute
noch einmal sicherheitshalber auf das Padd. „Ich möchte, dass Sie diese
Daten für ein paar Simulationen verwenden. Insbesondere steht die Frage
im Raum, wieviel Energie wir durch eventuelle Verringerung der
Lebenserhaltung und Umweltkontrollen in den freien Quartieren gewinnen
könnne.“
Ettore beäugte argwöhnisch die Aufreihung der Lebensmittel. Emily folgte
seinem Blick und versuchte einfach, sich zwischen den Italiener und
ihren Notvorrat zu schieben. Nicht dass er Hunger hatte und davon etwas
wollte. Deshalb lenkte sie schnell ab.
„Das sollte kein Problem sein. Das sind einfache Berechnungen. Sie
sprachen auch von Simulationen?“, hakte sie nach.
„Ja, wir benötigen außerdem zuverlässige Daten, um wieviel – mit dieser
eingesparten Energie oder ohne – wir die Kapazität der Transporter und
Nottransporter erhöhen könnten, falls es zu einer Massenevakuirung
kommen sollte. Dazu benötigen wir auch eine exakte Anzahl an Personen,
die wir aufnehmen könnne, ohne dass unsere Manövrierfähigkeit leidet“,
führte Ettore aus. „Und das bitte für das gesamte Schiff und natürlich
auch, für jeden der drei Teilbereiche im Falle einer Schiffstrennung.“
<NRPG> So ein kleiner Ball für Sunny </NRPG>
# Ort: USS Hephaistos, Quartier della Scala
# Zeit: MD 0.2355
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Persönliches Logbuch. LtCmdr. Ettore Ludovico della Scala, Zweiter
Offizier, USS Hephaistos, Stardate …
Computer, Aufzeichnung beginnen.
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Lieber Keiran, liebe Enya, lieber Eliseo, liebe Kinder,
das ist nun heute das letzte Mal, dass ich etwas zu Euch sage. Heute
seid ihr noch zu klein, um es zu verstehen. Aber Ihr werdet größer und
dann wisst Ihr, warum ich nicht zu Euch zurückkehren konnte.
Ihr habt mein Leben so reich und lebenswert gemacht. Es ist ein
unglaubliches Geschenk. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass ich eine
Familie haben würde. Eine Familie für gemeinsame Picknicks. Für
Kissenschlachten oder für das Vorlesen von fantastischen Geschichten.
Aber vorallem hatte ich eine Familie zum Liebhaben. Kinder wie Euch,
deren Anblick mein Herz jeden Morgen vor Freude hüpfen ließ. Wie ein
dauerhafter Sonnenschein in meinem Leben. Gerade streiche ich im Geiste
mit Hand Eure Wangen, fühle Eure weiche warme Haut. So voller Leben. Was
hätten wir noch alles erleben können.
Ich hatte immer Angst, für Euch nicht gut genug zu sein. Bei Euch fühlte
ich mich schuldig wegen meiner körperlichen Einschränkungen. Das hat
sehr an mir genagt. Aber Ihr habt mir auch die Möglichkeit gegben, über
mich hinauszuwachsen. Wenn ich abends völlig erschöpft in einen
traumlosen Schlaf gefallen bin, wusste ich, ich habe alles gegeben. Und
etwas mehr.
Leider werde ich nicht die Chance haben, zu sehen, wie ihr größer
werdet. Wie ihr lacht, was ihr mögt, wen ihr liebt oder was ihr werdet.
Das macht mich traurig. Aber seht, ich wische die Träne schnell weg.
Seid gut zu Eurer Mutter. Für sie ist es jetzt auch eine schwere Zeit.
Denkt nicht schlecht über sie, wenn sie weint. Genau wie ich, liebt auch
sie Euch über alles. Eure Mutter und ich haben versucht, immer nur
gemeinsam eine Arbeit anzunehmen, damit wir so viel Zeit wie möglich mit
Euch verbringen konnten. Ihr seid der Mittelpunkt unseres Lebens.
Vielleicht denkt ihr in einer stillen Stunde mal an mich? Dann lebe ich
in Euch noch ein bisschen weiter.
Denkt an Euren Euch liebenden Vater
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Computer, Aufzeichnung beenden.
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# Ort: USS Hephaistos, Shuttle-Bucht
# Zeit: MD 3.1620
Fabien führte gerade eine Übung durch. Dabei war er eher der Beobachter,
während seine Leute vorallem übten und er die Zeit stoppte. Nach und
nach flogen die Shuttle in die Bucht. Gewissenhaft notierte er die Zeit.
Ettore hatte den Hangar betreten und sah die Shuttle unter dem
kritischen Blick des FLG einfliegen. Interessiert beobachtete er das
Mannöver.
Alle Piloten waren ausgestiegen und waren vor ihrem Abteilungsleiter
angetreten.
„Sehr gut. Es wird jedes Mal besser. Sie bekommen alle Routine. Sicher
können wir uns noch um ein paar Sekunden steigern. Wir werden die Übung
nach einer kurzen Pause fortsetzen.“ Er machte auf einem Padd noch ein
paar Notizen.
„Oh, ich habe Sie gar nicht bemerkt, Sir.“, im Gehen war er auf Ettore
aufmerksam geworden.
„Kein Problem. Das war interessant zu beobachten. Worum geht es in
dieser Übung, Mr. LaGroille? Oder halte ich Sie damit zu sehr auf?“,
erkundigte er sich.
„Nein, kein Problem, Sir. Wenn Sie es so wollen, machen wir
‚Parkübungen‘. Da das Öffnen des Hangartors immer eine Angriffsfläche
bietet, in der wir nicht fliegen oder uns tarnen können, sollte das
Landen der Shuttles und das Schließen des Tors so schnell wie möglich
vonstatten gehen, um das Tor schließen zu können und wieder einsatzfähig
zu sein“, erläuterte Fabien.
Er musterte den Italiener kurz, der seine Vorliebe für Schnauzbärte
teilte, auch wenn das Ergebnis doch sehr unterschiedlich war.
„Aber Sie sind sicher nicht hier, um mir bei dieser Übung zuzuschauen,
vermute ich?“ erkundigte er sich höflich.
„Da haben Sie recht.“ Ettore seufzte. „Es ist ein ganz klein wenig
heikel, daher wollte ich auch gerne mit Ihnen persönlich sprechen.“
Fabien guckte interessiert. „Nur zu, immer heraus mit der Sprache“,
ermunterte er seinen 2O.
„Nun, Mr. LaGroille, Sie wissen ja, dass ich kein ausgebildetete
Navigator bin und es auch gar nicht dürfte“, begann Ettore. Er wirkte
etwas verlegen und zuckte dabei demonstrativ kurz mit seiner linken
Schulter.
„Das ist doch kein Problem“, versuchte Fabien zu beschwichtigen. Er
hatte den Italiener auf der Brücke gesehen und wusste, dass der sich die
Kontrollen in den Stühlen auf der Brücke immer auf die rechte Seite
umleitete. An der CONN wäre er mit einer Hand völlig überfordert, wenn
es um schnelle Anpassungen ginge.
„Na ja, in gewisser Weise schon. Im Falle einer Schiffstrennug wäre ich
auf einen guten Navigator angewiesen. Wir haben ja nun schon einige
Simulationen und Übungen zur Schiffstrennung durchgeführt und Sie
konnten Ihre Leute beobachten. Ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn Sie
mir jemanden Erfahrenen für Hades abordnen könnten“, erklärte Ettore.
Fabien stützte das Kinn in die Hand überlegte, kam aber nicht weit, da
der Italiener noch ein weiterse Anliegen hatte.
Ettore fuhr fort: „Außerdem wäre ich Ihnen sehr verbunden, wenn wir im
Hades-Team mindestens einen routinierten Shuttle-Piloten hätten. Es kann
ja auch während der Schissftrennung Bedarf für Shuttle-Flüge geben. Es
muss niemand aus ihrem Team sein. Aber leider habe ich keinen guten
Überblick, wer von der Crew dafür infrage käme. Ich weiß, notfalls
findet sich immer jemand. Aber eine feste Zuordnung für die nächste
Missione würde mir die Sache enorm erleichtern.“
Er zog an seiner Uniformjacke, so als wolle er sich äußerlich etwas rüsten.
„Ich kann außer Autopilot nichts und nur im waffenlosen Nahkampf war ich
in der Akademie schlechter“, gab er frei heraus zu.
Fabien lachte. „Das war auch nichts für mich.“
<NRPG> Kleiner Ball für Jo </NRPG>
# Ort: USS Hephaistos, Quartier della Scala
# Zeit: MD 0.2355
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Persönliches Logbuch. LtCmdr. Ettore Ludovico della Scala, Zweiter
Offizier, USS Hephaistos, Stardate …
Computer, Aufzeichnung beginnen.
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Liebste Melody,
ich sitze in unserem gemeinsamen Quartier, das ohne Euch so leer und
viel zu groß ist. Eigentlich ist mir zum Heulen, aber ich möchte nicht,
dass Du mich unter Tränen in Erinnerung behältst … noch habe ich
Hoffnung. Noch haben wir keinen Marschbefehl erhalten. Aber Du weißt,
dass ich ein schlechtes Gefühl habe. Später komme ich zu Euch auf die
Station und alles, worüber ich jetzt spreche, scheint nur eine düstere
Ahnung.
Wenn Du dies nun hörst, sind unsere schlimmsten Befürchtungen wahr geworden.
Ich kann es noch immer nicht fassen, dass ich so ein Glück hatte, Dir zu
begegnen. Oder sagen wir doch eher, dass Du mich eingesammelt hast? Ich
war bereits an einem Punkt, an dem ich dachte, dass es für mich kein
Glück mehr gäbe. Aber dann liefen wir uns über den Weg und alles nahm
seinen Lauf. Ich durfte Dich lieben, Deine Liebe erwidern.
Wir haben eine tolle Familie. Deine Mutter hat mich in ihr Herz
geschlossen, wie ein zweiter Sohn. Wir haben zusammen zwei tolle Söhne
und eine tolle Tochter. Womit habe ich nur dieses Glück verdient? Sei
stolz auf die Kinder. Sie werden sich unter Deiner Obhut wunderbar
entwickeln. Ich weiß es. Alles Leben wächst und gedeiht unter Deinen Händen.
In vielen dunklen Stunden warst Du mir ein strahlender Engel, der mit
seinem Licht die Richtung zurück auf den richtigen Weg geleuchtet hat.
Du hast es mir immer leicht gemacht, Deine Hilfe anzunehmen. Denn Du
hast ein großes Herz und gibst gerne. Die Scham, die oft damit verbunden
war, hast Du immer ertragbar gemacht. Du hast mich nie spüren lassen,
ich sei wegen meiner Behinderung weniger wert. Das, was mir fehlte, hast
Du mir immer selbstlos gegeben. Edle Seele. Ich bin Dir unendlich
dankbar. Dankbar, einen Teil des Weges mit Dir zu gehen zu dürfen.
Ich hatte immer gehofft, in Deinen Armen meinen letzten Atemzug machen
zu dürfen. Die Arme, die sich schon so oft schützend um mich gelegt
haben und mich unterstützt haben, wann immer ich ihrer bedurfte. Sie
hätten mir den Übergang leichter gemacht, mich über die letzte Schwelle
gehoben. Aber vielleicht war das einfach zu viel gefordert? Vielleicht
wirst Du an Samhain durch die Nebel gehen und nach mir suchen? Es wäre
schön, Dich noch ein letztes Mal zu sehen.
Nimm meine Liebe mit in Dein nächstes Leben. Die Erinnerung an eine
einsame Seele, der Du Hoffnung gegeben und zu einem nie geahnten Glück
verholfen hast.
Eigentlich wollte ich Dir noch so viel sagen. Aber das ist nicht mehr
wichtig. Du weißt es ohnehin, hast immer in meinem Herz gelesen.
Daher sage ich Dir jetzt ein letztes Addio.
In Liebe auf ewig
ergebendst Dein Ettore Ludovico della Scala
=== / ===
Computer, Aufzeichnung beenden.
In persönlichem Log speichern.
Markierte Logs im Falle meines Todes übermitteln.
=== / ===
</RPG>
<SUM>
# Ort: USS Hephaistos, Hauptmaschinenraum
# Zeit: MD 2.1030
Ettore bittet Emily um Daten zur Erhöhung der Transporterkapazitäten
(u.a.) gesamt und bei Schiffstrennung.
# Ort: USS Hephaistos, Shuttle-Bucht
# Zeit: MD 3.1620
Ettore bittet Fabien um Zuweisung geeigneten navigatorischen Personals
für Hades.
# Ort: USS Hephaistos, Quartier della Scala
# Zeit: SpD 114.0000 (Backpost USS Hephaistos)
Ettore zeichnet Abschiedbotschaften für den Fall KIA auf.
</SUM>
Submitted by
Kim
aka
LtCmdr. Ettore Ludovico della Scala
2O – USS Hephaistos
SD 300426.8