Eine Katze ist eine Katze
By @…
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#Zeit: MD 02.1444
#Ort: K7 Taskforce Lounge
#Crew: Artemis, Hephaistos, Nemesis
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„Also, ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber ich finde solche Zusammentreffen immer etwas anstrengend“, sagte die kleine, helle Trill, bewusst einen langsam, ruhigen Sprachrhythmus wählend, um sich von den vielen überlappenden Gesprächen um Rest des Raumes abzuheben und ihm etwas zu geben, auf das er sich fokussieren konnte. „Geht es Ihnen auch so? Ich versuche dann immer, mich voll und ganz auf eine einzige Sache zu konzentrieren, die ich gerade höre oder sehe, und alles andere auszublenden. Und tief durchzuatmen.“
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Zuerst hatte er befürchtet, dass sich nach dem Zusammenprall ein drei Meter großer Marine vor ihm aufbauen und seine Muskeln spielen lassen würde. Stattdessen war es ein elfenhaftes Wesen, das etwa zwanzig Zentimeter kleiner als er war. Zu seinem Glück half sie seiner Verlegenheit aus und führte sie beide in diese ruhige Ecke.
Die zierliche Trill musterte Reece und wartete auf seine Antwort. Er spürte ihre Feinfühligkeit, die sich durch ihre bedachte Wortwahl und ruhige Tonlage auszeichnete. Anscheinend war sie darauf trainiert, Besatzungsmitglieder zu analysieren, zu verstehen und zu beeinflussen und gehörte damit zu der Art, mit der er bereits seit seiner Ankunft auf der SB Esperanza ausgiebig in Kontakt gestanden hatte. Ihr Verhalten erinnerte ihn stark an Yumeka, die in seiner Jugend einen entscheidenden Einfluss auf ihn ausgeübt hatte. Dies war nur ein Verdacht und er war sich nicht einhundertprozentig sicher.
„Es sind weniger diese Art von Zusammentreffen, die mich stressen, sondern eher die Reizüberflutung, die dadurch entsteht. Es fällt mir schwer, mich zu fokussieren und ich muss mich stark auf meinen Gesprächspartner und dessen Lippen konzentrieren, um seine Worte von den vielen anderen um mich herum herauszufiltern.“
Sein Blick lag etwas zu lange auf ihren vollen Lippen und er sprach sofort weiter, als ihm dies bewusst wurde.
„Tut mir leid, ich wollte Sie eben nicht über den Haufen rennen und ich hoffe, ich kann das irgendwie wiedergutmachen, Lieutenant …?“
„Nazira Tapai“, half sie ihm aus und streckte ihm lächelnd noch einmal die Hand hin, um sich nun diesmal ordentlich vorzustellen. „Ich bin die Counselor der Hephaistos. Ich kann Sie gut verstehen. Mir geht es ähnlich wie Ihnen, wenn auch nicht in solch ausgeprägtem Maß. Daher bleibe ich bei solch großen Veranstaltungen auch lieber am Rande.“ Ihr Lächeln wurde noch etwas wärmer. Eine Gemeinsamkeit zu finden, ist immer ein guter Anfang, fand sie.
Die kleine, silberhaarige Trill schien nichts von ihm zu erwarten, das fühlte er deutlich. Falls er sich ebenfalls vorstellen wollte, war es gut, falls nicht, würde sie es ihm auch nicht übel nehmen, das konnte er deutlich an ihrer freundlichen, aufmerksamen Miene ablesen. „Und keine Sorge. Ich bin nicht nachtragend, und es ist ja auch nichts passiert. Eine Wiedergutmachung ist nicht nötig. Meine Knie haben Ihnen schon verziehen.“ Sie zwinkerte kurz und ihr Lächeln wurde etwas breiter.
Er hatte sich zwar durch die bereitgestellten Akten gelesen, doch er hatte sich unmöglich alle davon merken können. Auch, wenn er die meisten Namen bereits wieder vergessen hatte, würde er sich diesen jedoch merken. Reece hob sein Toffa-Bier, um mit ihr und ihrem Makara Fizz anzustoßen und sah in ihre smaragdgrünen Augen.
„Schön, Sie kennenzulernen. Ich bin Reece. Reece Azuma und noch ziemlich neu hier in dem ganzen Haufen.“
Ihre dunkle Galauniform bildete einen starken Kontrast zu ihrer hellen Haut und ihre zarten Flecken schimmerten durch ihre weißen schulterlangen Haare. Er schmunzelte, waren doch auch seine Flecken nur zur Hälfte ausgeprägt. War sie ebenfalls keine reine Trill?
„Danke, dass Sie diese ruhige Ecke hier gefunden haben. Wenn wir die ganzen Anwesenden einmal ausblenden, könnten wir sogar die herrliche Aussicht genießen.“
Er drehte sich zu dem Außenfenster und warf einen Blick auf die Sterne um sie herum. Nebenbei beobachtete er ihr Spiegelbild im Fenster.
„Kaum zu glauben, dass wir uns im Krieg befinden. Es wirkt alles so friedlich und doch könnte es von einem Augenblick auf den anderen vorbei sein. Waren Sie schon einmal in Kampfhandlungen verwickelt oder mussten Sie um das reine Überleben kämpfen?“
Nazira wandte sich ebenfalls dem Fenster zu und trat neben ihn, um hinauszublicken. „Ja, die unendlichen Weiten … sie verbergen viel“, sagte sie etwas philosophisch und sah ihn dann über ihr gemeinsames Spiegelbild an. „Unsere letzte Mission wirkte zunächst harmlos und doch endete sie damit, dass die Hephaistos wie ein gehetztes Tier vor den Jägern fliehen musste, die ihm keinen Moment der Ruhe gönnten. Das Schiff war bereits schwer beschädigt und wir hatten keine ruhige Minute, der rote Alarm war mehr an als aus … insofern war ich schon in Kampfhandlungen verwickelt, ja. Glücklicherweise musste ich noch nicht direkt kämpfen, nein … aber aufgrund einer Explosion an Bord, verbunden mit dem Ausfall der Umweltkontrollen und der Energie wäre ich gemeinsam mit einigen anderen beinahe erfroren“, erzählte sie ihm und rieb sich unwillkürlich die Arme, als fröstelte es sie. „Was ist mit Ihnen?“, fragte die kleine Trill.
Nachdenklich kniff er seine Augen leicht zusammen und seine Lippen wurden etwas schmaler. Er antwortete nicht sofort. In der entstehenden Pause trat sie einen Schritt näher und legte ihm sanft eine Hand auf den Rücken, befürchtend, die falsche Frage gestellt zu haben. „Reece?“, fragte sie leise.
Er atmete tief ein und lange wieder aus, bevor er antwortete.
„Ja.“ Es entstand eine weitere kleine Pause, die sie diesmal nicht unterbrach. „Es ist eine Ewigkeit her. Ich war damals noch ein Kind und hatte Glück, irgendwann auf einer Sternenbasis zu stranden, die daraufhin meine neue Heimat wurde.“
Nachdenklich schwenkte er sein Bier und beobachtete, wie sich die schaumige Krone drehte.
„Warum sind Sie der Sternenflotte beigetreten?“, fragte die Counselor neben ihm.
„Aus genau demselben Grund.“
Ihr Spiegelbild hob eine Augenbraue und sie sah ihn auffordernd an, bat ihn wortlos, weiterzusprechen.
„Ich habe in der Föderation meine Heimat gefunden. Dafür bin ich äußerst dankbar und aus genau diesem Grund möchte ich, dass diese Heimat bestehen bleibt.“
„Und wegen der Partys natürlich“, fügte er in ironischem Unterton nach einer kurzen Pause mit einem kleinen Zwinkern hinzu und nahm einen großen Schluck von seinem Bier.
Nazira lachte kurz leise auf. „Natürlich. Die Partys sind das Allerbeste“, stimmte sie ihm mit einem kleinen, schalkhaften Grinsen zu und trank ebenfalls etwas von ihrem Getränk.
Noch immer hatte sie ihn nicht gefragt, von welchem Schiff er war, und es schien ihr auch gar nicht wichtig zu sein. Doch aus seiner kurzen Erzählung hatte sie herausgehört, dass er offenbar kein anderes Zuhause mehr hatte, vermutlich auch keine Familie, und recht neu auf seinem Schiff sein musste. Daher sagte sie langsam „Es ist gut, dass Sie eine neue Heimat gefunden haben. Mir geht es ähnlich. Ich meine – natürlich ist Trill noch da, und auch meine Familie lebt noch. Aber Zuhause ist da, wo man sich wohlfühlt und akzeptiert wird, wie man ist, wo das Herz wohnt.“ Kurz schwenkte ihr Blick von den Sternen und seinem Spiegelbild weg, in den vollen Raum hinein, als würde sie nach jemand suchen, doch dann sah sie ihn wieder über die dunkle Fensterscheibe an und lächelte erneut. „Ich hoffe, Sie haben bereits Freunde an Bord ihres Schiffes gefunden?“
„Ich bin gerade dabei.“ Wieder zwinkerte er ihr zu und ein schiefes Grinsen legte sich auf sein Gesicht. „Sie sind mir sehr sympathisch. Ich mag die Ruhe und Gelassenheit, die Sie ausstrahlen. Ganz anders als Dr. Coropara, mit dem ich zugegebenermaßen bisher nur flüchtigen Kontakt hatte. Vielleicht täuscht mich mein erster Eindruck auch und ich muss ihn in Zukunft revidieren.“
„Meinen Sie Coroparas oder meinen ersten Eindruck?“
Noch immer lag das schalkhafte Grinsen auf ihrem Gesicht. Reece lachte.
„Ich meine den Artemis-Doc. Immerhin haben wir zwei“, er nickte der kleinen Trill zu, „inzwischen länger miteinander gesprochen.“
Ihm war nicht entgangen, dass sie ihren Blick über die anderen Gäste schweifen ließ und er hoffte, ihr Gespräch war genauso ehrlich, wie er es verstand, und er nicht nur ein Patient unter vielen. Er wollte sie nicht davon abhalten, sich mit den anderen auszutauschen, auch wenn er ihre Nähe sehr genoss. Sie übte eine beruhigende Wirkung aus, die ihm guttat, was vermutlich daran lag, dass sie solche Situationen aus eigener Erfahrung kannte, wie sie ihm vorher geschildert hatte.
„Nazira, ich muss gestehen, ich kann mit Smalltalk nicht viel anfangen und bevorzuge Gespräche mit mehr Tiefgang. Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit dafür nehmen. Ich würde mich freuen, diese mit Ihnen fortzuführen.“
Sein Toffa-Bier hatte er in der Zwischenzeit geleert und beäugte das leere Glas mit einem kritischen Blick. Auch Naziras Fizz neigte sich dem Ende entgegen. Wie lange hatten sie hier gestanden und geplaudert? Wie viel Zeit war vergangen?
„Kann ich Ihnen noch etwas bringen oder möchten Sie sich wieder ins Getümmel stürzen?“
Er deutete mit seiner freien Hand in Richtung des weiterhin vollen Raumes, dessen geräuschvoller Inhalt wie in einem Kochtopf blubberte.
Nazira zuckte kurz zusammen, als Reece ausführte, er könne mit Smalltalk nichts anfangen und bevorzuge mehr Tiefgang in einer Unterhaltung. „Habe ich … etwas Falsches gesagt?“, fragte sie leise. Normalerweise konnte sie Personen gut lesen, aber sie war sich diesmal nicht sicher, ob er ihre Unterhaltung oberflächlich gefunden hatte, oder sie ihm sonst irgendwie auf den Schlips getreten war. Immerhin kannten sie sich erst seit wenigen Minuten und sie war nicht unfehlbar. Sein plötzlicher Rückzug wirkte wie eine Abfuhr.
„Etwas Falsches? Wie kommen Sie darauf?“
„Sie meinten, Sie bevorzugen Gespräche mit mehr Tiefgang.“
Wie einzelne Wörter doch gleich ganz unterschiedliche Interpretationen hervorrufen können! Die Sprache ist doch ein ziemlich mächtiges Werkzeug und kann sowohl unterstützend als auch verhindernd wirken. Vielleicht sollte er zukünftig zweimal überlegen, was er sagte, bevor er es sagte.
„Es tut mir leid, wenn ich mich falsch ausgedrückt habe“, fuhr er fort. „Tatsächlich empfinde ich unsere Konversation alles andere als oberflächlich.“ Reece setzte ein entschuldigendes Lächeln auf. „Anscheinend ist das nun der zweite Fauxpas innerhalb kürzester Zeit“, versuchte er die Situation zu retten.
Ein erleichtertes Lächeln breitete sich auf Naziras Gesicht aus. „Dann bin ich beruhigt. Und Missverständnisse sind normal, Reece. Wichtig ist, dass man sie aufklärt, wenn sie passieren. Hatten Sie das Gefühl, ich wollte das Gespräch beenden?“ fragte sie nun, mit leicht schief gelegtem Kopf. „Oder benötigen Sie nun mehr Ruhe?“ Die Counselor wollte ihn nicht verschrecken, im Gegenteil.
„Sie haben mir bereits etwas Ruhe verschafft, indem Sie uns in diese ruhige Ecke geführt haben.“
Verglichen mit dem Getöse und der Flut von Geräuschen, Gerüchen und bunten Farben im Hauptraum bot dieser Platz eine kleine Oase der Gelassenheit. Wie hatte er die Situation vorhin genannt? Furchtbar. Dies hatte sich gelegt. Vielleicht lag es an der Aussicht, vielleicht am köstlichen Bier, vielleicht auch an der Begleitung, doch im Moment war diese Veranstaltung alles andere als furchtbar. Er konnte sie sogar etwas genießen. Reece machte sich eine mentale Notiz, bei den nächsten Veranstaltungen erstens zu spät zu kommen und zweitens, sich möglichst am Rand aufzuhalten und sich immer wieder Freiräume zu verschaffen, sollte ihn wieder das furchtbare Gefühl überkommen.
Die Frage der Counselor war weiterhin unbeantwortet. Sie schien sich etwas unbehaglich zu fühlen, auch wenn sie sich inzwischen wieder etwas entspannte.
„Ich habe gesehen, wie Sie sich im Raum umgesehen haben. Es wirkte, als suchten Sie den nächsten Gesprächspartner. Daher wollte ich Ihnen die Möglichkeit geben, diese Chance zu nutzen.“ Es entstand eine kleine Pause. „Auch wenn ich Ihre Nähe sehr genieße“, fügte er einen Moment später hinzu.
„Oh! Nein, ich hatte durchaus nicht das Bedürfnis nach einem neuen Gesprächspartner. Tut mir leid, wenn es so wirkte.“ Ihr Lächeln wurde nun etwas schief. „Ich habe nur kurz nach einer bestimmten Person geschaut. Aber … nicht, um Sie hier stehenzulassen.“ Sie nickte ihm zu. „Sie sind sehr aufmerksam und feinfühlig, Reece. Das ist … selten.“ Das Lächeln der kleinen, silberhaarigen Frau wurde noch eine Spur wärmer. „Aber manchmal ist eine Katze nur eine Katze, und kein Tiger in Verkleidung“, scherzte sie kurz.
Diesmal zuckte Reece zusammen, hatte sie doch einen seiner wunden Punkte getroffen. Speziell Yamuka hatte ihn gelehrt, sich nicht dafür zu entschuldigen, wie er war und trotz jahrelanger Übung und Therapien, war das grundlegende Misstrauen geblieben. Lag es in einer Unsicherheit oder mangelndem Selbstbewusstsein begründet? Seiner Meinung nach nicht. Es lag eher in der Vergangenheit. Einer Vergangenheit, über die er nicht sprach.
Er straffte seine Schultern. „Sie haben recht“, war alles, was er darauf entgegnete. Dann wechselte er rasch das Thema.
„Ich muss Sie einfach etwas fragen. Mir ist aufgefallen, dass Ihre Flecken recht hell sind. Meine ebenfalls, was aus meiner genetischen Abstammung hervorgeht. Während meine Mutter eine Trill war, war mein Vater ein Mensch. Ist das bei Ihnen ähnlich?“
Nazira verzog das Gesicht ein ganz kleines Bisschen. Das war keine Absicht, und ihr war inzwischen klar, dass der so aufmerksame Ensign dies bemerken musste, aber sie konnte es nicht ganz unterdrücken … wo sie es doch so gar nicht mochte, auf ihr Aussehen angesprochen zu werden. Aber er konnte das nicht wissen, und sie fand ihn auf Anhieb sympathisch genug, um ihm bei seiner eigentlich sehr unschuldigen Frage keinen Korb geben zu wollen. Ganz im Gegenteil, es war eigentlich ein gutes Zeichen, dass er nun von sich aus begann, Informationen preiszugeben und anzufragen. Daher nahm sie einen tiefen Atemzug und sagte mit ihrem ruhigen, langsamen Tonfall: „Nein, meine Eltern sind beide Trill. Ich habe lediglich … eine Pigmentstörung.“ mit einer schmalen Hand deutete sie leicht auf ihre fast weißen Haare und ihre milchweiße Haut. „Daher sind auch meine Flecken heller, als üblich … und ich vertrage keine Sonne.“
„Aller guten Dinge sind drei, hm?“
„Drei?“
„Mir scheint, dies ist das dritte Fettnäpfchen, in das ich bei Ihnen in kürzester Zeit trete.“ Es entstand eine weitere kleine Pause. „Das ist allerdings eine sehr schöne Pigmentstörung. Sie steht ihnen.“
Sie sah kurz zu Boden. Auch noch ein Kompliment … nun ja. „Danke“, sagte sie knapp. „Ich hoffe sehr, dass wir während der kommenden Mission die Schiffe nicht verlassen müssen. Zumindest nicht in offene Bereiche mit viel Sonne … unsere Aufgaben werden gewiss schwer genug sein, auch ohne, dass ich zusätzlich Schwierigkeiten bereite.“ Nazira seufzte noch einmal kurz auf. Lieber eine Schwäche offenbaren, als zu viel auf ein Kompliment reagieren müssen …
„Ich weiß zwar nicht, wohin uns diese Mission führen wird, doch kann es eigentlich nur zwei Optionen geben. Die erste sind Kampfhandlungen, die mit hoher Wahrscheinlichkeit eintreten werden. Dies bedeutet zuerst Arbeit für unsere Ärzte und im Anschluss daran für Sie.“ Er sah ihr für einen Moment in tief ihre grünen Augen. „Die zweite Option ist vermutlich ziemlich unwahrscheinlich, doch wenn wir die Klingonen zu Gesprächen bewegen können, werden Sie ebenfalls mit dabei sein. Ich hoffe, dass diese Gespräche stattfinden und ich hoffe auch, dass sie in geschlossenen Räumen stattfinden werden. Allein schon ihretwegen.“ Wieder zwinkerte er ihr zu.
Sie schnaubte kurz, leicht amüsiert. „Danke. Lassen Sie mich raten … Sie arbeiten in der taktischen Abteilung?“ mit etwas schiefem Lächeln zwinkerte sie zurück.
„Wie kommen Sie darauf?“, fragte er verblüfft.
„Sie haben gerade unsere Optionen analysiert und klangen dabei ein wenig wie unser taktischer Offizier.“ Wieder legte sie den Kopf etwas schräg. „Liege ich richtig?“
„Sie sind gut“, lächelte er. „Ich habe gestern mit Lieutenant Ajur und Commander Reen gesprochen. Sagen Sie nur, ich habe mich nur zur Hälfte vorgestellt?“ Er seufzte. Dies war keine private Dinnerparty, sondern der Auftakt zu einer gemeinsamen Operation von militärischen Streitkräften. „Amun und ich leiten die Taktikabteilung der Artemis.“
„Ah. Freut mich, dass ich richtig geraten habe. Und ja – Sie hatten sich nur mit Namen vorgestellt. Aber das ist nicht schlimm. Ich werde es nicht verraten“, scherzte sie etwas. Nazira musste gestehen, es machte Spaß, sich mit Reece zu unterhalten. Er hatte Humor, nachdem er sich etwas von seiner sensorischen Überreizung erholt hatte.
„Nur, wenn Sie anschließend die Betreuung übernehmen. Aber vermutlich müsste ich mich dafür auf die Hephaistos versetzen lassen.“
„Nun, wir wollen die Artemis doch nicht gleich ihres taktischen Offiziers berauben.“ Der leichte Humor in ihrer Stimme war nicht zu überhören, doch dann wurde ihre Aufmerksamkeit abgelenkt.
Aus den Augenwinkeln nahm sie eine … winkende Bewegung wahr? Als Nazira genauer hinsah, bemerkte sie den stellvertretenden Chefarzt, der gleichzeitig so etwas wie ein Aushilfs-Counselor war, den Trill Jaxon Bryn, der mit einem schwarzhaarigen menschlichen Mann zusammenstand, welcher ebenfalls eine blaue Galauniform trug. Jaxon winkte ihr eindeutig zu und bedeutete ihr, sich zu den beiden Männern zu gesellen. „Oh …“, sagte sie, leicht überrascht, „Ich fürchte, nun muss ich unsere Unterhaltung doch vorerst unterbrechen, Reece … scheinbar wird meine Anwesenheit erbeten.“ Sie deutete kurz auf die beiden Herren, die nun beide zu ihr sahen, und Reece konnte den Chefarzt/Counselor der Artemis, Liyun Corapara, in dem zweiten Herren erkennen.
Nazira sah noch einmal direkt in seine Augen. „Ich hoffe, Sie fühlen sich jetzt wieder gut … und es hat mich sehr gefreut, Ihre Bekanntschaft zu machen, Reece. Ich hoffe, wir können uns in den kommenden Wochen noch öfter unterhalten?“ fragte sie mit einem offenen, ehrlichen Lächeln.
„Ich bitte darum. Nazira, ich hoffe, diese Gelegenheit ergibt sich bald.“ Ein letztes Zwinkern fügte sich seinem Lächeln hinzu. „Viel Spaß mit den Herren dort drüben.“
Die kleine Trill verabschiedete sich und lief langsam zu der Gruppe der Ärzte. Reece sah ihr hinterher und ließ ihren Anblick noch einmal auf sich wirken. Die schulterlangen weißen Haare über ihrer dunklen Uniform, der zierliche, schmale Rücken des federleichten Körpers, gefolgt von ihren Rundungen und Beinen. Mit einem Grinsen wandte er sich ab und stromerte in Richtung der Bar. Vielleicht würde er sich noch ein zweites Toffa-Bier gönnen. Dieses Treffen hatte nach dem katastrophalen Start doch noch eine unerwartet positive Wendung genommen.
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#Zeit: MD 02.1444
#Ort: K7 Taskforce Lounge
#Crew: Artemis, Hephaistos, Nemesis
Während Reece sich dank Naziras Hilfe langsam von seiner sensorischen Überladung erholt, unterhalten sich beide und lernen sich etwas kennen, bevor die CNS zu einem anderen Gespräch gewunken wird.
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submitted by
Debora aka Lt. Nazira Tapai, CNS, USS Hephaistos
Tom aka Ens. Reece Azuma, TAK, USS Artemis