<NRPG>
Ela meinte, ich soll das einfach so abschicken – daher viel Spaß ;
</nrpg>
<RPG>
Ort: USS Hephaistos, internes Nachrichtensystem – Postfach von Samantha DeCoster
Zeit: SpD -01.1943
>> Commander DeCoster,
ich halte meine Versprechen und das Angebot war nicht gedankenlos gemacht worden.
Tatsächlich lag ich nur bezüglich des Zeitpunkts, wann Sie es einlösen wollen würden, knapp 32 Stunden daneben.
Wann ich Zeit habe, hängt vor Allem von der Genehmigung eines Urlaubsantrags ab – ich gehe davon aus, dass dies in Ihrer Hand liegt. Ich habe auf K7 nur wenig persönliches zu erledigen, das sollte mit einem Besuch erledigt sein.
Senden Sie mir also einen Termin – zusammen mit dem genehmigten Urlaub.
Ajur Sohn des Nedek <<
***
#Ort: Holodeck / Qo’nos, Kloster Kar’schok – Außengelände
#Zeit: SpD 3.1005
[Alle Parameter vollständig. / Simulationsdauer 48 Stunden, Echtzeit. / Wetter: Winter, semi-realistisch / Kulturspezifische Reaktion auf Fremdspezies unterdrücken: Ein. / Spracheinstellung: Überschreiben, Sternenflottenstandard. / Sicherheitsprotokolle: Moderat. / Nicht Stören Modus: Nur Notfälle. Ist dies korrekt?]
Ajur blickte dieses Mal nicht zu Sam, sondern drückte einfach auf die entsprechende Taste.
[Simulation gestartet. Sie können eintreten.]
<NRPG> Samantha und Ajur waren schon einmal im Kloster – das kann im Post https://groups.io/g/USS-Hephaistos/message/895 und folgende nachgelesen werden </NRPG>
Als die Tür sich öffnete, schlug Sam dieses Mal Kälte entgegen. Schneeflocken tanzten in der eher dämmrigen Luft des klingonischen Berglandes und schränkte die Sicht ein. Gut, beim letzten Mal war es neblig gewesen – aber wenigstens wärmer.
Der Schnee legte sich auf die Erker und Alkoven der Anlage, die sich in die Flanke des Berges schmiegte. Die großen Rundfenster wirken dieses Mal wie die dunklen Augen einer lauernden Bestien; die Überreste der Statuen waren die Zahnstummel eines großen Mauls.
Der große Garten war verlassen, die Beete von Schnee bedeckt.
Jetzt verstand Sam auch, warum Ajur für sie beide jeweils einen gefütterten Mantel mitgebracht hatte. Sie wickelte ihren um sich und zog die Kapuze über den Kopf. Wenn sie daran dachte, dass der Klingone die gleiche einfache – und dünne – Kleidung wie beim letzten Mal darunter trug, fror sie gleich noch mehr.
“Beim letzten Mal war es einladender”, bemerkte Sam.
“Beim letzten Mal wollten Sie auch Urlaub machen”, antwortete Ajur trocken.
“Heute sind Sie hier, um etwas über sich selbst zu erfahren.”
Mit einem Zischen schloss sich die Tür hinter Ihnen, zurück blieb nur eine Wand.
“Und jetzt? Muss ich bei dem Schnee draußen kampieren? Oder meinen Weg durch die Berge finden?” fragte Sam, halb im Scherz.
“Ich bitte Sie, Commander. Halten Sie uns für Barbaren? Wir sind ja nicht zum Überlebenstraining hier.”
Er schritt auf das Hauptgebäude zu.
“Sie… sie haben bei dem Wetter draußen campiert? Also… im echten Kloster?” wurde Sam da bewusst.
“Ja. Ich war 10.” antwortete Ajur, ohne große Emotionen in der Stimme.
“Das ist… früh”, bemerkte Sam, bibbernd.
“Wie man es nimmt – M’Kor hat eine ähnliche Übung bestanden, da war er 8. Allerdings nicht hier.”
Die EO schwieg. Der Bruder des TAK war kein gutes Thema. In mehrfacher Hinsicht. Und eigentlich war sie auch nicht hier, um mehr über die Familiengeschichte des großen Mannes vor ihr zu erfahren – auch wenn dies ein interessanter Nebeneffekt war. Außerdem war es nun wirklich zu kalt zum reden.
***
Ort: Holodeck / Qo’nos, Kloster Kar’schok – Katakomben
Zeit: SpD 3.1300
Das Klima war… ungewöhnlich. Tatsächlich stand Wasserdampf wie Nebel in der Luft.
Das lag daran, dass an den steinernen Wänden, die zum Hang hin lagen, die Kälte Raureif bildete – während der Boden an vielen Stellen beinahe kochend heiß war.
Sam war nicht nur froh um die schützende Kleidung, die sie trug – sondern auch über die Sicherheitseinstellungen des Holodecks. In der Realität konnte man sich an so einem Ort sicherlich ernsthafte Verletzungen zuziehen.
Ajur hatte ihr gefütterte Stiefel und eine Hose aus dickem, hitzebeständigem Leder gegeben. Darüber trug sie eine ärmellose doppelte Tunika aus Stoff und Leder. Für die Hüfte hatte man ihr einen breiten Gürtel gegeben, an dem zwei hölzerne Kampfstöcke hingen. Diese waren aus leichtem Holz – zu Übungszwecken, wie Ajur ihr erklärt hatte – und vermutlich nicht ganz so tödlich wie viele andere Waffen, die sie im Raum zuvor an den Wänden hatte hängen sehen.
Ajur nahm einen Weg über Steine, die in einer Art heißem Schlamm schwommen und sich unter seinem Gewicht bewegten, um zu einer Plattform in der Mitte des Raumes zu kommen.
Samantha konnte auch verschiedene schwere Ketten sehen, die von der Decke hingen – an manchen waren Kugeln befestigt, manche mit Stacheln versehen. Andere Ketten hatten kleine Plattformen, Gong – artige Scheiben oder seltsam aussehende Kristalle an ihrem Ende.
Ajur öffnete eine Truhe – und ließ drei etwa kopfgroße Kugeln hervor schweben. Sie waren metallisch, wirkten rotgolden und besaßen mehrere seltsame ‘Noppen’ auf ihrer Oberfläche. Es gab jeweils eine einzelne, deutlich breiter wirkende Erhebung und zudem mehrere ‘Kabel’, die herunter hingen.
Alle drei dieser Kugeln standen mit einem leisen Sirren nebeneinander in der Luft und schienen zu warten.
“Ich habe lange überlegt, welche Übung ich sie machen lassen, Commander. Ich möchte Sie nicht beleidigen, daher habe ich mich dazu entschieden, ihnen gleich drei dieser Übungsdrohnen zu rufen. Ihr Ziel ist es, diese durch einen gezielten Schlag auf die jeweils breite Stelle zu deaktivieren. Die Drohnen werden dabei umher fliegen und sie immer wieder.. piesacken. Dabei können diese Drohnen ihre Emotionen auffangen – werden sie wütend, werden sie schneller und gehen koordinierter vor. Die Übung ist also eine Übung darin, ruhig und konzentriert zu bleiben.”
“Ich soll mich also nicht von meinen Gefühlen beherrschen lassen? Verstehe.”
Samantha wirkte skeptisch. “Ich glaube nicht, dass es so einfach ist.”
War das hier eine Zeitverschwendung? All dieser Aufwand dafür, um ihr zu sagen, dass sie ruhig bleiben und die innere Stimme ignorieren sollte?
“Es ist niemals einfach.” antwortete Ajur.
“Und Sie haben noch nicht einmal angefangen zu verstehen…”
***
Ort: Holodeck / Qo’nos, Kloster Kar’schok – Außengelände
Zeit: etwa zwei Stunden später (SpD 3.1512)
Samantha war entnervt die Stöcke von sich, so dass diese laut krachend auf den Boden fielen, abprallten, nochmal hoch sprangen, und erneut zu Boden fielen. Die Kleidung war durchgeschwitzt, die Haare hingen ihr wild ins Gesicht. Überall an ihren nackten Armen hatte sie sichtbare Spuren von ungefährlichen aber schmerzhaften Taserverbrennungen. Ihr linker Oberschenkel würde morgen sicherlich einen großen blauen Fleck haben und höllisch weh tun. Ihr Rücken war voll festgebackenen Schlamm und fühlte sich weich gekocht an.
“So eine Scheiße” fluchte sie, gänzlich untypisch. “Immer wenn man sich beruhigt, kommen diese verdammten Drohnen und fangen einen an zu ärgern. Seltsame Flugmuster, Beleidigungen, Taser… wie soll man da ruhig bleiben? Diese verdammten Dinger!!!”
Sie funkelte Ajur an. “Und das soll mir helfen? Wie haben Sie es geschafft, sich nicht ärgern zu lassen?” fragte sie, die Hände in die Hüfte gestemmt.
Der Klingone blickte sie ungerührt an. “Kommen Sie mit.”
***
<NRPG>Triggerwarnung: Folgende Szene enthält Gewalt gegen holografisch simulierte Gegner – darunter auch Abbilder von Hephaistos-Spielercharakteren. Wer dies nicht lesen möchte, macht bitte einfach bei der nächsten Szene weiter </NRPG>
Ort: Holodeck / Qo’nos, Kloster Kar’schok – Trainingshalle
Zeit: etwas später (SpD 3.1612)
Sam stand in einem Alkoven und blickte in den Trainingsraum vor sich. In den Raum, in dem Ajur gerade kämpfte. Ja, es waren nur flackernde Übungshologramme – und es war irgendwie ironisch, auf einem Holodeck simulierte Holofiguren zu sehen, die flackernd von einem alten, simulierten, Holoprojektor erzeugt wurden – und doch musste sie schlucken.
Hatte Ajur zuerst noch gegen wilde Tiere und simulierte Klingonen gekämpft, waren es jetzt Gegner in Sternenflottenuniform, die ihm gegenüberstanden. Der TAK der Hephaistos kämpfte dabei nicht mit dem Bat’leth, sondern nutzte seinen Dolch und ein längeres, gerades Kurzschwert mit dreieckiger Klinge.
Dieses Schwert hielt gerade holoblutige Ernte, als die Klinge die Parade eines simulierten Sicherheitsmannes durchbrach und sich dann tief in die Brust des Hologramms bohrte. Derweil schlitzte der Dolch den Bauch eines weiteren Hologramms auf, ehe einem dritten der simulierte Schädel gespalten wurde.
Ajur war bei weitem nicht in Topform und auch dann sicher nicht der beste Krieger, den das klingonische Imperium je hervor gebracht hatte – in der Tat waren wohl viele Soldaten, die derzeit im Krieg auf der Seite des Reichs dienten, besser – aber die kalte Effizienz, mit der er gegen die Übungsgegner vorging, war dennoch beeindruckend. Es zeigte, dass der Klingone doch eine Ausbildung genossen hatte, auch wenn diese auf der Hephaistos bisher eher nicht zum Tragen gekommen war.
Die geschlagene Gegnerwelle löste sich auf – und machte der nächsten Platz. Doch dieses Mal waren es nicht einfach irgendwelche generischen Sternenflotten-Crewman… Sam erkannte Abbildungen der Hephaistos Crew wieder. Es war Fabièn, der durch einen Dolchhieb zu Boden geschickt wurde. Einer rothaarigen Frau in gelb – Sam erkannte Trish erst, als es zu spät war – wurde der Kopf von den Schultern getrennt. Ajur wich einem Angriff der CWI seitlich aus und erschlug ein holographisches Abbild der CNS mit einem Kreuzhieb. Der holographische Captain drang lautlos schreiend mit einer Hiebwaffe auf den TAK ein, doch nutzte dieser seine deutlich größere Körperkraft, um den Hieb abzulenken, Holo-Shay in die Körpermitte treten und…
Sam biss sich auf die Lippen, als sie Ajurs Gesicht sah. Sie dachte, er und der Captain seien Freunde – doch in diesem Moment war von dem sonst so ruhigen und beherrschten TAK nichts mehr übrig. Der Klingone schien enthemmt, mit glühendem Blick, offenen Haaren und wildem Knurren.
“Es reicht!” rief die EO aus… und erst dann wurde ihr bewusst, dass sie es laut getan hatte.
Ajur knurrte, drehte um – und sprang auf Sam zu. Er hatte die Klingen erhoben, bereit zum Schlag.
Sam zuckte kurz zusammen, blieb dann aber stehen… atmete aus…
***
Ort: Holodeck / Qo’nos, Kloster Kar’schok – Trainingshalle
Zeit: Gleich darauf (SpD 3.1625)
“Ich wusste, dass sie mir nichts tun würden”, sagte Sam, als sie so neben Ajur auf dem Boden des Trainingsraums saß, die Beine angewinkelt.
“Woher?” wollte der schwer atmende Klingone neben ihr wissen.
“Weil das nicht Sie sind.” sagte sie dann, bestimmt. “Sie würden so etwas niemals tun.”
“Aber es ist in mir. Und sie sollten das sehen. Ich mag ein ungewöhnlicher Klingone sein – aber ich _bin_ ein klingonischer Krieger, im Kampf ausgebildet und in meinen Adern kocht es so heiß wie Erdenblut.”
“Aber Sie werden nicht davon beherrscht”, stellte Sam fest.
“Wieso glauben Sie dann also, dass Sie von ihren dunklen Gedanken beherrscht würden?”
wollte der Klingone von ihr wissen.
Sam blinzelte, sah ihn an.
“Sie haben mich gefragt, wie ich es geschafft hätte, ruhig zu bleiben… Gar nicht. Das ist unmöglich. Die Drohnen sind so programmiert, dass sie nach Schwachstellen suchen und einen Kämpfer so lange piesacken, bis er wieder aufbraust. So wie es Ihnen passiert ist.” fuhr Ajur fort, sah zur Frau neben sich.
“Also ist der Sinn der Übung… oh.. … …!”
“Wir können nicht verneinen, wer wir sind. Es zu verleugnen, gibt dieser Seite nur mehr Macht über uns.” nickte Ajur. “Ich habe anfangs versucht, die Wut und den Zorn zu leugnen, zu unterdrücken. Das hat nicht funktioniert. Also habe ich gelernt, damit zu leben. Ihn zu kanalisieren. Der zornige klingonische Krieger ist in mir – aber ich lasse nicht zu, dass er mich beherrscht.”
“Und Sie denken… ich sollte diese Gedanken an Macht… ich sollte sie nicht versuchen zu leugnen?”
“Was Sie aus diesen Lektionen machen, ist ihre Sache. Sie haben ja auch noch etwas Zeit, bis wir von hier weg müssen. Ich kann Ihnen nur den Weg zeigen.” Er erhob sich, bot Sam eine Hand an.
“Übrigens – in drei Stunden dürfte die Aussicht vom oberen Meditationsplatz atemberaubend sein.”
“Dafür muss ich durch den Schnee, oder?” fragte Sam.
Ajur schenkte ihr ein breites Grinsen.
</RPG>
<SUM
Ort: USS Hephaistos, internes Nachrichtensystem – Postfach von Samantha DeCoster
Zeit: SpD -01.1943
Ajur antwortet auf Sams Anfrage zum Klosteraufenthalt
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#Ort: Holodeck / Qo’nos, Kloster Kar’schok – Außengelände
#Zeit: SpD 3.1005
Aufbruch ins winterliche Kloster – oder zumindest die Simulation davon
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#Ort: Holodeck / Qo’nos, Kloster Kar’schok – Katakomben
#Zeit: SpD 3.1300
Ajur lässt Sam trainieren, damit sie mehr über sich selbst erfährt
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#Ort: Holodeck / Qo’nos, Kloster Kar’schok – Außengelände
#Zeit: SpD 3.1512
Die Erkenntnis lässt noch auf sich warten.
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#Ort: Holodeck / Qo’nos, Kloster Kar’schok – Trainingshalle
#Zeit: SpD 3.1612
Ajur trainiert, damit Sam etwas über ihn erfährt.
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#Ort: Holodeck / Qo’nos, Kloster Kar’schok – Trainingshalle
#Zeit: SpD 3.1625
Die Saat der Erkenntnis bekommt die Chance zu keimen.
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