das ist selbst für meine Verhältnisse etwas seltsam.
Aber am Ende ist Emily zurück.
< RPG >
# Ort: USS Nemesis – KS
# Zeit: MD 99.0700
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“ Er tut das entweder um seinem Wirt zu helfen oder um seine Schmerzen zu lindern… aber er tut es nur wenn der Wirt stirbt“, erklärte Nazira mit stur auf den Boden gerichteten Blick- Nein! Sie war nicht bereit sich dem zu stellen.
Auch der zweite Arzt trat nun zu der kleinen Gruppe aber noch bevor er die Chance hatte etwas zu sagen blickte Nazira schlussendlich auf. „Emily hat jede Chance auf einen Neuanfang verdient und ich bin dagegen nun aufzugeben“ erklärte die Trill mit dem hellen Haar nun mit erstaunlich fester Stimme.
Beide Ärzte blickten sich an. Es schien als hätten sie eine ganz neue Idee.
„Ein Neuanfang“, murmelte sie im Chor und ließen die Drei ohne weitere Erklärungen im Wartebereich zurück.
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Während die Drei versuchten der Zeit beim Verstreichen zuzusehen, hatte eine der Krankenschwestern ein paar Minuten gefunden, die Wartenden zu informieren.
Den Blick mit dem sie von den Offizieren belegt wurde kannte sie nur als zu gut.
Eine Mischung aus Schmerz und Hoffnung, fast so als würde man einem Ertrinkenden einen Strohhalm hinwerfen.
„Die Ärzte wollen noch einmal operieren. Sie werden den Symbionten so einsetzte wie er von Anfang an hätte liegen sollen. Sie gehen davon aus, dass er sich dann auch auf natürliche Weise verbindet und weder die Verbindungen die durch die Klingonen entstanden sind benötigt, noch die Verbindungen die er impliziert hat um den Fehler der ersten Transplantation zu beheben“, erklärte die ältere Dame mit grauem Haar so einfach wie sie nur konnte.
„Das klingt nach einem guten Plan“, versuchte Shay alle Anwesenden zu beruhigen.
Die Schwester nickte vorsichtig, vielleicht war es nicht gut zu viel Hoffnung zu sähen, aber sie war nun mal kein Arzt und hatte an dieser Stelle vielleicht ein wenig mehr Spielraum.
Kurz verschwand sie und besorgte Tee und Gebäck… das hier würde noch eine ganze Weile dauern.
***Etwas später***
„Ist er nicht schön“, fragte Nazira als sie Karx selbst erblickte. Offensichtlich hatte die Ärzte den Symbionten vollständig getrennt um ihn erneut einzusetzen.
Shay und Elisa waren jetzt nicht so ganz von der Schönheit Karx überzeugt, aber vielleicht hatten sie auf diesem Gebiet auch einfach keinen Sinn für die komplexe Schönheit eines Symbionten. Shay sah da eher den Vergleich mit einem recht großen Wurm, aber Nazira schien überzeugt von der Schönheit….Während Elisa einfach mal den Keks an dem sie gerade gemümmelt hatte, leicht verstört zurück auf den Teller legte.
***wieder mal im Unterbewusstsein der Karx/ Wells***
Gerade noch hatte Emily auf dem Biobett gelegen und gegen die Decke gestarrt. Der Boss hatte verdammt besorgt gewirkt, das hatte sie gar nicht gewollt, aber bevor sie es ihm hätte sagen können waren ihr die Augen zugefallen.
„Du brauchst keine Angst haben“, flüsterte Audrid während sie Emily in ihre Arme zog.
„Hab ich ja gar nicht“, erwiderte die Trill, wohl wissend das sie beide wussten, das sie sehr wohl große Angst verspürte.
Gerade als Emily versuchte sich mit dem Abzufinden, was da wohl unweigerlich auf die zukommen würde und Trost bei Audrid suchte, wurde ihr die Freundin, alle Freunde entrissen.
Das der Arzt sie gerade von dem Symbionten getrennt hatte, das ahnte sie nicht.
Es war ein befremdliches Gefühl der Einsamkeit, was sich in ihr nun ausbreitete und in einer warmen Dunkelheit endete.
Es dauerte einen Augenblick dann war da ein anderes Gefühl etwas was sie sich so anfühlte, als war es richtig, als hätte es immer so sein sollen. Zuversicht vertrieb die Dunkelheit, bis… bis sie auf einmal das Gefühl hatte zu fallen.
Langsam öffnete Emily die Augen und erkannte, dass sie sich nicht mehr auf der Krankenstation befand.
Sie fiel, fiel durch Wolken unaufhaltsam dem Boden entgegen.
Jedoch Angst hatte sie nicht, es war befremdlich zu fallen, aber irgendwas in ihr sagte ihr, dass es schon gut ausgehen würde.
Sie suchte nach ihren Freunden, aber sie schienen nicht mit ihr zu fallen und doch spürte sie, dass sie da waren.
Ein Aufprall war unausweichlich und so schlug Emily auf eine Wasseroberfläche auf. Es tat nicht weh, aber dennoch sie hatte so viel Schwung das sie weit unter die Oberfläche des violetten Meer gedrückt wurde.
Nach oben musste sie kommen und doch war das Schwimmen schwer. Um sie herum versperrten Dinge wie Treibgut ihr den Aufstieg. Es war schwer wie nasses Holz und doch, immer wenn sie mit einem dieser Stück in Berührung kam, dann erinnerte sie sich an etwas aus ihrem Leben, aus dem Leben ihrer Freunde.
So viele Erinnerungen, so viele Gedanken, Dinge die sie alle gesehen hatten, so viel was ihr den Weg an die Oberfläche versperrte.
Langsam stieg doch Panik in der jungen Trill auf, sie versuchte hektische nach Oben zu kommen und kam so nur noch weniger voran. Ihre Bewegungen wurden unkoordiniert und sie drohte in den eigenen Erinnerungen der letzten 800 Jahren zu ertrinken.
Immer langsamer wurden sie Bewegungen als etwas sehr großes sich unter ihr bewegte. Immer schnell kam die riesige Gestalt auf sie zu und schnellte in Richtung Oberfläche.
Mächtige Flügel konnte Emily erkennen und hielt sich wie zu vor in der Märchenwelt, einfach an dem fest, was sie zu packen bekommen konnte.
Auf dem Rücken des dreiköpfigen Drachens schnellten sie durch das Wasser, wurden dabei gemeinsam immer wieder von Erinnerungen getroffen.
Die schönen Dingen hätte Emily gern einen Moment länger behalten, die Geburt ihres Kindes, die Momente mit Mata und Annalise. Die Abenteuer der Sternenflotte, alles Dinge bei denen sie glücklich gewesen war, Dinge die sie niemals vergessen wollte.
Sam! Sie sah Sam vor sich, so klar wie noch nie zu vor.
Ihre Eltern, schon seit Jahren hatte sie nur noch das Gefühl und keine Gesichter mehr vor Augen.
Mit einem letzten kräftigen Flügelschlag erhob der Drache sich aus dem Wasser in die Lüfte und blitzschnell stieg er immer höher auf.
Die Wolken waren grün und rosa an einem Lilafarbenen Himmel.
Sie waren schon so hoch, das Emily nicht einmal mehr den Ozean unter ihnen sehen konnte.
Sie wusste genau wohin ihr Weg sie führen würde und vertraute ihrem Seelentier, dem dreiköpfigen Drachen, das er sie führen würde.
Alle ihre Freunde hatten ihr Seelentier und hatten nur gemeinsam mit ihnen hier her kommen können.
Audrid hatte ihr Einhorn, oder zumindest etwas was der trillschen Fabelwelt entsprungen war und der menschlichen Vorstellung von einem Einhorn sehr nahe kamen.
Madi ihr Frettchen und die Anderen ihre kleinen Freunde die sie hier her brauchten.
Mit einer gekonnten Drehung umkreiste der Drache den Berg, nur um dann an einer kleinen Öffnung sicher zu landen.
Das Wasser unter ihnen, schlug wild gegen den Stein und dennoch waren sie so hoch, dass sie es nur hören und nicht sehen konnten. Etwas unbeholfen krabbelte Emily von ihrem Drachen, der auch sofort in der Höhle verschwand, aber was sah sie da auf ihm, ein Zombie-Huhn, das sofort damit begann seine Schuppen zu säubern.
Also da musste sie noch mal in den Regeln nachlesen, soweit sie wusste stand da nur etwas von einem Seelentier. Kopfschüttelnd versuchte Em ihr Nachthemd auszuwringen, schüttelte dann jedoch den Kopf, „Ich war lang nicht mehr hier“, beim nächsten Schritt auf die Höhle zu, wandelte sich das Sternenflottennachthemd zu dem Kleid was Audrid früher immer so gern getragen hatte: Weißer leichter Stoff, unscheinbarer weiter Schnitt.
Auch Emilys Haar schien getrocknet zu sein und wurde von einem Blumenkranz geschmückt.
Als sie in die Höhle trat, entzündeten sich die Kerzen an den Wänden und ihre Freunde stürmten aufgeregt auf sie zu.
Alle fielen sich in die Arme und Madi stellte doch etwas erschüttert fest, das Emily nun echt das größte Tier hatte, das sie eigentlich zwei hatte, das hatte sie noch nicht mitbekommen, weil das Zombie- Huhn gerade am Rücken des Drachens pickte.
„Wir haben hier schon gewartet“, erklärte Audrid und fasste Emily bei der Hand um sie weiter in den Tempel zu führen. Es war keine schlechte Idee die Tempel auf die Art zu verstecken, vielleicht hatte irgendwann auch einfach Niemand mehr zusehen wollen, wie sie zerstört wurden, oder von Angriffen der Zeit verrotteten.
Karx war schon oft hier und doch war es dieses mal anders.
„Du weißt was du nun entscheiden musst“; erklärte der Botschafter und sorgte damit dafür das Emilys Lächeln verschwand.
Ihre Freunde bildeten zwei Gruppen und Emily seufzte, „Ich will das nicht entscheiden“, beschwerte sie sich, außerdem war sie hungrig, da konnte man keine klaren Entscheidungen treffen, das wusste doch wirklich jeder.
In der Mitte des Tempels befand sich ein kleines Wasserbecken in dem sich kleine Wellen ausbreiteten. Sie erkannte Karx, der dort langsam seine Bahnen zog, gespannt auf die Entscheidung die getroffen wurde.
ABER da war noch ein zweiter Symbiont. Emily ging in die Hocke und piekst ihn mit dem Zeigefinger an, „Du gehörst nicht hier her.“ Eine weitere Runde schwamm der Symbiont unbeeindruckt.
Emily seufzte, „Du gehörst zu Nazira. Du musst irgendwann gehen, aber bis es soweit ist kannst du bleiben, aber vertragt euch.“
Zufrieden nickte die Trill der großen schwarzen Katze zu die sich wachend an das Becken legte, „Habt ihr alle kein Zuhause? Wie soll ich Fabi erklären das du noch hier bist?“
Irgendwas würde ihr schon einfallen.
Das giftgrüne Spitzohr jedoch konnte auf keinen Fall hier bleiben, er war böse! Ohne Vorwarnung Setzt der Mann zum Angriff an, aber Emily pustet ihn einfach wie eine Pusteblume fort. Das hier war ihr Unterbewusstsein und böse Fremdlinge hatten hier keinen Platz.
800 Jahre hatte sie daran gearbeitet ihr Unterbewusstsein zu kontrollieren, da war man mit einer übrig geblieben Erinnerung schnell fertig.
Nun aber hatte sie das Problem, das sie sich entscheiden musste, immer noch wurde sie aus den zwei Lagern interessiert angestarrt. Sie alle hatten ihre Entscheidungen getroffen und hatten den Rest ihres Lebens damit zubringen müssen.
„Sam mag dich sicher mehr, wenn du nicht immer mit unsichtbaren Freunden sprichst“, stichelte Madi.
Emily nickte, „Das könnte sein.“
Anatomisch war ihr Symbiont nicht anders als die restlichen Symbionten, es war ein Glaubensentscheidung und jeder hatte sich an diesem Punkt entscheiden müssen, ob man wie normale Trill den Rest des Wirts- Leben verbrauchte, oder ihre ganz eigene Kultur auslebten.
Ehrfürchtig ging Emily auf die Knie und senkte den Blick. Sie erinnerte sich an die letzten siebenmal, als sie hier kniete und sich entschied. Sie liebte Sam und dennoch, sie konnte nicht verleugnen wer sie war, wer sie sein wollte und wer ihre Freunde waren.
Alle waren ein Teil von ihr, den sie nicht hier die nächsten 70 Jahre sitzen lassen konnte.
Gut, wenn sie weiter ihren Dienst auf der Hephaistos verrichtet, dann sank ihre Lebenserwartung von 70 Jahren, wahrscheinlich auf 7, aber dennoch war das zu lang.
Emily tat das, was sie hier immer getan hatte, sie ging in sich und betete und dachte darüber nach das ihre Vorwirte im Grunde kaum weniger angestellt hatten als sie selbst.
Sie alle waren ein klein wenig anders und selbst Karx hatte sich nicht immer an die Regeln gehalten.
Im Verschwinden waren sie alle auch Großmeister – das würde dem Boss nicht gefallen!!!
Es schien so als hätte ihr Glauben noch immer Bestand in dem er aussagte, dass zusammen fand, was zusammen gehörte.
„Es wird Zeit zu gehen“; drängelte Audrid.
Em erhob sich und strich das Kleid glatt, „Also, ich befürchte, dass es keiner geschafft hat einen angenehmeren Weg hier raus zu finden?“
Das Schweigen war Antwort genug. Der Drache erhob sich und Dränge mit seinem massigen Körper die zierliche Trill zu der Stelle an der er vorhin gelandet war.
Mit einem Ruck in seinem langen Hals stieß er Emily in den Abgrund und somit zurück in die Wirklichkeit, die mit Sicherheit mal eine doppelte Portion Schmerzmittel ganz gut getan hätte.
Als sie langsam die Augen öffnete und ins Licht blinzelte fühlte sie sich als hätte ein Raumschiff sie gerammt.
# Ort: USS Nemesis – KS
# Zeit: SpD 02.0600
Die letzten zwei Tage hatte Emily auf der Krankenstation der Nemesis verbracht. Den ersten Tag hatte die junge Trill natürlich vollkommen verschlafen, immerhin war sie dem Tod noch mag gerade so von der Schippe gesprungen, wie so einige Karx zuvor und doch war ihre Geschichte eine ganze eigene, wenn auch nicht vollkommen unterschiedlich zu den Geschichten zuvor.
Es war anders und zum ersten mal hätte sie das auch genau definieren können, ABER sie wollte nicht. Die Abenteuer die sie in den letzten Tagen hatte überstehen müssen, waren mehr als anstrengend gewesen und wenn Emily nicht ihre tapferen Freunde an ihrer Seite gehabt hätte, dann hätte sie das alles wohl nicht überstanden. Es wäre vielleicht etwas viel für sie gewesen, wenn sie ihnen hätte erklären müssen, was genau der aktuelle Stand bei ihr und ihrem Symbiont war, außerdem hatte sie viel schwerwiegendere Probleme.
1. Die medizinische Abteilung der Nemesis war langweilig, klar hatte sie sich schon mit den gesamten Schwestern angefreundet, dafür hatte sie nur vier Schichten gebraucht, aber die waren trotzdem voll streng. Verboten langen Besuch, schickte sie immer und immer und immer wieder zurück ins Bett und was die absolute Krönung der Probleme war? Die gaben ihr hier Schonkost! Schonkost, so etwas sollte als Folter eingestuft werden.
2. Neben der nagenden Langeweile gab es hier auch kein Entkommen, immer wenn sie die Krankenstation auch nur drei Meter verlassen hatte, dann wurde sie zurück gebeamt, da machten die Ärzte ganz kurzen Prozess und da war eine Flucht doch fast schon sinnlos und machte kaum noch Spaß. Vielleicht hatte sich diese Meinung bei der Trill auch nur etabliert, weil hier kein Ajur mit einer Portion Sonnenblumenkernen auf die wartete, anders als es bei den Ratten der Fall war. Sie musste auf jeden Fall mal Nazira fragen, ob sie sich mal mit den Ratten auseinander setzte und sich davon überzeugen konnte, das der Frust des ewigen zurück beamens auch keine bleibenden Spuren hinterließ.
Das Einzige was sie hier noch ausharren ließ, war der Umstand die sie aktuell echt noch nicht wieder fit war UND das man ihr versprochen hatte, das sie morgen auf die Krankenstation der Hephaistos verlegt werden würde.
Sie würde also morgen nach Hause kommen!
Wenn es nach ihr gegangen wäre, dann wäre sie schon viel früher verlegt worden, aber die Mediziner beider Schiffe meinten wohl dass sie in der ersten Zeit nach er schweren Operation in der Nähe des Trill Spezialisten bleiben sollte.
Dieser war ganz versessen darauf ihren Fall in einer Fachzeitschrift zu veröffentlichen, natürlich ohne Namen, nur mit dem Vorgehen bei der Operation und Emily war sich nicht sicher was sie davon halten sollte. Bilder ihrer Innereien wollte sich eigentlich nicht digital in irgendwelchen Fachzeitschriften sehen, auf der anderen Seite so ungesund konnte ihre Ernährung gar nicht sein, wenn man ihr Inneres digitalisieren wollte. War sie dann ein Model? Fragen über Fragen, die aus purer Langeweile geboren wurden.
</RPG >
<SUM >
# Ort: USS Nemesis – KS
# Zeit: MD 99.0700
Emily wird erneut operiert und erlebt ihre ganz eigene Reise in ihr Unterbewusstsein.
# Ort: USS Nemesis – KS
# Zeit: SpD 02.0600
Die Flucht von der Krankenstation will ihr einfach nicht gelingen.
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