Resistance
<rpg>
# Ort: Hephaistos, Elysion
# Zeit: MD 97.2023 – SpD -3.2023
<quote>
„Da ist die Volksseele aber gut mit ihnen durchgegangen, Mr. Aquila.“ Hörte er eine Stimme hinter sich. „Sie wirkten sehr Authentisch. Gab es in ihrer Familie Partisanen?“ erkundigte sich Ettore bei seinem Landsmann interessiert aber zugleich etwas distanziert. „In unserer Familie hat man sich nie mit den Problemen andere beschäftigt und war nie auf irgendwessen Seite. Im Guten wie im Schlechten.“
</quote>
Massimo wiegte den Kopf einmal von einer Seite zur Anderen: „La mia famiglia è una famiglia di artisti – hauptsächlich Musiker, aber auch Maler, Schriftsteller, Bildhauer. Und wie es in Italien Tradition ist, waren Künstler oft die treibende Kraft, wenn es um Veränderungen ging. Wussten Sie, dass der Ursprung des Liedes eigentlich darauf zurückgeht, dass eine Frau unglücklich ist, da ihr Geliebter eine andere begehrt? Das war der ursprüngliche Hintergrund, der Text wurde nach und nach verändert. Erst später wurde es dann zum Widerstandslied, so um Neunzehnhundert herum sangen es Frauen, die zur Reisernte mehr oder weniger gezwungen waren, oft unter sehr schlechten Umständen und dann erst später wurde es eines der bekanntesten Kampflieder gegen den Faschismus. Nicht nur in Italien. Es gibt unzählige Übersetzungen in verschiedene Sprachen. Missbraucht wurde das Lied dann in den eugenischen Kriegen, als es sich die genetisch veränderten aneigneten und die nicht verbesserten Menschen als mordende Faschisten darstellten.“ Der Marine Staff Sergeant zuckte mit den Schultern: „…forse è stato proprio così. Aus ihrer Sicht ist das vielleicht wahr gewesen.“
Ettore hörte gespannt zu, als Massimo von der Geschichte dieses Liedes erzählte. „Es hört sich an, als verbindet Sie mit diesem Lied mehr, als nur die Geschichte.“
Massimo winkte ab: „Mio Papá è un musicista, auch mein Bruder ist Musiker. Beide waren auch immer interessiert an der Historie. Ich bin etwas aus der Art geschlagen, sehr zum Ärger meines Vaters. Lo so, io sono lo strambo di famiglia. Sportler statt Künstler, Soldat, statt Handwerker. Ehrlich gesagt, ich habe keine Ahnung, ob Familienmitglieder Teil von la resistenza waren. Aber ich mag das Lied, es besingt den Soldaten, den Kämpfer, der für eine gute Sache eintrat und es gehört zu den Liedern im Liederbuch der Marines.“
Ettore nickte verständnisvoll, dann lächelte er. Der Soldat, Marine und Sanitäter. Das schwarze Schaf der Familie, weil er kein Musiker und Handwerker war? Und doch, in dieser anderen Realität war er genau dies gewesen. Organist in der Kirche, Klavierspieler in den Tavernen.
#Zeit: SpD 3.1620
#Ort: T’Valas Quartier
Nazira hatte sich erneut in T’Valas Quartier eingefunden. Die trockene Wärme machte ihr inzwischen wenig aus, auch der Anblick der eher spartanischen, aber dennoch kunstvollen Einrichtung, die Harfe, die an der Wand hing, alles das war inzwischen ein gewohnter Anblick.
Gemeinsam saßen sie auf dem Boden, auf der Meditationsmatte, der Raum erhellt durch Kerzen an verschiedenen Stellen. Gewohnt waren inzwischen auch die Bilder der sich immer wiederholdenden Kämpfe, die Nazira in T’Valas Kopf beobachtete. Was wechselte, waren die Szenen, wann der Kampf begann, wo er stattfand, die Abfolge der Schläge, Tritte, Verwundungen von sich im wahrsten Sinne des Wortes bis aufs Blut bekämpfenden Frau und Mann ähnelten sich, das Ende war immer gleich. Nazira hatte in diesen Visionen mehr grünes Blut gesehen, als sie jemals gewollt hätte. Die Grausamkeit, mit der beide gegeneinander vorgingen, war unmenschlich. Vielleicht legte Nazira aber auch falsche Maßstäbe an. Es waren Vulkanier, um die es ging, eine Spezies und Kultur, die sich von anderen unterschied, so wie auch die Klingonen, oder eben auch die Trill.
Diese Sitzung, die sie nun hinter sich hatten, war schwer gewesen für T’Vala. Es waren laufende Kämpfe in ihrem Leben, eine lange Abfolge von knappen Siegen, bei denen die Vulkanierin auch jedes Mal schwer verletzt wurde. Wären diese Kämpfe echt, wäre es bei einigen fraglich, ob T’Vala überlebt hätte.
Als die letzte Vision verblasste, sah Nazira das vor Schmerzen verzerrte Gesicht der Vulkanierin für einen kurzen Moment, ehe es sich entspannte und diesen nichtssagenden Ausdruck annahm. Fast war die Trill versucht, ihre Freundin in den Arm zu nehmen, unterließ es aber dann doch. Sie wusste, T’Vala würde diese Geste kaum verstehen, Sanftheit und Zärtlichkeit, jede körperliche Berührung war Vulkaniern in der Regel eher unangenehm. Und dennoch: Hier war es, wo sich T’Vala von vielen anderen Vulkaniern etwas unterschied. Nazira streckte die Hand aus und berührte die Hand ihrer Freundin, die diese vorsichtig fasste und sanft drückte.
Erst jetzt öffnete die Vulkanierin die Augen, blieb einige Sekunden stumm und blickte Nazira an, bevor sie in ihrem nüchternen Tonfall erklärte: „Dies ist das, was Du erleben wirst, wenn wir unsere Gedanken teilen in der Verschmelzung. Du wirst allerdings dann nicht als Zuschauer dort sein, sondern als Beteiligte. Du kannst darin verletzen und verletzt werden. Nicht real, Du wirst keine äußerlichen Wunden davontragen, aber es wird sich so anfühlen. Du kannst getötet werden und dies kann Dir tatsächlich geschehen. Ein Infarkt, ein Hirnschlag, kann durch den Tod in der Verschmelzung hervorgerufen werden, in sehr seltenen Fällen. Und nicht nur meine Gedanken und Erinnerungen werden wir dann teilen, auch Deine Gedanken und Erinnerungen werden Teil von uns beiden. Du wirst keine Geheimnisse verstecken können, so wenig wie ich. Jedes Geheimnis kann enthüllt werden in den Erinnerungen, Bildern und Visionen. Ich werde nicht in Deinen Gedanken aktiv suchen nach Geschehnissen. Geübte Meister können dies, die Grundlagen wurden mir beigebracht. Ich werde es nicht tun. Es kann dennoch sein, dass Erinnerungen an die Oberfläche kommen, die unangenehm sind.“
T’Vala gab Nazira einen Moment, die Worte zu begreifen und die Bedeutung dessen, was sie der Vulkanierin als Hilfe angeboten hatte.
„Du musst das nicht tun“, sagte T’Vala, „es gibt andere Wege, Halee davon abzuhalten, andere zu verletzen, sollte er gewinnen. Der einfachste Weg ist ein gut gezielter Schuss mit einem Phaser.“
</rpg>
<sum>
# Ort: Hephaistos, Elysion
# Zeit: MD 97.2023 – SpD -3.2023
Massimo erzählt über die Geschichte des Liedes und ein kleines bisschen über seine Familie.
#Zeit: SpD 3.1620
#Ort: T’Valas Quartier
Nazira und T’Vala halten eine weitere Sitzung ab, in der die Vulkanierin der CNS ihre Kämpfe zeigt. Nach dem Ende erklärt T’Vala, was eine vollständige Gedankenverschmelzung bedeutet, welche Auswirkungen sie haben kann und zeigt einen anderen Weg auf, sie aufzuhalten im Notfall.
</sum>
submitted by
Massimo Aquila und T’Vala
aka
Assets (Sven)