aus der Not geboren
Betreff: aus der Not geboren |
Von: Jetsun.Pema@gmx.org |
Datum: 24.01.2019, 15:32 |
An: |
Hallo, ein CoPo von Mac und mir. So kann ich mich doch am besten weiter in das Spiel eindenken. Danke, Mac! <3 <RPG> # Ort: USS Hephaistos, Gang vor Deck II.9 – Primäre Krankenstation # Zeit: MD 7.1910 <QUOTE: Von Verrat und Explosionen> Die eigenen Schmerzen vergessend, eilte die Attachée zu der menschlichen Blondine, die noch einmal einen halben Kopf kleiner als Jetsun selbst war. Noch bevor die Bhutanerin sie erreicht hatte, bracht sie bereits in die Knie. Der Kittel der Sanitäterin war zerfetzt, überall war Blut. Brandblasen bedeckten die helle Haut der Frau, deren Stimme irgendwie brüchig und fremd klang. „Do… Doktor… Skubalon war… noch… drin“ sagte sie noch mühsam und mit aller Kraft,die sie aufbringen konnte, ehe sie zur Seite kippte und das Bewusstsein verlor. </QUOTE> Jetsun machte einen schnellen Satz und fing die junge Frau auf, ehe sie auf den Boden schlagen konnte. Dabei spürte sie ihr eigenes Zittern. Die Erinnerungen an ihren eigenen ‚Unfall‘ legten sich über die aktuellen Ereignisse. Sie fühlte wie sich ihr Herzschlag beschleunigte und sie schloß die Augen. Versuchte die Erinnerungen zurückzudrängen. Wieder musste sie feststellen, dass die Ausbildung der Sternenflotte unglaublich gut war. Hätte sie diese nicht durchlaufen, dann würde sie jetzt sicher nicht in der Lage sein, einigermaßen folgerichtig zu reagieren, sondern würde, wie damals in der Nacht des Unfalls wie ein Häufchen Elend dasitzen, die Arme um die Knie geschlungen, und einfach nur weinen. So aber… „Ma’am?“ sprach jemand sie an und holte Jetsun damit wieder zurück in das Hier und jetzt. Sie konnte das, Sie war auf der Akademie dazu ausgebildet worden. Sie durfte sich nicht ablenken lassen! Kurz räusperte sie sich und sah dann zu dem jungen Bolianer auf. „Geben sie mir ein Medkit, schnell. Und dann holen sie sich Hilfe und sehen sie nach ob sie da drin noch jemand finden.“ befahl sie und war froh das ihre Stimme nicht zitterte. Inzwischen hatte die automatische Löschvorrichtung das Feuer auf der Krankenstation gelöscht und immer mehr Leute kamen um zu helfen. Gleichzeitig erinnerte sich Jetsun an das temporale Echo das sie erst vor kurzem erlebt hatte. Das Dejavu war eindeutig gegeben. Damals dachte sie das Feuer wäre eine Erinnerung aus ihrer Vergangenheit, aber offenbar war es tatsächlich ein kurzer Blick in ihre unmittelbare Zukunft gewesen. Jetzt fehlten nur noch die Leute, die Betten hinein schoben. Seufzend schüttelte sie die Gedanken wieder ab. Jetzt gab es wichtigeres zu tun als über solche ‚Zufälle‘ nachzudenken. „Bringen sie mir eine Gravtrage und helfen sie mir sie drauf zu legen“ gab Jetsun dann weiter Befehle an die Leute um sie herum – und war für einen kurzen Moment erstaunt, dass diese ohne zu murren gehorchten. Doch sie war Offizierin, eine Vorgesetzte. Und um ersten Mal in ihrem Leben verhielt sie sich auch so. Jedenfalls in einem echten Einsatz. Und das fühlte sich gut an! Der Bolianer und zwei andere Crewman machten sich daran, mit Lampen die zerstörte Krankenstation zu betreten. Ihnen bot sich ein Anblick totaler Zerstörung. Es war gut, dass die Station mehr im Innern des Schiffes lag und so die Außenhülle nicht zerstört worden war, andererseits machte der Grad der Verwüstung die Suche nach weiteren Überlebenden nicht gerade einfacher. „Ma’am. Die Brücke möchte einen Statusbericht. Was soll ich ihnen sagen?“ fragte nun die junge Petty Officer Ilali ak Metano. Die gelben Augen der jungen Frau wirkten so fremdartig auf Jetsun das sie für einen Moment schwieg. Sie hatte zuvor noch nie eine Renao gesehen. Dann nickte sie der rothäutigen Frau zu. „Ich übernehme das!“ sagte sie. „Suchen Sie bitte mit nach weiteren Verletzten.“ Dann tippte sie an ihren Kommunikator. „Ensign Jetsun Pema für die Brücke!“ sagte sie. [Brücke hier!] klang die Stimme aus dem Kommunikator. So klar und deutlich, wie es normalerweise auch sein sollte. Ganz anders als letztens noch. „Sir, die Krankenstation… die primäre Krankenstation ist… verwüstet. Hier hat es eine schwere Explosion gegeben. Ursache unbekannt. Dr. Skubalon wird vermisst. Ensign Grace ist schwer verwundet, aber stabil. Sie wird gegenwärtig versorgt. Die Petty Officers Ak Metano und An Harka sind soweit unversehrt. Ich habe hier das Kommando übernommen. Wir versuchen weitere Überlebende zu finden und zu bergen. Haben Sie weitere Befehle für mich?“ [Verstehe!] erklang die ausgesprochen beherrschte Antwort. [Nein, keine weiteren Befehle. Organisieren Sie weiter die Rettung Überlebender und die Bergung der Opfer. Danach erstatten Sie mir Bericht. Sie behalten dort erst einmal das Kommando bis die Situation wieder überschaubar ist. Dann sehen wir weiter. Brücke Ende!] Jetsun nickt unwillkürlich, obwohl natürlich niemand auf der Brücke das wahrnehmen konnte. Aber die Verbindung war eh schon unterbrochen. Ein leises Stöhnen riss Jetsun zurück in die augenblickliche Situation. Grace benötigte dringend weitere Hilfe. Und die konnte sie ihr geben – aber nicht hier. Jetsun öffnete das Medkit und nahm einen Hochdruck-Injektor heraus. Sie fügte eine Kartusche Sedativ ein, dem eine gehörige Menge an Mitteln gegen Wundinfektion beigemengt war. Sozusagen das primäre Erstversorgungsmittel. Einen kurzen Augenblick nachdem sie der jungen Ensign das Mittel verabreicht hatte, merkte sie schon, wie deren Körper sichtlich entkrampfte. Sie sah auf. Bislang waren keine weiteren Verletzten gemeldet worden. Gut! Die Krankenstation war auch sehr leer gewesen. Nur der Doktor war wohl dort gewesen. Leider. Jetsun hatte ihn nur kurz auf der Feier gesehen. Nicht einmal ihre Boarding-Untersuchung hatte sie bislang gemacht – was aber bei jungen Ensings auch nicht notwendig war, da sie ja allesamt direkt von der Akademie kamen. Gut. Wenn es keine weiteren Verletzten gab, dann konnte sie sich direkt um Ensign Grace kümmern. „Computer! Die nächste freie Kabine melden und für mich öffnen!“ befahl sie. [Die nächste freie Kabine ist Raum C-311. Die Tür wurde entsperrt.] „Gut. Automatische Weiterleitung alle Rufe an die Krankenstation an mich weiterleiten. Parallel auch an den Interkom von Raum C-311.“ [Weiterleitung ist ausgeführt!] Soweit – so gut. Jetsun reckte sich. Dann tippte sie wieder an ihren Kommunikator. „PO ak Metano!“ [Ja, Ma’am?] „Wie sieht es aus? Haben Sie noch weitere Verletzte finden können?“ [Nein, Ma’am. Aber Dr. Skubalon. Er ist tot!] „Ich verstehe. Kommen Sie bitte zurück. Sie übernehmen die weitere Versorgung von Ensign Grace.“ [Aye, Ma’am!] Ilali klang deutlich erleichtert. Jetsun konnte sie gut verstehen. Kranke und Verletzte zu versorgen war eine deutlich angenehmere Aufgabe als in Trümmern Toten zu bergen. Ein weiteres kurzes Gespräch veranlasste die Materialbeschaffung, einen kompletten AutoMed in Raum C-311 zu liefern. Ein solcher AutoMed war eine Mischung aus Liege und Bett mit allen technischen Einrichtungen um Kranke und Verletzte adäquat zu versorgen. Im Grunde bestand die Krankenstation aus acht oder mehr solchen Automeds. Plus natürlich eine Chirurgie und weiteren Spezialgeräten. Aber mit einem Automed konnte man Ensign Grace auf jeden Fall erstklassig versorgen. Ein kurzer, für Jetsun bislang unbekannter Alarm ging plötzlich durch das Schiff. „Auch das noch.“ murmelte PO Metano die gerade aus der Tür der Krankenstation kam und auf Jtsun zusteuerte. „Was war das?“ fragte die Bhutanerin auch prompt während ein leichter Ruck durch das Schiff ging. „Die Schotts schließen weil die Hephaistos geteilt wird.“ erklärte die PO nun und Jetsun nickte verstehend. Sie hatte die Spezifikationen des Schiffs gelesen, aber keinen besonderen Anlass gesehen, sich die Details der Teilung genauer einzuprägen – bis ihr etwas einfiel, das dafür sorgte das alles Blut aus ihrem Gesicht wich. „Oh und die sekundäre Krankenstation ist ….“ – „Auf dem Olymp-Teil und nicht bei uns.“ beendete Metano den Satz den Jetsun begonnen hatte. Das stellte sie eindeutig vor neue Herausforderungen. Ohne auf die sekundäre Krankenstation zurückgreifen zu können würde sie wohl fürs erste in Raum C-311 ein Notlarzarett einrichten müssen. „Wie sieht es in der Krankenstation aus? Gibt es darin noch irgendwas das wir retten können? Hoverbetten, Medikamente? Decken?“ fragte Jetsun, sich bewusst, dass, sollte die Hephaistos sich gerade in Kampfhandlungen befinden, sie womöglich ganz schnell sehr viel mehr Arbeit bekommen würde als nur Ens. Grace zu versorgen. „Hrm, darauf habe ich nicht geachtet, aber ich kann nochmal nachsehen – allerdings gibt es nicht weit von hier auf dem Hangardeck einen Sanitätsraum. Der sollte mit all dem ausgestattet sein“ dachte die Renao laut nach. „Gut!“ meinte Jetsun und stellte fest, dass sie langsam aber sicher an ihre Grenzen stieß. Weniger wegen der Aufgabe, als vielmehr wegen des ihr zur Verfügung stehenden Personals. Sie war hier. Dazu noch die POs Metano und An Harka. Und das war’s. Ansonsten gab es nur noch Freiwillige, die halfen, die verwüstete Krankenstation nach Überlebenden abzusuchen. Metano sollte Ensign Grace in Raum C-311 versorgen. An Harka suchte nach Verletzten und übernahm die Sofortmaßnahmen. Sie selber koordinierte alles. Wer sollte dann jetzt die San-Station auf dem Hangardeck vorbereiten? Blieb nur eine weitere Delegation. Leicht genervt tippte Jetsun erneut ihren Kommunikator an. „Computer! verbinde mich mit dem zuständigen Truppführer der Sanitätsstation auf dem Hangardeck!“ [Verbindung steht] „Krankenstation. Ensign Jetsun Pema. Mit wem spreche ich?“ [Warrant Officer Álvaro Di Montero, Ma’am] „Wie ist ihr Status?“ fragte Jetsun knapp. [Die Sanstation ist voll ausgerüstet und sofort einsatzbereit.] „Hervorragend. Bereiten Sie sich darauf vor, dass Sie Verletzte aufnehmen und behandeln müssen. Wir haben hier einen Notfall.“ [Verstanden, Ma’am. Wir sind hier bereit!] Das war mal eine gute Nachricht. Jetsun atmete leicht aus. Dann folgte sie Metano in Raum C-311 um… was immer anfiel zu organisieren. # Ort: USS Hephaistos, Gang Deck 9 – Raum C-311 # Zeit: MD 7.1925 Kaum hatte sich Jetsun halbwegs in dem Quartier, das sie zur Not-Krankenstation umfunktioniert hatte, eingerichtet, öffnete sich die Tür und ein weißer Hund betrat den Raum. Jetsun runzelte die Stirn. Was um Himmels willen tat dieses Tier denn hier? Doch dicht hinter dem Hund trat eine hochgewachsene Frau im Range einer Cmdr. ein. Die Uniform der Eldaril sah mitgenommen aus, sie hatte lange und ausgiebig in den Trümmern der Krankenstation nach Überlebenden gesucht und tatsächlich noch jemanden gefunden. Akeela Sink hing halb bewusstlos im festen Griff der Eldaril und ließ sich in den Raum ziehen. Jetsun sprang sofort auf. „Ich brauche noch ein Bett hier.“ erklärte Isarielth’riara Lisyhra in einem Tonfall, der keine Widerrede duldete. Jetsun verbiss sich einen Kommentar. Zum Spaß hatte die Commander Akeela bestimmt nicht hierher gebracht. „Wir haben da hinten noch eins frei. Warten sie ich helfe ihnen.“ erklärte sie und ging zur anderen Seite von Akeela. Zusammen legten die beiden die Acamarianerin auf das letzte freie Bett und Jetsun ließ sofort den Tricorder über ihre neuste Patientin wandern. Die Verletzungen waren nicht allzu arg. Kaum Verbrennungen, einige Abschürfungen, beide Trommelfelle gerissen. Hmm. Die massive Druckwelle und der folgende Aufprall durch die Explosion hatten bei der Frau eine starke Gehirnerschütterung und leichte innere Blutungen bewirkt. Sie brauchte vor allem Ruhe. Die Eldaril nutzte die Gelegenheit und sah sich in dem Raum ein wenig um. Schließlich nickte sie leicht während sich ihr Wolf eine Ecke suchte, in der er sich zusammenrollte und so tat als würde er schlafen. „Haben sie das alles in die Wege geleitet Ensign?“ fragte Isarielth’riara dann und Jetsun nickte abwesend. „Ja, es erschien mir im Moment die beste Lösung.“ Wieder nickte die Eldaril. „Ja, im Moment scheinen wir uns in einem Gefecht zu befinden, wir sollten damit rechnen bald mehr Verwundete zu bekommen.“ Jetsun runzelte die Stirn. Sie ’schienen‘ sich in einem Gefecht zu befinden? Und dann war die ranghöchste, leitende taktische Offizierin auf der Krankenstation? Was lief denn hier schief? Unwillkürlich schüttelte sie den Kopf. Die Hephaistos hatte eine Crew von 175 Personen. Da sollte es wenigstens ein paar Sanitäter geben. Wenn die leitende TAK in der Krankenstation aushelfen musste, stimmte da so einiges nicht an Bord. Und noch etwas stimmte nicht. Jetsun sah auf. „Commander, ihr Tier… könnten Sie den Hund bitte aus der Krankenstation entfernen.“ sagte sie und versuchte dabei keine Unsicherheit in ihrer Stimme erscheinen zu lassen. Die Antwort war deutlich. „Nein!“ Ohne von ihrem Patienten aufzusehen fügte Isarielth’riara hinzu: „Und es ist kein Hund. Silathir ist ein Wolf. Das sollte selbst Ihnen aufgefallen sein.“ „Commander,“ widersprach Jetsun, „die Vorschriften sind da…“ „Ich sagte ‚Nein!‘. Welchen Teil von ‚Nein‘ haben Sie nicht verstanden, Ensign?“ Jetsun starrte die Eldaril an. „Commander, bei allem Respekt, aber mir wurde das Kommando über die Krankenstation übertragen. Übernehmen Sie das jetzt?“ Das war durchaus möglich. Aber es wäre ein deutlicher Schlag ins Gesicht. Isarielth’riara sah nun ebenfalls auf. Anders als bei Jetsun zeigte ihr Gesicht aber keinerlei Emotionen. „Nein, Ensign, Sie machen das prima. Aber Silathir bleibt hier. Und können wir dieses Thema jetzt bitte abschließen?“ „Wir werden das Thema abschließen, wenn ich es als abgeschlossen betrachte!“ Jetsuns Augen blitzten. Dann fiel ihr ein, dass sie höflich bleiben sollte und fügte schnell noch hinzu: „… Commander!“ „Sie haben mein Kommando hier bestätigt. Also fügen Sie sich entweder meinen Anweisungen oder übernehmen selber das Kommando. Eine andere Option gibt es nicht.“ Die Eldaril sah Jetsun einige Augenblicke lang an, sagte aber nichts. Ihr Gesichtsausdruck verriet allerdings jetzt durchaus einen gewissen Unmut. Sie sollte auf der Brücke sein und nicht hier. Sie wusste, dass sie dies ihrer Ausbildung zu verdanken hatte, allerdings hatte sie sich nicht ohne Grund auf den Posten des TAK versetzen lassen. „Commander,“ versuchte Jetsun zu erklären, „ich habe nichts gegen ihr Tier. Wenn ihr… Wolf verletzt sein sollte, werde ich ihn gern behandeln. Da er es aber nicht ist, bitte… nein, fordere ich Sie auf, die Hygienevorschriften an Bord einzuhalten!“ Isarielth’riara sah Jetsun noch einmal an, dann wandte sie ihren Blick dem weißen Wolf zu, der diesen Zwist scheinbar nicht interessiert hatte. Ohne ein gesprochenes Kommado erhob sich das schöne Tier und trat zur Tür, die sich widerspruchslos öffnete und dann hinter ihm wieder schloss. Jetsun atmete tief durch. „Danke, Commander!“ sagte sie. Ohne darauf einzugehen konstatierte Isarielth’riara stattdessen: „Sollte Silathir einmal verletzt werden, werde ich mich selber um ihn kümmern.“ ‚…und ihn ganz bestimmt nicht meinen zweifelhaften Küsten überlassen‘ setzte Jetsun den Satz in Gedanken fort, sprach ihn aber nicht aus. Stattdessen nickte sie nur. „Natürlich, Commander!“ Danach herrschte eisiges Schweigen. Ungefähr 10 Minuten später hatte sich die Vorhersage der Eldaril tatsächlich bewahrheitet. Zwar hatte es keine direkten Treffer gegeben, aber die Angriffe der Klingonen hatten genug Schaden angerichtet um die kleine Behelfskrankenstation mit mehr oder weniger stark Verletzten zu füllen. Erneut öffnete sich die Tür und ein Crewman mit einer Platzwunde an der Stirn und einem abgeknickten Fühler taumelte in den Raum, so dass Jetsun sofort zu ihm sprintete um zu helfen. Während Jetsun und Isarielth’riara sich konzentriert um die Verwundeten kümmerten, warf die Eldaril immer wieder einen Blick auf die Alarmleuchte. Dennoch dauerte es etliche Sekunden ehe sie begriff, dass das rote Licht nicht erneut aufleuchtete sondern aus blieb. Sofort ging ihre Hand zum Kommunikator. „Cmdr. Lisyhra an Brücke.“ verlangte sie. Es dauerte etwas bis die Verbindung stand. [Geos Brücke hier] meldete sich Sureya dann doch. „Die Krankenstation ist völlig verwüstet und wir kommen mit dem Versorgen der Verwundeten nicht hinter her. Wäre es möglich zumindest die mit schweren Verletzungen inklusive mich zur sekundären Krankenstation zu beamen? Wir brauchen dringend eine vollausgestattete Station.“ erklärte die Eldaril. Sureya verzog auf der Brücke das Gesicht, was die Eldaril natürlich nicht sehen konnte. „Ich kann es nicht versprechen Commander aber ich werde sehen was ich tun kann.“ „Danke Commander.“ verabschiedete sich die Eldaril und atmete nun merklich durch. Das würde ihnen hier den Druck etwas nehmen, sowie die angespannte Arbeitssituation mit der Ensign beruhigen. Und vielleicht würde sie selbst dann auch endlich einmal erfahren was überhaupt in den letzten Minuten geschehen war. # Ort: Brücke Geos # Zeit: gleich darauf Sureya wandte sich an Temba, der die COMM Konsole bediente. „Kontaktieren sie die Olymp und geben sie weiter, dass wir die sekundäre Krankenstation benötigen und Verwundete dorthin beamen müssen. „Yes, Ma .. Sir.“ verbesserte sich der Afrikaner schnell und leitete alles Weitere in die Wege. Es würde eine Weile dauern, bis man die Leute würde rüber beamen können und die sekundäre Krankenstation würde sich darauf vorbereiten müssen. Außerdem musste man die drei Schiffsteile wieder zusammensetzen und der Langley helfen. Aber das war kein Problem mit dem sich Temba befassen musste, dafür gab es die ganzen anderen Offiziere. Er war nur dafür da die Nachrichten weiter zu leiten. #Ort: Brücke Olymp #Zeit: 7.1939 Auf der Olymp nahm Shay diese Nachrichten mit gemischten Gefühlen auf. Einerseits war er froh, dass sie seine Schwester noch rechtzeitig an Bord gebeamt hatten, andererseits war der Verlust zweier Ärzte und der Krankenstation ein herber Schlag. Die Klingonen hatten sich zurückgezogen, die Spannung war ein wenig von ihm abgefallen und jetzt galt die Konsequenzen des Gefechts in Angriff zu nehmen. „Beamen sie die schwer Verletzten von der Geos auf unsere Krankenstation sobald wir in Reichweite sind. Wenn wir dafür genug Energie haben aktivieren sie außerdem noch das medizinische Holonetzwerk zur Unterstützung der Behandlungen.“ befahl der Schotte Richtung OPS nachdem er kurz über das neue Problem nachgedacht hatte. Der Befehl wurde bestätigt und alles weitere in die Wege geleitet. # Zeit: MD 08.0800 # Ort: Messe Shay und Sureya hatten sich einen ruhigen Ort in einer eher abgelegenen Ecke der Messe gesucht. Es war Shays Idee gewesen das Gespräch beim ‚Frühstück‘ zu halten und eben dieses Frühstück in der Messe einzunehmen. Er hatte das Gefühl, dass es im Moment wichtig war, dass er sich als CO nicht zu sehr abkapselte, sondern sich bei seiner Crew blicken ließ. Gerade schaufelte er sich eine Gabel voll Rührei mit Speck in den Mund und kaute genüsslich. als Sureya das dringendste Thema ansprach. „Der Posten des CM sollte nicht zu lange unbesetzt bleiben. Wir können zwar mit dem Holo-Doc vorlieb nehmen. Aber das Holoprogramm wird das erste sein, das wir abschalten, sobald wir die Energie für etwas Anderes benötigen.“ erklärte sie dann und Shay nickte nachdenklich. Zwar hatte man der Hephaistos jede Menge neuer Technik eingebaut, aber leider nicht an das Energie-Problem gedacht. Solange kein Notfall bestand hatten sie zwar 3 Warpkerne zur Verfügung, doch wenn er zu einer erneuten Trennung kommen würde, musste man Abstriche machen. Das hatte auch der Einsatz des ATAK Systems gezeigt. Das erste was das Ding abgeschaltet hatte, waren alle ‚unnötigen‘ Energiefresser – wozu eben auch das Hologitter (mit Ausnahme dem auf der Brücke, um die Karte zu projizieren) gehörte, welches das Schiff durchzog. „Was haben wir an Auswahl?“ fragte der Schotte dann nachdem er einen Schluck Kaffee getrunken und den Mund geleert hatte. „Wir haben etliche Kandidaten die den Posten von ihrer Ausbildung her übernehmen könnten. Ganz oben stehen Cmdr. Lisyhra oder Lt. Thomas.“ erklärte die Ägypterin und beobachtete Shay der nachdenklich ein Würstchen mit der Gabel aufspießte. „Die TAK oder der CSO – beides auch keine Posten die ich unbesetzt lassen würde.“ murrte er dann und das Würstchen verschwand in seinem Mund. „Schon gar nicht jetzt.“ „Nun im Zweifel wäre ich für die TAK – da hätten wir in Lt. Ajur zumindest Ersatz“ meinte Sureya und Shay verzog das Gesicht als habe er gerade in etwas Saueres gebissen. „Nein, wenn uns das Scharmützel etwas gezeigt hat, dann dass es im Zweifel besser ist, auf jeder Brücke einen guten TAK zu haben. Wenn uns das FKOM 2 TAKs zuteilt, dann nutzen wir das zu unserem Vorteil.“ Wobei sich Shay nicht ganz sicher war, ob von der Eldaril nicht irgendwann eine Beschwerde kommen würde. Immerhin hatte man sie quasi auf die Reservebank geschickt, als die ‚Action‘ losging. Auch wenn es zum damaligen Zeitpunkt dafür gute Gründe gab, war sich Shay nicht sicher, ob er in einer ähnlichen Situation erneut so entscheiden würde. „Was ist mit Ensign Pema?“ fragte er dann. „Sie hat sich bei dem ganzen Chaos ziemlich gut geschlagen nach allem was ich so gelesen habe“ wandte Shay nun ein und diesmal war es Sureya die ein wenig das Gesicht verzog. „Sie hatte Medizin nur als Nebenfach und sich dann auf Diplomatie spezialisiert. Und ich bin nicht sicher wie der Botschafter reagiert, wenn wir ihm seine Attaché wegnehmen“ warf Sureya ein und Shay nickte leicht. Das waren natürlich gute Argumente. „Wir könnten sie als Interims-CM einsetzen – falls sie einwilligt – und Leftenant Thomas als auch Cmdr. Lisyhra bitten, ihr unter die Arme zu greifen, so… ausbildungstechnisch. Learning by doing sozusagen.“ meinte Shay nun doch Sureya schien noch nicht ganz überzeugt. „Learning bei doing bei einem CM?“ fragte sie nach und Shay seufzte. „Auch ein CM muss wissen wann er etwas _nicht_ kann und andere dafür besser geeignet sind. Außerdem muss die Ensign erstmal wollen – sprich wir müssen sie fragen ob sie sich den Posten überhaupt zutraut.“ fuhr der Schotte mit seiner Argumentation fort und nutzte ein Stück Brot um die Reste auf seinem Teller aufzufischen und zu essen. „Personaldinge fallen in ihr Ressort, Commander. Wenn sie denken, dass es eine dumme Idee ist, dann lassen wir es. Ich würde der Ensign nur gern eine Chance geben auch Erfahrung in einem anderen Bereich zu sammeln. Die Ägypterin sah ihren Captain längere Zeit an. Ihre Augen verengten sich wie die einer Katze und sie lehnte sich seitlich auf den Stuhl. „Ich bin mit dem Vorgehen nicht glücklich“ sagte sie, leiser. „Ich hätte lieber einen erfahreneren Arzt auf dem Posten, daraus mache ich keinen Hehl. Andererseits verstehe ich die Gründe – und auch die Gründe, die Sie nicht aussprechen, Sir.“ Ihr Lächeln war schmal. Dann setzte sie sich, ansatzlos, wieder gerade hin und streckte sich. „Versuchen wir es. Wenn es schief geht, haben wir ja noch Optionen.“ Shay musterte Sureya eingehend. Es war nicht so, dass ihm Kritik fremd war oder dass er der Typ war, Kritik nicht zu beachten. Ihm war durchaus bewusst, dass sein Misstrauen gegenüber Lt. Ajur und dem ATAK System bislang völlig unbegründet war. Es gab nichts außer dieses seltsame Gefühl in seiner Magengegend. Es war nicht einmal so, dass er diesem Gefühl besonders traute. Für gewöhnlich hatten ihm seine Gefühle mehr Schaden als Nutzen gebracht und doch konnte er dieses Gefühl nicht abschütteln. „Gut, dann fragen wir die Ensign am besten gleich ob sie möchte.“ erwiderte Shay dann jedoch, ohne auf Sureyas Worte einzugehen und hob die Hand um Jetsun, die gerade die Messe betreten hatte, an den Tisch zu winken. Die Ensign schien einen Moment perplex zu sein und sah sich auch unauffällig um, ob der Captain nicht vielleicht jemand anders meinte, aber offenbar meinte er tatsächlich sie. Langsam mit dem Tablett in der Hand kam sie näher. Eigentlich hatte sie einfach nur in ihr Quartier gewollt um etwas Schlaf nachholen, aber das Knurren ihres Magens war derart deutlich, dass sie sich entschlossen hatte erst etwas zu essen. „Captain, Commander.“ nickte sie den beiden zur Begrüßung zu. „Setzen sie sich Ensign.“ bot Shay an und schob sein Tablett mit dem leeren Teller etwas zur Seite so das Jetsun genug Platz hatte. „Danke.“ antwortete Jetsun und war sich nicht sicher ob sie tatsächlich ausgerechnet hier mit den zwei Führungsoffizieren frühstücken wollte. Shay und Sureya sahen sich kurz an, wobei Sureya allein mit ihrem Blick deutlich machte, dass Shay das Folgende nun zu erledigen hatte. Sie hatte ihre Bedenken geäußert. Wenn er die Ensign zur CM machen wollte, dann sollte er das auch tun. Der Schotte schnalzte mit der Zunge und wandte sich dann Jetsun zu. „Ich glaube ich habe mich schon einmal für ihr voraussehendes Verhalten während der Explosion auf der Krankenstation bedankt, Ensign, allerdings möchte ich das hier nochmal wiederholen. Das war wirklich gute Arbeit.“ begann Shay schließlich und Jetsun wurde tatsächlich ein wenig rot. „Danke, Sir, aber ich habe nur getan wofür ich auf der Akademie ausgebildet wurde.“ gab sie zurück und versuchte sich hinter ihrer Tasse Tee zu verstecken. „Das mag sein, allerdings war dies diesmal real. Keine Holodeckübung auf der Akademie. Nicht jeder Ensign hätte so reagiert wie sie.“ bekräftigte Shay und fuhr dann fort: „Daher würde ich Sie gerne fragen ob Sie vielleicht bereit wären, in nächster Zeit als Interims-CM zu fungieren. Natürlich muss ich noch mit Botschafter Jared darüber reden, aber zunächst wüsste ich gerne ob sie überhaupt dazu bereit wären.“ Jetsun sah zuerst Shay und dann Sureya überrascht an. Das hatte sie eindeutig nicht erwartet. Da sie nicht antwortete sprang nun Sureya Shay ein wenig bei. „Uns ist bewusst das sie Medizin nur als Nebenfach hatten, daher würden wir ihnen Cmdr. Lisyhra und Lt. Thomas gerne als Unterstützung anbieten. Beide haben eine entsprechende Vorbildung und würden sie daher etwas unter ihre Fittiche nehmen. Sofern sie das Angebot annehmen, natürlich.“ erklärte die Ägypterin nun und musterte Jetsun genau. Unwillkürlich verhärteten sich Jetsuns Gesichtszüge, als sie daran dachte, wie sie mit Commander Lisyhra zusammengestoßen war. Die Eladaril hatte diesen kleinen Zwischenfall mit keiner Silbe mehr erwähnt, und niemand hatte sie deswegen angesprochen. Dass die XO die leitende TAK jetzt als ihre Unterstützung anbot, sprach dafür, dass dieser Zwischenfall tatsächlich unerwähnt geblieben war. Die Frage war, ob das gut oder schlecht war. Ihr Gesichtsausdruck und ihr Zögern waren offenbar nicht unbemerkt geblieben. Der Captain richtete sich etwas auf. „Ensign, wenn Sie Bedenken haben, diesen Posten zu übernehmen, dann äußern Sie ihn gern. Nichts zu sagen ist in dieser Situation nicht hilfreich.“ Opps. Das war jetzt blöd! „Nein, Captain, ich habe… ich habe natürlich Bedenken. Ich erkenne aber auch die Situation. Als Ataché für Botschafter Jared bin ich an Bord in keiner Weise irgendwie von Nutzen. Und wir benötigen dringend einen neuen CM, das verstehe ich. Mit Dr. Skubalon und Ensign Voltaire haben wir fähige Mediziner verloren, die uns sehr fehlen werden. Aber wir haben auch gutes Personal auf der Krankenstation. Ensign Grace wird bald wieder auf den Beinen sein. Und die POs Metano und An Harka sind erstklassig in ihren Bereichen. Natürlich reicht das nicht für ein Schiff mit fast 180 Besatzungsmitgliedern, aber… ich will gern meinen Beitrag leisten. Also, Captain, Commander, ich nehme das Angebot an.“ Sie seufzte. „Wenn Sie es für sinnvoll erachten, stellen Sie mir auch gern Commander Lisyhra und Lieutenant Thomas zur Seite. Aber ich bitte dann darum, dass die Vorgesetztenverhältnisse eindeutig geregelt sind. Unklarheiten können wir uns gerade in Gefahrensituationen keinesfalls leisten. Ich selbst halte das aber im Augenblick nicht für erforderlich.“ „Hatte es solche… Unklarheiten gegeben, Ensin?“ fragte die EO nach. „Nein, Commander. Nicht aus meiner Sicht.“ Sureya nickte. Nicht aus ihrer Sicht also. Das würde sie noch einmal überprüfen. Captain Ruthven straffte sich. „Gut, Ensing. Dann ist das so beschlossen. Sie treten Ihren Dienst auf der Krankenstation mit sofortiger Wirkung an. Vorbehaltlich natürlich der Zustimmung von Botschafter Jared.“ Er grinste ein wenig. „Und guten Appetit. Lassen Sie Ihren Tee nicht kalt werden.“ </RPG> <SUM> # Ort: USS Hephaistos, Gang vor Deck II.9 – Primäre Krankenstation # Zeit: MD 7.1910 Nachdem Jetsun Pema das Kommando über die schwer beschädigte Krankenstation übernommen hat, koordiniert sie die Bergungs- und Aufräumarbeiten. Eine Notfallstation wird in Raum C-311 eingerichtet. Ihr Kommando wird durch die Brücke bestätigt. *** # Ort: USS Hephaistos, Gang Deck 9 – Raum C-311 # Zeit: MD 7.1925 Commander Lisyhra erscheint mit ihrem Wolf und der verletzten Akeela Sink auf der Notfallstation. Sie und Jetsun geraten über Isarielth’riaras Wolf aneinander, arbeiten aber ansonsten gut zusammen. *** # Ort: Brücke Geos # Zeit: gleich darauf Ensign Temba bekommt den Befehl, dafür SDorge zu tragen dass die schwerverletzten von Station C-311 auf die sekundäre Krankenstation auf der Geos gebeamt werden. *** #Ort: Brücke Olymp #Zeit: 7.1939 Der CO lässt im Rotationsverfahren die Verletzten von der KS auf Geos zur KS auf Olymp beamen. *** # Zeit: MD 08.0800 # Ort: Messe CO und EO besprechen, wie die Verluste an medizinischem Personal kompensiert werden können. Verschiedene Modelle werden diskutiert, dann entscheidet der CO, Jetsun Pema zur Interims-CM zu ernennen. Commander Lisyhra und Lieutenant Thomas werden ihr gegebenenfalls zur Seite gestellt. </SUM> submitted by Ens. Jetsun Pema und Mac [Die Teile dieser Nachricht, die nicht aus Text bestanden, wurden entfernt]